Maria Kouba, geboren 1922, Ausbildung am Konservatorium Graz bei Maria Salmar. 1946 Heirat mit dem tschechischen Dirigenten Stefan Kouba und 10 Jahre lang als Chorsängerin im heutigen Ostrava und Bratislava tätig. 1956 Rückkehr nach Österreich. 1957 Gewinnerin des Österreichischen Staatspreises und 3.Platz des internationalen Belcanto Wettbewerbs in Brüssel. Der Durchbruch gelang ihr mit ihrem Sensationserfolg als "Salome" 1957 in Graz - ihrer allerersten Solistenrolle, wobei sie kurzfristig eingesprungen ist. Es folgte ein Engagement als erster Sopran an die Grazer Oper. In den folgenden drei Spielzeiten erarbeitete sie sich ein weit gefächertes Repertoire und sang 16 verschiedene Partien - davon 11 Premieren in insgesamt 150 Vorstellungen. Verdi-Partien wie Amelia in "Maskenball", Leonore in "Der Troubadour", Elena in "Die Sizilianische Vesper", Traviata - und Abigaille in "Nabucco", Puccini Partien wie Mimi in "La Boheme" und Cho Cho San in "Madame Butterfly", Eva in Wagners "Meistersinger", Martha in Kienzls "Der Evangelimann", Marie in Smetanas "Verkaufte Braut", Lisa in Tschaikowskys "Pique Dame", Micaela in Bizets "Carmen", Nedda in Leoncavallos "Bajazzo", Gounods "Margarethe", Mozarts "Donna Anna" sowie die Saffi im "Zigeunerbaron". Maria Kouba wirkte auch in zahlreichen Operetten und Opernabenden und Matineen mit. Nach einem Gastspiel als "Butterfly" an der Frankfurter Oper wurde sie ebendort fix engagiert und blieb 23 Jahre lang Ensemblemitglied. Zu den Verdi und Puccini Rollen kamen noch Wagner-Partien wie Senta, Sieglinde und Ortrud, die Fidelio-Leonore und eine ihrer Lieblingspartien - die Jenufa von Janacek. Aber auch zeitgenössische Komponisten wie Hindemith und Henze sowie Hosenrollen wie der "Komponist" in Ariadne auf Naxos und "Oktavian" im Rosenkavalier von Richard Strauss. Ihre absolute Glanzpartie blieb aber die "Salome" mit der sie von 1957 bis 1973 weltweit Triumphe feierte - etwa an der Wiener Staatsoper, der Bayerischen Staatsoper, der Hamburgischen Staatsoper, der Deutschen Oper Berlin, dem Teatro San Carlo in Neapel, der Metropolitan Opera New York, der Santa Fe Opera, den kanadischen Opernhäusern in Milwaukee, Toronto und Vancouver und in Gastspielen der Frankfurter Erfolgsproduktion in London, Paris, Athen und weitern Städten... In den Spätjahren ihrer Karriere gestaltete sie auch Nebenrollen in beeindruckender Weise. Nach ihrer Pensionierung 1982 wanderte sie mit ihrem zweiten Ehemann, einem Orchestermusiker aus Frankfurt, nach Kanada aus und gab Gesangsunterricht. Nach der Scheidung kehrte sie in ihre österreichische Heimat zurück. Heute lebt sie in Voitsberg und wird von Familienangehörigen liebevoll umsorgt. Im Februar 2021 feiert Maria ihren 99. Geburtstag!
Derzeit arbeite ich an der Biografie dieser aussergewöhnlichen Persönlichkeit und lade hiermit Leser, die Maria Kouba auf der Bühne erlebt haben, ein ihre Erinnerung mit mir zu teilen. Auch für jegliches Audio- und Video-Material bin ich sehr dankbar! Die Biografie soll Ende 2021 in Buchform erscheinen.