Zuerst einmal habe ich gesucht und keinen Thread zur "Sturm"-Sonate gefunden, so dass ich mich gezwungen sehe, einen neuen aufzumachen. Es gibt allerdings zwei jeweils zu op.53 und op. 106. Das sei deren Bedeutung sicher geschuldet.
Ich nehme den Vorschlag von Wolfgang Kaercher hier auf und verzweige von Beethovens Werke - Welches sind Eure Lieblingsinterpretationen? in einen Besprechungsthread. Ich versuche meine Probleme mit genau dieser Sonate in der Einspielung von Pollini in der Gesamtaufnahme
zu schildern. Mangels Notentext werde ich Zeitstempel angeben, damit die Stellen jeweils identifitzierbar werden. Erfreulicherweise habe ich den ersten Satz der Einspielung im Internet gefunden:
Ich werde einfach fragend vorgehen.
Stelle 00:45. Ab hier wird das Pedal genutzt. Für mich ist kaum erkennbar, dass der Fuß bis 01:06 wieder gehoben wird (Ein Profi kann das hier sicher besser beurteilen). Klanglich gibt es dann schon, wie ich finde, einen Raum, in dem weitere Konturen verschwinden. Im Gegenzug höre man sich Levit an:
wenn man von den massiven Bodengeräuschen absieht, bleibt er hier absolut trocken und die einzelnen Stimmen sind weiterhin klar erkennbar und nuanciert. (Was sagt Beethoven an dieser Stelle?) Ich persönlich finde diesen halligen Klang unspezifisch. Die Anschlagsnuancen gehen darin etwas verloren.
Stelle 1:30 bei Levit von dieser Stelle bis ca. 02:00 hören wir bei Levit "fragende Motive", die sich infolge verlaufen. Das Ganze wieder extrem nuanciert und mit hoher Anschlagskultur. Bei Pollini finden sich diese Stellen ab etwa 01:22 Wenn ich jetzt reinhöre, finde ich sie nicht mehr ganz so schlecht. Es stellt sich mir aber die Frage, wieso wir dauernd den Pedalklang haben, obwohl die Stelle wesentlich prägnanter ohne herausgearbeitet werden könnte.
Für mich wäre eine Antwort auf diese zwei Fragen schon hilfreich. Ich bin gerne bereit, in der Sonate weiterzugehen mit meinen Fragen. Leider muss ich jetzt das Haus verlassen. Familiäre Pflichten rufen .
Beste Grüße ,
Axel