Ich erinnere heute zuerst an den italienischen Barockkomponisten und Organisten Lodovico Giustini, * 12. Dezember 1685 . + 7. 2. 1743. Er wurde im gleichen Jahre geboren wie Bach und Händel, starb aber 7 Jahre eher als Bach und 16 Jahre eher als Händel.
Nur wenig ist über das Leben und Wirken von Lodovico Giustini bekannt. Er entstammte eine Musikerfamilie und war in seiner Heimatstadt als Organist in mehreren Kirchen (ab 1734 auch in der Kathedrale) tätig. Während einer längeren Abwesenheit von Pistoia im Sommer 1732 sind in der nahe gelegenen Hauptstadt der Toskana, Florenz, die Sonate da cimbalo di piano e forte detta volgarmente di martelletti, op. 1, als Auftrag des brasilianischen Geistlichen und Diplomaten João de Seixas da Fonseca Borges entstanden. Bei dieser Sonatensammlung handelt es sich um die ersten überlieferten Kompositionen, die explizit für das von Bartolomeo Cristofori gegen Ende des 17. Jahrhunderts entwickelte Hammerklavier (Fortepiano) geschrieben wurden und dem jüngeren Bruder des portugiesischen Königs Johann V., Don Antonio de Bragança, gewidmet waren. Die Sonaten dieser Sammlung mit Klaviermusik, seine einzigen, sind suitenartige Zyklen vom Typ der Kirchensonate mit vier bis fünf Sätzen, bei denen, trotz der traditionellen Satzfolge, die neuen Möglichkeiten des Hammerklaviers, nur durch Tastendruck die Lautstärke und Betonung zu bestimmen – im Gegensatz zu den zeitgenössischen Kompositionen für Cembalo, zur Geltung kommen. Bei geeigneter Interpretation stoßen Giustinis Kompositionen eine Tür zu einer neuen Epoche in der Musikgeschichte auf, in der die Affekte vor allem über die Differenzierung der Lautstärke vermittelt werden und bisher als ausdrucklos empfundene Tonfolgen salonfähig machen.
Weiters über sein Leben und Wirken kann man hier lesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lodovico_Giustini
Ist erst vor zwei Wochen erschienen!
Heute ist sein 278. Todestag.
Liebe Grüße
Willi