Barockkomponisten - aus der ganzen Welt

  • Giovanni Antonio GUIDO (1675-1728)


    Relativ wenig wissen wir über das Leben von Givanni Antonio Guido. Zahlreiche Aufenthaltsorte und Funktionen sind über die Zeiten bekannt, aber meist nor flüchtig. Von Genua nach Neapel, als Schüler und später als Kopist ebenda, 1698-1702 in "the Royal Chapel" danach in den Diensten des Herzogs von Orleans in Paris, und in einem Bericht über ein Konzert für die Englische Königin in Foutainbleau von 1703 bezeicete ihn der "Mercure Gallant" als exzellenten Violonisten...

    Wenig ist indes von ihm erhalten. Sein Berühmtester Werk ist vermutlich einnes, welches als Gegenstück zu Vivaldis 4 Jahreszeiten zu sehen ist. keine Imitation wie bei Wikipedia geschrieben wurde, sondern ein ebenbürtiges Werk, das allerdings unter der Beliebtheit seines Gegenstücks zu leiden hat. Im Gegensatz zum italienischen Stil Vivaldis ist es im französischen Stil geschrieben...


    Die französische Wikipedia bezeichnet einige seiner Werke als "perdu" - als verloren....



    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Antonio Caldara

    * 1671? Venedig/I (möglicherweise Padua/I),
    † 28.12.1736 Wien
    Italienischer Cellist und Komponist, gehörte zu den Komponisten
    des venezianischen Spätbarocks. Caldara war ein gefeierter
    Venezianer am Wiener Kaiserhof.
    Er hinterließ ein mehr als 3000 Werke umfassendes Oeuvre
    mit dem Fokus auf geistlicher und weltlicher Vokalmusik.




    Caldara: Il trionfo dell'innocenza - "Vanne pentita a piangere"
    Cecilia Bartoli, Les Musiciens du Louvre , Marc Minkowski
    Cecilia mit Arien von Händel, Scarlatti und Caldara
    Recording 2005

    S.a.

    Francesco Bartolomeo CONTI (1681-1732)


    Geboren: 20. Januar 1681 - Florenz, Italien
    Gestorben: 20. Juli 1732 - Wien, Österreich

    :):):)

  • Francesco Antonio Bonporti (1672-1749)



    Der begabte Musiker entstammte einer angesehenen Trienter Adelsfamilie. Wie Vivaldi war Francesco Bonporti Priester, doch anders als dieser kein Berufsmusiker. Auch hatte er sich nicht lediglich zum Priester ausbilden lassen, sondern in Trient, Innsbruck und Rom Theologie und Philosophie studiert.


    Er hatte, wie man annimmt, Violinunterricht bei Arcangelo Corelli. Um etwa 1700 findet man ihn als Musiker in der Privatkapelle Kaiser Josephs I. wieder; von 1715 bis 1721 wirkte er in seiner Geburtsstadt Trient, danach in Padua, wo er verstarb.


    Bedeutend sind seine 1712 in Bologna veröffentlichten „Inventioni per Violino Solo“, die teilweise als Abschriften Johann Sebastian Bachs erhalten blieben (Nr. 2, 5 und 7) und diesem zeitweise zugeschrieben wurden.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Johann THEILE (1646-1726)


    Die Fokussierung auf Johann Sebastian Bach geht mir ja normalerweise auf die Nerven, und so hat mich in der sonst sehr von mir geschätzten Serie "Handbuch der Musikwissenschaft" der Band über das 17. Jahrhundert recht enttäuscht, einerseits, da nicht versucht wird, alle bedeutende Meister ausreichend zu würdigen, andererseits, da dauernd von Bach die Rede ist, der ja gar nicht ins 17. Jahrhundert gehört. Das 17. Jahrhundert ist doch nicht nur eine Vorbereitung für das gloriose in Erscheinung Treten des Sankt Bach ... dennoch mag es für Bach-Fans verlockend sein, von älteren Passionen mit "Vorwegnahmen" überrascht zu werden, insbesondere Johann Theile (1646 - 1724) hat in seiner Matthäus-Passion (1673) die Worte des Erlösers mit einem charakteristischen Streicherteppich hinterlegt, wodurch sie etwas Salbungsvolles bekommen im Gegensatz zum "Geplauder" des Erzählers (mit geschäftigerem Gamben-Gedudel im Hintergrund), das die Musik dominiert, da die "Nummern" - typisch für diese Zeit - allesamt sehr kurz gehalten sind.

  • KALENDERWOCHE 13



    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Charles MOUTON (1626-1699 oder 1710)


    Der Lautenist wirkte am savoyardischen Hof in Turin, spielte später sein Instrument, das er meisterhaft beherrschte, am französischen Königshof in Paris oder unterrichtete wohlhabende Schüler. Als Lehrer und Virtuose gelangte Charles Mouton zu grossem Ruhm.


    In vier Tabulatoren-Büchern wurde sein Werk veröffentlicht. Um 1679 kam es zur Edition von zwei Bänden. 1719 erschienen weitere zwei Bücher, die allerdings verschollen sind. Wenn man bedenkt, dass in beiden Bänden je nur 29 Sätze überliefert sind, kann man nur ahnen, welcher Schatz verloren ging. Auf der CD ist somit die Hälfte des Gesamtwerkes veröffentlicht.


    Frech ist die Gestaltung des Grafikers, denn die Übersetzung des Familiennamens lautet Schaf. Deshalb ziert eine Fotografie des Wiederkäuers das Cover.



    Um dem Meister eine Ehrerbietung zukommen zu lassen, zeige ich ein Portait von Charles Mouton


    Charles_Mouton_-_François_de_Troy.jpg

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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Johann Christian SCHIEFERDECKER (1679-1732)


    Viel ist nicht über ihn bekannt - und noch weniger von seinen Werken erhalten. Naturgemäß gibt es auch wenige Tonaufnahmen, Hier zeige eine bereits gestrichene, aber wunderbare Aufnahme mit seinen 12 "Musicalischen Concerten" (Hamburg 1713) , bzw. eine Auswahl daraus. In dieser Auswahl befindet sich auch ein Concert Nr 13, was eigentlich dem Namen widerspricht. Aber es handelt sich dabei um eine "Zugabe" Schieferdeckers, welche zu Lebzeiten des Komponisten nicht als dazugehörig gesehen wurde, um das zeitgenössische abergläubische Publikum nicht durch die Zahl 13 abzuschrecken.

    Schieferdecker führte die Abendmusiken seiner Vorgänger fort. Allerdings ist deren Musik weitgehend verloren gegangen. Über deren einstiger Existenz sind wir durch die erhaltenen Textbücher informiert....



    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Johann Bernhard BACH der Ältere (* 1676 - 1749)


    Johann Bernhard Bach war ein Cousin 2. Grades von Johann Sebastian Bach. Er wurde in Erfurt geboren und erhielt seinen ersten Musikunterricht schon als Kind von seinem Vater Johann Egidius Bach.

    1695 finden wir ihn als Organist an der Kaufmannskirche in Erfurt, ab 1699 in gleicher Position an der St. Katharinenkirche in Magdeburg, 1703 als Cembalist im Hoforchester Herzogs Johann Wilhelm von Sachsen-Eisenach in Eisenach, später zusätzlich als Organist an der Georgenkirche in der Nachfolge seines Onkels Johann Christoph Bach. Zwischen 1708 und 1712 Zusammenarbeit mit Telemann. Mit Johann Sebastian war er zeitlebens befreundet. Abgesehen von 4 Orchestersuiten und einigen Orgelwerken sind all seine Werke verloren...



    Heier ein clip, der NICHT mit der oben gezeigten Aufnahme identisch ist.



    mfg aus Wien

    Alfred










    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Sieur de SAINTE-COLOMBE (um 1640; † zwischen 1690 und 1700)


    Im sehenswerten Film die 'Die siebente Saite' von Alain Corneau ist der französische Gambist Sieur de Sainte-Colombe der Lehrer Marin Marais.



    Sein Leben liegt im Dunkel der Geschichte. Aus der Produktinformation dieser sehr empfehlenswerten Doppel-CD.

    "Doch wird ihm die Erfindung der siebten Saite für die Gambe zugeschrieben und es kursiert die Geschichte vom berühmten Marin Marais, der heimlich, in einem Maulbeerbaum versteckt, seinem Lehrer – eben jenem Sieur de Sainte-Colombe – lauschte, als er dort »höchst ruhig und köstlich die Viola spielte«. Das und diese »Concerts à deux violes esgales« sind das einzige, was aus dem Leben dieses Musikers überliefert ist."


    Selbst sein Vorname und Name sind nicht bekannt. Seine Musik für zwei Viola da Gamba erzählt von seiner grossen Einfühlsamkeit.


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  • Johann Valentin MEDER (1649 - 1719)


    Ich knüpfe an meinen letzten Beitrag zu Theiles Matthäuspassion an und möchte kurz mit derjenigen von Johann Valentin Meder (1649 - 1719) vergleichen. Ca. 30 Jahre später entstanden entfällt hier das etwas monoton pulsierende Gehabe der Evangelisten-Streicherbegleitung, wodurch die Streicher-Aura des Erlösers vielleicht noch besser zur Geltung kommt. Vielleicht auch insgesamt ausdrucksstärker, wenn auch in der Gestaltung durchaus ähnlich.

    Wie bei Barockkomponisten üblich ist viel verlorengegangen, so gibt es von seinen Opern nur mehr eine. Die Diskographie konzentriert sich auf das geistliche Schaffen.

  • Giovanni VALENTINI (*um 1582 - 1649)

    Giovanni VALENTINI war ein italienischer Komponist und Organist. Es wird vermutet, daß er Schüler von Giovanni GABRIELI war. Seit 1604 war er Mitglied der Hofkapelle König Sigmunds III Wasa von Polen. Später in Graz und letzlich seit 1629 Kaiserlicher Hofkapellmeister am Hofe Kaiser Ferdinands II in Wien, nachdessen Tod in gleicher Funktion in Diensten von dessen Nachfolger, Ferdinand III. Valentine stab 1649 n Wie und wurde daselbst in der Wiener Michaelerkirche bestattet.

    Die hier gezeigte CD ist derzeit die einzige verfügbare mit Werken Valentinis und wird zu Zeit um 2.99 Euro abverkauft. Eine CD für Liebhaber.



    Wikipedia listet folgende gedruckten Werke auf:


    Canzoni, libro primo, Venedig 1609

    Motetti (1611, verloren)

    Secondo libro de madrigali, Venedig 1616

    Missae concertatae, Venedig 1617

    Salmi…, Venedig 1618

    Musiche concertate, Venedig 1619

    Musica da camera, Venedig 1621

    Missae quatuor, Venedig 1621

    Messa, Magnificat et Jubilate Deo, Wien 1621

    Musiche, Venedig 1622

    Il quinto libro de madrigali, Venedig 1625

    Sacri concerti, Venedig 1625

    Missa Coronationis (Krönungsmesse für Ferdinand III., 1636)

    mfg aus Wien

    Alfred



    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Jean ROUSSEAU (1644-1699)


    Er lebte in Frankreich und war ein Gambist und Musiktheoretiker. Als Schüler von Sieur de Saint-Colombe muss sein Spiel bemerkenswert gewesen sein. Kompositionen sind keine bekannt. Während andere Musiker am Königshof wirkten, arbeitete Jean Rousseau als Privatlehrer. Worin liegen seine Verdienste in der Musikgeschichte begründet?


    Jean Rouseau genoss als Lehrer und Theoretiker grosse Verehrung und Beachtung. Er hat wichtige Schriften verfasst: Methode claire, certaine et et facile pour apprendre à chanter la musique (frz. „Anschauliche, sichere und einfache Lernmethode, um Musik zu singen“, 1678) und Traité de la viole (1687) erschienen in mehreren Auflagen. Für die historische Aufführungspraxis sind diese Abhandlungen von zentraler Bedeutung.


    Während andere Schriften sich auf das polyphone Spiel auf der Laute beziehen, stand für Jean Rousseau die Gesanglichkeit beim Spiel der Gambe im Mittelpunkt.


    Bemerkenswert ist und zeugt vom Rang dieses Musikers, dass seine Schrift heute noch in Werken über das Gambenspiel erwähnt werden.


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  • Jean-Jacques ROUSSEAU (1712-1778)


    Im Barock sind widerstrebende Bewegungen in der Gesellschaft auszumachen. Dies macht sie zu einer besonders spannenden Epoche. Eine wichtige Persönlichkeit war Jean-Jacques Rousseau. Er war ein echtes Allround-Talent: Philosoph, Pädagoge, Romanautor, Pflanzenkundler und Komponist. Seine politische Philosophie beeinflusste den Fortschritt der Aufklärung in ganz Europa. Rousseau hatte grossen Einfluss auf die Pädagogik und die politische Theorie des späten 18. sowie des 19. und 20. Jahrhunderts in ganz Europa.


    Was ist Jean-Jacques Beitrag zur Musik? Mit selbst gedichteten und vertonten Stücken initiierte Rousseau zwei der bedeutendsten „bürgerlichen“ Theatergattungen des 19. Jahrhunderts: Mit dem Intermezzo Le devin du village (1752) begründete er die Opéra comique, und mit seinem Melodram Pygmalion (1770, Musik von Coignet) schuf er das Theatermelodram. Durch sein Musiklexikon Dictionnaire de musique (1767) wurde er zudem zu einem der meistzitierten Ästhetiker des 18. Jahrhunderts.


    Seine in ganz Europa erfolgreiche Oper (interméde) Le devin du village (1752), deren Sujet später auch von Mozart als Parodie in Bastien und Bastienne benutzt wurde (1768), setzte dem Erfolg des volkstümlichen italienischen Intermezzos in Paris einen Gegenpol im Streit um den Vorrang der französischen oder der italienischen Musik. Trotzdem nahm er im sogenannten Buffonistenstreit mit der Ende November 1753 publizierten Lettre sur la musique française Position für die italienische Musik, d. h. ihre Auffassung von Harmonie. Ziel seiner Kritik, die u. a. mit Qualitäten der italienischen Sprache und der besseren Einheit der Melodie argumentiert, war die französische Oper – insbesondere die Tragédie lyrique – für die der Pariser Komponist Jean-Philippe Rameau stand, obwohl Rousseau zuvor von dessen Publikationen zur Harmonielehre stark profitiert hatte.


    Seit 1742 in Paris ansässig, wurde er der Autor der musikalischen Artikel in der Encyclopédie von Diderot und d'Alembert, die das gesamte Wissen ihrer Zeit vereinen sollte. Sein Einakter Le Devin du Village errang bei der Uraufführung am Hoftheater von Fontainebleau spontan einen grossen Erfolg, der sich an der Pariser Oper wiederholte. Der Einakter wurde, wie bereits erwähnt, zum Modell für die Gattung der Opéra comique und blieb an der Pariser Oper bis 1829 im Repertoire. Der im republikanischen Genf geborene Rousseau, der geistige Wegbereiter der französischen Revolution, war alles andere als ein Royalist. Als er König Ludwig XV. als der Komponist der neuen Erfolgsoper vorgestellt werden sollte, entzog er sich der Ehrung. Dadurch entging ihm möglicherweise die Zuweisung einer Jahrespension durch den König, die den Intellektuellen für den Rest seines Lebens von seinen häufigen Geldsorgen befreit hätte.


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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Evaristo Felice DALL’ ABACO (*1675 -1742')


    Evaristo Felice Dall’Abaco war ein Violinist, Cellist und Komponist. Er wurde am 12. Juli 1675 in Berona geboren und starb an seinem Geburtstag des Jahres 1742 in München. Er War schüler Torellis, Wikipedia schreibt "möchlicherweise", das Booklet der gezeigten CDs schreibt "mit Sicherheit".

    1696 finden wir ihin im Modena, wo er gelegentlich mit Tomaso Antoni Vitali auftrat. Dort trat er auch bei besonderen Anlässen ind der Hofkapelle auf.

    Danch gibt es seine biographische Lücke. Ab 1704 war er Mitglied der Hofkapelle in München, aber nur kurze Zeit, Er übersiedelte mit seinem Dienstherrn 1706 nach Brüssel, das er aber - wieder aus Anlass der spanischen Erbfolgekriegs - bald wieder verlassen musste um nach Mons zu siedeln, was wiederum nur bis 1709 hielt. Damnch einige Zeit in Verdail, bis durch veränderte Politische Bedingungen 1715 die Übersiedlung nach München möglich war, wo Dall. Abaco bis an sein Lebensende blieb.

    In seiner Jugend waren seine Werke von Corellis Stil beeinfluss,t später übernahm er nach und nach Elemente des französischen Stils, die er durch seine zahlreichen Übersiedlungen und zusammenarbeit mit französischen Musikern kennengelernt hatte

    Sein Euvre beschränkt sich auf Konzerte und Sonaten. Derzeit gibt es nur die gezeigte Aufnahme.

    Zwei weitere mit Konzerten , eine mit dem Concerto Köln, die andere mit der Capella Colonensis (beide uralt, aber um ca 2000/2010 wiederveröffentlicht) sind inzwischen gestrichen - und ich erlaube mir an dieser Stelle die persönliche Bemerkung, daß der Verlust sich hier in Grenzen hält....


    Der Videoclip mit dem Bremer Barockorchester scheint mich Lügen zu strafen - aber dem ist nicht so: Das ist eine andere Qualität....



    mfg aus Wien

    Alfred





    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • KALENDERWOCHE 17


    Anmerkung: Der Thread hat sozusagen das Ende seines Lebenszylus erreicht.

    Daher wird es in Hinkunft keine "Kalenderwochen- Anzeige - mehr geben - und auch die bestehenden werden mittelfristig gelöscht.

    Es können aber - so Interesse beseht - Namen hinzugefügt werden

    Der Thread bleibt bestegen, aber er wird nicht mehr "forciert" oder "gebremst"

    Diese Woche werde ich den (voraussichtlich) letzten Beitrag Von mir hinzufügen und die Aufstellungslisten aktualisieren.


    mfg aus Wien

    MOD 001 Alfred




    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lodovico Maria GIUSTINI (1685-1743)


    Giustini war ein italienischer Komponist und Organist. Er wurde in Pistoia in eine alteingesessene Msikerfamilie geboren und teil sein Geburtsjahr mit Bach, Händel und Scarlatti. 1725 übernahm er die Organistenstelle seines Vaters, nachdem dieser verstorben war. In dieser Position komponierte er auch geistliche Werke, teilweise in Cooperation mit Giovanni Carlo Maria Clari (1677-1754). Es war auch als Cembalist tätig und hat sich seinen Platz in der Musikgeschichte durch die Komposition "12 Sonate da cimbalo di piano e forte" op 1 erworben, das erste Werk das dem Pianofort gewidmet war- und nicht dem Cembalo. Davon Gab es 2010 eine Aufnahme für Pianoforte, die inzwischen aber gestrichen ist. Erfreulicherweise gibt es sei 2021 eine neuere Einspielung am Markt - diesmal auf modernem Flügel.



    mfg aus Wien

    Alfred

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  • MATTHEW LOCKE (1621-1677)


    Mathew Locke war Lehrer von Henry Purcell. In der englischen Musikgeschichte kommt ihm das Verdienst zu, mit Cupid and Death 1653 die erste Oper auf den britischen Inseln komponiert zu haben. Vier weitere Opern hat er für die Bühne komponiert.



    Seine Kammermusik sammelte Mattew Locke in Partiturbänden. Vorallem für Gamben Consort und Broken Consort sind etliche Werke überliefert.


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  • Johann Friedrich MEISTER (1638-1698)


    Das Geburtsdatum ist spekulativ, eine Person dieses Namens wurde 1655 in Ebsdorf getauft. Wir wissen lediglich mit Sicherheit, daß Meister 1677 Musikdirektor der Hofkappele von Herzog Ferdinand Albrecht I. von Braunschweig-Lüneburg im Schloss Bevern tätig war. Aber schon nach einem Jahr gab es Konflikte mit dem Herog, wegen schlechter Bezahlung, welcher ihn im Oktober 1678 inhaftieren liess. Meister konne indes fliehen und bekam eine Stelle beim Bischof August Friedrich von Lübeck in Eutin. Ab 1683 bekam er als Nachkfolger von Caspar Ferkelrath (1654-1683) den Posten als Organist an der Marienkirche Flensburg.

    Der Text hier entspricht weitgehend jenem der deutschen Wikipedia. Entgegen den Lobpreisungen im Booklet dürfte Meisters Stellenwert eher bescheiden sein, es gibt keinen einzigen WIKIPEDIA Eintrag in irgendeiner Fremsdsprache Auch die hier gezeigte Aufnahme einiger Sonaten aus "Il Giardino del Piacere", lag unbeachtet einige Jahre in den Archiven des WDR.

    Es handelt sich um die letzte Aufnahme von Musica Antiqua Kölln vor deren Auflösung. Die ist übrigrens bereit gestrichen. Nicht gestrichen ist eine Aufnahme von Sonaten des Ensemble Diderot (noch verfügbar, allerdings Vollpreis) von 2015. Was ich ursprünglich für eine Alternativaufnahme hielt, war eine Ergänzung. Genau jene Werke, die auf Goebels Einspielung ausgelassen worden waren - finden sich hier. Dieser Ausnahmesituation ist es zu verdanken, daß ich hier ausnahmsweise zwei CDs zeige....



    mfg aus Wien

    Alfred

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  • STANISLAW SYLVESTER SZARZNSKI (1670-1713)


    Ein Blick nach Polen. Über den Zisterzienser-Mönchen Stanislaw Silvester Szarzyński ist wenig bekannt.

    Nur seine überlieferten Werke sprechen von ihm: Es ist geistliche Musik, die zwischen 1692 und 1713 entstanden ist und von der nur noch Kopien erhalten sind. Es sind Kompositionen für den kirchlichen Gebrauch: eine fünfstimmige Messe, Motetten für Singstimme, Violine und Basso continuo, ein Ave Regina, ein Gloria, ein vierstimmiges Kompletorium (Schlußandacht), ein Geistliches Konzert für Tenor, zwei Violinen, Viola und Orgel, sowie weitere Konzerte. Ein einziges Instrumentalwerk, eine Triosonate ist überliefert. Barocke Klangentfaltung ist nicht seine Absicht, wenn er komponiert.


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  • FRANZ BENDA (1709-1786)


    Geboren in Böhmen wurde Franz Benda (auch: František) in Prag und Dresden als Chorknabe musikalisch ausgebildet. Nach dem Stimmbruch kehrte er wieder in seine Heimat zurück, wo er seine ersten Kompositionen schuf. Etwa im Alter von 18 kam Benda auf Geheiss von Graf Kleinau, dessen Leibeigener er war, unfreiwillig nach Wien, wo er von 1726 bis 1730 als Kammerdiener angestellt war. Den Lakaiendiensten entzog er sich, indem er 1730 nach Warschau flüchtete. Dort stieg er vom ersten Violinisten zum Kapellmeister auf. Als königlicher Musicus wirkte er in der Kapelle des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs August II., genannt „der Starke“. Nachdem er zum Protestantismus konvertierte, musste er zahlreiche Anfeindungen über sich ergehen lassen. Deshalb folgte er 1733, nach dem Tod Augusts des Starken, einer Empfehlung Quantz’ an den preussischen Kronprinzen Friedrich, der sich in Ruppin eine eigene Kapelle aufbaute. Franz Benda gehörte zu dessen ersten Kapell-Musikern. 1740 wurde Friedrich König von Preussen und seine gesamte Kapelle zog nach Potsdam. Ab 1742 war er in Berlin mit drei seiner Brüder Musiker in der Hofkapelle. Nach dem Tod von Johann Gottlieb Graun im Jahr 1771 wurde Benda zu dessen Nachfolger als Konzertmeister ernannt. Nach dem Tod Quantz’ 1773 wurde er der erste Berater Friedrichs II. in musikalischen Angelegenheiten. Beide Posten hatte Benda bis zu seinem Tod 1786 inne.


    Franz Benda war in die gesellschaftlichen Strukturen des Absolutismus eingebunden, somit dem Barock zugehörig. In seinen Kompositionen finden sich Elemente des Barock und des galanten und empfindsamen Stils.



    Für die Flöte hat Franz Benda einen Renner, das Konzert in e-Moll, komponiert.


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  • AZZOLINO BERNARDINO DELLA CIAJA (1671-1755)


    Diesen italienischen Namen muss man laut vor sich hinsprechen. Azzolino Bernardino della Ciaja. Da ist schon viel Musik darin. Er war als Orgelbauer in der Toscana tätig. Als Spross einer reichen Familie konnte er sich den Dingen widmen, die ihm gefielen.


    Der Werkkatalog ist überschaubar: Von ihm sind weltliche und geistliche Vokalwerke überliefert.


    Cantate da camera, op. 2 (Lucca, 1701)

    Cantate da camera, op. 3 (Bologna, 1702), verloren

    De suoi tormenti in seno (Pisa, 1704)

    Chi non sa morire (Kantate)

    Bella imago (Kantate)

    Lungi dal caro bene (Kantate), Pisa, 1709


    Salmi concertati, op. 1 (Bologna, 1700)

    Messe (Ky, Gl, Cr), vierstimmig, 1696

    Messe, vier- bis fünfstimmig, 1739

    Messe (Ky, Gl, Cr), vierstimmig, nicht datiert

    I trionfi di Giosuè (Pasticcio), Florenz 1703, verloren


    Bekannt sind seine Cembalo-Sonaten Op. 4, die mit ihrer kühnen Harmonik uns heutigen Hörer begeistern. Die Satzfolge Toccata, Canzone und zwei Sätzen weisen als Vorläufer auf die Klaviersonate hin.


    Eine Bemerkung: Die Vorlage des Covers ist eine Diana-Amor Darstellung, die sich fürs knifflige Coverbildrätsel eignet. Ist es schon eine Verhunzung, wenn der Grafiker das Bild bearbeitet? Oder sind Badewannen vorzuziehen? :untertauch:


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  • Jacques AUBERT (1689-1753)


    Es gibt noch einen Komponisten des Barock, der sogar einen eigenen Thread im Forum hat, den ich aber hier nicht gefunden habe


    Jacques Aubert *30. September 1689 - †19. Mai 1753



    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

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  • Giorgio ANTONIOTTI (ca1692-1776)


    In Mailand geboren, aber aus einer Genueser Adelsfamilie stammend, verließe er Mailand um in Genua ins spanische Herr einzutreten und sich am Spanischen Erbfolgekrieg zu beteiligen. Anschliessend bereiste er viele Europöische Städte, wie Wien, Paris, Madrid, Lissabon. Erst 1770 kehrte er nach Mailand zurück.

    Die Werke (lt Wikipedia)


    • Sonata a violoncello e basso (unveröffentlichtes Manuskript in der Durham Cathedral, MS E. 24(v), iv.6)
    • Concerto por Violoncello Parte Principale con 4° Violini e due Alto Viole, Basso Continuo e Fondamento per Cimbalo, e Contra Basso, Durham Cathedral MS E.27.
    • XII Sonate, le Prima Cinque a Violoncello e Basso, e le Altre Sette a due Violoncelli Overo due Viole di Gamba (Amsterdam, Michel-Charles Le Cène, im Katalog von 1737 angeführt)



    Ers gibt derzeit mur eine einzige CD mit Weren von ihm, die allerdingd IMO hörenswert ist.

    Sie enthält eine seiner insgresamt 12 Cellosonaten (wie oben angeführt)


    Hier eine Kostprobe - Das Konzert Nr 6:



    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Emilio de’ CAVALIERI

    (1550-1602) steht gemeinsam mit Caccini, Peri und Monteverdi am Beginn der monodischen Opern- und Oratorienkomposition, mit der gerne Barock-Beschreibungen begonnen werden, obwohl die musikalische Sprache noch ganz der Madrigalkomposition der Spätrenaissance entstammt. Caccini brillierte eher im Lied, Peri im expressiven Rezitativ, Cavalieri in der Tendenz, durch abwechslungsreiche Verwendung von Rezitativen, Liedformen und Chören die Großform zu gestalten, was dann bei Monteverdi, da Gagliano und Landi weiter vervollkommnet wurde - dafür sind Cavalieris Rezitative eher "minimalistisch" und durch Wiederholungen geprägt.

  • Giovanni Battista FONTANA

    (1589 - 1630) zählt zu den ersten bedeutenden Komponisten von Sonaten für Soloinstrument und Basso continuo und von Triosonaten, zwei Gattungen, die im 17. und 18. Jahrhundert zentrale Bedeutung hatten. Wenig ist überliefert, nur eine Veröffentlichung mit 18 Sonaten ist bekannt. Typischerweise bestehen sie aus kurzen Abschnitten, die recht abwechslungsreich gestaltet sind, typisch für Fontana sind plötzliche Ausbrüche in kleinen Notenwerten, überhaupt ein eher komplexer Rhythmus.

  • Mauro d'Alay: Violinkonzerte op.1 Nr.1-12

    Mauro d'Alay (1687-1757) war zu Lebzeiten berühmt und erfolgreich, selbst Vivaldi schätzte ihn.

    Heute ist er vergessen. Das Label Dynamic hat zwischen 2020 uns 2022 zwei Alben rausgebracht, ein Doppelalbum mit 12 Violinkonzerten und eine Einzel-CD wo noch eine Orgel hinzutritt.

    Mein Eindruck ist eher durchwachsen: Ein ausser Rand und Band geratener Vivaldi, ohne dessen Tiefgang. Entweder das Ensemble "REALE CONCERTO"

    spielt nicht in der ersten Liga, oder die Tontechnik ist eher mau. Meinem persönlichen Eindruch nach -eher beides


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Daran sei erinnert: Aus aller Welt lautet der Zusatz im Titel zu den Komponisten des Barock.

    Beim Stöbern beim Werbepartner habe ich die Entdeckung einer CD des Labels cpo gemacht.


    In Südamerika hat die Kolonialisierung der Spanier eine Reihe von Komponisten mit europäischer Musiksprache hervorgebracht. Musikwissenschaftler haben die Archive in Ecuador durchsucht und Vokal- & Instrumentalwerke des Barock gefunden. Es sind Melodien der einheimischen Volksmusik anonymer Musiker sowie namentlich bekannter Komponisten vertreten. Der Codex Ibarra ist diese Quelle.


    Joseph Hortuno (1700-1722)


    Gutierre Fernandez Hidalgo (1547-1623)


    Manuel Blasco (1628-1696)


    Gonzalo Pillajo (17. Jahrhundert)


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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