Hallo,
Sinfonie Nr.1 c-moll Op.68
Manche bezeichneten diese Sinfonie gleichsam als Beethovens 10.. Eine gewisse Kritik seiner Zeitgenossen konzentrierte sich auf die sehr traditionelle Gesamtkonzeption und den sehr ernsten Gesamtcharakter. Brahms arbeitete insgesamt über 14 Jahre an diesem Werk. dabei wurde der 1. Satz in seiner Grundkonstruktion schon 1862 geschrieben und Clara Schumann zugebracht. Erst in den jahren 1874-76 wurde die Sinfonie komplettiert. Die Uraufführung erfolgte 1877 unter der Leitung von F.O. Dessoff in Karlsruhe, wenige Tage danach die nächste Aufführung unter der Leitung des Komponisten in Mannheim. Die Geteilte Einleitung des Finalsatzes ist bist dahin unerhört und die Entwicklung zum strahlenden Glück im Finale ist IMO noch intensiver, ja inniger als in Beethovens Neunter.
Den 1. Satz nahmen wir in der 10. Jahrgangsstufe durch. Ich erinnere mich, dass unser Lehrer eine eigene Schallplatte mitbrachte, welche er in den USA erwarb. Ulkig war die Tatsache, dass sie deformiert bzw. gewellt war ! Daraufhin besorgte ich mir auf MC die Aufnahme mit Böhm und den Wiener Philharmonikern. Diese Aufnahme empfand ich ziemlich unbeweglich.
Nun standen mir 3 Aufnahmen auf CD zur Verfügung: Wand/Münchner Philharmoniker (live), Maazel/Wiener Philharmoniker (live), Sawallisch/London Philharmonic Orchestra. Daher werde ich zwei hieraus nominieren. Die beiden Aufnahmen sind aufnahmetechnisch superb eingefangen, während man bei den Wiener Philharmoniker mit Maazel mitten im Orchester sitzt, sitzt man bei den Münchner Philharmoniker mit Wand in der 1.-3. Reihe. Beide Interpretationen sind rhythmisch straff und sehr transparent. Sawallisch und das LPO sind auch phantastisch, aber der Live-Eindruck ist halt doch spannender.
Günter Wand, cond
Münchner Philharmoniker
(Hänssler Profil, DDD, live, 1997)
Lorin Maazel, cond
Wiener Philharmoniker
(Vienna Philharmonic Records/Edition Kurier, DDD, live, 1985)
LG Siamak