Jubiläen 2022 - Komponisten - Interpreten - Sänger - Dirigenten

  • Komponistenjubiläen hattern dereinst mehr Bedeutung als heute. Da erschien dann eine Briefmarke ofrt eine Gedenksendung im Rundfunk. Vor allem aber gab es zahlreiche Neuerscheinungen von diesem Komponisten, der da gefeiert wurde. Wobei man sich natürlich die Frage stellen kann, was es bei Todestagen zu feiern gibt.

    Ungeachtet dieser Betrachtungen war es eine ideale Gelegenheit den betreffenden Komponisten wenigstens für ein Jahr wieder in den Fokus zu stellen aund auf ihn aufmerksam zu machen.

    In späteren Jahren sparte man sich die Neuaufnahne und man schnürte ein Paket mit alten Aufnahmen. Da wurden gute Aufnahmen (die fast jeder Sammler und Verehrer des Komponisten schon seit Jahren im Regal stehen hatte, mit "Erstveröffentlichungen aus der der Vergangneheit" gekopplelt, aufnahmen die seinerzeit nicht veröffentlicht wurden, weil sie nicht den Ansprüchen genügten und als mißlungen betrachtet wurden, sei es vom Interpreten selbst oder dem Produzenten..

    Heute wartet man nicht mehr auf Jubiläen, sondern schnürt diese Pakete so - völlig ohne Anlass oder durchschaubare Notwendigkeit.


    Dennoch: In Foren etc bietet sich so die Gelegenheit sich an einen Komponisten zu erinnern - oder aber das erste Mal auf ihn aufmerksam zu machen.

    Daher bitte ich jeden, der sich an diesem Projekt beteiligen will, sich einen Komponisten Herauszusuchen, der heuer einen runden Geburts- oder Todestag "feiert"

    Also jeweils 50. 100. 150. 200. 250. Jahrestag., etc....

    und EINEN kurzen Betrag über den geehrten zu verfassen - mit Verlinkung zu einem oder mehr bestehenden Thread im Forum.

    ICh bitte, mir Joachim Raff zu überlassen, weil diese Komponist meine Bewunderung geniesst.... (folgt noch heute)


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • 100 Jahre sind seit dem Tod des Baritons Francisco d’Andrade (11. Januar 1859 in Lissabon, † 8. Februar 1921 Berlin) vergangen.

    1882 debütierte er in San Remo als Amonasro in Aida. Seine größten Erfolge feierte er als Graf Almaviva in Mozarts Le Nozze di Figaro, als Rigoletto und vor allem als Don Giovanni in Mozarts gleichnamiger Oper, die zu seinen Glanzpartien zählte und die er bis zu seinem Abschied von der Opernbühne im Jahr 1919 sang.

    Max Slevogt, der mit ihm eng befreundet war, porträtierte ihn mehrfach in dieser Rolle

    Max-Slevogt-Das-Champagnerlied-Don-Giovanni-Andrade.jpg


    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Hätte ich richtig gelesen, dass nach Komponisten gefragt wird, wäre der Sänger natürlich nicht hier aufgetaucht. D'Andrade kann also weg.


    MODE 001 Alfred:

    Er stört aber nicht - ich werde den Titel erweitern

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Alfred_Schmidt

    Hat den Titel des Themas von „Komponistenjubiläen 2022“ zu „Jubiläen 2022 - Komponisten - Interpreten - Sänger - Dirigenten“ geändert.
  • Joachim RAFF (1822-1882) - 200-Geburtstag



    Zu Lebzeiten wurde er - obwohl er sich selbst für unterschätzt hielt - zu den großen Berühmtheiten seiner Zunft gezählt.

    Wobei er von seinem "Mentor" FranzLiszt immer gern im Schatten stehen gelassen wurde. Eine der Haupteigenschaften von Franz Liszt war seine getarnte Eitelkeit und , und seine Kunst, alle verblassen zu lassen, die ihm in die Nähe kamen.

    Wikipedia schreibt:

    Zitat

    Raff war vielseitig und produktiv und fiel seinen Zeitgenossen durch seinen scharfen Intellekt auf. Er galt zu Lebzeiten als einer der gefragtesten Komponisten des deutschen Kulturraums und wurde von zeitgenössischen Kommentatoren in eine Reihe mit Wagner und Brahms gestellt.


    Nun gut, das ist viele Jahre her. Vor einigen Jahren wurden hier im Forum etliche Threads über Raff gestartet. (ich weiss nicht ob alle verzeichnet sind, wobei ich erst gestern 3 nachgetragen habe und heute weiter 4 , letztere allerdings aus Zeitmangel nur hier in diesem Thread) Die damalige Besetzung des Forums wusste nur wenig Gutes über ihn zu sagen, was aber eher mit der Zusammensetung der Mitglieder und dem derzeitigen Zeitgeist zusammenhängt als mit der Güte seiner Werke. Die sind allerdings teilweise sehr volkstümlich- selbstverständlich, was im 19. Jahrhundert gern gehört wurde - wenngleich nicht von allen. Momentan erwarten viele "sensationelle Neuerungen" von Komponisten,"Revolutionäre" und "Weltbürger" Das darf dann durchas sperrig und unangenehm klingen - denn die derzeitige Geselllschaft ist beradezu begierig nach unangenehmen. Mal sehen wie das nach der Corona-Krise ausieht (?)


    Schon die Bezeichnung "An das Vaterland" ist eine Provokation für viele. Viele der weitern Titel von Instrumentalwerken Raffs, muten für manche allzu brav und bürgerlich an.

    Wikipedia schrebt hierzu:

    Zitat

    Mit seiner ersten Sinfonie An das Vaterland über das Lied "Was ist des Deutschen Vaterland?", die mit ihrem Patriotismus den Nerv der Zeit traf, gewann er 1861 bei dem Musikwettbewerb der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien mit prominenter Jury den ersten Preis; die Uraufführung fand am 22. Februar 1863 im Wiener Musikverein statt.

    Weil wir heute in einem anderen Forum über unbezahlte Leistungen schrieben: Der Preis bestand lediglich aus "Ehre"

    Eduard Hanslick schrieb:

    Zitat

    „Eine feurige, geistreiche, sehr selbstbewußte aber wenig productive Natur arbeitet hier mit größter Anstrengung, über Beethoven hi-nauszukommen. Wenn nicht enden wollende Redseligkeit wirklich ein Charakterzug der Deutschen ist, dann hat Raff seine Landsleute allerdings von dieser Seite treffend portraitiert.“


    RAFF Joachim: Die Sinfonien (RAFFiniert instrumentiert)

    RAFF Joachim: Sinfonie Nr 1 op. 96 - "An das Vaterland"

    RAFF Joachim: Sinfonie Nr 2 op. 140

    RAFF Joachim: Sinfonie Nr 3 op. 153 "Im Walde"

    RAFF Joachim: Sinfonie Nr 4 op. 167 "Im Walde"

    RAFF Joachim: Sinfonie Nr 5 op. 177 "Leonore"

    Joachim Raff Symphonie Nr. 8 op. 205 Frühlingsklänge

    Joachim Raff Symphonie Nr. 9 op. 208 "Im Sommer"

    Joachim Raff Symphonie Nr. 10 op. 213 "Zur Herbstzeit"

    Joachim Raff Symphonie Nr. 11 op. 214 "Der Winter"

    RAFF Joachim: Die Streichquartette

    RAFF Joachim: Die Kammermusik - volkstümliche raffinierte Melodien

    RAFF Joachim: Die Solokonzerte



    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Carl Michael Ziehrer - 100. Todestag

    ziehrercarlmichaelc1k43.jpg


    2022 jährt sich der Todestag von Carl Michael Ziehrer zum 100. Male.


    Geboren wurde der Sohn eines Hutmachers am 2. Mai 1843 in Wien, gestorben ebendort am 14. November 1922


    Früh vom Verleger Carl Haslinger protegiert, begann er bereits mit 19 Jahren mit eigenen Kompositionen. Mit seiner Kapelle debütierte er 1863 mit ersten eigenen Werken im Dianabad-Saal in Wien-Leopoldstadt. Nachdem er eine Zeitlang auch in Berlin gewirkt hatte, wurde er 1885 Kapellmeister des prestigeträchtigen k. u. k. Infanterie-Regiments Nr. 4 "Hoch- und Deutschmeister", was er bis 1893 blieb. In dieser Zeit erst stieg seine Anerkennung sprungartig auch in seiner Heimatstadt Wien, wo bisher die Strauss-Dynastie in diesem Bereich dominiert hatte. Konzertreisen führten die Militärkapelle durch ganz Europa und 1893 auch nach Chicago im Rahmen der Weltausstellung. Den Höhepunkt seiner Laufbahn erreichte Ziehrer als letzter k. u. k. Hofballmusik-Direktor (1908-1918). Gesundheitlich seit einem Schlaganfall 1917 schwer angeschlagen, starb Ziehrer 1922 verarmt (er hatte sein Vermögen im Ersten Weltkrieg durch Kriegsanleihen verloren) und hinterließ seine Witwe Marianne (1857-1932), mit der er seit 1888 verheiratet gewesen war. Die Stadt Wien widmete ihm ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof.


    Sein Werkverzeichnis umfasst rund 600 Opus-Zahlen, darunter zahlreiche Walzer, Märsche und Tänze sowie 23 Operetten (darunter "Die Landstreicher", 1899). Er erlangte folgende Ehrungen und Auszeichnungen: Ritter des kaiserl. österreichischen Franz-Josephs-Ordens, Kommandeur des königl. belgischen Ordens Leopold II., Offizier des königl. Ordens der Krone von Rumänien, Ritter des königl. preußischen Kronen-Ordens vierter Klasse, Besitzer des persischen Sonnen- und Löwen-Ordens fünfter Klasse, Ritter zweiter Klasse des königl. hannoveranischen Ernst August-Ordens, Besitzer der königl. dänischen goldenen Verdienst-Medaille, des königl. bayerischen Verdienstkreuzes, des königl. sächsischen Albrecht-Kreuzes, der königl. rumänischen großen goldenen Verdienst-Medaille und der herzogl. sachsen-coburg-gotha'schen Verdienst-Medaille für Kunst und Wissenschaft; k. u. k. Hofballmusik-Direktor (1908); königl. rumänischer Hof-Kapellmeister (1879); Ehrenbürger von Wien (1920).


    Sein bekanntestes Werk ist der Walzer "Wiener Bürger" op. 419 von 1890:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Paul GRAENER - 150. Geburtstag


    Paul Graner (1872-1944) war ein deutscher Komponist


    Kompositionsstudium bei Albert Becker (1834-1899)

    Kapellmeister in Stendal

    Kapellmeister in Bremerhaven

    Kapellmeister in Königsberg

    Kapellmeister in Berlin

    1898-1906 Musikdirektor am Theatre Royal Haymarket in London

    Kompositionslehrer in Wien am "Neuen Wiener konservatorium"

    1911-1913 Direktor des Salzburger Mozarteums

    1915-1916 Kapellmeister im Stadttheater Halle

    1934-1941 Vizepräsident der Reichsmusikkammer

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    1922: Mitglied der Preußischen Akademie der Künste

    1925: Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig

    1934: Beethoven-Preis

    1942: Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft


    Stilistisch wird er oft mit Reger und Richard Strauß verglichen - was ich nicht nachvollziehen kann

    Am Höhepunkt seiner Karriere war er der meistgespielte lebende Opernkomponist in Deuschland.

    Seine 9 Opern sind jedoch heute vergessen

    Kompositionen anderer Genres wurden dank einiger Aufnahmen von cpo und STERLING wieder einer breiteren Öffentlichkeit bekanntgemacht.


    Im Tamino Klassikforum gibt es 2 Threads, die sich aber IMO zuviel mit seiner politischen, und zuwenig mit seiner musikalischen Karriere befasst haben:


    Paul Graener - ein vergessener Spätromantiker

    Paul Graener (1872-1944)


    mfg aus Wien

    Alfred



    *) Infos stammen mangels anderer Quellen von WIKIPEDIA









    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !