M.E. sind sowohl Musik als auch Stoffe der meisten Operetten zu zeitgebunden. Was völlig o.k. und vielleicht seinerzeit sogar die Stärke der Operetten gewesen ist.
Aber es passt eben nicht so gut zu dem Status eines erlauchten Klassikers, in dem selbst einige komische Opern ganz gut überleben können. (Das gilt bis in die Antike: Die erhaltenen Tragödien werden noch/wieder gespielt, von den Komödien aber nur sehr wenige, die (pornographisch-skatologischen) Satyrspiele oder irgendwelchen hellenistischen oder römischen Hirtenidylle nie.) Die allermeisten Opern (zumal komische) sind ja ganz genauso verschwunden wie die Operetten, nur liegt es eben noch länger zurück.
Man kann ja mal vergleichen: Wie viele heitere Sprechtheaterstücke zwischen 1870 und 1940 sind heute noch gängig?