Künstler-Gedenktage Januar 2021

  • 4. Januar 2021


    1609 – 412. Todestag von Giovanni Giacomo Gastoldi (Komponist und Sänger) #48


    1710 – 311. Geburtstag von Giovanni Battista Pergolesi (Komponist) #41


    1717 – 304. Geburtstag von Antonio Mazzoni (Komponist und Sänger)


    1720 – 301. Geburtstag von Johann Friedrich Agricola (Komponist u.a.)


    1798 – 223. Todestag von Giuseppe Giordani (Komponist)


    1858 – 163. Geburtstag von Victor Léon (Librettist)


    1866 – 155. Geburtstag von Max Kiesling (Cellist)


    1874 – 147. Geburtstag von Josef Suk (Komponist)


    1881 – 140. Geburtstag von Georges Baklanoff (Sänger)


    1887 – 134. Todestag von Sebastian Lee (Cellist u.a.)


    1908 – 113. Todestag von Wilhelm Hesch (Sänger) #44


    1921 – 100. Geburtstag von Eberhard Cohrs (Komiker und Schauspieler)


    1924 – 97. Todestag von Alfred Grünfeld (Komponist u.a.)


    1931 – 90. Geburtstag von Edward Pierson (Sänger)


    1937 – 84. Geburtstag von Grace Bumbry (Sängerin) #35


    1942 – 79. Todestag von Leon Jessel (Komponist) #47


    1946 – 75. Geburtstag von Sandra Dugdale (Sängerin)


    1949 – 72. Geburtstag von Margaret Marshall (Sängerin)


    1950 – 71. Geburtstag von Robert Dick (Flötist und Komponist)


    1951 – 70. Geburtstag von Ronald Corp (Komponist und Dirigent)


    1954 – 67. Geburtstag von Peter Seiffert (Sänger) #34

    1954 – 67. Geburtstag von Alexander Frautschi (Gitarrist)


    1969 – 52. Geburtstag von Boris Beresowski (Pianist)


    1984 – 37. Todestag von Frieder Weissmann (Dirigent und Komponist) #39


    1985 – 36. Geburtstag von Evelin Novak (Sängerin)


    1986 – 35. Geburtstag von Olga Scheps (Pianistin) #49


    1995 – 26. Todestag von Eduardo Mata (Dirigent und Komponist)


    1996 – 25. Todestag von Ramon Vinay (Sänger) #38


    2002 – 19. Todestag von Maria Bergmann (Pianistin)


    2016 – 5. Todestag von Klaus Arp (Komponist und Dirigent)


    2017 – 4. Todestag von Georges Prêtre (Dirigent) #36



    Die ausführlichen Erinnerungen des 4. Januar 2020 kann man hier nachlesen:


    Erinnerungen an Verstorbene und Geburtstags-Glückwünsche an lebende Musiker, Buch II

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zu Arturo Sergi (# 26 - 30) noch einige Anmerkungen. Mitte der 60er Jahre war Sergi an der Hamburgischen Staatsoper als Stolzing angesetzt, sagte aber wegen einer Indisposition ab. Der ihn ersetzende schwedische Tenor (Eliasson ?) war aber ebenfalls indisponiert, so dass dieser nach dem 2. Akt aufgeben musste. Sergi erklärte sich bereit, im 3. Akt aufzutreten und wurde - ungewöhnlich für diese Oper - mit Antrittsapplaus begrüßt.

    Bei den Bayreuther Festspielen 1964 sang Sergi Walther von der Vogelweide inmitten von "gewichtigen" Minnesängern, so dass der in einer späteren Vorstellung als Wolfram Franz Crass ersetzende Barry McDaniel sich als Blumenmädchen unter Walküren vorkommen musste (Winkler, Hofmann, Nienstedt). Es könnte sein, dass Sergi ursprünglich sogar in der Titelrolle vorgesehen war. Ich erinere dunkel, in der Anfang 1964 ausgesandten Festivalbroschüre diese Ankündigung gesehen zu haben. Letzten Endes sang aber Wolfgang Windgassen.

    Seinen Künstlernamen legte Sergi sich nach seinem Lehrer Sergio Nazor zu.


    Beste Grüße aus Finnland


    Peter

  • Peter Seiffert, einer der wichtigsten deutschen Tenöre der letzten Jahrzehnte, feiert heute seinen 67. Geburtstag.


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    Vor der überragenden Lebensleistung dieser rheinischen Frohnatur kann man nur ganz tief den Hut ziehen! Wie er sich über all die Jahrzehnte von den lyrischen Partien ins schwere Heldenfach entwickelte und sich trotzdem eine genaz besondere Klangschönheit und eine überragende Phrasierungsfähigkeit und dennoch Artikulationsfähigkeit bewahrt hat, das finde ich zutiefst beeindruckend.

    In den 1980ern sang er an der Deutschen Oper Berlin noch Partien wie Ernesto und Marquis von Chateauneuf, dazu Mozart (Tamino, Don Ottavio) und von Wagner erst einmal nur den Steuermann. 1989 in München und 1990 in Berlin erfolgte dann mit dem Lohengrin sein Wechsel ins jugendliche Heldenfach, er war sicherlich einer der strahlendsten und schmelzreichsten Lohengrine aller Zeiten - mit geradezu belkantesken Phrasierung sprechen. Etwa ein Jahrzehnt später strebte er dann ins schwere Heldenfach und sang noch jahrelang mit großem Erfolg Partien wie Tannhäuser und Tristan. Selbst wenn es ihm dabei in der Tiefe etwas an Sunstanz fehlte, konnte er das wieder durch etliche schmelzreiche Kantilenen, die außer ihm keiner so singen konnte, wieder wettmachen. Und auch wenn in den letzten Jahren immer wieder mal der eine oder andere Abend in die Hose ging (eine Indisposition wirkte sich bei ihm immer besonders stark aus) und er manchmal auch textlich arg "schwamm", war er eher als jeder andere immer wieder für wirkliche "Sternstunden" gut.


    Ich habe ihn in den letzten Jahren zumeist mehrfach in folgenden Partien live erlebt und genossen: Don Ottavio, Tamino, Florestan, Max, Erik, Tannhäuser, Lohengrin, Tristan, Stolzing, Siegmund, Otello, Turiddu und Pedro. Vielleicht habe ich gerade noch ein oder zwei Rollen vergessen. Unvergesslich bleibt mir freilich auch seine Mitwirkung in einem Waldbühnenkonzert der Komischen Oper unter Yakov Kreizberg neben Noemi Nadelmann und Jochen Kowalski. Dort plauderte der Sänger nicht nur sehr nett mit seinem rheinischen Akzent und großen Entertainement-Qualitäten, sondern lieferte nebenbei auch noch die besten Gesangsbeiträge ab, von den "Winterstürmen" bis zu "Freunde, das Leben ist lebenswert".


    Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und ad multos annos!


    Hier ein Mitschnitt seines Ernestos aus seinen frühen Jahren und etwas Lohengrin, insgesamt wohl doch seine wichtigste Rolle:



    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich habe Grace Bumbry als Sängerin in vielen ihrer Partien gehört. In einigen Sopranpartien war sie meiner Meinung nach nicht so überzeugend, aber in den meisten Mezzo-Partien fand ich sie umwerfend. Da konnte sich die voluminöse, ungemein apart timbrierte Stimme prächtig entfalten. Sie hatte so viele Farben und und einen schillernden Glanz, wie kaum eine andere Sängerin, die ich gehört habe. Besonders gern erinnere ich mich an ihre Eboli, Dalila, Herodiade, Didon und Lady Macbeth.
    Ich hatte das Glück, die Künstlerin nach Beendigung ihrer Karriere in zwei Veranstaltungen der Opernakademie an der Berliner Universität der Künste zu erleben. Ich habe da sehr intensiv mit ihr über die Ausbildung junger Sänger diskutieren können und viel von ihrer Erfahrung und Kompetenz gelernt.


    Zum Geburtstag gratuliere ich sehr herzlich!!




    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Das kommt dabei raus, wenn man als Rentner nicht mehr auf den Kalender schauen muß, der vornhin von mir eingestellte Alfred Brendel ist erst morgen dran....

    FafnerHH


    Heute vor 4 Jahren verstarb der Dirigent Georges Prêtre im Alter von 92 Jahren. Es war eine außergewöhnlich lange Karriere, denn er debutierte bereits als 22-jähriger an der Oper von Marseille und der letzte Auftritt fand im Oktober 2016 bei den Wiener Symphonikern statt. In den 70 Jahren dazwischen hat er, der sowohl in der Oper als auch im Konzertsaal zuhause war, alle großen Orchester dieser Welt dirigiert, ebenso wie er an allen großen Opernhäusern zu finden war und mit praktisch allen großen Künstlern dieser Zeitspanne zusammengearbeitet hat. Und manche seiner Operneinspielungen auf Platte - wie etwa die "Carmen" mit der Callas - sind inzwischen legendär.


    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! (Erich Kästner)

  • 2. Januar 2021


    1726 – 295. Todestag von Domenico Zipoli (Komponist u.a.)

    Der Italiener, geboren 1688 in der Toskana, verstarb im argentinischen Córdoba. Dort komponierte er den größten Teil seiner Werke, viele Partituren sind in argentinischen und bolivianischen Archiven aufbewahrt, die meisten davon auch editiert.


    Zipoli wurde von seinem Jesuitenorden nach Südamerika in die Universitätsstadt zwischen Gran Chaco und Pampa verschickt.


    Ein Beispiel seiner, meist recht konventionell gebauten, kleinen lateinischen Messen:


  • Heute jährt sich der Todestag von Ramon Vinay zu 25sten Male.

    Man kann nicht behaupten, dass er seine Partien akkurat, den Notentexten verpflichtet, sang. Aber er war ein Sänger von ungeheurer Intensität und dramatischer Identifikation. Live habe ich nicht mehr gehört. Seine Aufnahmen vermitteln freilich sehr eindrücklich, wie blutvoll und besessen seine Rollenportraits waren. Er war einer der Großen auf den Opernbühnen der Welt! Darum möchte ich den Gedenktag nicht verstreichen lassen, ohne ihn hier zu ehren!




    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Heute vor 37 Jahren verstarb Frieder Weissmann, (geb. am 23. Januar 1893) der den historisch interessierten Melomanen als Dirigent von Gesangsaufnahmen aus der Zeit zwischen 1921 und 1932 bekannt sein dürfte. Er soll damals für die Marken Parlophon und Odeon um die 2000 Aufnahmen gemacht haben, eine für die damalige Zeit ungeheuer anmutende Zahl, wobei darunter neben den vielen Arienaufnahmen (viele davon mit seiner Verlobten Meta Seinemeyer, die er ganz kurz vor ihrem Tod 1929 heiratete) auch Etliches an reiner Orchestermusik zu finden ist. 1933 verließ er als Jude Deutschland sofort nach der Machtergreifung, arbeitete zunächst in Holland und Argentinien und schließlich 1938 in die USA, wo er nicht nur seine Plattenkarriere als Arienbegleiter fortsetzte sondern auch diverse Orchester (eher zweiten Ranges) als Chef leitete. Ab Mitte der 50er scheint er wieder hauptsächlich in Europa aktiv gewesen zu sein, u.a. in Italien mit einem kompletten Mahler-Zyklus. Plattenaufnahmen aus dieser Zeit sind zumindest mir nicht bekannt.

    Nachfolgend Beethovens 1. Sinfonie und eine Aufnahme mit dem mir bis dato völlig unbekannten irischen Tenor John O'Sullivan


    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! (Erich Kästner)

  • Lieber FafnerHH!

    es existiert auch ein Rundfunkmitschnitt der Münchner "Ariadne" (mit Bjoner und Stratas), ich wußte nicht, daß die Auführungen im Cuvillé-Theater stattgefunden haben.

    Kann man den Rundfunkmitschnitt irgendwo bekommen?

    Übrigens habe ich Sergi zweimal als Bacchus im Cuvillé-Theater gehört: einmal mit Stratas und Bjoner und einmal mit Jurinac als Komponist!

    *******************************************


    Lieber William!

    hier ist die Arie des Florestan aus obiger Fidelio-Aufnahme unter Lovro von Matacic:

    Ich besitze diese Fidelio-Szenenfolge sogar in der Ausgabe des Labels OPERA, auf dem sie zuerst veröffentlicht wurde: also mit dem berühmten Känguru-Beutel, in dem eine 45cm Platte mit Erläuterungen zu Werk und Inszenierung war.


    Beste Grüßße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Wenn schon für den fast 36 Jahre alt gewordenen Mozart die Frage gestellt wird, wie viel wunderbares da noch hätte kommen sollen, wie sehr muss diese Frage erst für den vor 311 Jahren geborenen italienischen Komponisten Giovanni Battista Pergolesi gelten, der mit nur 26 Jahren von der Tuberkulose hinweggerafft wurde? Sogar Franz Schubert lebte fünf Jahre länger als er.


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    Von seinen Opern ist vor allem das komische "Intermezzo" mit dem Titel "Die Magd als Herrin" ("La serva padrona"), vielleicht auch deshalb, weil sie einige Jahre später den Pariser Buffonistenstreit auslöste. Viel gespielt wird sie inzwischen freilich auch nicht mehr.


    Sein polulärstes und meistaufgeführtes Werk ist zweifellos das Stabat Mater, das angesichts der kleinen Besetzung für zwei Solo-Stimmen und Streichorchester (also ohne Chor) auch für kleine Gemeinden im Rahmen von Gottesdiensten aufgeführt werden kann.


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Kann man den Rundfunkmitschnitt irgendwo bekommen?

    Lieber Caruso,

    Er ist auf jeden Fall bei amerikanischen Graumarkt-Labels auch als Download zu bekommen. Einfach den Werktitel, drei Sängernamen + Keilberth bei Google eingeben. ich kann allerdings nichts zur Qualität sagen, meine mir mal privat zugekommene Fassung ist klanglich relativ mäßig un dürfte auch in der Tonhöhe nicht ganz korrekt sein.

    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! (Erich Kästner)

  • Lieber FafnerHH!

    Er ist auf jeden Fall bei amerikanischen Graumarkt-Labels auch als Download zu bekommen. Einfach den Werktitel, drei Sängernamen + Keilberth bei Google eingeben.

    Danke für den Tipp! Ich habe Deinen Rat befolgt und bei einem Anbieten auf ebay, die CDs bestellt. Für 2.50€ kann man nichts falsch machen. Die Pressung stammt von operadepot!


    Liebe Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Wilhelm Hesch, *3.7.1860 - *4.1.1908 gilt als der erste deutsche Bass, der auf Schallplatten dokumentiert ist. Diese Feststellung ist ein Kuriosum, denn Hesch war ein gebürtiger Tscheche, der in Elbesteinitz, Böhmen, geboren ist. Bereits in jungen Jahren schloss er sich einer reisenden Theatergruppe an. Der Direktor des Prager Nationaltheaters entdeckte Hesch und engagierte ihn 1880 an sein Haus. Ob, wann und von wem er jemals Gesangsunterricht erhielt habe ich nicht eruieren können. Bis 1892 sang er an der Prager Nationaloper. In diesem Jahr hatte der Bassist einen Aufsehen erregenden Erfolg, als er bei einem Gastspiel des Prager -Ensembles auf der Weltausstellung in Wien als Kezal in der "Verkauften Braut brillierte. Darauf folgten Gastspiele in Hamburg und Wien. Nach einem Gastspiel an der Wiener Hofoper wurde er sofort fest an dieses Haus engagiert an dem er bis zu seinem frühen Tod mit 48 Jahren viele Partien sowohl im seriösen Bassfach, als auch als Bassbariton z. B. Sachs und Wotan sang. Er wurde einer der beliebtesten Sänger an der Wiener Oper, an der ihm auch der Kammersängertitel verliehen und ihm zum Begräbnis ein Ehrengrab gewidmet wurde.

    Wilhelm Hesch soll in rund 90 Schallplattenaufnahmen mitgewirkt haben. Eine Reihe davon kann auf You tube gehört werden. Was schon beim ersten Hören auffällt ist das imposante Volumen der Stimme, die dunkle Färbung des Timbres und der Reichtum der Tonfülle. Die Stimme spricht sowohl in der Höhe als auch bei den sonoren tiefen Tönen perfekt an, dadurch wurden die erwähnten glänzenden Leistungen im Bass- und Baritonfach möglich. Trotz des großen Volumens zeichnete sich die Stimme durch hohe Beweglichkeit aus. Ganz erstaunlich mit welchem extrem schnellen Tempo, Hesch in der Arie "O wie will ich triumphieren" alle Schwierigkeiten mühelos meistert. Geradezu exemplarisch ist die vorbildliche Artikulation und dadurch die durchgängige Textverständlichkeit. Abstriche sind selbstverständlich bei der Aufnahmequalität zu machen. So ist es kaum auszumachen, ob Wackler der Technik oder dem Sänger zuzuschreiben sind. Besonders in der Sarastro-Arie wird hörbar, dass der Stimmfluss in Heschs Vortrag häufig unterbrochen wird, gekonntes Legato klingt anders. Dennoch kann man Kestings zusammenfassendem Urteil gerne zustimmen: Wilhelm Hesch ist ein vokaler Gigant!

    Herzlichst

    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Nach meinem ersten Beitrag möchte ich gleich meine Freude äußern, dass der nahezu unentbehrliche Erinnerungsthread nun in offener Form, bei der Beteiligung aller Taminos leicht möglich ist, weitergeführt wird. Dank an Stimmenliebhaber, dass er sich unserem Werben nicht verschlossen hat und den Bereich nun in veränderter Form weiterführt. Ihm ist auch ein ausgezeichneter Kunstgriff gelungen, indem die Beiträge im neuen Thread mit Wiilis jahrelanger, umfangreicher, bewährter Erinnerungsarbeit durch Hinweis und Link verbunden werden und man dort weitere umfangreiche Berichte lesen kann. Eine perfekte Vernetzung.

    Ich wünsche dem Erinnerungsthread nach dem gelungenen Start ein gutes Ankommen bei den Nutzern und die hohe Frequenz, die er verdient.

    Herzlichst

    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Nach meinem ersten Beitrag möchte ich gleich meine Freude äußern, dass der nahezu unentbehrliche Erinnerungsthread nun in offener Form, bei der Beteiligung aller Taminos leicht möglich ist, weitergeführt wird. Dank an Stimmenliebhaber, dass er sich unserem Werben nicht verschlossen hat und den Bereich nun in veränderter Form weiterführt. Ihm ist auch ein ausgezeichneter Kunstgriff gelungen, indem die Beiträge im neuen Thread mit Wiilis jahrelanger, umfangreicher, bewährter Erinnerungsarbeit durch Hinweis und Link verbunden werden und man dort weitere umfangreiche Berichte lesen kann. Eine perfekte Vernetzung.

    Ich wünsche dem Erinnerungsthread nach dem gelungenen Start ein gutes Ankommen bei den Nutzern und die hohe Frequenz, die er verdient.

    Herzlichst

    Operus

    Lieber "Operus",


    vielen Dank für deine Worte und vor allem auch deinen ersten Beitrag zu Wilhelm Hesch! Mögen möglichst viele weitere Forianer deinem Beispiel eines ersten Beitrags in dieser Rubrik folgen! :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • 1942 – 79. Todestag von Leon Jessel (Komponist)

    Der Operettenkomponist Leon Jessel (1871 - 1942), vor allem durch "Das Schwarzwaldmädel" bekannt, starb heute vor 79 Jahren an den Folgen von Misshandlungen durch die Gestapo im Jüdischen Krankenhaus Berlin.


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    Hier eine Verfilmung seiner berühmtesten Operette:


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Dann will ich noch an den Tagesältesten erinnern, den italienischen Komponisten und Sänger Giovanni Giacomo Gastoldi, der 1553 geboren wurde und am 4. Januar 1609 starb. Er war ein Vertreter der Spätrenaissance und des Frühbarock.

    In der Lombardei geboren, kam Gastoldi mit seinem Vater Manfredo Gastoldi nach Mantua, wo er als Chorknabe an der Basilika Santa Barbara seine musikalische Ausbildung erhielt und Theologie studierte. 1572 wurde Gastoldi Subdiakon, 1574 Diakon und ein Jahr später wurde er zum Priester geweiht. Gastoldi erhielt Pfründe, damit verbunden war die Verpflichtung, den Chorknaben Gesangsunterricht zu geben.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Giovanni_Giacomo_Gastoldi




    Heute ist sein 412. Todestag.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Und eine Gratulation an die Tagesjüngste will ich noch anschließen:


    die russische Pianistin Olga Scheps, die am 4. Januar 1986 in Moskau geboren wurde und in Köln lebt, ist die jüngere Tochter des Pianisten und Hochschullehrers Ilja Scheps und der Klavierlehrerin Tamara Scheps sowie die Schwester der Pianistin Anna Scheps.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Olga_Scheps


    olga-scheps-110~_v-img__16__9__xl_-d31c35f8186ebeb80b0cd843a7c267a0e0c81647.jpg?version=97d54



    Heute ist ihr 35. Geburtstag.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

    Einmal editiert, zuletzt von William B.A. ()

  • 5. Januar 2021


    1740 – 281. Todestag von Antonio Lotti (Komponist)


    1835 – 186. Geburtstag von Richard Faltin (Komponist)


    1873 - 148. Geburtstag von Karl Jörn (Sänger) #51


    1880 – 141. Geburtstag von Nikolai Medtner (Komponist und Pianist)


    1888 – 133. Todestag von Henri Herz (Komponist u.a.)


    1897 – 124. Geburtstag von Theo Mackeben (Komponist u.a.) #59


    1904 – 117. Geburtstag von Erika Morini (Geigerin)


    1907 – 114. Geburtstag von Alfred Keller (Komponist)


    1914 – 107. Todestag von Siegfried Langgaard (Komponist u.a.)


    1917 – 104. Geburtstag von Wieland Wagner (Regisseur u.a.)


    1919 – 102. Geburtstag von Severino Gazzelloni (Flötist)


    1920 – 101. Geburtstag von Arturo Benedetti Michelangeli (Pianist) #53


    1921 - 100. Geburtstag von Friedrich Dürrenmatt (Schriftsteller) #61, 62, 63


    1923 – 98. Todestag von Emanuel Wirth (Bratschist und Geiger)


    1926 – 95. Todestag von Victor Bendix (Komponist)


    1929 – 92. Geburtstag von Peter-Lukas Graf (Flötist)


    1931 – 90. Geburtstag von Alfred Brendel (Pianist u.a.) #53, 56, 57


    1933 – 88. Geburtstag von Radmila Bakočević (Sängerin)


    1940 – 81. Todestag von Louis Delune (Komponist u.a.)


    1942 – 79. Geburtstag von Maurizio Pollini (Pianist u.a.) #53, 54


    1948 – 73. Geburtstag von Robert Schunk (Sänger)


    1949 – 72. Geburtstag von Nassrin Azarmi (Sängerin)


    1954 – 67. Geburtstag von Katalin Farkas (Sängerin)


    1960 – 61. Todestag von Jakob van Domselaer (Komponist)


    1970 – 51. Todestag von Roberto Gerhard (Komponist und Pianist)


    1974 – 47. Todestag von Wolfgang Anheisser (Sänger) #52


    1983 – 38. Todestag von Tugomir Franc (Sänger)


    1989 – 32. Todestag von Philipp Herschkowitz (Komponist u.a.)


    1996 – 25. Todestag von Richard Versalle (Sänger) #58


    1998 – 23. Todestag von Georgi Swiridow (Komponist) #60


    2013 – 8. Todestag von Thomas Schmidt Kowalski (Komponist)


    2016 – 5. Todestag von Pierre Boulez (Komponist und Dirigent) #55



    Die ausführlichen Erinnerungen des 5. Januar 2020 kann man hier nachlesen:


    Erinnerungen an Verstorbene und Geburtstags-Glückwünsche an lebende Musiker, Buch II

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Vor zwei Jahren habe ich eine Erinnerung an Karl Jörn gepostet.
    Die kann ich hierher kopieren:


    Nicht vergessen werde sollte Karl Jörn, der am 5. Januar 1873 in Riga geboren wurde. Er sang an den Opernhäusern von Zürich und Hamburg und dann von 1902 bis 1908 an der Berliner Hofoper. Er war der Lieblingssänger Kaiser Wilhelms. Er hat auch gelegentlich am Deutschen Opernhaus Berlin (also in Charlottenburg) gesungen - vor allem in der dortigen Premiere den „Parsifal“.

    1908 ging er nach New York an die Metropolitan Opera! Dort hat er bis 1914 gesungen. Sonderbarerweise sind nur wenige Aufführungen von ihm Archiv gelistet. Das mag mit den unterschiedlichen Schreibweisen des Namens zusammenhängen.



    Bildergebnis für Karl Jörn TenorÄhnliches Foto


    Es gibt erstaunlich viele Aufnahmen von ihm. Vor allem als Lohengrin und Raoul ist er gut dokumentiert.

    Ich liebe besonders das große - deutsch gesungene - Duett Valentine-Raoul aus den "Huguenots". Seine Partnerin ist Emmy Destinn. Allein wie die Destinn "O bleibe Raul!....ich liebe Dich!" singt, ist hinreißend. (Für eilige Hörer: das kommt nach 2:20). Aber das Duett sollte man ganz hören!



    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Heute vor 47 Jahren starb der Bariton Wolfgang Anheisser (01.12.1929 - 05.01.1974) an den Folgen eines wenige Tage zuvor erlittenen Bühnenunfalls an der Kölner Oper.


    Wilhelm-Albermann-Portrait-Koeln-1971.jpg


    Seine zweite künstlerische Heimat war die Staatsoper Berlin.


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Da ich nicht mehr schlafen konnte, will ich heute mal beginnen:


    Heute haben wir wieder den seltenen Fall, dass drei Künstler der gleichen Profession Geburtstag haben, was an sich nicht so selten ist, in diesem Fall aber schon:

    Es handelt sich um drei Pianisten, die alle drei zu den größten des 20. Jahrhunderts zu zählen sind, und, was vollends selten ist, ist die Tatsache, dass sie aller drei genau im Abstand von 11 Jahren geboren wurden.

    Daraus resultiert, dass Arturo Benedetti Michelangeli, der einzige der, drei der schon tot ist, im letzten Jahr einer besonderen Erinnerung wert war.

    Der zweite, Alfred Brendel, hat in diesem Jahr einen runden Geburtstag, und der dritte, Maurizio Pollini, im nächsten Jahr.


    Arturo Benedetti Michelangeli, * 5. 1. 1920 - + 12. 6. 1995, war ein italienischer Pianist:


    Als Kind wollte Benedetti Michelangeli eigentlich gar nicht Pianist werden. Sein Vater und seine Mutter spielten Klavier, er aber liebte die Geige und wollte unbedingt Geiger werden. Sein Vorbild war der berühmte Bronisław Huberman. Dann musste er aber krankheitsbedingt das Instrument wechseln und ließ sich in den Jahren 1930–1933 am Konservatorium in Mailand von Giovanni Anfossi zum Pianisten ausbilden.

    1938 belegte er mit 18 Jahren zwar nur den siebten Platz beim Ysaÿe-Musikwettbewerb (Königin-Elisabeth-Wettbewerb) in Brüssel (der Sieger war Emil Gilels), aber bereits ein Jahr später erlangte Benedetti Michelangeli beim Pianistenwettbewerb in Genf den ersten Preis. Jurymitglied Alfred Cortot sprach damals von einem „neuen Liszt“. Anschließend übte er zwei Jahre lang eine Lehrtätigkeit in Bologna aus.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Arturo_Benedetti_Michelangeli




    Arturo-Benedetti-Michelangeli.jpg


    Heute ist sein 101. Geburtstag.


    Liebe Grüße


    Willi:)


    Alfred Brendel, * 5. 1. 1931, ist ein österreichischer Pianist, Essayist und Dichter:


    In Brendels drittem Lebensjahr zog die Familie nach Jugoslawien, wo die Eltern eine Pension auf der Adriainsel Krk unterhielten. Er besuchte die Schule in Zagreb und erhielt dort im Alter von sechs Jahren Klavierunterricht bei Sofija Deželić. Nach der Übersiedlung nach Graz im Jahre 1943 studierte er am dortigen Konservatorium Klavier und Komposition. Seine Klavierstudien beschloss er bei Paul Baumgartner und vor allem bei Edwin Fischer. 1947 legte er extern an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien die Staatsprüfung im Fach Klavier ab. 1949 begründete er seine internationale Karriere als Preisträger beim Busoni-Wettbewerb in Bozen. 1950 zog er nach Wien, Anfang der 70er Jahre nach London, Hampstead.

    Brendel ist in zweiter Ehe verheiratet. Seine erste Ehe führte er von 1960 bis 1972 mit Iris Heymann-Gonzala, ihr entstammt die Tochter Doris. 1975 heiratete er Irene Semler und hat mit ihr drei Kinder, den Sohn Adrian und zwei Töchter, Katharina und Sophie. Doris Brendel ist eine Folk-Pop-Rock-Musikerin und war Sängerin der Band „The Violet Hour“ (Album „The Fire Sermon“ 1991).

    Brendel ist vor allem durch seine Interpretationen der Klavierwerke von Franz Schubert, Ludwig van Beethoven, Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Liszt bekannt. Er ist der erste Pianist, der Beethovens Klavierwerke komplett aufnahm. Auch als Liedbegleiter hat er sich einen Namen gemacht (u. a. mit Dietrich Fischer-Dieskau). Joachim Kaiser hält Brendel für den bedeutendsten Schubert-Interpreten der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts.


    In seinen letzten Konzertjahren nahm er mit seinem Sohn, dem Cellisten Adrian Brendel, die Cellosonaten von Beethoven auf.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Brendel




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    Heute feiert er seinen 90. Geburtstag.


    Maurizio Pollini, * 5. 1. 1942, ist ein italienischer Pianist und Dirigent.


    Pollini wurde in Mailand als Sohn des italienischen Architekten Gino Pollini geboren. Bereits im Alter von neun Jahren gab Maurizio Pollini sein Debüt als Pianist. Er studierte zuerst bei Carlo Lonati bis zu seinem 13. Lebensjahr, dann bei Carlo Vidusso, bis er 18 Jahre alt war. Er erhielt ein Diplom am Conservatorio di musica “Giuseppe Verdi” di Milano. Später wurde er auch von Arturo Benedetti Michelangeli ausgebildet.

    Beim Internationalen Pianistenwettbewerb in Genf im Jahre 1957, in dem kein erster Preis vergeben wurde, errang Pollini den zweiten Preis. Im Jahre 1959 gewann er den Ettore-Pozzoli-Wettbewerb in Seregno, im Jahr darauf den Chopin-Wettbewerb in Warschau. Seither tritt er international in Konzerten auf.

    Zeitweilig betätigte sich Pollini auch als Dirigent, namentlich beim Rossini-Festival in Pesaro. Maurizio Pollini ist Vater des 1978 in Bern geborenen Pianisten Daniele Pollini.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Maurizio_Pollini



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    Heute feiert er seinen 79. Geburtstag.


    Herzlichen Glückwunsch!


    Willi:jubel::jubel::jubel::jubel::jubel:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

    Einmal editiert, zuletzt von William B.A. ()


  • 1942 – 79. Geburtstag von Maurizio Pollini (Pianist u.a.


    Maurizio Pollini (* 5. Januar 1942) ist ein italienischer Pianist und Dirigent. Als Pianist zählt er zu den bedeutendsten der Gegenwart.


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    Anders, als der am selben Tag Geburtstag feiernde Alfred Brendel, ist sein Repertoire nicht so wesentlich auf Romantik und Klassik fokussiert, obwohl er in diesem Bereich auch bedeutende und Referenz-Aufnahmen geschaffen hat.



    Live habe ich Pollini vor vielen Jahr(zehnt)en einmal mit dem vollständigen Vortrag des ersten Buches des Wohltemperierten Klavieres von Bach in der Bonner Beethovenhalle gehört. Und obwohl diese Örtlichkeit den intimen Charakter der Musik nicht wirklich unterstützt, war es ein beeindruckendes Erlebnis. Später folgte dann eine Einspielung auf CD, von der ich hier Präludium und Fuge Nr.1 des ersten Buches vorstellen möchte





    Pollinis Repertoire reicht aber von Bach über Beethoven Schubert, Schumann, über Bartok und Schoenberg bis zu Boulez und Nono hin, womit er in dieser Breite unter den weltbekannten Pianisten schon eine Seltenheit ist.



    Bei Pollini drückt sich einem immer wieder der Eindruck auf, dass er die Musik hinter der Musik verstehen will, also eigentlich noch den Komponisten transzendieren möchte. Das macht in meinen Ohren seine Einspielung der Chopinschen Etüden so einzigartig.



    Ich möchte ihn hier mit einem Stück von Karlheinz Stockhausen vorstellen, das er, soweit ich weiß, nicht auf CD aufgenommen hat. Er spielt hier das Klavierstück V, das man im weitesten Sinne noch als Etüde auffassen kann, womit ich hier den Bogen von seiner Chopineinspielung in die Moderne kriegen möchte :)



    Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!


  • 2016 – 5. Todestag von Pierre Boulez (Komponist und Dirigent)


    Pierre Boulez (* 26. März 1925 - † 5. Januar 2016) war Komponist, Dirigent und Musiktheoretiker. Er war als Komponist nach dem Krieg einer der führenden Avantgardisten. Er wirkte unter anderem entscheidend bei den Darmstädter Ferienkursen mit.



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    Als Dirigent gibt es von ihm bedeutende Aufführungen des Parsifal und des Rings des Nibelungen in Bayreuth. Hier das Vorspiel zu Parsifal von den Bayreuther Festspielen 1970




    Ich habe Boulez als Komponisten schon mit Begeisterung mit seinen Structures für zwei Klaviere in der Schule kennengelernt und als Dirigenten mit einer fast so alten Aufnahme von Debussys La mer.



    Durch die Gründung und anfängliche Leitung des Ensemble InterContemporain gelang ihm über seine Kompositionen und Dirigiertätigkeit hinaus ein nicht unerheblicher Einfluss auf die Aufführungspraxis moderner Musik in Konzerten. Das Ensemble selbst etablierte sich als eines der führenden moderner Musik und aus seinen Reihen kamen einige wichtige Interpreten dieser Musikgattung. Sein Einfluss auf die moderne Musik ist vielleicht vergleichbar mit dem Frank Zappas im Bereich der Rockmusik (mit aller Vorsicht! ;) und Bescheidenheit meines Verständnisses :untertauch:). Tatsächlich gab es auch Affinitäten. Beide waren Verehrer der Musik von Edgard Varèse. Im Jahre 1984 spielte er mit dem Ensemble InterContemporain drei Kompositionen von Frank Zappa ein. Das Album Boulez conducts Zappa The perfect Stranger ist heute noch erhältlich





    Ich möchte hier ein Beispiel seiner kompositorischen Tätigkeit vorstellen. Seine dritte Klaviersonate, unvollendet, allerdings zuletzt schon 1963 bearbeitet. Sie unterscheidet sich von den Vorgängern durch eine gewisse Offene Form, die auch die Verwandtschaft zu dem berühmten Gedicht Un coup de dés jamais n’abolira le hasard des französischen Lyrikers Stéphane Mallarmé aus dem Jahre 1897 nahelegt, auf das sich Boulez explizit bezieht. (Mallarmé hat den eigentlichen Druck wohl nicht mehr erlebt) Das Gedicht ist selbst wie eine Partitur geschrieben (notiert) und es hat einen gewissen Reiz, beide Werke gemeinsam zu rezipieren. Um eine Vorstellung vom Druck des Gedichtes zu bekommen hier ein Link Un coup de dés jamais n'abolira le hasard



    Christina Petrowska Quilica spielt hier den ersten Teil Tropes der dritten Sonate. Interessant ist hier sicher ein Blick auf das Notenblatt. Wahrscheinlich bin ich ausnahmsweise nicht der einzige, der staunend nichts versteht.... :-)





    Will man Boulez selbst im Gespräch mit Pierre-Laurent Aimard hören, und damit Fragen und Erläuterungen zum Verständnis seiner dritten Sonate, gibt es auf youtube das schöne folgende Dokument. Um der enthaltenen Unterhaltung zu folgen, ist leider das Französische unabdingbar.




    Heute ist Boulez fünfter Todestag. RIP

  • Da ich Brendel ausversehen schon gestern eingestellt - und dann wieder entfernt hatte wegen des falschen Datums - hier nun auch noch mein Beitrag dazu:


    Heute feiert der Pianist Alfred Brendel seinen 90. Geburtstag, einer der ganz Großen seiner Zunft, vor allem zuhause in der Musik des 19. Jahrhunderts. Sein Schubert, aber auch sein Liszt, hatte für mich über lange Jahre Modellcharakter. Aber auch sein Beethoven oder Schumann zeigten die tiefe geistige Auseinandersetzung, die er jedem Komponisten angedeihen ließ, mit dem er sich auseinander setzte. Daneben war er ein großartiger Liedbegleiter, eine Winterreise mit Matthias Goerne in der Hamburger Musikhalle ist mir jedenfalls deutlich mehr wegen des Pianisten als wegen des Sängers in Erinnerung geblieben.

    Daß der meist sehr introvertiert wirkende Künstler auch eine humoristische Seite hat, bewies er mit seinen skurilen Gedichten, mit denen er - vor allem nach Beendigung seiner pianistischen Karriere - auch als Vortragender aufgetreten ist, einfach köstlich.


    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! (Erich Kästner)

  • Heute vor 25 Jahren verstarb der amerikanische Tenor Richard Versalle. Der am 3. Dezember 1932 geborene Sänger war zunächst bei der US-Marine, wo er es Berichten zufolge, die ich nicht verifizieren konnte, bis zum U-Boot-Kommandanten gebracht haben soll. Danach - oder auch schon nebenbei - studierte er Gesang und wurde zunächst reiner Konzert- und Oratoriensänger. Das Bühnendebut erfolgte erst Ende 1977 als Augustin Moser in den "Meistersingern" an der Lyric Opero of Chicago, an der er in den beiden folgenden Spielzeiten auch noch als Trin in "La Fanciulla del West", Jude in "Salome" und Melot auftrat (für die Gesangs-Historiker: in den beiden Letzteren war auch Gregory Kunde als 2. Nazarener bzw. Hirt dabei). An der Met sind in dieser Zeit zwei Vorstellungen als Bote in "Aida" gelistet. Wie viele seiner Landsleute ging er für die Karriere nach Deutschland, wo er 1981 sein Debut als Otello in Saarbrücken gab.

    Die große Karriere startete 1985. Zunächst war er vermutlich als Cover für den Tannhäuser in Bayreuth engagiert worden, doch nachdem René Kollo - meines Wissens nach einigem Hin und Her - die Premiere extrem kurzfristig abgesagt hatte, übernahm Versalle die Rolle und sang sie dort fast durchgehend auch in den Folgejahren bis 1989. Der Erfolg führte zu Engagements in diversen großen Opernhäusern, u.a. die Wiener Staatsoper und das Teatro Liceu, wo er den Tristan zusammen mit Montserrat Caballé als Isolde sang.

    Am 5. Januar 1996 fand an der Met die Premiere (und dortige Erstaufführung) von Janaceks "The Makropoulos Case" (es wurde englisch gesungen) statt. Nach wenigen Minuten stürzte Versalle, der den Vitek sang, direkt nach seiner Textzeile "You can only live so long" infolge einer Herzattacke 3 Meter tief von einer Leiter, im Krankenhaus konnte nur noch sein Tod festgestellt werden.





    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! (Erich Kästner)

  • Der Komponist Theo Mackeben (05.01.1897 - 10.01.1953) war mir bislang vor allem als Song-Schreiber in Begriff.


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    Gestern fand ich beim Stöbern bei Youtube zu meiner Überraschung auch dieses kleine, aber feine Klavierkonzert:



    Ganz ehrlich: Ich höre das wirklich sehr gerne!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • 1998 – 23. Todestag von Georgi Swiridow (Komponist)

    Ich habe keine Ahnung, inwieweit der Name dieses am 16. Dezember 1915 geborenen russischen (Wikipedia bezeichnet ihn als "sowjetischen") Komponisten hierzulande je bekannt geworden ist. Und ich würde ihn vermutlich auch nicht kennen, wenn nicht Dmitri Hvorostovsky einen seiner Liederzyklen in einem Hamburger Liederabend gesungen hätte, ausgesprochen stimmfreundliche Musik in der Tradition russischer Romanzen. Da Swiridow offenbar grundsätzlich sehr traditionell komponiert hat, ist er anscheinend auch nie von der offiziellen Kulturpolitik der UdSSR aufs Korn genommen worden sondern im Gegenteil immer wieder mit Preisen bedacht worden.


    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! (Erich Kästner)

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