Künstler-Gedenktage März 2021

  • 1. März 2021


    1445 – 576. Geburtstag von Sandro Botticelli (Maler) #2


    1620 – 401. Todestag von Thomas Campion (Komponist)


    1643 – 378. Todestag von Girolamo Frescobaldi (Komponist u.a.)


    1777 – 244. Todestag von Georg Christoph Wagenseil (Komponist)


    1810 – 211. Geburtstag von Fryderyk Chopin (Komponist und Pianist)


    1896 – 125. Geburtstag von Dimitri Mitropoulos (Dirigent u.a.) #7, 8


    1938 – 83. Geburtstag von Manfred Karge (Schauspieler und Regisseur)


    1951 – 70. Geburtstag von Kristinn Sigmundsson (Sänger) #10

    1951 – 70. Geburtstag von Scott Ross (Cembalist) #5


    1961 – 60. Geburtstag von Zoran Todorovich (Sänger) #6


    1962 – 59. Geburtstag von Galina Gorchakova (Sängerin) #3, 4


    1971 – 50. Geburtstag von Thomas Adès (Komponist)

    1971 – 50. Geburtstag von Christoph Genz (Sänger)


    1993 – 28. Todestag von Nicola Monti (Sänger)


    1998 – 23. Todestag von Miltiades Caridis (Dirigent) #9


    2019 – 2. Todestag von Rosl Zapf (Sängerin)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • 1. März 2021


    1962 – 59. Geburtstag von Galina Gorchakova (Sängerin)

    „Aufstieg und Fall einer wunderbaren Sopranistin“ – so könnte, ja, so muss man einen Artikel über Galina Gorchakova überschreiben, denn sie, die am 1. März ihren 59. Geburtstag feiert, tritt schon seit vielen Jahren nicht mehr auf. Die Gründe für ihren so frühzeitigen Rückzug von der Bühne sind nicht ganz offensichtlich, haben aber nach meiner Meinung sehr viel mit dem St. Petersburger Mariinsky-Theater und mit der Behandlung von Künstlern durch den Mariinsky-„Zaren“ Valery Gergiev zu tun.


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    Galina Gorchakova in Mikkeli 1995 (Foto : Peter Schünemann)


    Hätte ich Galina Gorchakova nur in zwei Partien gehört, hätten diese Aufführungen ausgereicht, um sie zu den ganz Großen der Gesangszunft zu zählen. Im Sommer 1992 war sie die Renata in einer konzertanten Aufführung von Prokofievs „Feurigem Engel“ in Kiel, und im September 1993 sowie Sommer 1994 hörte ich sie in Amsterdam und Hamburg als Fevroniya in Rimsky-Korsakovs Oper mit dem Bandwurmtitel „Die Legende der unsichtbaren Stadt Kitezh und der Jungfrau Fevroniya“. Wie sie die Killer-Rolle der Renata mit einer wunderbaren Tonschönheit und Intensität meistert, kann man zum Glück auf der DVD der Mariinsky-Inszenierung David Freemans nachprüfen, und auch wenn bei der kürzlichen Wiederaufnahme dieser Produktion mit Elena Stikhina hervorragende und Maria Bayankina gute Interpretinnen diese Rolle verkörperten, reichten sie nach meiner Einschätzung nicht an Gorchakovas singuläre Leistung heran.


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    Als Fevroniya, Hamburg 1994 (Foto : Peter Schünemann)


    Auch ihre Fevroniya brachte die Vorzüge ihrer Ausnahmestimme zum Vorschein, die durch Gorchakovas spätere Hinwendung zu Verdi und Puccini teilweise verschüttet wurden: das glutvoll dunkle Timbre und die strahlende Leuchtkraft der mit viel Kopfklang versehenen Höhenlage, die hier noch vollkommen unangefochten klingt. Galina Gorchakova steckte in dem Dilemma, das sie nach dem Zusammenbruch der UdSSR mit anderen russischen Sängern teilte. Mit Ausnahme von „Onegin“ und „Pique Dame“ wurden die Opern, in denen sie exzeptionell gut war (neben den beiden schon genannten z. B.“ Iolanta“, „Fürst Igor“ oder „Das Mädchen von Pskov“) im Westen wenig oder gar nicht gespielt, so dass die Ûbernahme von Spinto-Partien in Verdi- und Puccini-Opern unausweichlich, aber letztendlich gefährlich war, weil sie in ihnen die lyrischen Qualitäten ihres Materials nicht einbringen konnte.


    Ich hörte sie im Februar 1996 zum letzten Mal, als sie im Amsterdamer Concertgebouw in einer konzertanten Aida auftrat, nachdem sie noch am Abend zuvor an der Scala Butterfly gesungen hatte. Wie konnte sie absagen, wenn ein Gergiev sie ruft? Doch später häuften sich ihre Absagen, so dass sie am Mariinsky schließlich als unzuverlässig eingestuft wurde, und Gergiev, der sie oftmals mit zu seinen eigenen Gastspielen eingeladen hatte, schien von ihr abzurücken. Der berühmte Tropfen, der das Fass zum Ûberlaufen brachte, war ein Interview, das sie einem portugiesischen Journalisten gab und in dem sie den von ihr als Monster und Diktator bezeichneten Gergiev beschuldigte, ihre Karriere zu zerstören. Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob dieser tatsächlich die Macht hatte, Opernhäuser davon abzubringen, Galina Gorchakova zu engagieren. Tatsache war jedoch, dass sie, der zuvor die größten Bühnen offenstanden, sich nun in Tallinn und Dublin wiederfand, und die Mitschnitte, die ich von dort hörte, schienen auf eine Stimmkrise hinzudeuten. Pikant, dass Jahre später Larisa Gergieva, also die Schwester des Dirigenten und Opernhausleiters, bei der Gorchakova zur persona non grata geworden war, sie einlud, in ihrer Akademie für Junge Sänger Meisterklassen zu geben, doch auch die Zeiten sind vorbei.


    In San Diego sang sie 2003 unter Richard Bonynge Norma. Ich weiß nicht, wo und wie lange Galina Gorchakova noch aufgetreten ist, doch 2003 war sie erst 41 Jahre alt – eigentlich zu früh, um eine anfangs glorreiche Karriere zu beenden. Herzliche Glückwünsche zum 59. Geburtstag.





    Beste Grüße aus Finnland



    Peter Schünemann

  • „Aufstieg und Fall einer wunderbaren Sopranistin“ – so könnte, ja, so muss man einen Artikel über Galina Gorchakova überschreiben, denn sie, die am 1. März ihren 59. Geburtstag feiert,

    Lieber Peter Schünemann,


    Deinen Beitrag zum Geburtstag von Galina Gorchakova habe ich mit großem Interesse gelesen. Ich habe mich schon länger gewundert, dass man von ihr so gar nichts mehr hört. Ich habe sie nur einmal live gehört. Das war vor fast zwanzig Jahren in München, wo sie mich als Lisa voll überzeugt hat.


    Vielleicht wäre es wiederum sinnvoll, Deinen Beitrag auch in einen eigenen Gorchakova-Thread einzustellen? Bisher gibt es offenbar noch keinen Thread für diese eminente Sängerin.


    Ein recht offenherziges Interview habe ich hier gelesen. Ich weiß aber nicht, wann das geführt wurde.

    https://www.opusklassiek.nl/solisten/gorchakova.htm


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • 1951 – 70. Geburtstag von Scott Ross (Cembalist)


    Scott Ross (*1. März 1951 - †14. Juni 1989) war ein US-amerikanische Cembalist. Er war und bleibt ein Ausnahmecembalist. Sein späterer Lehrer Kenneth Gilbert war vom ersten Vorspielen des damals knapp 20-Jährigen beim internationalen Cembalo-Wettbewerb in Brügge 1971 extrem beeindruckt. Er gewann damals den „Concours de Bruges“, wobei neben Gilbert auch Gustav Leonhard in der Jury saßen. Aus Respekt vor der Außergewöhnlichkeit seiner Leistung wurde bei diesem Wettbewerb bis 1983 kein weiterer erster Preis mehr vergeben.



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    Ross war unkonventionell, ein Glenn Gould des Cembalo, wenn auch völlig anders ;). Er kam in Jeans und Pullover, was damals noch unüblich war. Er gab dem Cembalisten ein Ambiente des Rockers, auch wenn sein Spiel davon nichts spüren ließ. Sein Bach unterscheidet sich immens von dem Goulds. Er hört Bach anders. Es gibt vom ihm sogar kritische Äußerungen zu Goulds Bachspiel. Mit dreißig Jahren Abstand kann man eigentlich beide gut hören, ohne in irgendwelche Konflikte zu geraten :).



    Ich lernte Scott Ross durch seine Aufnahme des Gesamtwerkes von Jean-Philippe Rameau kennen, eines Komponisten, den ich vorher durch seine Opernsuiten zu Dardanus und Les Indes galantes schätzen und lieben gelernt hatte. Nie wieder habe diese wunderbare Musik für Cembalo so schön eingespielt gehört. Natürlich habe ich das Doppelalbum damals noch von Telefunken auf Vinyl; auf CD ist diese Einspielung, soweit ich weiß, unglaublicherweise leider nie erschienen.



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    Ross spielt mit einem sinnlichen Klang und feinsten rhythmischen Nuancierungen diese filigrane Musik so, dass ich nach dem Start nicht mehr aufhören kann zuzuhören. (Gott sei Dank gibt es youtube. Leider ist da die akustische Technik ziemlich runtergedimmt :(). Ob es nun der allgemeine Klang seines Cembalos ist, seine benutzten Register oder eine besondere Art der Reißtechnik :), ich kann es nicht beurteilen, was das Besondere ausmacht. Hört man aber dagegen die Rameau Einspielung seines Lehrers Kenneth Gilbert, kann man die Unterschiede sofort wahrnehmen und nur verblüfft sein, ob der gewaltigen Differenzen in Empfindung und Intonation. Rameau ist der legitime Vorläufer von Debussy, was Klangschönheit und -mannigfaltigkeit angeht. Ein einziges Mal hatte ich bei einer Aufnahme aus dem WDR mit dem Cembalisten Daniel Chorzempa ein vergleichbares Erlebnis. Leider scheint diese Aufnahme in den Archiven des WDR versickert zu sein. :(



    Hier Rameaus berühmte Gavotte avec six Doubles aus den Nouvelles Suites de pièces de clavecin (1726-1727), eines der schönsten Klavierstücke, die ich kenne. Ungewöhnlich ist schon das eher an eine Aria erinnernde Thema, das keinen eigentlichen Tanzsatz darstellt. Leopold Stokowski orchestrierte die Partitur, aber auch die Cembaloversion mit Scott Ross kann beeindrucken. Das Stück entwickelt in seinen Variationen eine gegen Ende geradezu atemberaubende durchgeistigte Feierlichkeit.





    Berühmt wurde Ross schließlich durch seine vollständige Einspielung der 555 Sonaten von Domenico Scarlatti, die zu den (noch ;)) wenigen CD-Boxen gehört, die ich besitze und nie bereut habe, gekauft zu haben (Also fast alles gehört!). Der geniale Scarlatti ist einer der wenigen Komponisten, die wohl nie ein schwaches Werk geschrieben haben und diese Einspielung ist zu Recht die Referenz.



    um nun doch einen Eindruck von der Empfindsamkeit seines Spieles zu bekommen, hier nun Scott Ross mit Scarlatti Kirkpatrick 96.




    Nach der Gesamtausgabe von Scarlatti strebte Ross noch einmal in einem Gewaltanlauf dasselbe für Bach an. Leider beendete sein früher, tragischer Tod dieses Vorhaben. Trotzdem gibt es einiges zu hören. Leider ist seine Aufnahme in der Bach-Hype durch Gould (das muss ich leider sagen ;)) untergegangen, der Bach nur auf dem modernen Flügel (wie auch immer manipuliert) einspielte. Trotzdem ist auch sein Bach eine eigene Welt und ich höre ihn sehr gerne.





    Nicht nur für Sammler, sondern auch für Freunde der Klaviermusik Bachs ist das in meinen Augen eine unbedingte Empfehlung.



    Scott Ross starb schließlich im Alter von 38 Jahren an einer wegen fehlender Krankenversicherung nicht behandelten Lungenentzündung. Die englische Wikipedia sieht den Ursprung in einer AIDS-Erkrankung, die deutsche Wikipedia ist da vorsichtiger.


    Ich möchte zum Abschluss aus der Bach Partita Nr. 4 eines von Ross‘ Lieblingsstücken (nach dem Booklet), die Allemande hier präsentieren, zusammen mit der Ouverture.





    Scott Ross wäre heute siebzig Jahre geworden. Ich freue mich über alle Stücke, die er noch einspielen konnte. :hail:



    Post Scriptum: Für alle, die nicht genug kriegen können:jubel: , hier die etwas virtuoseren Cyclopes aus Rameaus (zweitem Buch) Pièces de Clavecin (1724). Hier taucht schon das Übergreifen der Hände im Klaviersatz auf, das parallel dazu auch bei Scarlatti zu finden ist.



  • A Very Expressive Voice. Tess Crebbin talks to the tenor Zoran Todorovich


    Sein Geburtsdatum ist etwas geheimnisumwittert, aber Zoran Todorovich wurde am 1.März 1961 in Belgrad geboren und lebt jetzt seit fast 30 Jahren Deutschland. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • 1896 – 125. Geburtstag von Dimitri Mitropoulos (Dirigent u.a.)

    Heute vor 125 wurde mit dem Griechen Dimitri Mitropoulos (01.03.1896 - 02.11.1960) einer der bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts geboren.


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    Er war sowohl als Operndirigent als auch als Konzertdirigent von überragender Bedeutung. Als Operndirigent schätze ich ihn seit vielen Jahren außerordentlich, vor allem sein Salzburger "Don Giovanni" ist mein absoluter Favorit, meines Erachtens auch für die damalige Zeit weit "mozartischer" als der Furtwänglersche, aber auch im italienischen Fach ("Tosca", "Forza", "Ballo" u.v.a.) und mit Richard Strauss-Opern schätze ich ihn außerordentlich. Als Konzertdirigent ist er mir leider nicht ganz so präsent. Nahezu einzige Ausnahmen: seine wunderbare 6. Mahler und sein Mozart-Klavierkonzert d-moll!

    Die Umstände seiner vorzeitigen Abberufung als Chefdirigent der New Yorker Philharmoniker waren schäbig! Immerhin gab es dadurch in den nächsten Jahren eine Häufung von Operndirigaten an der MET und auch in Europa.

    Während einige andere Dirigenten der 1950er heute für mich etwas antiquiert klingen, klingt Mitropoulos für mich immer frisch und lebendig, also heutig. Daher ist er einer meiner "historischen", also nicht mehr live erlebten Lieblingsdirigenten. Wie gut, dass es ihn gab! :yes:



    Hier kann man ihn auch dirigieren sehen:


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Als kleine Ergänzung zum Dirigenten Dimitri Mitropoulos. Mitropoulos war auch Pianist und Komponist.


    Eine Aufnahme seiner griechischen Sonate aus dem Jahre 1920 findet sich im Repertoire des australischen Pianisten Geoffrey Douglas Madge, herausgekommen beim Label Dante im Jahre 1991.


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    Die Sonate ist ein gewaltigen Opus. Der erste Satz findet sich in der Einspielung des Pianisten Charis Dimaras im Internet. Allegro non Troppo.



    Mitropoulos war aber ebenfalls ein eminenter Pianist, der sich für die zeitgenössische Musik einsetzte. Ich besitze eine Aufnahme von ihm am Klavier, wo er auch das NBC Symphonieorchester dirigiert mit Prokofieffs drittem Klavierkonzert aus dem Jahr 1945 und das New York Symphony Orchestra mit Ernst Kreneks 3. Klavierkonzert aus dem Jahre 1949. Leider finde ich so gut wie überhaupt keinen Hinweis darauf im Internet, bis auf diesen Link


    Aufnahmen von Dimitri Mitropoulos


    und das folgende Coverbild:


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    Bei Interesse für den Dirigenten sollte man sich diese Leckerbissen, wenn man sie denn findet, nicht entgehen lassen :hello:

  • 1998 – 23. Todestag von Miltiades Caridis (Dirigent)

    Heute können wir mit Miltiades Caridis (23.05.1923 - 01.03.1998), der vor 23 Jahren starb, noch eines weiteren Dirigenten gedenken, der einen griechischen Vater hatte.


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    Mir ist er vor allem durch seine Leitung der konzertanten "Iphigenia in Aulis" von Gluck in der Bearbeitung Richard Wagners im 1987 im Kulturpalast Dresden im Gedächtnis. Nicht, dass ich damals live dabei gewesen wäre, aber den Mitschi´nitt habe ich häufig und gerne gehört, auch wenn der Schluss "Nach Troja!" schon etwas unfreiwillig komisch ist, wenn man das Glucksche Original kennt.



    Es gibt aber auch noch andere Aufnahmen von ihm, zum Beispiel diese:



    Hier dirigiert er Beethovens Zweite:


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • 1951 – 70. Geburtstag von Kristinn Sigmundsson (Sänger)

    Der isländische Bassist Kristinn Sigmundsson, geboren am 1. März 1951 in Reykjavik, feiert heute seinen 70. Geburtstag.


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    Ich habe ihn 2011 an der Deutschen Oper Berlin 2x als König Marke in "Tristan und Isolde erlebt - er hatte fürwahr eine schwarze Basstimme. (Schlimm war, dass er den ganzen 1. Akt auf der Bühne durchsitzen musste.)


    Es gibt einige offizielle Aufnahmen mit ihm, zum Beispiel diese:



    Hier singt er die Arie des Don Basilio aus dem Rossini-"Barbier":


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • 2. März 2021


    1824 – 197. Geburtstag von Bedřich Smetana (Komponist) #17


    1865 – 156. Geburtstag von Theophil Ysaye (Komponist und Pianist)


    1900 – 121. Geburtstag von Kurt Weill (Komponist) #15, 16


    1921 – 100. Geburtstag von Robert Simpson (Komponist) #14


    1927 – 94. Geburtstag von Siegfried Köhler (Komponist)


    1928 – 93. Geburtstag von Gert Gütschow (Schauspieler) #20


    1939 – 82. Geburtstag von Irina Bogacheva (Sängerin) #13


    1940 – 81. Geburtstag von Robert Lloyd (Sänger)


    1944 – 77. Geburtstag von Leif Segerstam (Dirigent)


    1947 – 74. Geburtstag von Maria Mallé (Sängerin, Schauspielerin u.a.)


    1961 – 60. Geburtstag von Simone Young (Dirigentin und Intendantin) #12


    1961 – 60. Geburtstag von Christiane Hossfeld (Sängerin) #18


    1961 – 60. Geburtstag von Sara Mingardo (Sängerin)


    1963 – 58. Geburtstag von Adrianne Pieczonka (Sängerin) #19


    1972 – 49. Todestag von Erna Sack (Sängerin)


    2018 – 3. Todestag von Jesús López Cobos (Dirigent)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • 1961 – 60. Geburtstag von Simone Young (Dirigentin und Intendantin)

    Die australische Dirigentin Simone Young, geboren am 2. März 1961 in Sydney, feiert heute ihren 60. Geburtstag.


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    Ende Oktober 1992 war sie bei einer Vorstellung von Mozarts "Entführung aus dem Serail" an der Staatsoper Berlin die erste Frau, die ich jemals in einer Opernaufführung am Dirigentenpult stehen sah. Bis dahin hatte ich nur Männer als Dirigenten erlebt.

    Frau Young wurde damals Barenboims Assistentin und Kapellmeisterin, ich erlebte sie in den kommenden Jahren häufig in der Berliner Staatsoper, u.a. auch mit "Fidelio", "Der fliegende Holländer", "Tristan und Isolde", "Die Meistersinger von Nürnberg", "Jenufa" oder "Elektra". Auch später kehrte sie immer wieder als Gast an dieses Haus zurück, 2001 dirigierte sie zum Beispiel einen kompletten "Ring" am Haus. In den Neunzigern dirigierte sie auch an der Komischen Oper Berlin, und zwar die Neuproduktion der Rimski-Korsakow-Oper "Das Märchen vom Zaren Saltan" sowie Repertoireaufführungen von "La Bohème" und "Cavalleria rusticana"/"Der Bajazzo". Bekanntlich war sie von 2005 bis 2015 Intendantin und Generalmusikdirektorin der Hamburgischen Staatsoper.


    Einige ihrer verfügbaren Aufnahmen:



    Hier kann man sie als Dirigentin von Mozarts "Jupiter"-Sinfonie hören und sehen:



    Und hier ihre erste große Berliner Neuproduktion, Rimski-Korsakows "Märchen vom Zaren Saltan" an der Komischen Oper Berlin:


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • 2. März 2021


    1939 – 82. Geburtstag von Irina Bogacheva (Sängerin)

    Als am 19. September 2019 Irina Bogacheva im Alter von 80 Jahren starb, trauerte nicht nur in St. Petersburg, sondern in ganz Russland die musikalische Welt um eine große Mezzosopranistin. Ûber fünf Jahrzehnte lang hatte sie ab 1964 am Mariinsky-Theater (der früheren Kirov-Oper Leningrads) gesungen, als Polina in „Pique Dame“ debütierend, in allen großen Partien russischer und italienisch/französischer Opern, später immer noch gelegentlich in einer ihrer Glanzrollen, der Gräfin in „Pique Dame“, sowie in den Prokofiev-Opern „Der Spieler“ und „Krieg und Frieden“.


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    Irina Bogacheva in Hamburg, 1990 (Foto : Peter Schünemann)


    Geboren am 2. März 1939 im damaligen Leningrad, sang Irina Bogacheva nach dem frühen Tod ihrer Eltern im Chor des Kulturpalastes ihrer Heimatstadt und begann 1960 mit dem Gesangsstudium am dortigen Rimsky-Korsakov-Konservatorium. 1962 wurde sie Zweite im All-Unions Glinka-Wettbewerb und gewann 1967 den Internationalen Gesangswettbewerb von Rio de Janeiro. Von 1968 bis 1969 hatte sie Gelegenheit, ihr Studium an der Mailänder Scala zu vervollkommnen, wo sie 1969 als Ulrica debütierte. Als eines der Aushängeschilder der UdSSR trat sie an allen bedeutenden Opernhäusern außerhalb der Sowjet-Union auf.


    Verheiratet mit Stanislav Gaudasinsky, dem früheren Intendanten des Mikhailovsky-Theaters in St. Petersburg (dem früheren Maly-Theater), widmete sich Irina Bogacheva als Professorin am Rimsky-Korsakov-Konservatorium der Schulung des Nachwuchses. So gehörten neben Olga Borodina viele heutige Solisten und Solistinnen des Mariinsky- und auch des Mikhailovsky-Theaters zu ihren Schülern. Sie initiierte einen nach ihr benannten Internationalen Gesangswettbewerb in ihrer Heimatstadt.


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    Olga Borodina, Irina Bogacheva und Evgeniya Gorokhovskaya, Hamburg 1990


    Das Mariinsky-Theater ehrte sein bedeutendes Ensemblemitlied mit einem Konzert am 31. Oktober 2019. Tragischerweise starb Stunden vor Konzertbeginn Irina Bogachevas Tochter Elena Gaudasinskaya, die Direktorin der Klavierabteilung am Rimsky-Korsakov-Konservatorium, an Krebs, und Stanislav Gaudasinsky überlebte seine Frau nur um wenige Monate. Er starb im März 2020.


    Ich erinnere mich dunkel, Irina Bogacheva bereits in den 70er oder 80er Jahren in Hamburg mit Mahlers Kindertotenliedern gehört zu haben. Deutlicher ist mir ein Gastspiel der damals so genannten Kirov-Oper mit „Krieg und Frieden“ 1990 in Hamburg, bei dem sie neben ihrer Schülerin, der jungen Olga Borodina, als Maria Akhrosimova auf der Bühne stand, einer Rolle, in der ich sie noch bis 2012 mehrmals hörte. Zum letzten Mal erlebte ich Irina Bogacheva im September 2018, also ein Jahr vor ihrem Tod, mit ihrer Paraderolle, der Gräfin in „Pique Dame“, mit immer noch intakter Stimme war sie eine Gräfin der leisen, dadurch aber umso wirksameren Töne. Ein unvergessliches Erlebnis.





    Beste Grüße aus Finnland


    Peter Schünemann


  • 1921 – 100. Geburtstag von Robert Simpson (Komponist)

    Robert Wilfred Levick Simpson (* 2. März 1921 in Leamington Spa; † 21. November 1997 in Tralee, County Kerry, Irland) war ein englischer Komponist, der ein breites Kammermusikwerk und elf Sinfonien vorgelegt hat. In Konzerten habe ich bisher nur die 5 und 7. Sinfonie gehört, einige andere Sinfonien kenne ich noch von Aufnahmen.


    Simpson war nach meinen Eindrücken ein Musiker, der sich intensiv mit den großen Komponisten der Vergangenheit auseinandergesetzt und ihre Architektur und ihr Klangideal genau studiert hat. Er hat auch musikwissenschaftliche Publikationen veröffentlicht, von denen ich allerdings nur das Buch über die Sinfonien Carl Nielsens kenne.


    In seinen Werken kann man immer wieder deutlich hören, dass er Bach, Haydn und Beethoven, vor allem aber Bruckner sehr genau studiert hat. Ein Avantgardist war er bestimmt nicht. Sein Musikideal wurzelte tief in der Tradition! In der Grundidee sind seine Kompositionen oft überraschend einfach, werden dann allerdings in der Textur hochkomplex ausgearbeitet. Das Klanggeschehen erinnert nicht selten an Sibelius, mehr noch an Nielsen.


    An ihn zu seinem 100. Geburtstag zu erinnern, ist mir wichtig, weil er viel zu wenig in deutschen Konzertsälen aufgeführt wird.


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    Caruso41



    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • 1900 – 121. Geburtstag von Kurt Weill (Komponist)


    Kurt Weill (*2. März 1900 -†3. April 1950) war ein US-amerikanischer Komponist deutscher Herkunft. Er war Schüler von Ferruccio Busoni. Bekannt wurde er international durch die Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht, insbesondere mit seiner Bettleroper Die Dreigroschenoper.



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    Ich bin noch als Schüler mit Weills Dreigroschenoper konfrontiert worden und war schnell begeistert. Ich habe etwas später seine frühe Kammermusik und sein Violinkonzert gehört. Es fällt schon bei den frühen Werken, bei aller Konzentration auf die klassischen Formen, eine Freude am Melodiösen auf, allerdings am schräg Melodiösen :) und am schräg Harmonischen. So ist es auch hier kein Wunder, dass der Jazz verstärkt Einfluss nimmt, was um diese Zeit herum nicht so ungewöhnlich ist. ;-)


    Aus der Dreigroschenoper zwei Gassenhauer ;) gesungen von seiner Frau Lotte Lenya:





    In der Ansage des Liedes der Seeräuber Jenny hört man noch Wolfgang Neuss.


    So genial das Werk auch ist, merkt man dem Text von Brecht doch irgendwann Anleihen bei François Villon und der englischen Beggar‘s Opera an. Die Musik von Weill habe ich dann gerne in seiner Fassung als Dreigroschenmusik für Blasorchester gehört, hier gespielt von Schülern des Royal Conservatory of Toronto und der Royal Academy of London unter Leitung von Werner Herbers. Auch wenn ich die Töne schon schräger und schärfer gehört habe ;), finde ich die Einspielung recht schön. Man kann die Eigenwilligkeit und Eindringlichkeit dieser Musik hier klarer hören, als bei einer Opernaufführung (Die Opernfans mögen mir verzeihen :untertauch:)




    Seine letzte Oper, noch in Deutschland uraufgeführt, vor ihrer schnellen Absetzung und Weills Flucht ins Ausland, gehört immer noch zu meinen Lieblingen. Es ist die "Oper" Der Silbersee nach Georg Kaiser, einem damals bekannten expressionistischen Dichter. Für mich kulminiert in diesem Stück Weills melodische Erfindung mit der Findung einer neuen Form für Musik und Text.


    Hier nun die Ouverture mit der London Sinfonietta unter Leitung von Markus Stenz




    Am Ende noch das Lied vom Zins und Zinseszins ;), gesungen von Ute Lemper begleitet vom RIAS Kammerensemble.




    Kurt Weill würde heute seinen 121. Geburtstag feiern. :jubel:

  • Noch einige Ergänzungen zu Kurt Weill, nachdem ich letzte Woch gerade die komplette mehr als sechsstündige Weill-Lenya-Hörbiografie von Schebera gehört habe (sehr zu empfehlen): Kurt Weill wollte das Musiktheater der Gegenwart neu erschaffen. Auch wenn die "Dreigroschenoper" mit seinen Songs sehr populär wurde, sah er sie selbst doch eher - wie alle Werke dieser Zeit - als Vorbereitungswerke für sein Opus magnum: die Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny". Das ist freilich die bedeutendste Komposition des "deutschen Weill".


    Hier die meines Erachtens beste Studioaufnahme der "Mahagonny"-Oper (man hüte sich hingegen vor der Aufnhame mit der nicht mehr ganz taufrischen Lenya, die kaum einen orinalen Ton ihres verstorbenen Gatten singt) im Schuber mit anderen bedeutenden Werken des "deutschen Weill":



    Auch diese beiden "Mahagonny"-Aufnahmen (einmal Bild und Ton, einmal nur Ton) lohnen:





    Nach seiner Emigration in die USA war Weill fest entschlossen, nun das amerikanische Musiktheater neu zu erschaffen - zwischen der konservativen MET und dem seichten Boulevard. Ich habe mal in Chemnitz "Der Weg der Verheißung" gesehen, in Hannover "Lady in the Dark" und beim Weill Fest in Dessau "The Firebrand of Florence", aber natürlich auch mehrfach das Hauptwerk des "amerikanischen Weill": die amerikanische Oper "Street Scene".





    Leider kann ich die wirklich sehr lohende Weill-Lenya-Hörbiografie bei unserem Werbepartner nicht finden, daher dieser Link:


    https://www.bear-family.de/roi…EYSrTVKNBybkaAhZvEALw_wcB

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • 1824 – 197. Geburtstag von Bedřich Smetana (Komponist)

    Heute vor 197 Jahren wurde der tschechische Komponist Smetana (02.03.1824 - 12.05.1884) im böhmischen Litomyšl geboren.


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    Der Vater, ein Bierbrauer, das krisensicherste Gewerbe in Böhmen, notierte im Familienbuch für seinen Sohn den Vornamen "Fridrich".

    Mehr zu Smetanas Biografie kann man in einem aktuellen sehr lesenswerten Beitrag in einer anderen Rubrik dieses Forums finden:


    Der Musiker Gräber


    Smetana gilt als der tschechische Nationalkomponist schlechthin, als "Vater der tschechischen Musik", inssofern Glinka (für Russland) oder Weber (für Deutschland) vergleichbar, auch wenn er noch mehr gespielte Opern komponiert hat und in seinem Heimatland immer noch eine Popularität besitzt, die eher mit Beethoven als mit Weber vergleichbar ist. Mit Beethoven verbindet ihn auch das Schicksal der vollständigen Ertaubung.


    Sein Schaffen war wie schon gesagt sehr umfangreich. Hier einige seiner wichtigsten Werke:



    Und hier noch was Frühes:



    Man beachte, welche Melodie da ab 7:07 zitiert wird!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • 1961 – 60. Geburtstag von Christiane Hossfeld (Sängerin)

    Die deutsche Sopranistin Prof. Christiane Hossfeld, geboren am 2. März 1961 in Schwerin, wo ihre Mutter, Kammersängerin Irmgard Boas damals engagiert war, feiert heute ihren 60. Geburtstag.


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    Zitat

    Sie ist die Tochter der bekannten Sopranistin Irmgard Boas (* 1928), die später als Professorin an der Hanns Eisler-Musikhochschule Berlin wirkte. Sie leitete in den Jahren 1977-83 dort auch die Ausbildung ihrer Tochter. Christiane Hossfeld debütierte 1982 am Stadttheater von Halle/Saale als Gretel in »Hänsel und Gretel«. 1983 begann sie ihre Karriere am Theater von Halberstadt, an dem sie bis 1986 im Engagement blieb. 1986-88 war sie im Opernstudio der Dresdner Staatsoper, 1988-2015 deren reguläres Mitglied. An der Staatsoper von Dresden sang sie als Antrittspartie sehr erfolgreich die Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von Richard Strauss. Am 25.5.1989 wirkte sie an der Dresdner Oper in der Uraufführung der Oper »Der goldene Topf« von Eckehard Mayer in der Rolle der Serpentina mit. Seit 1989 war sie dann auch durch einen Gastspielvertrag der Staatsoper Berlin verbunden. Gastspiele und Konzerte in Deutschland wie im Ausland bezeichneten den Fortgang ihrer Karriere. Bei den Festspielen von Bayreuth sang sie 1989-97 ein Blumenmädchen (1993 auch einen der Knappen) im »Parsifal«, 1992-93 und 1995 den Hirtenknaben im »Tannhäuser«. Von ihren Bühnenpartien verdienen noch die Gilda im »Rigoletto«, die Nannetta in Verdis »Falstaff«, die Liu in »Turandot«, die Gretel in »Hänsel und Gretel« (Dresden 1990), die Fiakermilli in »Arabella« von Richard Strauss (Dresden 1992), die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Madame Herz im »Schauspieldirektor« von Mozart, die Infantin in Zemlinskys Oper »Der Zwerg« (Dresden 1993), die Zerline im »Don Giovanni« (1996, 2000), der Page Oscar im »Maskenball« von Verdi (Dresden 1997), die Isotta in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss und die Schwester Genoveva in Puccinis »Suor Angelica« (Dresden 1998) sowie die Papagena in der »Zauberflöte« (Drseden 2000) Erwähnung. Auch durch Rundfunk- und Fernsehauftritte wurde der Name der Sängerin bekannt. 2001 wurde ihr von der Stiftung Semperoper die »Erika-Köth-Kette« verliehen. Seit 1997 unterrichtet Christiane Hossfeld Gesang an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden und wurde dort 2008 zur Professorin berufen.

    Schallplatten: Eterna, Capriccio (»Die lockende Flamme« von E. Künneke), DGG (»Elektra« von R. Strauss), Decca (»Die Vögel« von W. Braunfels), Teldec (»Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss).

    Weitere Informationen auf ihrer Homepage:

    https://www.christiane-hossfeld-opernsängerin.com/

    Quelle: https://onlinemerker.com/geburtstage-im-maerz-2021/


    Hier findet sich ein Überblick über ihre bereits von mir erfassten Dresdner Rollen und Auftritte:


    Besetzungen ausgewählter Dresdner Inszenierungen





    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • 1963 – 58. Geburtstag von Adrianne Pieczonka (Sängerin)

    Die kanadische Sopranistin Adrienne Pieczonka feiert heute ihren 58. Geburtstag.


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    Bei meinem allerersten Besuch in der Semperoper Dresden im Dezember 1992 sang sie, noch blutjung, die Tatjana (in deutscher Sprache). 1998 erlebte ich sie ebenfalls in Dresden als Arabella, vielleicht die beste Arabella, die ich live erlebt habe (trotz 2x Frau Lott). Ein anderer absoluter Höhepunkt ihres Erlebens war ihre Sieglinde 2007 in Bayreuth - für mich die beste solistische Leistung im ganzen damalige "Ring"! Zuvor erlebte ich sie an der Berliner Staatsoper mehrfach als Alice Ford, später an der Deutschen Oper Berlin auch u.a. als Elisabetta, Desdemona und Tosca - nicht ausgeschlossen, dass ich noch die eine oder andere Rolle vergessen habe.


    Es gibt zahlreiche Aufnahmen mit ihr:



    Hier ein knapp zehnminütiges Interview mit ihr:



    Und hier ihre von mir live erlebte Bayreuther Sieglinde:


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • 1928 – 93. Geburtstag von Gert Gütschow (Schauspieler)

    Und nun möchte ich noch dem deutschen Schauspieler Gert Gütschow, geboren am 2. März 1928 in Rostock, dazu gratulieren, dass er heute seinen 93. Geburtstag erleben darf.


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    In diesem Film kann man ihn neben Alfred Müller und Otto Mellies hören und sehen:



    In dieser Rundfunkproduktion der Gerster-Oper "Enoch Arden" wirkt er als Sprecher mit:



    Und bei dieser Unicef-Gala an seiner Hauptwirkungsstätte Leipzig trat er auch auf (ab 01:10:00):


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • 3. März 2021


    1706 – 315. Todestag von Johann Pachelbel (Komponist) #23


    1768 – 253. Todestag von Nicola Antonio Porpora (Komponist)


    1869 – 152. Geburtstag von Henry Wood (Dirigent)


    1878 – 143. Geburtstag von Leopold Jessner (Regisseur)


    1903 – 118. Geburtstag von Margarete Teschemacher (Sängerin) #27


    1925 – 96. Geburtstag von Vladimir Bauer (Sänger)


    1926 – 95. Geburtstag von Käthe Reichel (Schauspielerin) #29


    1931 – 90. Geburtstag von Werner Haas (Pianist)

    1931 – 90. Todestag von Otto Reutter (Salonhumorist) #30


    1932 – 89. Todestag von Eugen d’Albert (Komponist und Pianist) #28


    1938 – 83. Geburtstag von Rachel Yakar (Sängerin)


    1941 – 80. Geburtstag von Gilbert Kaplan (Dirigent)

    1941 – 80. Geburtstag von Jutta Hoffmann (Schauspielerin)


    1949 – 72. Geburtstag von Roberta Alexander (Sängerin) #24


    1956 – 65. Geburtstag von Cynthia Makris (Sängerin) #25, 26


    1961 – 60. Geburtstag von Carola Höhn (Sänger) #22

    1961 – 60. Todestag von Paul Wittgenstein (Pianist)


    1964 – 57. Todestag von Koloman von Pataky (Sänger)


    1965 – 56. Geburtstag von Christine Schäfer (Sängerin)


    1971 – 50. Todestag von Eugen Fuchs (Sänger)


    1975 – 46. Todestag von Jean Kurt Forest (Komponist)


    1988 – 33. Todestag von Henryk Szeryng (Geiger)


    1997 – 24. Todestag von Jozsef Simandy (Sänger)


    2008 – 13. Todestag von Giuseppe di Stefano (Sänger)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • 1961 – 60. Geburtstag von Carola Höhn (Sänger)

    Die Sopranistin Carola Höhn, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Schauspielerin, feiert heute ihren 60. Geburtstag.


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    Da sie langjähriges Ensemblemitglied der Staatsoper Berlin war, habe ich sie häufig auf dieser Bühne erlebt. Anfang bis Mitte der 1990er Jahre hat sie mir in Rollen wie Susanna, Fiordiligi, Pamina, Marzelline oder Antonia sehr gefallen. Später wurden die Rollen größer (u.a. Agathe und Eva in Berlin, Arabella und Sieglinde auswärts). Seit 2016 ist sie ordentliche Professorin an der Universität der Künste in Berlin.


    Ihre Auftritte der ersten sieben Jahre (1987 - 1994) an der Staatsoper Berlin findet man hier:


    BESETZUNGSARCHIV der STAATSOPER BERLIN



    Hier ihre Pamina-Arie und ihre komplette Susanna:



    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • 1706 – 315. Todestag von Johann Pachelbel (Komponist)

    Heute vor 315 Jahren starb der deutsche Komponist und Organist Johann Pachelbel 52-jährig in seiner Geburtsstadt Nürnberg.


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    Aufgrund des berühmten "Pachelbel"-Kanons (in D-Dur) ist dieser Komponist einer der frühesten, der im Musikunterricht behandelt wird.




    Pachelbel war jedoch alles andere als ein Ein-Werk-Komponist. Sein gesamtes Orgelwerk wurde auf 13 CDs aufgenommen:



    Und dann gibt es noch viel mehr, zum Beispiel:


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • 72. Geburtstag von Roberta Alexander (Sängerin)

    Einen ganz herzlichen Geburtstagsglückwunsch in die Niederlande, wo die amerikanische Sopranistin Roberta Alexander seit Anfang der 70er lebt. An der Nederlandse Opera hat sie auch debutiert und zunächst kleine Rollen gesungen, u.a. auch schon die 5. Magd in "Elektra", eine Partie, die sie ihr inzwischen 45 Jahre andauerndes Sängerleben begleitet hat, denn 2013 holte Patrice Chereau sie zusammen mit Donald McIntyre und Franz Mazura für sein "Elektra" in Aix-en-Provence. Die Produktion hat (in mitunter wechselnden Besetzungen) die Runde gemacht, war an der Met, in Barcelona, an der Scala und an der Berliner Staatsoper zu sehen, sie war praktisch immer mit dabei - und so habe ich sie auch noch 2016 und 2019 in Berlin erlebt, eine wirklich anrührende Figur, die sich die Frische ihrer Stimme bewahrt hatte.


    In den Jahrzehnten dazwischen hat sie an allen großen Bühnen dieser Welt gesungen, in Hamburg praktisch nur Mozart; Idomeneo-Elettra, Figaro-Contessa, Donna Elvira und Vitellia. Anderweitig waren es auch Händel's Cleopatra, Jenufa, Mimi oder Bess, sie hat sich nicht wirklich festlegen lassen, ist aber auch nie über ihre Möglichkeiten gegangen, was sich am Ende bezahlt machte.


    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! (Erich Kästner)

  • 1956 – 65. Geburtstag von Cynthia Makris (Sängerin)

    Die amerikanische Sopranistin Cynthia Makris feiert heute ihren 65. Geburtstag.


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    Sie war im März 1990 an der Staatsoper Berlin meine erste live erlebte Violetta und im April 1992 meine erste lieve erlebte Salome. Während ich an die Violetta keinerlei Erinnerungen mehr habe (geschwärmt habe ich nach diesem frühen Opernbesuch von Siegfried Lorenz als Vater Germont), war sie als Salome schon eine Hausnummer: im Juni 1994 sah ich sie damit ein zweites Mal und habe inzwischen auch mehrere Aufnahmen von ihr in dieser Rolle, sodass ich mit Gewissheit sagen kann, dass sie schon eine sehr gute Salome sang. Später registrierte ich, dass sie anderswo auch Wagner oder Verdis Lady Macbeth sang, aber damit habe ich sie nicht erlebt.


    In diesen beiden Aufnahmen ist ihre Stimme verewigt:



    Ihr Repertoire war offenbar riesig. Bei Youtube finde ich szenen oder ganze Vorstellungen als Turandot, Anna Bolena, Abigaille, Lady Macbeth, Kaiserin und Norma, aber auch etwa ein Lied von Robert Stolz.

    Natürlich entscheide ich mich hier für die Schlussszene der Salome aus Berlin 1990:



    Nach meinem Besetzungsarchiv muss das der Schluss der Vorstellung vom 20.1.1990 an der Staatsoper Berlin unter der Leitung von Marek Janowski sein.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ihr Repertoire war offenbar riesig.

    Cynthia Makris war in den 80er Jahren Mitglied des Ensembles der Städtische Bühnen Bielefeld.
    Sie war eine der wichtigsten Sängerdarstellerinnen, auf die sich John Dew bei seinen Wiederentdeckungen selten gespielter oder gar vergessener Opern stützen konnte. Sie sang unter anderem die Mimi in Leoncavallos BOHEME, Eva in IRRELOHE, Luisa in LUISA MILLER, Gerda in FENNIMORE UND GERDA, aber auch die Donna Anna und die Agathe, die Kaiserin und die vier Frauengestalten in HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN.


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • 1903 – 118. Geburtstag von Margarete Teschemacher (Sängerin)

    Heute vor 188 Jahre wurde die deutsche Sopranistin Margarete Teschemacher (03.03.1903 - 19.05.1959) in Köln geboren.


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    1935 kam sie ins berühmte Dresdner Ensemble und war dort 1938 die Uraufführungsinterpretin der Daphne von Richard Strauss. Nach de Krieg trat die Teschemacher noch als Tosca in Dresden auf.


    Ihre Stimme ist auf zahlreichen Aufnahmen verewigt.



    Hier der Schluss der Daphne, die Aufnahme stammt aus dem Uraufführungsjahr:



    Und noch Evas "Arie":


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • 1932 – 89. Todestag von Eugen d’Albert (Komponist und Pianist)

    Heute vor 89 Jahren starb der kosmopolitische Komponist und Pianist Eugen d'Albert (10.04.1864 - 03.03.1932) in Riga.


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    Obwohl er auch Instrumentalmusik, Chorwerke und neben seiner Hauptoper auch andere Opern wie "Die Abreise" und "Die toten Augen" komponierte, ist er für mich doch in allererster Linie der Komponist der wunderbaren Oper "Tiefland", die ich 5x an der Staatsoper Berlin (1993 - 1995) und 1x an der Deutschen Oper Berlin (2009) erlebte. Ich liebe diese Oper, die nach ihrer Uraufführung 1903 auf Jahrzehnte eine der meistgespielten deutschen Opern war, die in den letzten Jahrzehnten aber leider auf dem Rückzug ist. An Aufnahmen besteht jedoch kein Mangel, gerade in der Jahrhundertmitte haben fast alle großen deutschsprachigen Sänger diese Oper eigespielt, doch es gibt auch spätere, "modernere" Aufnahmen.


    Beginnend mit meiner Lieblingsaufnahme stelle ich einige lohnende Aufnahmen dieses Werkes ein:



    Und hier noch eine lohnende andere Oper dieses Komponisten jenseits von "Tiefland":



    Und weil diese Aufnahme beim Werbepartner derzeit ohnehin nicht verfügbar ist - hier kann man sie hören:



    Und hier "meine" 5x erlebte "Tiefland"-Inszenierung an der Staatsoper Berlin mit Reiner Goldberg als Pedro und Luana de Vol als Marta:


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • 1926 – 95. Geburtstag von Käthe Reichel (Schauspielerin)

    Ich möchte noch an den 95. Geburtstag der deutschen Schauspielerin Käthe Reichel (03.03.1926 - 19.10.2012) erinnern.


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    Die gebürtige Berlinerin, die eigentlich Waltraus Reichelt hieß, kam 1950 ans Berliner Ensemble und wurde Brechts letzte Geliebte. Ganz in der Nähe von Brechts Villa in Buckow bekam sie ein Häuschen. In Buckow ist sie 2012 auch gestorben. 1960 wurde die Reichel Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Dort sah ich sie in den 1990ern noch mehrfach als "schrullige Alte", etwa in "Der zerbrochene Krug", "Das Käthchen von Heilbronn", "Geschichten aus dem Wienerwald" oder "Der kaukasische Kreidekreis".


    Hinreißend war sie als Großmutter im Film "Die Weihnachtsgans Auguste", wo sie mir auf ihre unnachahmliche Art die Welt der Songs von Zarah Leander eröffnet hat.



    Bewegend war ihr Auftritt zur Großen Brecht-Gala im BE anlässlich von Brechts 50. Todestag im Jahr 2006:



    Sie war damals eine der letzten Zeitzeuginnen.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • 1931 – 90. Todestag von Otto Reutter (Salonhumorist)

    Und nun möchte ich, anlässlich seines 90. Todestages, noch an den "Salonhumoristen" Otto Reutter (24.04.1870 - 03.03.1931) erinnern.


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    Mehr als 30 Jahre lang war er einer der führenden Varieté-Künstler seiner Zeit, der Zeit des Kaiserreiches und der Weimarer Republik. Etwa 1500 Couplets (Strophenlieder mit Refrain) hat er selbst gedichtet, selbst komponiert, selbst gesungen, hunderte davon für Grammophon eingespielt und viele immer wieder textlich aktualisiert. Er war der populärste und bestbezahlte Coupletsänger jener Jahre. Der Beiname "König der Kleinkunst" ist eigentlich irreführend, denn er trat in ausverkauften Sälen mit bis zu 2500 Plätzen auf.


    Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wollte er sich eigetlich zur Ruhe setzen, doch die Inflation Anfang der 1920er Jahre vernichtete sein Vermögen, sodass er doch wieder neue Couplets schreiben und vortragen musste. Einerseits hat dieser umstand der Nachwelt viele späte Klassiker wie etwa den "Blusenkauf" beschert, andererseits strengten diese Reisen den Herzkranken zunehmend an. Aus Breslau in Düsseldorf angekommen, trat er noch ein letztes Mal auf, dann erlag 60-jährig er einer erneuten Herzattacke. Er wurde in seiner Geburtsstadt Gardelegen in der Altmark beigesetzt.


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    Seine Grammophon-Aufnahmen trugen viel zu seiner großen Popularität bei und machen ihn heute noch gegenwärtig:



    Eines seiner besten Couplet:


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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