Künstler-Erinnerungen Juli 2021

  • 105. Geburtstag von Olivia de Havilland (Schauspielerin)


    0_MAIN-Olivia-de-Havilland.jpgOlivia de Havilland, geboren am 01. Juli 1916 in Tokio, gilt als der letzte große Hollywoodstar der goldenen Ära Hollywoods. Entdeckt wurde sie von Max Reinhardt der sie für seine legendäre Verfilmung von Shakespeare's Ein Sommernachtstraum (1935) als Hermia vor die Kamera holte. Vier Jahre später wurde sie durch ihre oscarnominierte Rolle im Filmklassiker Vom Winde verweht (1939) zum Weltstar.

    Mit Errol Flynn - mit dem sie DAS Traumpaar Hollywood's bildete - drehte sie zwischen 1935 und 1941 insgesamt acht Spielfilme, darunter den Klassiker Robin Hood's Abenteuer (1938) mit de Havilland als Lady Marian.

    Von Mitte der 30er bis in die 50er Jahre war de Havilland einer der größten Filmstars überhaupt und drehte beispielsweise Raffles mit David Niven (1938), Die Tizianblonde (1941) mit James Cagney, The Male Animal (1942) mit Henry Fonda, The Well Groomed Bride (1946) mit Ray Milland, Die Erbin (1949) mit Montgomery Clift oder Meine Cousine Rachel (1952) mit Richard Burton.

    Für ihre schauspielerischen Leistungen in Mutterherz (1946) und William Wyler's Die Erbin (1949) wurde sie mit dem Oscar ausgezeichnet.


    Mit ihrer besten Freundin Bette Davis - eine intensive Freundschaft die in den 30er Jahren begann und erst mit dem Tode Davis' 1989 endete - drehte sie vier Filme. Dazu zählen Günstling einer Königin (1939) mit Errol Flynn und Wiegenlied für eine Leiche (1964).


    Nach ihrem Umzug nach Paris durch Heirat reduzierte sie ihre Filmarbeiten in Hollywood, veredelte aber später auch solche Filme wie Light in the piazza (1962), Päpstin Joan (1972), Airport '77 (1977) oder Das Geheimnis der eisernen Maske (1979) durch ihre Auftritte. Auch fürs Fernsehen trat de Havilland immer wieder vor die Kamera. Zuletzt in den 80er Jahren in Fernsehhits wie Fackeln im Sturm (1986) oder Anastasia (1986) wofür sie für ihre Rolle als Zarinmutter 1987 sogar noch einen weiteren Golden Globe erhielt.


    Noch zu ihrem 100. Geburtstag 2016 stellte sich die fitte Schauspielerin einem ausführlichen Interview.


    Am 26. Juli 2020 verstarb die Schauspiellegende 104-jährig in Paris.






    Gregor

  • 3. Juli 1971


    50. Todestag von Jim Morrison


    Er war ein Rockpoet und Sänger einer der bedeutendsten Bands der Rockgeschichte- "The Doors".


    Ein interessanter aktueller Artikel dazu findet sich hier:


    https://www.spiegel.de/geschic…91-4f90-b05c-4a543b5de132


    Sein Grab auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise ist immer noch Pilgerstätte für Fans aus aller Welt und das meistbesuchteste Grab Frankeichs.

    Ich selbst war heute genau vor 30 Jahren, am 3. Juli 1991, dort vor Ort, zusammen mit vielen Anhängern aus zahlreichen Ländern.


    Die Songs der Band hatten einen charakteristischen Stil, man weiß beim Anspielen sofort, dass es sich nur um die "Doors" handeln kann.


    Hier ein Hörbeispiel:




    Hier die 6 Studioalben, die die Band mit Morrison in den insgesamt 54 Monaten ihrer gemeinsamen Zusammenarbeit aufnahm:



          


        

    :hello:

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • Heute vor 50 Jahren ist der amerikanische Jazz-Trompeter, Sänger und Schauspieler Louis Armstrong gestorben.




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    Man muss nicht viel zu ihm sagen. Er spielte unter anderem 1956 zusammen mit Grace Kelley und Bing Crosby in dem Film High Society (dtsch: Die oberen Zehntausend) mit.


    Hier eine Gesangsnummer des Mannes mit der unverwechselbaren Stimme:



    Hier noch einmal mit Trompete aus dem Musical Hello Dolly, ein Charterfolg im Jahre 1964 und auch jetzt mit > 15.000.000 Clicks immer noch respektabel :)



    Ich freue mich zu seinem fünfzigsten Todestag, an diesen großen Musiker erinnern zu dürfen.

  • Nina Hoss wird heute sechsundvierzig Jahre alt. Als andächtiger Bewunderer habe ich sie ungezählte Male auf der Bühne des Deutschen Theaters in Berlin gesehen. Vergegenwärtigt man sich, was sie alles gespielt hat, wird klar, wie stark sie das Theater mindestens ein Jahrzehnt lang prägte.

    Es wird wohl die Rolle der Leonore von Este gewesen sein, in der ich sie zum ersten Mal auf der Bühne sah. Ihre Kunst hat mir immer wieder diese lichten Momente beschert, in denen man denkt, wirklich etwas von dem begriffen zu haben, was gespielt wird - wenn der Groschen fällt, wie der Berliner sagt. Gerne denke ich an ihre Franziska und die Minna bei Lessing, ihre Orsina in Michael Thalheimers Inszenierung der Emilia Galotti, ihre euripideische Medea, die Elisabeth im Don Karlos, Hedda Gabler, Johanna Wegrat in Schnitzlers Der Einsame Weg, Jelena Protassowa in Gorkis Kinder der Sonne und immer wieder an ihre Helena in Thalheimers Faust II.


    In diesem Schnipsel ist Fr. Hoss als Regina Giddens in Lillian Hellmans Little Foxes zu sehen.



    2007 hat Nina Hoss den Getrud-Eysoldt-Ring erhalten. Ihre Arbeit ist schwer denkbar ohne die der großartigen Kollegen, ohne das Ensemble, dem sie angehörte.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Leider habe ich sie nie auf der Bühne sehen können. Aber in Erinnerung ist sie mir sehr, sehr positiv im Remake des "Mädchen Rosemarie". Sie ist keinesfalls nur im Schatten von Nadja Tiller, wie man das oft bei Remakes erleben muß, nein sie war eine eigenständige, bezaubernde und bedauernswerte Rosemarie.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • 63. Geburtstag von Michala Petri (dänische Blockflötistin)

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    Michala Petri begann im Alter von drei Jahren mit dem Blockflötenspiel und
    war mit fünf Jahren erstmals im dänischen Rundfunk zu hören. Ihr Debüt
    als Konzertsolistin fand 1969 in der Tivoli Concert Hall statt, dem Jahr, in
    dem sie ihr Studium bei Professor Ferdinand Conrad an der Hochschule
    für Musik, Theater und Medien Hannover
    begann. Seitdem
    unternahm sie ausgedehnte Tourneen durch Europa, Nordamerika, Israel,
    Australien und den Fernen Osten und konzertierte mit Musikern wie
    Pinchas Zukerman, James Galway, Joshua Bell, Maurice André, Keith Jarrett,
    Gidon Kremer und Claudio Abbado sowie als Solistin mit vielen großen
    Kammer- und Sinfonieorchestern der Welt.


    Links:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Michala_Petri
    https://www.highresaudio.com/e…7419ca2dbb4/michala-petri


    :):):)

  • 87. Geburtstag von Vinko Globokar (Posaunist und Komponist)


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    https://de.wikipedia.org/wiki/Vinko_Globokar
    https://www.ricordi.com/de-DE/…ers/G/Globokar-Vinko.aspx

    Vinko Globokar wurde am 7. Juli 1934 in Anderny / Frankreich geboren. Vom 13. bis zum 21. Lebensjahr lebte Globokar in Ljubljana (Slowenien), wo er als Jazzmusiker debütierte. Danach studierte er Posaune am Conservatoire in Paris (Diplom in den Fächern Posaune und Kammermusik), Komposition und Dirigieren bei René Leibowitz und Kontrapunkt bei André Hodeir. Er war auch Schüler von Luciano Berio.


    Globokar war der Solist zahlreicher Uraufführungen von Werken für Posaune von Luciano Berio, Mauricio Kagel, Karlheinz Stockhausen, René Leibowitz, Louis Andriessen, Toru Takemitsu, Jürg Wyttenbach und anderen.


    Eigene Werke wurden unter seiner Leitung unter anderem vom Orchester des Westdeutschen Rundfunks, den Orchestern von Radio France, Radio Helsinki und Radio Ljubljana sowie den Philharmonischen Orchestern Warschau und Jerusalem aufgeführt.


    Von 1967 bis 1976 war Vinko Globokar Professor an der Musikhochschule Köln. Er gehörte zu den Gründern der 1969 entstandenen Gruppe für Improvisation „New Phonic Art“ und war 1973 bis 1979 Leiter der Abteilung Instrumental- und Vokalforschung am Institut de Recherche et de Coordination Acoustique/Musique (IRCAM) in Paris. Von 1983 bis 1999 arbeitete er als Lehrer und Dirigent für Musik des 20. Jahrhunderts mit dem Orchestra Giovanile Italiana di Fiesole (Florenz). Im Jahr 2003 wurde er zum Ehrenmitglied der ISCM (IGNM) ernannt.


    Vinko Globokar lebt in Paris.

    :):):)

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Heute vor einhundertachtundsechzig Jahren wurde der Dichter Stefan George geboren. Er beeinflußte viele junge Männer in seinem Umkreis nachhaltig, so etwa Ernst Kantorowicz, Friedrich Gundolf und Max Kommerell. Das Foto, das den Dichter mit den Stauffenberg-Brüdern Berthold und Claus zeigt, hängt in der Daueraustellung im Bendlerblock.


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    Den imperativen Duktus seiner Gedichte schätze ich, und viele kann ich auswenig.

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    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Carlos Kleiber ist heute vor 17 Jahren verstorben. Im Gegensatz zu manchem Tamino habe ich ihn nicht live gehört und bin ihm nur durch seine Plattenaufnahmen und vom Fernsehen aufgezeichneten Konzerte begegnet. Im Frühjahr, während der Corona-Phase, sah ich seinen Rosenkavalier von 1994 an der Wiener Staatsoper als Stream. Ausschnitte davon sind im Netz zu finden.






    Immer in Griffweite stehen bei mir sein Tistan und sein Freischütz.


    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Opernsänger Isabella Nawe als Gilda in Rigoletto Foto keine AK:  Ansichtskarten-Center Onlineshop


    Isabella Nawe,     polnische Sopranistin,   * 27 . 5. 1943 - + 18. 7. 2018 --- 3. Todestag

    Ich habe sie viele Male im Rigoletto an der Berliner Staatsoper als großartige und überragende Gilda erlebt.

    Für mich war und ist sie in dieser Partie nach wie vor stimmlich, optisch und darstellerisch - die Gilda.

    In dankbarer Verehrung und Erinnerung

    Chrissy

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Die wunderbare (tschecho-) slowakische Sopranistin Magdalena Hajossyova, geboren am 25. Juli 1946 in Bratislava, feiert heute (auf Hiddensee) ihren 75. Geburtstag.


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    Die lyrische Sopranistin (mit Koloratur) war eine der prägenden Sängerinnen meiner Operngänger-Anfänge in den frühen 1990er Jahren, ich erinnere mich sehr gerne an erlebte Auftritte als Iphigenie, Elsa, Eva, an jede ihrer 5 Berliner "Tannhäuser"-Elisabeths und an ihre Tatjana. Nicht nur live, sondern auch beim Hören von Aufnahmen aller Art hat sie mir viele wunderbare Stunden beschert. Ganz besonders liebe ich ihre Interpretation der Titelpartie in der zweiten Studioaufnahme der Janacek-Oper "Das schlaue "Füchslein" unter Vaclav Neumann.



    Der Bariton Bernhard Hansky hat im Rahmen seiner Reihe "Parlando - der Operntalk" in diesem Monat ein zweieinhalbstündiges Gespräch mit der Sopranistin geführt und heute anlässlich des 75. Geburtstages online gestellt:


    https://parlando.podigee.io/16-magdalena-hajossyova


    Ich kann ich die Sendung nur empfehlen - man erfährt aus erster Hand sehr viel über die Sängerin, ihr Leben und ihre Art zu leben.


    Ich liebe diese Stimme wirklich sehr, sie hat so ein jugendliches Leuchten wie nur wenige andere, klingt immer leicht und locker, brustet nie die Tiefe und geht die Höhe mitunter etwas "unbekümmert" an, was zu fulminanten Resultaten führen konnte - man höre die zweite Anna-Arie im nachfolgend verlinkten "Don Giovanni" - atemberaubend, und das live!)


    1976 holte sie Hans Pischer, der Intendant der Deutschen Staatsoper Berlin, an sein Haus, um eine B-Elvira für das Japan-Gastspiel 1977 zu haben. Als bei diesem beide Donna Annas (Tomowa und Casapietra) erkrankten und absagten, lernte sie innerhalb von zwei Tagen(!) die Donna Anna und trat damit auf. Ihre erste Berliner Premiere wurde die Margarethe im Gounod-"Faust", weil wiederum Frau Casapietra zurückzog. Es golgte mehr als 20 weitere Hauptrollen - daneben blieb sie freilich in großem Umfange als Konzertsängerin aktiv und gab auch immer wieder Liederabende.

    Nach der Wende wurde sie von der neuen Leitung finanziell zurückgestuft, was dann natürlich auch künstlerisch begründet werden musste, weshalb sie ab 1994 nur noch in Nebenrollen auftreten durfte, obwohl ihre Stimme nach wie vor intakt war und in gewohnter jugendlicher Frische erstrahlte. Zuvor hat sie freilich in 17 Jahren mehr als 400 Hauptrollen-Auftritte an der Berliner Staatsoper absolviert (zuzüglich zahlreicher Gastspiele).

    Von Mozart sang sie in Berlin Donna Elvira, "Figaro"-Gräfin, Fiordiligi, Pamina, Donna Anna und Elettra, von Weber Agathe und Euryanthe, von Gluck die Iphigenie in Aulis, von Händel die Alcina, neben der Gounod-Margarethe auch Bizets Micaela, neben Borodins Jaroslawna auch Tschaikowskis Tatjana, von Verdi nur die Violetta, von Wagner hingegen Elisabeth, Elsa und Eva, aus heimatlichen Gefilden hingegen nur 2x die Rusalka, dafür auch einmal die Undine von E.T.A. Hoffmann, von Richard Strauss die Marschallin, die Arabella und die "Capriccio"-Gräfin.

    Ihre meistgesungene Berliner Rolle war die Agathe mit mindestens 71 Auftritten, gefolgt von der "Figaro"-Gräfin mit mindestens 52 Auftritten. Betrachtet man nur ihr Stammhaus, die Berliner Staatsoper, käme auf Platz 3 die Fiordiligi mit mindestens 32 Auftritten, für Berlin insgesamt kommt auf Platz 3 allerdings die Donna Anna, weil sie diese Rolle nicht nur 18x an der Berliner Staatsoper gesungen hat, sondern zwischen 1982 und 1989 auch stolze 26(!) Mal an der Deutschen Oper Berlin, wo sie übrigens auch 4x als Eva gastierte.

    In insgesamt 13 verschiedenen Bühnenproduktionen trat "die Hajo" weltweit als Donna Anna auf (auch in Wien und München), zusätzlich bei konzertanten Aufführungen wie der anlässlich des 200. Jahrestages der Uraufführung von "Don Giovanni" 1987 in Prag (unter Vaclav Neumann neben Brendel, Berry und Winbergh).


    Hier nun eine eindrucksvolle Donna Anna aus der Berliner Staatsoper (1980, die Titelpartie singt Theo Adam):



    Hier noch eine Arie aus ihrer zweihäufigsten Berliner Rolle:



    Und hier noch im Rahmen eines Schülerkonzerts (sie unterrichtet bis heute in Prag und Berlin) das Pamina-Papageno-Duett von 2016!!! (Unglaublich, wie jugendlich frisch die Stimme im 70. Lebensjahr immer noch klang, so fast nur mit Erna Berger vergleichbar, sie ja sogar mit 80 noch ein tolles Schubert-Lied sang):



    Herzlichen Glückwunsch und noch viele schöne, gesunde und erfüllte Jahre! :jubel::jubel::jubel::jubel::jubel:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"