FIALKOWSKA Janina - frisch, natürlich - "perfekte pianistische Kunst"

  • Janina Fialkowska wurde hier in vielen Beiträgen erwähnt, ausnahmslos positiv, hat aber noch keinen eigenen Thread, wenn ich mich nicht täusche.


    Janina Fialkowska wird seit über 40 Jahre weltweit als Pianistin gefeiert. Geboren in Montreal, als Tochter einer kanadischen Mutter und eines aus Polen eingewanderten Vaters. Ab dem 4. Lebensjahr bildet die Mutter Janina musikalisch aus, sie ist selbst Pianistin, unter anderem studierte sie bei Alfred Cortot.


    Janina Fialkowska tritt bereits mit 12 Jahren öffentlich auf. Studiert in Montreal, später in Paris und dann an der Julliard School in New York. Arthur Rubinstein nimmt sich der jungen Pianistin an und fördert ihre Karriere. Als "geborene Chopininterpretin" bezeichnete der legendäre Altmeister die junge Janina Fialkowska.


    Mit ihrer Interpretation der Werke des polnisch-französischen Komponisten wird sie in Kanada und den USA bekannt, die großen Orchester laden sie ein, beispielsweise nach Chicago, Cleveland, Philadelphia und Toronto. Immer wieder steht auch Liszt auf ihren Programmen, dessen wiederentdecktes 3. Klavierkonzert sie 1990 in Chicago uraufführt. Neben Schubert und Mozart widmet sich Fialkowska auch weniger bekannten polnischen Komponisten wie Lutoslawski und Paderewski.


    Nach der Jahrtausendwende zwingt eine schwere Erkrankung die Künstlerin zu einer zweijährigen Auszeit. Lange muss sie um ihre Pianistenlaufbahn bangen. Konzertverpflichtungen erfüllt Janina Fialkowska teilweise, indem sie Literatur für die linke Hand mit der rechten spielt. Werke, die für den im 1. Weltkrieg versehrten Paul Wittgenstein geschrieben wurden, darunter Klavierkonzerte von Maurice Ravel und Sergei Prokofiev.


    Nach Entfernung eines bösartigen Tumor im Oberarm und einer vorher so noch nie durchgeführten Muskelverpflanzung gelang Janina Fialkowska, wie durch ein Wunder, 2004 die Rückkehr auf das Konzertpodium. Dass die dramatische Krankengeschichte in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückte ist typisch für das Musikgeschäft. Ebenso wie die Tatsache, dass es einer begeisterten Rezession von "Kritikerpapst" Joachim Kaiser bedurfte ("perfekte pianistische Kunst") um die Künstlerin in Deutschland bekannt zu machen. So wurde sie beispielsweise als Einspringerin für Maria João Pires beim renommierten Klavierfestival Ruhr gefeiert.


    CD-Aufnahmen von Janina Fialkowska werden von der Fachpresse gerühmt und wurden vielfach ausgezeichnet. "Die schönste Liszt-CD des Jahrzehnts" jubelte beispielsweise die Frankfurter Allgemeine über den Beitrag der Künstlerin zum Franz-Liszt-Jubiläum 2011. Besonders am Herzen lag ihr eine Aufnahme der "Lyrischen Stücke" von Grieg. Die CD wurde international begeistert besprochen.


    Janina Fialkowska ist Jurorin mehrerer internationaler Wettbewerbe. 2010 gründete sie im bayrischen Marktoberdorf die "Internationale Klavierakademie" zur Förderung junger Talente.


    Janina Fialkowska lebt seit einigen Jahren mit ihrem Mann in dessen Heimat, in der Nähe von Augsburg.


    APUT

  • Alfred_Schmidt

    Hat den Titel des Themas von „Aktive Pianisten unserer Tage - FIALKOWSKA Janina -“ zu „Aktive Pianisten unserer Tage - FIALKOWSKA Janina - frisch, natürlich - "perfekte pianistische Kunst"“ geändert.
  • Das Management von Janina Fialkowska plante 2021 eine große Tournee auf drei Kontinenten, Anlass dafür der 70. Geburtstag dieser großartigen Künstlerin im kommenden Jahr. Alle Konzert wurden vor vor 1-2 Wochen abgesagt. Jammerschade. Die Ausfallliste "dank" Corona wird von Tag zu Tag länger, bis weit in die Saison 2020/2021 hinein.

  • Eine erfreuliche Nachricht für alle Fialkowska-Fans und Chopin-Liebhaber: Für 11. 4. 2023 ist die Folge 4 ihrer bei ATMA erscheinenden Chopin-Edition angekündigt.

    Die Künstlerin hat nichts überstürzt, sondern sich Zeit gelassen: Die erste Folge dieser Serie erschien 2013, die bislang letzt, 2016....

    Hier nun die anderen Veröffentlichungen die erfreulicherweise bislang noch sämtlich zu haben sind...

    Natürlich zum Vollpreis - eine Cortot-Schülerin braucht man nicht zu verramschen......



    Hier nun ein Clip mit dem Scherzo Nr 1 in b- moll op 20 (fälschlich als op 50 bezeichnet')

    Der Clip ist nicht meit der Studioaufnahme auf ATMA identisch.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Da scheint jemand mit Glitzi-Schwamm den Flügel gereinigt zu haben...hat mit der großartigen Interpretation nichts zu tun, fiel mir beim Anschauen nur so auf... :-)

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  • Hier nun die anderen Veröffentlichungen die erfreulicherweise bislang noch sämtlich zu haben sind...

    Natürlich zum Vollpreis - eine Cortot-Schülerin braucht man nicht zu verramschen......

    Lieber Alfred,


    eine kleine Korrektur. Janina Fialkowska ist 1951 geboren, Alfred Cortot verstarb 1962 - da war sie 11 Jahre alt! :D Nicht sie war Cortot-Schülerin, sondern ihre Mutter Bridget Todd.


    Kennengelernt habe ich sie durch ihre Aufnahme der Trauermarschsonate auf einem historischen Pleyel-Hammerflügel von 2010, die mehr sehr gut gefiel (ich finde komischer Weise keine Abbildung von der CD). Ihre Liszt-Platte war zuletzt günstig zu haben, sie gefiel mir aber weniger. Das war mir alles zu burschikos und forsch - deshalb habe ich sie mir nicht bestellt. Denselben Eindruck habe ich beim Reinhören ihrer neueren und neuesten Chopin-Aufnahmen. Ein Vladimir Ashkenazy ist beim Scherzo Nr. 4 auch brillant, nur hat er diese gewisse Eleganz und Leichtigkeit, damit das nicht nur "technisch" klingt. Bei Janina Fialkowska dagegen ist mir das doch etwas zu vordergründig (vor-)laut.


    Schöne Grüße

    Holger