Lohengrin, Staatsoper Berlin, 13.12.2020

  • Der Corona-Einschränkungen wegen mußte die Premiere des Lohengrin im Haus Unter den Linden ohne Publikum stattfinden. Das verhinderte Publikum kann die Oper, so wie es sie bestellt und bezahlt hat, bis zum 15. Januar als Stream hören und sehen. Nachdem ich zwei Akte gesehen habe, kann ich nur sagen, daß man das nicht versäumen sollte.


    Es singen:


    • Roberto Alagna (Lohengrin)
    • René Pape (Heinrich der Vogler)
    • Vida Miknevičiūtė (Elsa von Brabant)
    • Martin Gantner (Friedrich von Telramund)
    • Ekaterina Gubanova (Ortrud)
    • Adam Kutny (Heerrufer des Königs)


    Regie hat Calixto Bieito geführt. Der Dirigent ist Matthias Pintscher.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Danke, lieber Hans, für diese Einschätzung, ich habe die TV-Aufzeichnung aufgenommen und werde sie mir in Kürze anschauen. Sonst wäre ich hingegangen, aber das sollte ja nun nicht sein.

    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Der Regisseur wird wohl viele abgeschreckt haben, sich den Lohengrin anzusehen Am Besten fand ich im zweiten Akt Ortruds Attacke auf die Hochzeitstorte.

  • Zitat von rodolfo39

    Der Regisseur wird wohl viele abgeschreckt haben, sich den Lohengrin anzusehen

    Immer diese Vorurteile! :evil:


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Regie hat Calixto Bieito geführt.

    Der Regisseur wird wohl viele abgeschreckt haben, sich den Lohengrin anzusehen

    Ich habe mich jetzt mal durchs Video geklickt. Halt so eine typische 08/15-Inszenierung mit dem Charme einer abgesandelten U-Bahn-Station, wie man sie heutzutage an jedem Stadttheater vorgesetzt bekommt, egal ob es Wagner, Mozart oder Händel ist. Große Aufreger konnte ich nicht erkennen, verspüre aber auch keinen Drang, mir das jetzt stundenlang anzutun. Die reine Tonspur könnte man sich indes extrahieren und abspeichern.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Das war ein aufregender Nachmittag und dann, mit dem dritten Akt, ein ebenso fesselnder Abend! Das hätte ich sehr gern auf der Bühne gesehen und hoffe natürlich, daß das in diesem Frühjahr möglich sein wird.


    Das dunkle Paar: Ekaterina Gubanova und Martin Gantner. Sie singt mit üppig ausladendem Mezzo, souverän, gut verständlich. Er - hell timbriert mit mustergültiger Diktion. Gubanova, die ich oft als Brangäne in Berlin gehört habe, ist für mich immer ein Magnet auf dem Besetzungszettel. Gantner, den ich vor einem Jahr an der DOB als Kurwenal sehr überzeugend fand, hat mich als Telramund geradezu begeistert.

    Das helle Paar: Vida Miknevičiūtė und Robert Alagna. Sie - herrlich kühl und nur engagiert, wenn sie skin in the game hat. Lohengrin wird nicht der letzte sein, den sie abfahren läßt. Er - stimmschön und leidenschaftlicher als sie, gut zu verstehen und mit der Distanz zu den Mitspielern im sozialen Laboratorium Brabant, wie auch zur Rolle des Lohengrin selbst, einleuchtend angelegt und ausgespielt, hat mir vorzüglich gefallen.

    König Heinrich und Heerrufer: René Pape und Adam Kutny. Hr. Pape singt gewohnt sourverän, ich bekenne, daß meine Aufmerksamkeit beim ersten Sehen mehr auf den anderen Akteurs gelegen hat. Der Heerrufer, hier als sardonischer Showmaster, hat anfänglich ein, zwei Wackler, kommt dann aber gut ins Spiel.


    Es ist schwer, sich zu Orchester und Chor zu äußern, wenn man nur den Stream gehört hat. Was am Klangbild ist auf die Halbierung des Orchesters zurückzuführen, was auf die Aufnahmetechnik? Ich fürchte, die Musiker kommen da in der öffentlichen Wahrnehmung unverdienter Weise am schlechtesten weg.


    Calixto Bieitos Regie? Packendes Setting als Spielshow im Fernsehen mit einem Horror-Clown als Spielmeister und einem Alkoholiker nahe dem Delirium tremens als Produzenten, der wünscht, daß es nur einfach vorbei geht, damit er wieder etwas zu trinken bekommt. Wichtige Konflikte werden behind the scenes abgehandelt, aber entscheidend ist, daß die Show weitergeht. Das Zeremonielle des Heerufers, seine handlungstreibende Rolle im Drama, hat Bieito überaus überzeugend gefaßt.


    Ich bin entzückt und werde mir morgen den ersten Akt erneut ansehen.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Der Regisseur wird wohl viele abgeschreckt haben, sich den Lohengrin anzusehen.

    Bei mir ist das genaue Gegenteil der Fall, lieber rodolfo. :) Calixto Bieito gehört bekanntlich zu meinen Lieblings-Regisseuren, der mir vielleicht auch den nicht sonderlich geliebten "Lohengrin" schmackhaft machen kann (die Wagner-Oper, die ich am wenigsten mag). Ich habe die Aufzeichnung heruntergeladen und werde sie bei nächster Gelegenheit anschauen.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Es war wohl nichts anderes zu erwarten, als wieder einmal eine Verunstaltung mit Bezug auf eine der inzwischen wohl üblichen Trends der modischen Regisseure, alles immer wieder in eine Show oder einen Zirkus zu verlegen (was seit Jahren einer ihrer Lieblingstrends zu sein scheint). So auch z.B. die Inszenierung der "Traviata", in die ich am Neujahrstag beim Umschalten versehentlich hineingeriet. Andere Opern wie Rigoletto, Freischütz usw. haben auch schon unter dem Trend gelitten. Jetzt Lohengrin. Einfach nur zum Weglaufen!

    Jetzt werden mich zwar wieder einige, die dem Zeitgeist huldigen, zerreißen, aber das rührt mich wenig. Mögen sie zetern wie sie wollen. Ich werde weiterhin meine klare Meinung zu der Entstellung der Werke kundtun.

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,


    laß doch jeden das sehen, was er mag. Und laß andere zetern und zicken wie sie wollen, unsere Meinung steht.


    Sollten eines Tages die Theater wieder öffnen und man kann endlich wieder in die Oper gehen, dann werde ich mich wie immer vorher darüber informieren, was man anbietet. Für eine solche Inszenierung (was man von Beito oder wie der heißt nicht anders erwartet hat) wird zu 100% bei mir kein Bedarf bestehen. Lieber übe ich mich weiter im Verzicht! Das betrifft Live genauso wie Konserve. Ich möchte gerne wieder in die Oper gehen, aber ich bevorzuge halt andere Inszenierungen als im Beitrag #6.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Von mir aus sollen sie doch solchen Schwachsinn sehen, solange sie wollen. Es ist schade, dass das Niveau der Oper immer seichter und schlechter wird und der Freunde der wahren Werke kaum mehr eine Chance haben, etwas Gescheites zu sehen. Würden sich die vernünftigen Inszenierungen und diese Verunstaltungen der Werke einigermaßen die Waage halten und wären die entstellten Werke für jedermann eindeutig erkennbar, dass es sich nicht um das vom Komponisten erdachte Werk handelt, gekennzeichnet, wäre diese Diskussion überflüssig. Ich spreche da nur aus, was viele über diese Entwicklung nach unten sagen und denken. Ich glaube, du kannst die Hoffnung auf gescheite Inszenierungen aufgeben und damit den Wunsch, wieder einmal öfter in die Oper gehen zu können.

    Hast du dir den Stream einmal im Querschnitt angesehen? Da kein Publikum im Saal war, gab es natürlich keine Buhs. Aber vielleicht ist wenigstens ein Teil des potenziellen Publikums durch diesen Stream gewarnt. Die Inszenierung jedenfalls hat mit Wagners "Lohengrin" auch nicht im Entferntesten irgend etwas zu tun und dürfte nicht als "Lohengrin" deklariert werden. Das wäre - wenn er dafür auch noch Eintritt zahlen sollte - eine arglistige Täuschung des Zuschauers.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

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  • Hast du dir den Stream einmal im Querschnitt angesehen?

    Nein, lieber Gerhard. Der Name Bieitioh (oder so ähnlich) hat mir gereicht, er steht auf meinem Index. Wie viele andere auch. Lebenslang.

    Das schreibt Wiki über ihn (Zitat):

    Er hat sich als „Skandalregisseur“ mit modernen, expressiv-gewalttätig zugespitzten oder bewusst sexualisierten Operninszenierungen einen Ruf geschaffen.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Wie gut das auch im neuen Jahr alles beim Alten bleibt. :)

    Du hast es erkannt, die Änderung der Jahreszahl macht die Welt nicht besser, sie wird höchstens von Jahr zu Jahr blödsinniger, rabiater und egoistischer. Von mir aus magst du das ja begrüßen, ich nicht!

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ich fand die Verdrehung lustig, genauso wie ich die Verdrehungen der Meisterwerke durch diesen Herrn Bieito eben nicht lustig finde. Dass das von La Roche satirisch gemeint war, hast du nicht erkannt.

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Wenn das lustig gewesen sein soll, habe ich zu dieser Art von Humor offensichtlich keinen Zugang. Jeder hat - nach meiner Überzeugung - das Recht auf korrekte Schreibweise seines Namens, egal, ob Tun und Treiben des Namensträgers gefällt oder nicht.

  • Dass das von La Roche satirisch gemeint war, hast du nicht erkannt.

    In diesem Zusammenhang von "Satire" zu sprechen ist schon etwas kühn. Aber euch beiden sei eure infantile Freude an diesem unfassbar geistreichen Späßchen herzlich gegönnt...

  • Die Beiträge von Herrn Wischniewski sind nun allerdings Realsatire pur

    Da kann er stolz sein, steht er doch damit auf einer Stufe mit Herrn Böhmermann.

    Aber euch beiden sei eure infantile Freude an diesem unfassbar geistreichen Späßchen herzlich gegönnt...

    Zum Glück lacht jeder über andere Späßchen. Es gibt sicher auch Leute, die Deine Beiträge für witzig halten.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Lieber "Melomane",


    da muss ich dem User "La Roche" aber nunmal Recht geben, keiner ist so witzig wie er, zum Beispiel, wenn er schreibt:


    Und laß andere zetern und zicken wie sie wollen

    Dass er gar nicht merkt, dass bei diesem Thema niemand mehr zetert und zickt als er selbst (außer vielleicht Gerhard), finde ich ungemein witzig. Und über das, was die beiden hier bei diesem konkreten Thema - einmal mehr und völlig unabhängig vom konkreten Gegenstand - loslassen, könnte ich Tränen lachen! :hahahaha:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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    Nachdem ich den Lohengrin-Stream zum zweiten Mal komplett gesehen habe, ist meine Begeisterung keineswegs abgeflaut. Alagna sagt mir sehr zu, und die feinen Details von Bieitos Regie werden mich noch lange beschäftigen.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Lieber Hans Heukenkamp,


    ich gönne Dir ja Dein Vergnügen vom ganzen Herzen. Auf Roberto Alagna als Lohengrin wäre ich auch direkt neugierig. Verzeih mir aber bitte, daß ich eine andere Inszenierungsform bevorzuge, eine Form, die Dich wahrscheinlich langweilen würde.

    Vielleicht könnte ich sogar Bietos Regie befürworten, wenn Kostüme und Bühnenbilder mir zusagen würden. Übrigens ist der Schwan direkt niedlich, und Alagnas Dank an dieses außergewöhnliche Transportmittel ist musikalisch sicher ein Höhepunkt. Der Schwan muß über außergewöhnliche Kräfte verfügen!


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Lieber La Roche,

    hör Dir doch einfach zwei, drei Stellen an! Die Gralserzählung (ab etwa 3:15:00) oder der Beginn des zweiten Akts (1:06:30) sind unbedingt lohnend! Zwischendurch wird durchaus schwächer gesungen, aber es war ja auch eine Premiere. Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Das war in jeder Beziehung eine sehr sehenswerte Aufführung. Das begann schon bei Bieitos flüssiger, spannungsgeladener Regie, die einige interessante neue Aspekte enthielt. Nicht mehr neu war indes, dass Telramund überlebt. Das war in Nürnberg auch schon so. Da ist er sogar der neue Herrscher von Brabant geworden. Das war jedenfalls ein beachtlicher Einfall. Das kompakte, bodenständige Dirigat war ein Hochgenuss und auch die Sänger/innen der Hauptpartien konnten mich durch die Bank überzeugen. Da wurde durchweg mit phantastischer italienischer Technik gesungen. Der Lohengrin wird wahrscheinlich eine neue Glanzrolle von Roberto Alagna werden, und auch Vida Micniviciute erbrachte als Elsa wahrlich eine bayreuthwürdige Leistung. Und der hervorragende junge Sänger des Heerrufers wird noch einmal die ganz große Karriere machen. Diese Aufführung sollte auf DVD herausgebracht werden.


    Herzliche Grüße


    Lustein

  • Ich habe mir nun die Aufführung angesehen. Der "Lohengrin" ist mir aus der Deutschen Oper Berlin sehr gut bekannt, diese Inszenierung (Kaspar Halten) gefiel mir gut, die Schwanenflügel beim Lohengrin, nun das ist Geschmackssache. Sonst war diese ziemlich werkgerecht. Wenn man sich Calixto Bieito zu Gemüte führt, weiß man eigentlich, was einen erwartet. Da ich andere Aufführungen von ihm kenne, war diese noch ziemlich zahm (keine Nackten). Mir hat es eigentlich ganz gut gefallen. Die sängerischen Leistungen waren überragend und die Elsa dazu sehr sehenswert. Was mir gefiel, es war eine Spieloper, kein Rampentheater sondern emphatisch und zum Teil mit Witz dargeboten (Heerrufer, Ortrud- Torte). Gut und Böse kamen deutlich herüber. Es wurde nicht nur sehr gut gesungen, sondern auch sehr gut gespielt. Dass die erste Szene im 3. Akt hinter dem Vorhang stattfand und der Strich kurz vor dem Ende gefiel mir weniger. Ebenso wie das Duell Lohengrin-Telramund ganz ohne Schwert. Und dieser Bösewicht soll der neue Held von Brabant sein, das gab die ganze Handlung nicht her.

    Insgesamt ist die Inszenierung natürlich "Regietheater" aber nicht unsehenswert.

    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Wenn man sich Calixto Bieito zu Gemüte führt, weiß man eigentlich, was einen erwartet. Da ich andere Aufführungen von ihm kenne, war diese noch ziemlich zahm (keine Nackten)


    Was habe ich eigentlich falsch gemacht? Ich kenne drei Bieito-Inszenierungen von der Bühne her.


    Keine einziger Nackter war zu sehen, es gab ein eiziges mal nur minmale Blutspritzer.


    Ich nehme an, dass das blutrünstige und sexbetonte Image des Regisseurs der grauen Vergangenheit angehört, aber immer wieder gerne hervorgekramt wird.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Deine Enttäuschung hält sich hoffentlich in Grenzen Orfeo, so bedauerlich es sein mag, wenn die erwarteten Nackten ebenso ausbleiben wie die Blutorgie...


    :)


    Erstaunlich, wie sich um Calixto Bieito Legenden ranken. Da ist von exzessiv-gewaltgeprägter Darstellung die Rede, von sexualisierten Inszenierungen, von Provokation, die bei Bieito angeblich zum guten Ton gehört. Lieblingsetikett ist der "Skandalregisseur".


    Was Wunder, dass bei so vollmundigen Ankündigungen und ausufernden Erwartungen immer wieder in Rezensionen zu lesen ist, Bieitos Inszenierung habe enttäuscht - weil "viel zu brav".


    Ich bin bisher nur einer Arbeit des Spaniers begegnet, seinem Stuttgarter "Parsifal". Eine Produktion, die mich nicht überzeugte. Was mehr mit Langeweile als mit Empörungpotential im szenischen Geschehen zu tun hatte.

  • Was habe ich eigentlich falsch gemacht? Ich kenne drei Bieito-Inszenierungen von der Bühne her. Keine einziger Nackter war zu sehen, es gab ein eiziges mal nur minmale Blutspritzer.

    Geht mir genauso (Otello, Falstaff und ein szenisches Verdi-Requiem an der Hamburger Staatsoper). Ich glaube, einige Leute hier sehnen die Nackten und das Blut eher herbei, um sich mal wieder ordentlich aufregen und uns erklären zu können, was "Das wahre Werk" ist ...

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Ich finde es ja immer lustig, das diejenigen die sich am meisten aufregen eine Inszenierung von Herrn Bieito noch nicht mal live oder in voller Länge gesehen haben.

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