NACH der Corona Krise - Was kommt danach ? - (Nur Oper-Konzert-Theater - Museum)

  • Meine Lieben


    Das Ende der covid 19 Krise ist vermutlich noch in weiter Ferne, niemand wagt ernsthaft Prognosen WANN es so erwas wie "Normalität" geben wird - so überhaupt

    ich will mich momentan nicht verzetteln mit allgemeinen Prognosen.

    Aber wir können - um uns die Zeit zu vertreiben - ein paar Szenarien entwerfen, welche dauerhaften oder zumindest langfristigen Auswirkungen diese Krise auf das Kulturleben haben könt. Ivch selbst habe mir schon ein Bild gemacht - allerdings haben mich Reaktionen "des Volkes" (oder eines Teile davon) tatsächlich in Erstaunen versetzt, die andrerseits aber meine Einschätzung der Menschheit in einem Ausmaße bestätigt haben, wie ich es selbst nie für möglich gehalten hätte. Vieles was mir bislang unerklärlich schin bekommt plötzlich hand und Fuß. Allerdings sind die Reaktionen von nationaler Menalität abhängig, von Altersgruppe und vom Bildungsstand - vobei Titel und Positionen , ebenso wie politische Funtionen oder Führugspositionen in der Wirtschaft offenbar verdammt wenig über den Bildungsstand aussagben.


    Das nur zum Aufwärmen.

    Also - auch wenn ich schon ein fast komplettes Szenario entwickelt habe - ich lasse Euch den Vortritt.

    Was wird (voraussichtlich) passieren - und was auf keinen Falle


    Die Moderation wird in diesem Thread aus persönliche Beleidugungen sofort und rücksichtslos reagieren-

    Ich gehe aber davon aus, daß dies nicht nötig sein wird..


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Abgesehen davon, dass ich die Maßnahmen gegen "Corona" immer noch für völlig überzogen halte (womit ich mich in guter Gesellschaft einiger Ärzte aus meinem Freundeskreis befinde, die wie ich zB die "Hongkong Grippe" Ende der 60er in weitaus schlimmerer Erinnerung haben), glaube ich nicht an drastische Langzeitfolgen. Museen,Oper und Gewandhaus in Leipzig hängen - wie zum Glück die meisten Einrichtungen der "Hochkultur" in Deutschland - nicht von privaten Sponsoren ab, so dass sie die Zwangspause überstehen werden.

    Wenn allerdings die ruinösen Einschränkungen wirtschaftlicher Betätigung andauern, wird sich der Schwund von Steuern als Knappheit in den öffentlichen Kassen natürlich bei den staatlichen Leistungen, die nicht "Pflichtaufgaben" sind, auswirken und zumindest zeitweise zu Mttelkürzungen führen.

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Wenn allerdings die ruinösen Einschränkungen wirtschaftlicher Betätigung andauern, wird sich der Schwund von Steuern als Knappheit in den öffentlichen Kassen natürlich bei den staatlichen Leistungen, die nicht "Pflichtaufgaben" sind, auswirken und zumindest zeitweise zu Mttelkürzungen führen.

    Man könnte es tatsächlich auf den ganz langweiligen und profanen Fakt herunterbrechen, dass alles letztlich am lieben

    Geld


    hängt. Egal wie man es dreht.


    Wieviel Kultur will sich "der Staat" durch die Coronakrise noch verschärften ökonomischen Rahmenbedingungen künftig noch leisten und sind nicht andere Aufgaben erst einmal dringlicher?


    Wieviel kann sich der Einzelne überhaupt noch leisten, bei wegbrechenden Einnahmen, steigenden Mieten und möglicherweise künftig erhöhten Steuern, galoppierender Geldentwertung usw.?


    Schafft die Wirtschaft es, neuen Optimismus zu verbreiten, gelingt im Zeichen von Globalisierung und Digitalisierung der Strukturwandel auf dem Arbeitsmarkt und gleichzeitig die ökologische Wende, halten wir unseren Wohlstand, wenn Herzstücke der Industrie, wie die Automobilindustrie, plötzlich nicht mehr die tragende Rolle spielen können? Wie entwickeln sich Löhne und Preise? Was kosten uns die milliardenschweren Konjunkturprogramme?


    Wie gehen wir mit der drohenden Altersarmut und dem Schrumpfen der Mittelschicht um? Wie entwickeln sich die Sozialausgaben ( z.B. Gesundheitssystem und Pflege, derzeit auch 10.000.000 Kurzarbeiter + 3 Mio Arbeitslose in D?)


    Was wird aus der Europäischen Union und ihrem Zusammenhalt, wie verhalten sich die ärmeren EU-Staaten, nachdem Deutschland, Österreich und Holland die ungeliebten "Coronabonds" gerade noch einmal mit kostspieligen Zugeständnissen "abwehren" konnten?


    Ich glaube, staatlicherseits wird man künftig noch sehr viel genauer hinschauen (müssen), wo die Ausgaben für Kunst, Kultur, Sport und Bildung hinfließen, was gefördert wird und was weniger oder gar nicht mehr.


    Die Bewältigung der Coronakrise bleibt wohl eine Aufgabe für Generationen.


    Wir hatten in unserer Gesellschaft ja eigentlich immer so etwas wie einen gut entwickelten Bürgersinn, privates ehrenamtliches Engagement, viele Vereine und Zusammenschlüsse. Die sind jetzt natürlich besonders gefordert , das kulturelle Leben in den Städten und Gemeinden nach den kommenden "Lockerungen" wiederzubeleben und aufrechtzuerhalten. Theoretisch sollte die Vermittlung von Kultur ja auch im privaten Kreise stattfinden, aber ob das in jungen Großstadtfamilien wirklich derzeit noch so verbreitet ist, wie es vielleicht wünschenswert wäre, darf man bezweifeln.


    In welche Richtung sich jetzt letztlich alles künftig entwickelt, weiß keiner.


    Habe ich jetzt das Thema verfehlt?:untertauch:

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • Gerade gelesen auf t-online: Frau Merkel dankt angeblich über eine weitere Amtszeit nach.

    Schlimmer könnte es nicht kommen, hoffentlich ist das ein fake.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ich sehe gerade, ich habe tatsächlich das Thema verfehlt. War wohl noch zu früh am Morgen.


    Es sollte ja um (Nur Oper-Konzert-Theater - Museum)

    gehen .


    Der Beitrag #3 oben kann daher gern gelöscht oder verschoben werden.


    Entschuldigung bitte!:untertauch::untertauch::untertauch:

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

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  • Da wir in einer sehr schweren Rezession sind, sinken die Steuereinnahmen (man muss sich nur mal die Steuerzahlungen von zB Lufthansa in den vergangenen Jahren ansehen, die jetzt auf "0" sinken); also wird es wieder um "Nützlichkeit" und "Pflichtaufgaben" bei der Verteilung des noch Vorhandenen gehen. An den Unis werden weitere Geisteswissenschaften gestrichen werden (aus politischen Gründen aber vermutlich leider nicht Pseudowissenschaften wie "gender studies", da wird man eher der Königin der Wissenschaften, der Philosophie, was abknappsen), in der Kultur werden die noch etwas vom Kuchen bekommen, die die lautesten Fürsprecher haben. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass zumindest in meinem "Umkreis" Gewandhaus, Oper Leipzig und Semperoper, MdbK und "alte Meister" auch touristische Anziehungspunkte mit erheblichen Folgewirkungen für die lokale Wirtschaft sind. Ich rechne also mit Einschränkungen, glaube aber nicht, dass man in L oder DD zB Sparten schließen wird. Interessant wird sein, wie sich das (finanzielle) Bürgerengagement etwa in den Fördervereinen (ich bin zB Mitgled in vier Kultursponsoring Organisationen) verändert. Bisher kenne ich nur Zahlen außerhalb der Kultur im engeren Sinne vom Zooförderverein Leipzig: Da sind die Mitgliederzahlen und Spenden in der "Corona Krise" extrem angestiegen.

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Lieber Misha,

    als regelmäßiger Besucher des Gewandhauses kann ich mir im Moment schlecht vorstellen, daß Normalität bedeutet, den alten Status wieder herzustellen. Natürlich wird das Gewandhaus und auch die Oper wieder spielen, aber genauso hartnäckig wird der Wunsch, wieder ein Liveerlebnis geboten zu bekommen mit dem Gedanken konkurrieren, als sog. "Risikomensch" sich unter die Massen zu begeben. Der innere Kampf wird ein harter werden, und ich bin mir sicher, nur dann in ein Theater zu rennen, wenn etwas geboten wird, was meinen Erwartungen entspricht. Meine Regietheaterphobie wird sich verstärken, ins Konzert könnte mich Mahler, Bruckner oder Strauss locken.

    Wenn die jetztigen Bedingungen mit denen der Nachkriegszeit (die ich ja erlebt habe) verglichen werden, so ist das falsch. Wir haben keine kaputten Städte, keine Nahrungsknappheit, wir haben "nur" Angst, evtl. krank zu werden mit Folgen bis zum Exitus. Wenn der Gedanke weg ist, nur zu Hause nicht zu erkranken, bedeutet das, die Isolation und vor allem das Abstandsgebot weiter zu befolgen. Ich habe aber schon jetzt Sehnsucht, mit meiner Frau essen zu gehen, mehr als zu einem Theaterbesuch. In einem Gartenlokal zu sitzen wie früher, das fehlt mir. Das heutige Wetter dämpft diesen Wunsch glücklicherweise.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Gerade gelesen auf t-online: Frau Merkel dankt angeblich über eine weitere Amtszeit nach.

    Das war nicht Frau Merkel,die darüber nachgedacht hat, sondern Herr Seehofer.

    Ausserdem, immer vorausgesetzt sie würde das wirklich in Betracht ziehen, wären die Auswirkungen auf Oper-Konzert-Theater-Museum (das eigentliche Threadthema) weniger gravierend als unter einem Kanzler Merz oder Laschet. Frau Merkel liegen Oper und Konzert wohl mehr am Herzen als den beiden Herren. 

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Es werden zwei gegenläufige Tendenzen miteinander konkurrieren:

    Zum einen wird es einen Ansturm in Urlaubsregionen, Restaurants, Konzerthäuser, Theater, Museen, etc. geben. Zum anderen wird ein Teil der Leute knapp bei Kasse sein.


    Auf mittlere Sicht wird sich das Bedürfnis nach Konsum (egal ob Shopping, Essen oder Kultur) durchsetzen. Parallel dazu wird natürlich auch wieder lange und hart gearbeitet werden. Das BIP wird steigen. In spätestens 3 Jahren wird es höher sein als Anfang 2020.


    Die Aktienkurse sind übrigens jetzt schon wieder am Steigen. Seht euch nur mal diesen ETF an:

    https://www.finanzen.net/etf/i…ci-world-etf-ie00b4l5y983


    Ich habe zu folgenden Kursen (in Euro) gekauft: 43,85 - 47,95 - 51,30. Aktuell sind wir bei 50,50. Tiefststand war bei knapp über 40.


    Börsen bilden nicht die Zukunft ab, sondern die Zukunftserwartungen. Aber basierend auf den Daten der Gegenwart. Und die deuten nun mal auf Erholung hin. Falls sich die Daten ändern (z.B. zweite Infektionswelle) sind die heutigen Zukunftserwartungen natürlich Makulatur. Egal ob bzgl. Theater/Konzerte oder bzgl. Börsen.



    Thomas

  • Ich habe zu folgenden Kursen (in Euro) gekauft: 43,85 - 47,95 - 51,30. Aktuell sind wir bei 50,50. Tiefststand war bei knapp über 40.

    Das ist gegenüber dem Stand vom 2. Januar 2020 immerhin noch ein Minus von 10%. Da gibt es bessere ETFs. Aber das hat rein gar nichts mit dem Thema Nur Oper-Konzert-Theater - Museum zu tun

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
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  • Das ist gegenüber dem Stand vom 2. Januar 2020 immerhin noch ein Minus von 10%. Da gibt es bessere ETFs. Aber das hat rein gar nichts mit dem Thema Nur Oper-Konzert-Theater - Museum zu tun

    Ich hab's doch gerade erklärt. Du, ich und der Rest formulieren Einzelmeinungen. Die Börse spiegelt dagegen die Summe aller Meinungen wider.


    Es gibt übrigens keine "guten" und "schlechten" ETFs. Jeder ETF repräsentiert einen bestimmten Index, also einen bestimmten Markt. Der von mir genannte eben den Gesamtmarkt. Natürlich nur näherungsweise, weil nur börsennotierte Unternehmen ab einer gewissen Größe enthalten sind. Aber eine bessere Annäherung an die Weltwirtschaft gibt es nicht.


    Die Kultur, insbesondere die hier so geschätzte "Hochkultur", hängt zu 100% von der Wirtschaft ab. Das betrifft Künstler und Publikum gleichermaßen.


    Meine Aussage ist, dass wir mittelfristig wieder den alten Zustand haben werden. Es gibt keinen Grund zur Annahme, dass sich strukturell etwas ändern wird.



    Thomas

  • Meine Aussage ist, dass wir mittelfristig wieder den alten Zustand haben werden. Es gibt keinen Grund zur Annahme, dass sich strukturell etwas ändern wird.

    zumal es die gleichen Leute sein werden, die vor der Krise das Sagen hatten und danach wieder. Warum sollten die etwas ändern? Ob es doch eine Systemfrage ist, egal ob in Kultur, Wirtschaft oder Wissenschaft?

    In Beitrag #3 sagt MDM schon, worum es beim goldenen Kalb geht: "Ja das Ge(o)ld, das regiert die Welt!".


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Und, lieber La Roche, es war doch immer so: Pecunia non olet.

    Und auch in der Kultur zählt das Geld und nicht die Qualität.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Und, lieber La Roche, es war doch immer so: Pecunia non olet.

    Und auch in der Kultur zählt das Geld und nicht die Qualität.

    Lieber Gerhard,

    Deine oben stehende Aussage lässt sich widerlegen:

    Die amerikanischen Sopranistin Florenz Foster Jenkins ,die die bezeichnenden Titel "Königin der Dissonanzen" und "Schlechteste Sängerin der Welt" trug, konnte sich trotz der Millionen, die von der Milliardärin in ihre Karriere investiert wurden nur eine äußerst fragwürdige Bekanntheit erkaufen. Ihre Konzerte wurden zwar besucht aber nur von einem Publikum, das sich auf Kosten der Sängerin amüsierte und sie auslachte und verhöhnte.

    Gott sei Dank besteht in der Kunst bleibend nur das Wahre und Echte. Gerade Du bist hier im Forum doch der engagierteste Vertreter des Erhalts von Tradition und Werten im Opernbereich. So wird es hoffentlich auf Sicht auch nach dieser Krise werden.

    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Ich glaube, staatlicherseits wird man künftig noch sehr viel genauer hinschauen (müssen), wo die Ausgaben für Kunst, Kultur, Sport und Bildung hinfließen, was gefördert wird und was weniger oder gar nicht mehr.

    Das glaube ich auch - und das ist dann das Ende vom "progressiven" Theater in allen Bedeutungen des Wortes.

    Zum einen wird es einen Ansturm in Urlaubsregionen, Restaurants, Konzerthäuser, Theater, Museen, etc. geben.

    Das glaube ich nicht - nur die Dummen werden das tun - und sterben somit aus.

    Was wird aus der Europäischen Union und ihrem Zusammenhalt, wie verhalten sich die ärmeren EU-Staaten, nachdem Deutschland, Österreich und Holland die ungeliebten "Coronabonds" gerade noch einmal mit kostspieligen Zugeständnissen "abwehren" konnten?

    Sie wird zerfallen - Denn die sparsamen Länder werden die aemwn nicht durchfüttern wollen. Italien ist beileibe kein armes Land, aber oggenbar leistemn sie sich zu viele Kinder und haben kein Geld dazu....

    in der Kultur werden die noch etwas vom Kuchen bekommen, die die lautesten Fürsprecher haben

    Ich glaube nicht -

    Denn die lautesten Fürsprecher das sind die "Progressiven". Deren "Kunst" war schon immer gehasst - auch wenn das immer wieder bestritten wurde

    Nun kommt die "Stunde der Wahrheit" - Die Staaten müssen ihre Bürger angesichts des allgemeinen Klimas bei Laune halten.


    Aber ich glaube persönlkich, daß auch Häuser mit populärem Programm im günstigsten Fall halbvoll sein werden - und das ist eindeutig zu wenig.

    Wer setzt sich schon im Opernhaus, Konzerthaus, Theater oder Kino ?

    Auch die Flugreisen werden IMO RADIKLAL zurückgehen.


    Sieht man die "Wirtschaft" wie ich sie sehe, als eine stetige Umverteilung von unten nach oben, so sind das die wirklichen Verlieren. Billig in Asien einkaufen und hier teuer verkaufen und dabei Arbeitsplätze im eigenen Land einsparen - das wird IMO nicht mehr so wirklich funktionieren.

    Warum ist "plötzlich kein Geld mehr da ?

    Weil die Leute nicht konsumieren. Folglich spart der Konsument.

    Er fährt nicht auf Urlab, fliegt nicht, besucht keine Restaurants, braucht wenig Benzin,


    Die Globaliseung wird stark an Bedeutung verlieren. Konzerne werden zugrunde gehen, künstlich gepushte Aktien den Wert verlieren.

    Oder anders ausgedrückt, es wird transparent, daß die nie welchen hatten.


    Damit ist aber auch ein Verlust an Lebensfreude verloren. Ich werde beispilesweise meine ICOM Karte nicht mehr verlängern, denn ich habe nicht vor in den nächsten 1ß Jahren in irgendein Museum zu gehen. Zugegebener amßen denken nicht alle so - aber es werden ausreichend vilele sein um rtliche Strukturen dem Zerfall freiszugeben.

    Wenn ich eine Oper oder klassische Musik hören will, dann greife ich auf Konserven zurück und ich werde nur jene kaufen die mir optisch entspreche

    Die Tonträger und Videoindustrie ist auf sich getellt und muß weitgehend das produziern wad allgemein gefällt. Für "selbstberwirlichende Künstler" wird da wenig Platz sein.

    Dier können sich dann selbst verwirlichen - Als Taxifahrer

    Aber: wer will schon Taxi fahren in jenen Zeiten ? Die Stadt Wien hat allen Pensionisten einen Taxigutschein geschenkt - damit man sich nicht in die ÖFFIs begeben muß.

    Ich halte indes das Fahren mit dem Taxi für weitaus gefährlicher....


    Vielleich wird es aber in naher Zukunft mehr Neuaufnahmen im Klassikbereich geben ???



    mfg aus Wien

    Alfred




    *')Karte nur für Museumsangestellte (aktiv und pensioniiert)man kann gegen eine einmalige Gebühr alle Museen der Welt gratis besuchen

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Gerade erhielt ich die Nachricht, dass das Festival in Glyndebourne diesen Sommer nun endgültig nicht stattfinden wird (zuvor hoffte man noch, mit einer Verschiebung des Beginns auf den Juli auszukommen). ;(

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Pressemitteilung an das Forum


    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Auszug einer Mitteilung unserer tschech. Nachbarn vor zwei Tagen:


    Ab Dienstag, dem 10. März, verbot die Regierung alle sportlichen, kulturellen, religiösen und künstlerischen Veranstaltungen unter Beteiligung von mehr als hundert Personen. Später wurde das Verbot verlängert und Veranstaltungen sind überhaupt nicht mehr erlaubt. Ihre Zulassung wird ab dem 11. Mai im Falle einer günstigen Situation hinsichtlich der Ausbreitung des Coronavirus erwartet. Maximal einhundert Personen können an der Veranstaltung teilnehmen. Gleichzeitig hat die Regierung strenge Hygieneregeln festgelegt.

    In Theatern kann nur jede zweite Reihe gefüllt werden, in Kinos sollte ein Zuschauerpaar durch mindestens einen freien Platz von anderen getrennt sein. Wenn die Hallen keine festen Sitzplätze haben, muss das Paar eineinhalb Meter von den anderen entfernt sitzen.

    Einige Theater haben bereits angekündigt, dass es sich nicht lohnt, sie unter solchen Bedingungen zu eröffnen.

    Darüber hinaus ist es nicht gestattet, Lebensmittel, einschließlich Getränke, in kulturellen Einrichtungen zu verkaufen oder zu essen.


    Da im Theater /Opernhaus Liberec /Reichenberg bisher noch kein Spielplan für Mai und auch nicht für Juni veröffentlicht wurde,

    vermute ich, daß bis zum Ende der Saison keine Vorstellung mehr stattfindet und erst nach den Theaterferien mit Beginn der

    neuen Spielzeit der Theaterbetrieb voraussichtlich wieder beginnt.


    Wie ich vor ein paar Tagen aus unserer regionalen Zeitung entnehmen konnte, ist es in unserem heimatlichen Musiktheater nicht anders:


    22.04.2020 15:30 Uhr

    Die Absage der Spielzeit ist unumgänglich

    Das Gerhart-Hauptmann-Theater wird vor Herbst nichts mehr aufführen.

    Generalintendant Klaus Arauner vertraut auf die Vorfreude des Publikums.


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Obwohl die Mitteilung eigentlich unserem Freund Operus zugestanden hotte, möchte ich sie verbreiten, weil sie mich schriftlich erreicht hat: Das diesjährige Künstlertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft fällt angesichts der Corona-Krise aus, gibt die Geschäftsführung bekannt. "Uns schmerzt diese Entscheidung doppelt, weil sie ausgerechnet im Jahr des 25-jährigen Bestehens der Gottlob Frick Gesellschaft getroffen werden musste und Künstlertreffen sowie Jubiläum bereits fertig geplant und zum großen Teil auch organisiert waren. Die größtmögliche Sicherheit für die Gesundheit unserer Gäste stand bei allen unseren Überlegungen absolut im Vordergrund und machte den Beschluss des Präsidiums unvermeidbar."


    Das Treffen wird auf 2021 vertagt.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Die größtmögliche Sicherheit für die Gesundheit unserer Gäste stand bei allen unseren Überlegungen absolut im Vordergrund und machte den Beschluss des Präsidiums unvermeidbar."

    Sehr vernünftig, gerade in Anbetracht dessen, dass die meisten Teilnehmer der Risikogruppe angehören.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • In Österreich sollen ab 1. August Veranstaltungen mit bis zu 500 Zuschauern erlaubt sein, unter "besonderen Auflagen" sogar bis zu 1000.


    Ich denke gerade an die Wiener Staatsoper, an das Wiener Konzerthaus und an den Musikverein (Volksoper, Burgtheater, Akademietheater und Linzer Musiktheater - da weiß ich noch nichts). An diesen Häusern steht der Spielplan ab Anfang September. Für die Wiener Staatsoper kann man ab 15. Juni für Vorstellungen im September Karten kaufen, traditionell kann man dann die einzelnen gewünschten Plätze im Saalplan auswählen - auch am 15. Juni schon? Da bin ich schon neugierig, wie das wirklich ablaufen wird. Es gibt die Reden von "1 Meter Abstand" - wie viele Plätze werden da verfügbar sein. Ein anderes Thema ist natürlich: Wer finanziert das Defizit, wenn nur zwei Drittel der Plätze (oder wie auch kolportiert wird: ein Viertel, siehe Salzburger Festspiele) besetzt sein dürfen. Wie sieht es mit den internationalen Künstlern bzw. Orchestern aus. Sind die dann alle da?


    Man weiß es jetzt noch gar nicht. Im Juli weiß man es vielleicht auch noch nicht sicher. Aber Mitte Juni kauft man schon die Karten für Elektra (endlich wieder die alte Kupfer-Inszenierung, Dirigent: Welser-Möst) oder La fille du regiment (mit Camarena als Tonio und Maria Happel als Herzogin Krakendorp)? Ich bin unsicher.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Na ja, diese Idee, einen Teil bzw. mindestens die Hälfte der Plätze frei zu lassen, d.h. nicht zu verkaufen, gibt es ja anderswo auch. Und überlege ich im Stillen mal, was eigentlich passiert, wenn ich die Wahl zwischen "Wir lassen einen teureren Platz zugunsten eines günstigeren Platzes in dessen Nähe frei." und umgekehrt "Wir lassen einen günstigeren Platz zugunsten eines teureren Platzes in dessen Nähe frei." habe!? - Angesichts der aktuellen Situation nach monatelanger Schließung und entsprechendem Einnahmeausfall erscheint die Antwort zwangsläufig. Schlecht halt für die Opern- und Konzertbesucher, die es dann nicht so "Dicke" haben ...

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Mich beschäftigt die Finanzfrage noch viel mehr. Es ist fast untergegangen, aber die Steuerschätzungen bis 2024 haben ein Minus für Bund, Länder und Gemeinden von etwa 316 Milliarden Euro ergeben. Wie soll das wieder werden? Was muß dran glauben? Ein Schelm, wer glaubt, daß die Kulturzuschüsse stabil bleiben!!!


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Mich beschäftigt die Finanzfrage noch viel mehr. Es ist fast untergegangen, aber die Steuerschätzungen bis 2024 haben ein Minus für Bund, Länder und Gemeinden von etwa 316 Milliarden Euro ergeben. Wie soll das wieder werden?

    Ja, La Roche, verstehe ich, aber es geht hier um NACH der Corona Krise - Was kommt danach ? - (Nur Oper-Konzert-Theater - Museum).

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Ja, La Roche, verstehe ich, aber es geht hier um NACH der Corona Krise - Was kommt danach ? - (Nur Oper-Konzert-Theater - Museum).

     

    Willst Du Dir nicht vorstellen können, daß es (nach der Corona-Krise) zu Schließungen von Theatern infolge reduzierter Zuschüsse kommen wird? Ich hatte geschrieben:

    Ein Schelm, wer glaubt, daß die Kulturzuschüsse stabil bleiben!!!

    Sicher arbeitest Du in der Politik. Aus unvollständigen Zitaten falsche Schlüsse zu ziehen würde dafür sprechen.

    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • La Roche, vergiß es einfach!

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Vor einigen Tagen gab es in der "Presse" einen interessanten Artikel der hier nur Anfangsweise wiedergegeben wird. Es gandelt sich um ein Interview mit dem neuen Direktor der Wiener Statsoper, Bogdan Roscic. Auch wenn man nur ein paar zeilen hier kesen kann, dann ahnt man schon wohin die Reise geht.

    https://www.diepresse.com/5805…schlagt-nachste-saison-zu

    Man mag zu ihm stehen,wie man mag, ein garter Knopf ist er allemal (vermutlich DIE am meisten geforderte Eigenschaft eines Wiener Staatsoperndirektors - seit Gustav Mahler)

    ER gibt auch einige sehr pragmatische Antworten - überraschenderweise, auf die Frage, ob seine Programm- und Inszenierungen nicht zahmer sind als erwartet: "Jeder Neue Direktor muß sich in die Tradition des Hauses stellen....."


    Es gibt dann auch Passagen die mir nicht so gut gefallen, wie die Verteidigung von Bleite und Castorf -

    aber warten wir erst mal ab wie sich die Dinge entwickeln....


    Persönlich glaube ich, daß die oper zunächst für ein paar Jahre den Spielbetrieb wird einstellen müssen.

    Für diese These gibt es viele Gründe. Eine davon ist die IMO ungelöste Frage "Wie hält ein Orchester im Orchestergragben den Mindestabstand ein ?

    Spielen die zwei und mehr Stunden mit Masken vor dem Gesicht ???


    Wer traut sich in diesen Zeiten in die Oper ? die Touristen fallen aus, die Älteren sollen nicht - und selbst wenn - sie werden nicht ihr Leben wegen einer Opernaufführung riskieren - nobene nicht einer mit einer modernen Inszenierung.

    Welcher Star der ersten Klasse riskiert sein Leben durch einen Auftritt ?


    Der Staat verliert in Sachen Staatstheather nichts durch diese Krise. Er braucht lediglich das Personal zu kündigen und den Spielbetrieb VORÜBERGEHEND einzustellen - Einkünfte entgehen ihm keine - denn die Theater sind defizitär , es wird also allenfalls das Defizit kleiner.

    Mal sehen was passiert wenn die zweite Welle kommt....


    Wenn alles vorbei ist - so meine Prognose - wird man mit publikumsgerechten Opern beginnen müssen, da gäbe es "Fra Diavolo" oder "Zar und Zimmermann"


    Und wenn wir dann schon dabei sind uns von der Moderne zu verabschieden, dann sollte man meiner Meiung nach die widerwärtige Verhüllung des Eisernen Vorghangs von Rudolf Eisenmengerunterlassen. WENN man ihn schon (aus politischen Gründen9 nicht will - dann sollte man versuchen eine Kopie anzufertigen. Ich habe recherchiert, aber nirgendwo fand ich bilder oder Hinweise auf den ORIGINALEN Eisernen Vorhang, der dem Brand zum Opfer fiel.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Oder man kōnnte Opernaufführungen konzertant aufführen. Dann kōnnten auch die Anhānger von werkgerechten Inszenierungen wieder ein Opernhaus besuchen.

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