Nach dem ich gestern Abend Sibelius 4. unter Ernest Ansermet und seinem Schweizer Orchester gehörte habe, ist mir wieder klar geworden, wie sehr ich diese Sinfonie mag. Diese unglaubliche Reduzierung, dieses nicht wissen wohin. Karg, spröde und voller Schmerz. Und alles das bis zum vierten Satz, der wirkt dann doch eher zuversichtlich und mehr erhellend. Für mich passt die Sinfonie sehr gut in diese Zeit. In diese unsägliche Kriegszeit.
Sehr gut in Worte gefasst, lieber Apollon. Besonders der Kopfsatz, vielleicht das Düsterste, was es von Sibelius überhaupt gibt, hat mich beim Erstkontakt regelrecht umgehauen (ich bin mir fast sicher, dass es die wirklich sehr gelungene DG-Einspielung von Karajan war). Nie waren sich die Tonsprache von Sibelius und Mahler ähnlicher (das gemeinsame Treffen fand, meine ich, kurz davor statt), und selbst hier sind sie verschieden wie Tag und Nacht, beide freilich auf ihre Art genial.