Werke für Flöte solo von der Moderne bis zur Gegenwart

  • Es gibt eine Vielzahl von Werken, die für Flöte solo im 20. Jahrhundert komponiert wurden oder gegenwärtig entstehen. Die spieltechnischen Anweisungen haben das Spiel für dieses Instrument erweitert.


    Was dies heisst, hört man in diesem Stück:


    Von Ian Clarke (*1964), selber Flötist und mit dem Instrument bestens vertraut, stammt Great Train Race. In dieser Interpretation setzt die Solistin die Zirkuläratmung ein, das Atemholen ohne Unterbrechen der Tongebung.



    Die gleiche Solistin in einer Studioaufnahme:



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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Pēteris Vasks (*1946) verlangt vom Spieler den Einsatz der Stimme, Singen ins Flötenrohr und gleichzeitiges Ertönen der Flöte, stummes Drücken der Klappengriffe, extreme Registerwechsel.


    Ainava ar putniem - Landschaft mit Vögeln - Landscape with birds


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Es gibt Stücke, die sind beim Spielen für den Solisten ein Glücksmoment. Wenn sich dies in der Interpretation auch für den Zuhörer kund tut, umso reizvoller. Die Sonate für Flöte solo von Rudolf Escher aus dem Jahr 1949 ist für mich ein solches Werk. Es ist in der geforderten Dynamik und im Zungenschlag eine Herausforderung für den Spieler.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Takahashi Masamitsu gibt in Lamento für Flöte solo ebenfalls Anweisungen im Notentext, die sehr subtil notiert sind und fein in der Tongebung umzusetzen sind. Leider ist nur ein Ausschnitt auf You tube vorhanden.


    Der Notentext gibt mit den Kringeln ein Rätsel auf.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Auch wenn der Notentext so aussieht, keine Hexerei zu spielen sind Kompositionen von Herman Beeftink. In der Fantasia für Flöte solo ist es ein vom Flamenco inspiriertes Werk.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Zitat

    Der Notentext gibt mit den Kringeln ein Rätsel auf.

    Es geht wohl darum, dass die zuletzt notierte Figur ad libitum wiederholt werden kann bzw. soll. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass der ausführende Flötist wesentlich mehr macht, als vorher schon in realen Notenwerten dort steht.


    :) Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Lieber WolfgangZ


    Dass der Flötist der Aufnahme von Lamento diese Spielanweisung nicht umsetzt, das habe ich auch gedacht.


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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Edgard Varèse - Density 21.5


    Dieses Stück darf nicht fehlen. Jeder Flötist widmet sich diesem Werk.


    Sein Titel bezieht sich auf das spezifische Gewicht des Edelmetalls Platin. Üblicherweise bestehen moderne Querflöten professioneller Flötisten aus Silber oder aus einer Goldlegierung. Für den Flötisten Georges Barrère, dem eine Mäzenin eine Flöte aus diesem sehr schweren Material schenkte, komponierte Varèse 1936 das Solostück.


    Varèse durchmisst den gesamten Tonumfang der Querflöte von c`bis d````.

    Er setzt wohl als erster in der Flötenliteratur Klappengeräusche ein.

    Der dynamische Umfang fordert den Flötisten heraus.












    Die Bedeutung dieses Werkes wird hier erklärt:



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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Vielen Dank, werter Moderato, für die vielen Beispiele. Ich kenne das Stück von seltenem Hören - die Einspielung müsste ich nachsehen. Aber die Noten freuen mich besonders!


    :)Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Für Aurèle Nicolet hatte Toro Takemitsu (1930-1966) das Solostück Air komponiert.


    Für mich als Laienflötist ist es aufschlussreich, wie dieser Flötist sein Mundstück ansetzt.




    Robert Aitken spielt.


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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Robert Aitken (*1939) gibt, bevor er zu Spielen beginnt, eine Einführung in das moderne Flötenspiel. Sein Stück Plainsong zeigt exemplarisch, was heute für Flötisten an Spielweisen und Erzeugen von Klängen möglich ist.


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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Arthur Honegger (1892-1955) hat 1921 das Stück Danse de la Chèvre für Flöte Solo zu Papier gebracht. Die Ziege vollführt ihre Sprünge.


    Das Stück spiele ich gerne, wenn ich mich von allzu experimentellen Spielweisen erholen möchte.



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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Claude Debussy hat mit Syrinx ein Werk für Flöte solo komponiert, das in seinem Ausdruck den Beginn des Flötenspiels der Moderne markiert. Ursprünglich war es Teil der Aufführung der Bühnenmusik zu Psyche von Gabriel Mourey im Jahr 1913. Es verselbständigte sich mit dem Titel, unter dem es bekannt wurde. Er nimmt Bezug auf Ovids Metamorphosen. Darin wird der antike Mythos der Nymphe Syrinx beschrieben. Sie flieht vor dem Hirtengott Pan und verwandelt sich in ein Schilfrohr. Pan fertigt daraus eine siebentönige Flöte. Mit seinem Spiel auf der Panflöte, bringt er seine Sehnsucht nach der Nymphe zum Ausdruck.


    Mein Flötenlehrer verlangte von mir, dass das Geheimnis im Spiel zum Ausdruck kommt. Wenige Aufnahmen gefallen mir. Diese mit der Flötistin Jasmine Choi kommt dem nahe.



    Auch Emanuel Pahud gefällt mir.




    Paula Robison erklärt das Werk in freier Natur.




    Und spielt es so im Konzert:


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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • André Jolivet hat mit Ascèses ein fünfsätziges Werk für Flöte Solo geschaffen. Hier erklingt es in einer Fassung aus dem Jahr 1967 für eine Querflöte in Altstimmung.


    I. 'Pour que demeure le secret, nous tairons jusqu'au silence

    II. 'Tu surgis de l'absence...'

    III. 'Matière, triple abîme des étoiles, des atomes et des générations.'

    IV. 'Le dieu a créé les rêves pour indiquer la route au dormeur dont les yeux sont dans l'obscurité.'

    V. 'O femme qui ne sais que tu portais en toi le monde.'



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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Von Luciano Berio (1925-2003) stammt das Stück Sequenza 1 für Flöte Solo. Es entstand 1958.


    Extreme dynamische Forderungen Sforzati bis zum fünffachen pianissimo ppppp, höchste Register.




    Auch ein hervorragender Flötist wie Emmanuel Pahud spielt dieses Notat mit Partitur.




    Paula Robison erklärt aus ihrer Partitur das Werk.



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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Nach so viel Extremen etwas Schlichtes.


    Arvo Pärt (*1935) hat 2006 ein Stück komponiert, das den Titel Estländler trägt.


    Er ist eine Anspielung auf sein Geburtsland Estland und macht ein Wortspiel mit dem Wort Ländler.




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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Die Acht Stücke für Flöte Solo (1927) von Paul Hindemith sind kurz und episodenhaft. Sie durchmessen den Tonumfang der Querflöte. Die differenzierte Artikulation ist in dieser Aufnahme durch den Hall im Aufnahmeraum verwischt. Dafür kann man den Notentext mitverfolgen.




    Diese Live Aufnahme ist klarer.


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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Jacques Ibert (1890-1962) steht in der französischen Flötentradition. Sein Pièce pour flûte seule ist ein reizvolles, schwelgerisches Werk. Die Extreme sind im Spiel der hohen Register. Eine wiederkehrende Tonfolge besitzt Ohrwurmcharakter.


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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Die aus Südkorea stammende Komponistin Younghi Pagh-Paan (*1945) nutzt die Spielmöglichkeiten der Querflöte in ihrem Werk Dreisam Nore.

    Flatterzunge, Atemgeräusche, schwankende Tonhöhen, Klappengeräusche, Einsatz der Stimme stehen in dieser abwechslungsreichen Partitur.


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  • Robert Helps (1928-2001) hat dieses fünfminütige Flötenstück Second Thoughts betitelt. Eine kurze Tonfolge wird kunstvoll variiert. Ich werde mir die Noten anschaffen.


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  • Emmanuele Pahud, der Flötist der Berliner Philharmoniker, spielt Jade, eines der Trois Pièces von Pierre-Octave Ferroud (1900-1936). Mit der verwendeten pentatonischen Tonfolge und dem Titel erweist der Komponist Asien seine Referenz.


    In dieser filmischen Umsetzung kommt man dem edlen Instrument des Flötisten sehr nahe. Was mir einmal mehr besonders auffällt: Er verfügt über alle Möglichkeiten der Tongebung, sein Zwerchfell gibt nuancierte Impulse.





    Alle drei Stücke sind hier mit dem Flötisten Robert Aitken zu hören.


    I. Bergère captive [0:00]

    II. Jade [2:25]

    III. Toan-Yan: La fête du double cinq [4:05]


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    Einmal editiert, zuletzt von moderato ()

  • Bernd Alois Zimmermann (1918-1970) hat für Querflöten verschiedener Stimmungen ein Werk komponiert: Tempus loquendi.

    Eine Bassflöte, eine Altflöte in G und die übliche Querflöte in C kommen zum Einsatz. Der Komponist hat in die Partitur sehr detaillierte, auf die Zehntelkommastelle genau zu beachtende Metronom-Angaben notiert. Das Werk entstand 1963 und wurde 1964 uraufgeführt.


    I 1/2 = 95,2

    II ♩ = 130,8

    III Prestissimo e fantastico molto

    IV Affetuoso ma non troppo

    V 1/2 = 82,4

    VI Sempre passionato molto

    VII 1/2 = 61,7 con licenza e passionato molto

    VIII 1/2 = 69,3

    IX 1/2 = 106,9 sehr streng im Tempo

    X 1/2 = 73,4

    XI 1/2 = 89,8

    XII Vivace molto

    XIII Rappresentazione (quasi Cadenza)

    XIV Coda



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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Heinz Holliger (*1939) hat im Titel seines Solowerkes für Querflöte ein Wortspiel benutzt: (é)cri(t). Der französische Titel bedeutet ohne Klammern "geschrieben", das Wort cri heisst "Schrei". Es entstand 2005/06 und ist eine virtuose Etüde über das dramatische Ausdruckvermögen der Flöte.


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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Karlheinz Stockhausen CD-Box Nr. 28 zu bestellen beim Stockhausen Verlag in Kürten mit der exzellenten Kathinka Pasveer (Flöte) - die Box habe ich von Stockhausen mit Widmung bekommen. :)


    http://www.karlheinzstockhause…rder_form_2013_german.htm


    Programm:


    IN FREUNDSCHAFT für Flöte
    PICCOLO für Piccolo
    AMOUR für Flöte
    SUSANIs ECHO für Altflöte
    Xi für Flöte
    ZUNGENSPITZENTANZ für Piccolo
    FLAUTINA für Flöte mit Piccolo und Altflöte
    YPSILON für Flöte
    KATHINKAs GESANG für Flöte und Elektronische Musik


    In "Xi" und "Ypsilon" verwendet Stockhausen Skalen mit Mikroton-Intervallen, die in der Partitur wegen der nicht konstanten Tonhöhen auch nicht in Noten notiert sind, sondern mit den Griffen. Die hoch interessanten Partituren besitze ich - Stockhausen hatte sie mir damals geschenkt mit Widmung.



    Wer genau hinhört, wird bei Xi vielleicht die Verwandtschaft mit den "Linien" der Flöte aus Debussys Nachmittag eines Fauns erkennen - Stockhausen war ein großer Debussy-Verehrer. :)


    Schöne Grüße

    Holger

  • Als fast völliger Föteninkompetenzler möchte ich auf eine CD aufmerksam machen, die mir in naiver Art bisher gut gefallen hat. Mit den Stücken von Ferneyhough und Sciarrino kenne ich nun sogar zwei der Komponisten. Es fällt auf, dass bei allen diesen Stücken der Klangerzeugungsprozess mit im Vordergrund der Musik steht und keineswegs verdeckt werden soll. Überhaupt überraschen mich die klanglichen Möglichkeiten. In Nove von Magini hat die Flöte sicherlich noch elektronische Unterstützung. 8-) Vielleicht kennt der eine oder andere ja einige der Komponisten.


    Cassandra's Dream von Ferneyhough hatte ich schon einmal in dem Thread über den Traum verwendet, allerdings in einer anderen Interpretation.



    Alessandro Solbiati,


    Anthos




    Salvatore Sciarrino


    Canzona di Ringrazimento




    Brian Ferneyhough


    Cassandras Dream Song




    Jonathan Cole


    50 Florentine Breaths




    Alessandor Magini


    Nove




    Matteo Giuliani


    Oltre (Narcissus)




    Alessandro Solbiati


    As if to Land


  • Lieber Dr. Holger Kaletha, lieber astewes


    Mit grossem Interesse habe ich eure Beiträge mir angehört. Wie du schreibst, lieber astewes, die Klangerzeugung ist im Vordergrund, die bis zum Geräuschhaften reicht. Ich vermute, beim Spielen mit Klappengeräuschen ist in allen Aufnahmen in Beitrag 25 das Mikrofon nahe oder sogar im Rohr platziert. Teils wurde mit elektronischer Unterstützung oder Verfremdung gearbeitet.


    Die Notation ist in den Beiträgen 24 und 25 eine besondere Anforderung für die Flötisten. Zum einen gibt es keinen verbindlichen Codex, wie die Spielanweisungen umgesetzt werden müssen, wie es beim herkömmlichen Notat der Fall ist. Ich sehe das Problem, dass eine Beliebigkeit entsteht. Die Bandbreite der Interpretation vergrössert sich, was das Spiel befreit. Diese Freiheit wird von den Komponisten beabsichtigt sein. Oder der Notentext ist zu explizit und lässt dem Interpreten keinen Spielraum.


    Für eure Beispiele dankt


    moderato

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  • Salvatore Sciarrino (*1947) - Come vengono prodotti gli incantesimi


    Dieses Stück kommt in Beitrag 25 als zweites Werk vor. In dieser Interpretation, hier von Laura Faoro dargeboten, dauert es drei Minuten weniger lang als die Aufnahme von Sara Minelli. Der Hall des Kircheraumes erzeugt eine gänzlich andere Atmosphäre als die im Studio aufgenommene.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • In Canzona di Ringraziamento per flauto hat Salvatore Sciarrino (*1947) äusserst detailliert die Spielanweisungen für die Flöte und die menschliche Stimme des Flötisten im herkömmlichen Notensystem notiert. Bei der Bedeutung des dritten Notensystems zu Beginn konnte ich mir keinen Reim machen.


    (Ich hab's mir einige Male angehört. Das dritte mittlere System zu Beginn scheint die Stimme des Interpreten zu sein. Bei anderen Noten der chromatischen, unteren Linie bin ich nicht sicher, was es bedeuten könnte.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Der japanische Komponist Toshio Hosokawa (*1955) hat in seiner Partitur zu Vertical song detaillierte Angaben zur Spielweise notiert. (1995)


    Auf der letzten Seite spielt der Interpret nicht die geforderte dynamische Anweisung. Sie stehen in ppp, er spielt ffff. Wenn schon die Anweisungen äusserst genau notiert sind, sollten sie auch so ausgeführt werden.



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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Helen Bledsoe gibt eine Einführung in äolische und perkussive Klangerzeugung der Querflöte, die von Komponisten in Werken der Moderne und der Gegenwart gefordert werden. Dabei richtet sie sich nicht nur an die Hörer sondern auch die Komponisten, damit sie die Möglichkeiten kennen, die sie in ihren Werken für die Flöte anwenden können.




    Hier geht es in ihren Ausführungen um die Klangerzeugung mit Konsonanten und Vokalen der Stimme.



    Hier geht es um Multiphonics.



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