Künstler-Gedenktage Juni 2021

Zitat von Stimmenliebhaber

22. Juni 2021

1998 – 23. Todestag von Klaus Piontek (Schauspieler)

Heute vor dreiundzwanzig Jahren starb der Schauspieler Klaus Piontek, der seit 1962 dem Ensemble des Deutschen Theaters in Berlin angehörte.

Seine feine Ironie, seinen Sinn für Komik, die Leichtigkeit seiner Figurenzeichnung habe ich sehr geschätzt und bedauere, ihn nicht öfter gesehen zu haben. In meiner Erstbegegnung mit Thomas Bernhard am DT, in der Solter-Inszenierung von "Vor dem Ruhestand", spielte Piontek Rudolf Höller. Die abgrundtiefe Bosheit von Protagonist und Stück hat mich damals sehr beeindruckt.

Gesehen habe ich ihn auch als Nikodrom in "Senecas Tod", als Ludwig XIV. in "Verschwörung der Heuchler", Orgon im "Tartuffe", Glasenapp im "Biberpelz" und natürlich als Gerichtsrat Walter in Langhoffs unvergessener Krug-Inszenierung mit Jörg Gudzuhn und Ulrike Krumbiegel.

Klaus Piontek war auch aktiver Filmschauspieler. An seinen Reinhold in "Alle meine Mädchen" von Iris Gusner möchte ich noch erinneren - vor allem deshalb, weil es ein so schöner Film ist.

Zitat von Stimmenliebhaber

1943 – 78. Geburtstag von Klaus Maria Brandauer (Schauspieler und Regisseur)

Klaus Maria Brandauer wurde am 22. Juni 1943 im österreichischen Bad Aussee geboren.

Ich verdanke Brandauer einen meinen schönsten Theaterabende als ich ihn in der Titelrolle von Rostand's Cyrano de Bergerac am Wiener Burgtheater sehen konnte. Nicht nur das Stück ist natürlich wunderbar, hinzu kamen seine unglaubliche Präsenz und sein Charisma, und natürlich sein grandioses Schauspiel. Zum Glück auf DVD erhältlich.

Brandauer war über viele Jahre hinweg am Theater in der Josefstadt angegiert. Seine Fernsehkarriere bestand in den 70er Jahren hauptsächlich aus Theaterarbeiten die im TV ausgestrahlt wurden und ihn so landesweit bekanntmachten. Dazu gehören die inzwischen auf DVD veröffentlichten Aufführungen von Shakespeare's Zwei aus Verona (1969), Schnitzler's Das Wort (1969), Lessing's Emilia Galotti (1971) oder Schiller's Kabale und Liebe (1975).

Weiters gibt es Mitschnitte von Der widerspenstigen Zähmung (1971), Was ihr wollt (1973) - beide unter der Regie von Otto Schenk - sowie Weh dem, der lügt (1972) oder Ein treuer Diener seines Herrn (1975).

In den 80er Jahren wurde Brandauer zu einem legendären Jedermann am Salzburger Domplatz.

1985 war er ein umjubelter Hamlet am Wiener Burgtheater, dessen Mitglied er 1972 wurde.

Mit Wie es euch gefällt gab Brandauer 1973 sein Debüt als Theaterregisseur.

2003 war der Opernliebhaber der Bassa Selim in einer Aufführung von Mozart's Die Entführung aus dem Serail. Sein Debüt als Opernregisseur gab Brandauer 2006 mit Lohengrin an der Kölner Oper.

Die große Filmkarriere des K.M.Brandauer begann in den frühen 80er Jahren, als er die Hauptrolle in Istvan Szabo's Mephisto übernahm. Der Film, der den Oscar als Bester Fremdsprachiger Film gewonnen hat, machte Brandauer auch in den USA bekannt. Es folgte eine Karriere in Hollywood. So spielte er an der Seite von Sean Connery den Bond-Bösewicht in Sag niemals Nie (1983), in der Jack-London-Verfilmung Wolfsblut (1991) und noch einmal mit Connery - gemeinsam mit Michelle Pfeiffer - in der John-Le-Carré-Verfilmung Das Russland Haus (1991).

Seinen größten Filmerfolg feierte Brandauer in dem mit sieben Oscars ausgezeichneten Kinohit Jenseits von Afrika (1985), in welchem er an der Seite von Meryl Streep und Robert Redford agierte. Für seine Rolle des Baron Bror von Blixen erhielt er einen Golden Globe und wurde für den Oscar nominiert.

In Film und Fernsehen spielt Brandauer oft historische Persönlichkeiten. So spielte er Oscar Wilde (1972), Alfred Redl in Oberst Redl (1985), Kaiser Nero in Quo Vadis? (1985), Bror von Blixen in Jenseits von Afrika (1985), Erik Jan Hanussen in Hanussen (1988), Danton in Die Französische Revolution (1989), Georg Elser in Elser - Einer aus Deutschland (1989), Henri Gauthier-Villars in Colette (1991), Albert Speer in Speer (1998), König Nebukadnezar in Jeremia (1998), Rembrand van Rijn in Rembrandt (1999), Otto Preminger in Introducing Dorothy Dandrige (1999), Julius Caesar in Kampf gegen Rom (2001), Kaiser Franz-Joseph in Kronprinz Rudolf (2006) und Wilhelm Reich in Der Fall Wilhelm Reich (2012).

Neben seiner Film- und Theaterarbeit - für die er unzählige Preise erhielt - ist Brandauer heute auch als Professor am Max-Reinhardt-Seminar in Wien tätig.

Gregor

Zitat von Stimmenliebhaber

1949 – 72. Geburtstag von Meryl Streep (Schauspielerin)

Meryl Streep, geboren am 22. Juni 1949 in Summit, New Jersey, USA, gilt als die größte Filmschauspielerin ihrer Generation.

Sie hält den Rekord als meistnominierte Schauspielerin in der Geschichte der Oscars. Bis dato war sie unglaubliche 23 Mal nominiert. Gewonnen hat sie den Academy Award drei Mal (Kramer gegen Kramer, Sophie's Entscheidung, Die Eiserne Lady). Hinzu kommen 32 Golden-Globe-Nominierungen mit 8 tatsächlichen Auszeichnungen und dutzenden weiteren Preisen.

Ihr Filmdebüt gab sie 1977 in Julia mit Jane Fonda. Ein Jahr später spielte sie mit Robert DeNiro in Die durch die Hölle gehen und kassierte schon ihre erste Oscar-Nominierung.

Zu ihren größten Filmerfolgen gehören Kramer gegen Kramer (1979), Sophie's Entscheidung (1982), Silkwood (1983), Jenseits von Afrika (1986), Grüße aus Hollywood (1990), Der Tod steht ihr gut (1991), Das Geisterhaus (1993), Die Brücken am Fluss (1995), Der Teufel trägt Prada (2006), Mamma Mia (2008) oder Die Eiserne Lady (2011).

Ihre schauspielerische Leistung in Sophie's Entscheidung gilt für viele Filmexperten als die wohl beste Leistung einer Schauspielerin in der Filmgeschichte.

Eine deutsch sprechende Meryl Streep in der unerträglichsten Szene aus Sophie's Entscheidung (ihr Schauspielpartner hier ist übrigens Karl-Heinz Hackl):

Gregor

Zitat von Stimmenliebhaber

24. Juni 2021

1843 – 178. Todestag von Friedrich Kind (Schriftsteller und Librettist)

Heute ist der einhundertachtundsiebzigste Todestag von Friedrich Kind, dem Librettisten von Webers Freischütz. Steffi Böttger hat sein Leben und Wirken in der FAZ sehr lesenswert gewürdigt: Die Empörung des Textdichters

Zitat von Stimmenliebhaber

1906 – 115. Geburtstag von Pierre Fournier (Cellist)

Pierre Fournier, französischer Cellist (* 24.06.1906, Paris, + 8. 01.1986, Genf)

Poliomyelitis. Im Volksmund: Kinderlähmung. Als ihn 1915 die Krankheit befiel,
war es vorbei mit dem Klavierunterricht. Er hatte nicht mehr genug Gefühl in
den Beinen, um das Pedal richtig treten zu können. Pierre Fournier wechselte
das Instrument. Er spielte Cello. Und das so gut, dass er am Konservatorium
in Paris studierte. Als er mit nur 17 Jahren seinen Abschluss bereits in der
Tasche hatte, galt er schnell als Frankreichs neuer Stern am Cellohimmel.
Mit seinem warmen, fließenden Ton wurde er zum "Aristokraten unter
den Cellisten". Autor: Christoph Vratz

Links:

http://www.cello.org/cnc/fournier.htm

https://www1.wdr.de/mediathek/…list-geburtstag--100.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Fournier
https://www.discogs.com

Heute vor zweihundertundachtundzwanzig Jahren starb Karl Philipp Moritz an Tuberkulose in Berlin. Vor wenigen Tagen erst habe ich seinen Roman "Anton Reiser" aus der Hand gelegt.

Moritz war nach unruhevoller Jugend, von der er schonungslos und analytisch im "Anton Reiser" berichtet, Gymnasiallehrer am Grauen Kloster in Berlin, später dann preußischer Hofrat. Ludwig Tieck war einer seiner Schüler, Jean Paul hat er entdeckt und nachdrücklich gefördert. Goethe, den er 1786 in Rom kennengelernt hatte, verglich sich mit ihm:

Er ist wie ein jüngerer Bruder von mir, von derselben Art, nur da vom Schicksal verwahrlost und beschädigt, wo ich begünstigt und vorgezogen bin.

Arno Schmidt schätzte den "Anton Reiser" sehr, auch wegen der beißenden Klopstock-Kritik, wie ich vermute.

Zitat von Hans Heukenkamp

Arno Schmidt schätzte den "Anton Reiser" sehr, auch wegen der beißenden Klopstock-Kritik, wie ich vermute.

Und der Sänger, Komponist und Schauspieler Rio Reiser, der eigentlich Ralph Christian Möbius hieß, wählte seinen Künstlername nach der Romanfigur. Der Zufall wollte es, lieber Hans, dass auch ich den Roman erst in diesem Jahr mit großer Anteilnahme und ebensolchem Staunen las.

Heute vor fünf Jahren starb Carlo Pedersoli in Rom. Er war Schwimmer, Olympionik, Schauspieler, Komponist, Politiker und Erfinder. Oft und immer gerne habe ich ihn im Film gesehen und seine filigrane Technik bewundert. Beulen und blaue Flecke sammelten immer nur die Kontrahenten ein.

Auch im Theater wußte er sich als Mann von Welt zu zeigen, wie der verlinkte Filmschnipsel zeigt.

Die österreichische Mezzosopranistin Elisabeth Kulman feiert heute ihren achtundvierzigsten Geburtstag. Vor ein paar Jahren habe ich sie in München als bestrickende Fricka in der Walküre gesehen, Wotan (Thomas J. Mayer) war damals im zweiten Akt wirklich zu bedauern.

Inzwischen beteiligt sich Fr. Kulman nicht mehr an szenischen Opernproduktionen und konzentriert sich auf das Konzertpodium.

Um sie mit einem kleinen Ausschnitt Ihrer Kunst zu würdigen, habe ich ihren Cherubino im Stimmbruch herausgesucht.

1984 – 37. Geburtstag von Anita Rachvelishvili (Sängerin)

Anita Rachvelishvili wurde am 28. Juni 1984 im georgischen Tiflis geboren und feiert somit heute ihren 37. Geburtstag.

Nach ihrem Durchbruch im Jahr 2009 an der Mailänder Scala als Carmen, die ihre Paraderolle geworden ist, hat sie sich in den letzten Jahren zur führenden Verdi-Mezzosopranstin entwickelt.

Sie hat bei Tamino ihren eigenen thread: Mezzo-Ereignis mit Flair und Charisma - Anita Rachvelishvili

Gregor

Hans Werner Henze wäre heute fünfundneunzig Jahre alt geworden. Der Komponist hat ein umfangreiches Werk hinterlassen. Mein erster Henze auf der Opernbühne waren die Bassariden in der Berliner Komischen Oper unter der Regie von Barrie Kosky und nur die Pandemie hat verhindert, daß ich zu seinem Homburg nach Frankfurt gefahren bin.

Die Aufführung kann man sich auch komplett ansehen:

1942 – 79. Geburtstag von Bernard Gabel (Trompeter)

L2R: Fabien Gabel, Bernard Gabel - Vater und Sohn ....

1964 – 57. Todestag von Pierre Monteux (Dirigent)

Links:
https://www.jpc.de
https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Monteux

• Bach: Konzert für 2 Violinen & Orchester BWV 1043
  +Beethoven: Symphonie Nr. 3
  +Berlioz: Benvenuto Cellini-Ouvertüre; Symphonie Fantastique
  +Brahms: Symphonie Nr. 2; Klavierkonzert Nr. 1; Violinkonzert; Haydn-Variationen op. 56a
  +Debussy: La Mer; Nocturnes
  +Dvorak: Symphonie Nr. 7
  +Elgar: Enigma Variations op. 36
  +Franck: Symphonie d-moll
  +Ibert: Escales
  +Mozart: Klavierkonzert Nr. 18
  +Ravel: La Valse
  +Saint-Saens: Havanaise op. 83
  +Scriabin: Le Poeme de l'extase op. 54
  +Strawinsky: Le Sacre du Printemps
  +Tschaikowsky: Dornröschen (Ausz. )

• Künstler: Leonid Kogan, Henryk Szeryng, Lili Kraus, Yehudi Menuhin, George Enescu, London Symphony Orchestra, Boston Symphony Orchestra, Concertgebouw Orchestra, San Francisco Symphony Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, Orchestre Symphonique de Paris, Wiener Philharmoniker, Pierre Monteux

gelöscht, versehentlich falscher Thread