Alexander Svéd - Mit Wagner und Verdi um die Welt

  • 150410678_2542844512528948_8684458264127046219_n.jpg?_nc_cat=102&ccb=3&_nc_sid=730e14&_nc_ohc=4oieoV3vPEoAX8RARVq&_nc_ht=scontent-ber1-1.xx&oh=9bda606ff0d2830a58530c784c745530&oe=604E8088Alexander (Sandor) Svéd, ein Bariton, wurde am 28. Mai 1906 in Budapest geboren. Am Konservatorium seiner Heimatstadt studierte er zunächst Violine. Dabei wurden seine stimmlichen Qualitäten entdeckt. Er wechselte das Fach und wurde Sänger. Seine Ausbildung führte ihn auch nach Deutschland zu Fritz Feinhals, einem der berühmtesten Wagner-Interpreten in seiner Zeit, der aber auch mit Mozart, Verdi und Marschner brillierte. In Italien, dem Mutterland der Oper, holte er sich bei Riccardo Stracciari und Mario Sammarco, beide ebenfalls Bariton, den letzten Schliff für Verdi, Rossini, Donizetti und Puccini. Insofern war es nur natürlich, dass Svéd bereits 1930 mit nicht einmal Mitte zwanzig an der Oper in Budapest als Luna in Verdis "Trovatore" debütierte. Bereits ein Jahr später wurde die Wiener Staatsoper auf ihn aufmerksam. Nach erfolgreichen Gastspielen wurde er 1935 fest unter Vertrag genommen. Seinen letzten Auftritt in diesem Haus absolvierte er am 23. Juni 1940 als Amonasro in "Aida". Diese Rolle hatte er in Wien mit fünfundzwanzig Mal am häufigsten gesungen. Nur je zwei Mal trat er als Lysiart in Webers "Euryanthe" und als Silvio in Leoncavallos "Pagliacci" auf. Von Wagner sang er lediglich den Wolfram von Eschenbach. Svéd gastierte an allen bedeutenden Häusern der Welt. Der Metropolitan Opera in New York blieb er bis nach dem Zweiten Weltkrieg verbunden. Gleiches gilt für die Mailänder Scala, wo er auch den Hans Sachs in den "Meistersingern" und den Amfortas im "Parsifal" gab.


    1951 kehrte er besuchsweise in sein Heimatland Ungarn zurück, wo inzwischen die Kommunistische Partei mit Unterstützung der Sowjetunion die Macht an sich gerissen hatte. Svéd durfte nicht wieder gen Westen ausreisen und arrangierte sich offenbar, indem er 1957 Mitglied der Staatsoper in Budapest wurde und es bis 1966 blieb. Auch Reisen zu Auftritten ins westliche Ausland wurde ihm wieder gestattet.


    Der Bariton hat vergleichsweise viele Platten besungen. Seine Stimme ist auch in diversen Editionen und Sammlungen zu finden. Preiser widmete ihm zunächst gemeinsam mit Karl Hammes eine Platte in der Reihe "Lebendige Vergangenheit". Später kam auch noch eine einzelne CD heraus, auf der er neben Wagner, Verdi und Puccini (im Bilde rechts als Scarpia) auch Lieder von Schubert und Schumann singt. Am 6. Juni 1979 ist Alexander Svéd in seiner Heimatstadt Budapest gestorben.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Sándor Svéd wirkte auch in zumindest einem Spielfilm mit: "Mária nővér" - u.a. mit Otto Tressler, Julia Serda; verlegt von Tobis-Klangfilm, DE 24. April 1937 in Berlin mit dem Titel "Sein letztes Modell". Musik von Giuseppe Verdi, Georges Bizet, Ruggiero Leoncavallo, Gioacchino Rossini. In einem ganz kurzen Video von den Dreharbeiten ist er (Dank der charakteristischen Nase) zu erkennen.


    PS - Die Angaben, wo er gestorben sein soll, variieren übrigens zwischen Budapest und (mehrheitlich) Wien. Sein Grab ist in Budapest.


    Wer Informationen zu Alexander Svéd sucht, sollte auch folgende Namen brücksichtigen: Sándor Svéd, Alexander De Svéd, Alexander Sándor Von Svéd

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Der Bariton hat vergleichsweise viele Platten besungen.

    Ich habe ihn durch eine LP des Labels SUPRAPHONE kennen und schätzen gelernt.
    Die gibt es offenbar leider nicht mehr. Aber es gibt ja auch so genügend LPs und CDs von dieser prachtvollen Stimme!

    Hier ein paar Beispiele:



    eyJidWNrZXQiOiJwcmVzdG8tY292ZXItaW1hZ2VzIiwia2V5IjoiNzk3MzQzMC4xLmpwZyIsImVkaXRzIjp7InJlc2l6ZSI6eyJ3aWR0aCI6MzAwfSwianBlZyI6eyJxdWFsaXR5Ijo2NX0sInRvRm9ybWF0IjoianBlZyJ9LCJ0aW1lc3RhbXAiOjE0MDQyMTAzNTZ9 -


    - R-10753658-1503700132-8743.jpeg.jpg


    Alexander_Svd_AS_as_Rigoletto_Mria_Gyurkovics_as_Gilda_In_Verdis_Opera_Great_Hungarian_Performers_HUNGAROTON_LP_MONO_LPX_12344_1__10189.1568010623.780.780.JPG?c=2


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber 'Orfeo',


    der Herr (mit der markanten Nase) in dem kurzen Ausschnitt aus dem Film "Mária növér" ('Schwester Maria') ist keinesfalls Sándor (Alexander) Svéd, der Anfang 1937 erst 30 Jahre alt war und wesentlich jünger - und besser - aussah; ich tippe auf den auch im 'deutschen Reich' bekannten ungarischen Komiker Tibor Halmay. Ich habe ein Exemplar der "Filmwoche" vom 10. 3. 1937, auf deren Titelbild ein großes Foto von Camilla Horn (die in diesem Film, der auch unter dem Titel "Sein letztes Modell" lief, die weibliche Hauptrolle spielte) zusammen mit 'Alexander Svéd' in der zweiten männlichen Hauptrolle (neben Pál Javor) zu sehen ist.


    Eine kleine Rolle hatte Sándor Svéd 1935 in dem Film "Hallo, Budapest!", in dem neben Rosa Barsóny in der Hauptrolle auch Mária Németh und Jenö Hubay mitwirkten (Regie: László Vajda!). Aus dem Jahre 1955 stammt der ungarische Film "Diszelöadás" ('Gala-Vorstellung'), ein Musikfilm mit vielen Interpreten der klassischen Musik, darunter außer Sándor Svéd auch Mária Gyurkovics, Hanna Hónthy, József Simándy, Mihály Székely, János Ferencsik und Tamás Vasary.


    Und schließlich kann man auf 'YouTube' unter "Operafejedelmek Svéd Sándor" den Sänger in 'bewegten Bildern' sehen: ein Porträt des ungarischen Fernsehens von 1992, bei dem auch Paula Takács, József Simándy und György Melis zu Wort kommen.


    Carlo

  • Lieber Carlo,


    gut, dass Du Dich meldest. Ich bin nämlich ratlos wegen der Filmtitel und der Schauspieler. Um wieviel Filme handelt es sich eigentlich hier? Jahresangabe ist immer 1936/1937. Der verlinkte (ungarsiche) Filmausschnitt zu "Mária növér" hätte dann nichts mit dem Film mit Camilla Horn zu tun? Dann hätte Sándor Svéd in1936/37 aber an zwei verschiedenen Filmen mit identischen Titeln mitwirken müssen

    4.jpg  3.jpg 1.jpg


    2.jpg


    "Mária növér" übersetzt = Schwester Maria =? Sein Modell =? Sein (letztes) Modell.

    Bitte, bringe Licht ins Dunkel!


    Orfeo

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Hallo, 'Orfeo'!


    Es handelt sich um einen in der Handlung identischen Film, der in zwei Sprachfassungen gedreht wurde und der in der ungarischen Version "Mária növér" (also "Schwester Maria") hieß - aber eine andere Hauptdarstellerin (Éva Szörenyi) hatte - und auf deutsch mit Camilla Horn "Sein letztes Modell" bzw. "Sein Modell" betitelt wurde. Pál (Paul) Javor und Sándor (Alexander) Svéd wirkten in beiden Fassungen mit. Svéd spielt einen Maler und als solcher ist er neben Camilla Horn auf den zwei Titelseiten des oben abgebildeten 'Filmkuriers' zu sehen. (Das Cover meiner 'Filmwoche' zeigt Camilla Horn und den Sänger en face.) Das rechte farbige schmale Plakat zeigt von oben nach unten Javor, Szörenyi und Svéd.


    Carlo