Aktive Pianisten unserer Tage - aber NICHT aus Russland.

Bei diesem Text fehlt nur eins: "Ausnahmepianist"!

Hayato SUMINO *1996 in Tokio)

Hayato Sumino – Virtuosität zwischen Klassik und Moderne

Hayato Sumino ist ein japanischer Pianist und Komponist.

Er wurde am 14. Juli 1995 in Tokio geboren. Hayato Sumino erhielt im Alter von zwei Jahren (!) seinen ersten Klavierunterricht von seiner Mutter, die selbst Pianistin ist. Diese frühe musikalische Förderung legte den Grundstein für seine beeindruckende Karriere und weckte seine Leidenschaft für das Klavierspiel.

Er studierte Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften an der Graduate School of Information Science and Technology der Universität Tokio und schloss sein Studium im März 2020 mit einem Master-Abschluss sowie dem renommierten President’s Award ab. Zusätzlich verbrachte er sechs Monate am französischen Institut für Forschung und Koordination in Akustik/Musik (IRCAM), wo er sich mit Musikinformationsverarbeitungstechnologie und künstlicher Intelligenz beschäftigte.

Im August 2018 gewann er den Grand Prix beim 42. PTNA-Klavierwettbewerb, einem der bedeutendsten Klavierwettbewerbe Japans. Ein Jahr später, im Juli 2019, errang er den dritten Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb von Lyon.

Internationale Aufmerksamkeit erlangte Sumino 2021 durch seine Teilnahme am XVIII. Internationalen Chopin-Klavierwettbewerb in Warschau. Dort beeindruckte er mit seiner musikalischen Ausdruckskraft und Technik, erreichte das Halbfinale (dritte Runde) und war für viele ein Favorit auf den Einzug ins Finale. Allerdings scheiterte er knapp – eine einzige Gegenstimme eines Jurors verhinderte seine Finalteilnahme. (Ich war teilweise dabei und kann mir gut vorstellen, wer von den Juroren nicht wollte, dass ein japanischer Pianist weiterkommt. „Cui bono?“ – Wem zum Vorteil? Ein polnischer Juror, den ich kenne, hat mir dazu eine interessante Erklärung geliefert …)

Sein Live-Auftritt in der zweiten Runde zog 45.000 Online-Zuschauer an und stellte damit einen neuen Rekord für den Wettbewerb auf. Den Wettbewerb gewann schließlich der in Kanada lebende Chinese Bruce Liu (* 1997).

Neben seiner klassischen Konzertkarriere hat sich Hayato Sumino auch als YouTuber einen Namen gemacht. Unter dem Künstlernamen „Cateen“ begeistert er über eine Million Abonnenten (Stand 2023) mit kreativen Interpretationen und eigenen Arrangements. Seine Videos wurden bislang fast 200 Millionen Mal aufgerufen, womit er zu den erfolgreichsten klassischen Musik-Influencern weltweit zählt.

Seine Konzerte:

1. Die erste Runde des XVIII. Internationalen Chopin-Klavierwettbewerbs in Warschau:

https://www.youtube.com/watch?v=DtnljX1bjRs

("nur“ 181.486 Likes auf YouTube)

2. Die zweite Runde des XVIII. Internationalen Chopin-Klavierwettbewerbs in Warschau:

https://www.youtube.com/watch?v=uuhElaEJbQA

3. Die dritte Runde des XVIII. Internationalen Chopin-Klavierwettbewerbs in Warschau:

https://www.youtube.com/watch?v=Wp5fpweqjDo

4. Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 in e-Moll, op. 11 (Live)

https://www.youtube.com/watch?v=iYhUtZWsCQg

Narodowa Orkiestra Symfoniczna Polskiego Radia unter der leitung von Marin Alsop (* 1956)

Aufnahme: 10. September 2020, The Symphony Hall, Osaka

5. George Gershwin (1898 – 1937): Rhapsody in Blue

https://www.youtube.com/watch?v=F0S5hYRLytI

6. Hayato Sumino spielt "Danse macabre" (R 240) von Camille Saint-Saëns (1835 - 1921) in der Klavierbearbeitung (S 555) von Franz Liszt (1811 - 1886):

https://www.youtube.com/watch?v=nT4seB4j-Jk

Die Komposition

Saint-Saëns' "Danse macabre", in der Klavierbearbeitung von Franz Liszt, vereint mehrere zentrale Elemente beider Komponisten, die ihre künstlerische Zusammenarbeit und Philosophie betonen:

Sowohl Saint-Saëns als auch Liszt waren für ihr Interesse an Programmmusik bekannt, also Musik, die eine Geschichte erzählt oder ein Bild malt, ohne auf Texte angewiesen zu sein. Die "Danse macabre" basiert auf der mittelalterlichen Allegorie des „Totentanzes“, bei dem der Tod auf der Geige spielt und die Toten zum Tanz ruft. Diese programmatische Idee passt gut zu Liszts eigener Faszination für Themen wie Tod und das Übernatürliche, die sich in vielen seiner Werke widerspiegeln.

Liszts Transkription hebt die technischen Anforderungen von Saint-Saëns' Danse macabre auf ein neues Niveau. Liszt, als einer der größten Virtuosen seiner Zeit, übertrug das Werk für Klavier solo, wobei er die orchestrale Brillanz und Energie beibehielt und gleichzeitig die pianistischen Fähigkeiten auf die Probe stellte. Diese virtuos-technische Brillanz ist ein Markenzeichen von Liszts eigenem Kompositionsstil.

Innovation: Beide Komponisten waren Vorreiter in der Erkundung neuer harmonischer Möglichkeiten. Saint-Saëns’ Originalpartitur enthält kühne Modulationen und Dissonanzen, um die unheimliche Atmosphäre der Danse macabre zu erzeugen. Liszt war ebenfalls für seine progressive Harmonik bekannt, die oft die Grenzen der traditionellen Tonalität sprengte. In seiner Bearbeitung bewahrt Liszt diese harmonischen Experimente und fügt dabei seine eigene pianistische Interpretation hinzu, um das Drama zu verstärken.

Die originale "Danse macabre" zeichnet sich durch komplexe Rhythmen aus, insbesondere durch den walzerartigen 3/4-Takt, der dem Stück seinen gespenstischen, tanzartigen Charakter verleiht. Liszts Transkription bewahrt diese rhythmischen Feinheiten, sodass das tanzartige Gefühl und die Synkopierung auch in der Klavierversion erhalten bleiben.

Sowohl Saint-Saëns als auch Liszt waren Meister darin, starke emotionale Reaktionen durch ihre Musik hervorzurufen. Die Danse macabre ist ein dramatisches und eindrucksvolles Stück, und Liszts Bearbeitung verstärkt diese Ausdruckskraft, indem er die gesamte Bandbreite des Klaviers nutzt, um den unheilvollen und energiegeladenen Tanz zu vermitteln.

Insgesamt stellt die Transkription eine perfekte Verbindung zwischen Saint-Saëns' origineller Orchesterkomposition und Liszts Klavierkunst dar, was zu einem Werk führt, das die Stärken beider Komponisten zeigt: Saint-Saëns' lebhafte Erzählkunst und Liszts technische Brillanz.

Im August 2018 gewann Sumino (22 Jahre alt) den Grand Prix beim 42. PTNA-Klavierwettbewerb, einem japanischen Klavierwettbewerb. Piano Teachers National Association of Japan, PTNA genannt. PTNA ist eine gemeinnützige Organisation professioneller Klavierlehrer, die vom japanischen Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie gegründet wurde.

Seine eigene Kompositionen:

1. Klavierkonzert Nr. 1 "Sasoribi"

https://www.youtube.com/watch?v=wyfA0ogtwU4

Hayato Sumino ist ein zeitgenössischer japanischer Komponist und Pianist, bekannt für seine innovative und expressive Musik. Sein Klavierkonzert Nr. 1 mit dem Titel "Sasoribi" ist eines seiner herausragenden Werke.

"Sasoribi" wurde 2016 uraufgeführt und beschäftigt sich mit komplexen Emotionen und verschiedenen Aspekten der menschlichen Erfahrung. Der Titel "Sasoribi" bezieht sich auf eine Leuchtkäferart (genauer gesagt, die Käfer der Familie Lampyridae), die oft mit Erinnerungen und Nostalgie assoziiert wird. Dies spiegelt sich in der Musik wider, die eine Mischung aus Melancholie und Lebhaftigkeit in ihrer Struktur und Textur aufweist.

Das Werk zeichnet sich durch einen dynamischen Dialog zwischen dem Soloklavier und dem Orchester aus und nutzt eine Vielzahl von musikalischen Ausdrucksmitteln, um komplexe emotionale Zustände darzustellen. Sumino kombiniert traditionelle Elemente mit modernen Techniken, um eine reiche Klangpalette zu erzeugen.

Aufnahme: 2020

Darüber hinaus ist Sumino bekannt für seine weiteren Kompositionen, die oft die Grenzen zwischen klassischer und zeitgenössischer Musik erkunden und das Publikum auf eine emotionale Reise mitnehmen.

2. Nocturne I „ Pre Rain"

https://www.youtube.com/watch?v=FFUDCS1su10

Nocturne I „ Pre Rain" wurde am 1. November 2024 auf seinem Album "Human Universe" veröffentlicht. Das Album vereint Werke klassischer Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Henry Purcell und Maurice Ravel mit Suminos eigenen Kompositionen und Arrangements. "Nocturne I „ Pre Rain" ist das fünfte Stück auf dem Album und bildet zusammen mit "Nocturne II - After Dawn" und "Nocturne III - Once in a Blue Moon" eine Trilogie von Nocturnes.

Das Stück wurde im Winter in Südkorea komponiert und reflektiert die kalte Atmosphäre und den Schneeregen dieser Zeit. In den Apple Music Charts erreichte Nocturne I „ Pre Rain" am 10. November 2024 Platz 8, in den iTunes Charts am 3. November 2024 Platz 41.

3. Piano Sonata Nr. 0 (2020):

https://www.youtube.com/watch?v=ED0G_Vm9vMA

Hayato Suminos Piano Sonata No.0 ist ein bemerkenswertes Werk, das seine kompositorische Kreativität und seinen modernen Zugang zur klassischen Klaviermusik zeigt. Die Bezeichnung Nr. 0 deutet darauf hin, dass es sich um eine Art experimentelle oder grundlegende Sonate handelt, möglicherweise als Vorstufe zu späteren Sonaten.

Der Titel der Klaviersonate "Soumei" = 聡明 bedeutet Weisheit. Er weist auf eine tiefere, philosophische und emotionale Bedeutung des Stückes hin, die über die Musik vermittelt wird.

Das Stück wurde erstmals auf seinem Album „HAYATOSM“ veröffentlicht, das am 23. Dezember 2020 erschien. Es kombiniert traditionelle Elemente der Sonatenform mit Suminos einzigartigem Stil, der oft eine Mischung aus klassischer Virtuosität, Jazz und moderner Harmonik beinhaltet.

4. Komposition „New Birth" (2020), Inspiriert von Chopins Etude op.10 Nr.1:

https://www.youtube.com/watch?v=D38U96O7rA0

Dieses Musikvideo wurde im Seoul Sky im 118. Stock des Lotte Towers, dem fünfthöchsten Gebäude der Welt, gedreht. Es wurde in 5K-Technik produziert. "New Birth" ist ein Werk, das Suminos technisches Können und seine musikalische Sensibilität zeigt. Die Komposition ist geprägt von dynamischen und emotionalen Passagen, die sowohl klassisch als auch modern wirken. Sumino kombiniert in diesem Stück Elemente der klassischen Musik mit zeitgenössischen Einflüssen und schafft so eine einzigartige Klangwelt.

5. Nocturne II "After Dawn"

https://www.youtube.com/watch?v=b1tNlZwqmnk

Nocturne II - "After Dawn" ist eine Komponisten Hayato Sumino, das 2024 auf seinem Album "Human Universe" veröffentlicht wurde. In diesem Werk kombiniert Sumino, der den Künstlernamen "Cateen" verwendet, klassische Elemente mit modernen Klängen und zeigt damit seinen charakteristischen Stil, der Tradition und Innovation verbindet.

Die Komposition verströmt eine ruhige, nachdenkliche Atmosphäre, die an den Übergang von Nacht zu Morgendämmerung erinnert, und ist eine subtile Hommage an die Nocturne-Form, die von Komponisten wie Chopin geprägt wurde. Sumino selbst beschreibt das Stück als Ausdruck eines emotionalen Übergangs, passend zur Symbolik des Sonnenaufgangs als Neuanfang.

Der Titel Nocturne II "After Dawn" spielt auf den Kontrast zwischen Nacht (Nocturne) und Morgen (Dawn) an. Nocturnes sind in der Musik oft ruhige, melancholische Stücke, die eine nächtliche Atmosphäre beschwören. Der Zusatz "After Dawn" im Titel kann als Übergang interpretiert werden: vom Dunkel der Nacht hin zur Morgenröte und einem neuen Anfang. So lässt sich der Titel als symbolische Darstellung eines emotionalen Wandels lesen, etwa von Traurigkeit oder Stille hin zu Hoffnung und neuem Leben, ähnlich der ersten Phase des Tageslichts nach der Dunkelheit der Nacht

6. Sumino spielt bulgarische Nationalhymne

https://www.youtube.com/watch?v=GqMo-wiwkgE

Zwetan Radoslawow (1863 - 1931) war ein bulgarischer Komponist. Seine bekannteste Komposition ist die Klaviersonate in f-Moll op. 8 sowie "Mila Rodino" (Liebe Heimat), die seit 1964 die bulgarische Nationalhymne ist.

Er studierte seit dem 17. Oktober 1893 Philosophie in Leipzig, wo er sich 1899 mit einer Arbeit über das Gedächtnis räumlicher Distanzen zum Dr. phil. promovierte. Er war Mitglied des Akademisch-Philosophischen Vereins zu Leipzig, welcher ihn für das Wintersemester 1896/97 zu seinem Vorsitzenden wählte. Radoslawow starb am 27. Oktober 1931 in Sofia.

Der Text der bulgarischen Hymne auf Deutsch:

„Liebe Heimat

1. Strophe

"Stolzes „altes Gebirge“ (bulgarisch für Balkan),

wo die Donau sich bläulich neben dir erstreckt,

die Sonne Thrakien erleuchtet,

und den Himmel rötet über dem Pirin. Heimat!

Refrain:

Liebe Heimat,

du bist das Paradies auf Erden,

deine Schönheit, deine Anmut,

ach, sie sind unendlich.

2. Strophe

Unzählige Kämpfer sind gefallen

für unser geliebtes Volk.

Mutter, gib uns männliche Kraft

ihren Weg weiterzugehen."

Aufnahme: 20. September 2023, Sofia, Konzertsaal "Bulgaria"

Sumino erhält den diesjährigen (2025) Leonard Bernstein Award. Der Preis wird dem 29-Jährigen am 18. Juli im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals in Lübeck verliehen.

https://www.ndr.de/kultur/musi…rd,bernsteinaward114.html

Jury: "Mutig, neugierig und kreativ".

Ich hatte die Gelegenheit sein Konzert zu besuchen, am 23. Januar 2025 in der Philharmonie Berlin, Kammermusiksaal.

In Berlin präsentierte Sumino ein vielfältiges Programm, darunter Bachs Präludium und Fuge in C-Dur BWV 870, eigene Werke wie "New Birth" und "Recollection" sowie Bearbeitungen, beispielsweise Ravels "Boléro". Die Werke von Bach hat Sumino exzellent gespielt.

Die Kritiken nach Deutschland-Tournee waren sehr positiv:

"Technische Schwierigkeiten kennt Sumino nicht"

https://www.br-klassik.de/aktu…-cateen-muenchen-100.html   

"Madness" ist ein Musikstück aus dem Soundtrack des japanischen Animationsfilms "Porco Rosso" (japanischer Originaltitel: "Kurenai no Buta"), der 1992 von Studio Ghibli produziert wurde. Der Soundtrack wurde von Joe Hisaishi (* 1950) komponiert, einem renommierten Komponisten, der für seine Zusammenarbeit mit dem Regisseur Hayao Miyazaki (* 1941) bekannt ist.

Joe Hisaishi hat für viele Studio-Ghibli-Filme die Musik komponiert und ist für seinen unverwechselbaren Stil und seine Fähigkeit, emotionale und atmosphärische Klanglandschaften zu schaffen, bekannt. "Porco Rosso" ist ein Abenteuerfilm, der in der Zwischenkriegszeit spielt und die Geschichte eines italienischen Kampfpiloten erzählt, der in ein Schwein verwandelt wurde.

Das Stück "Madness" aus dem "Porco Rosso"-Soundtrack ist ein lebhaftes und energetisches Musikstück, das die dynamische und abenteuerliche Natur des Films widerspiegelt. Es trägt zur atmosphärischen und emotionalen Tiefe des Films bei und ist ein Beispiel für Hisaishis meisterhaftes Können, Musik zu komponieren, die perfekt zu den Bildern und der Stimmung des Films passt.

Klavier 1: Hayato Sumino (* 1995)

Klavier 2: Ryota Kikuchi (* 1989)

https://www.youtube.com/watch?v=kRQTTP5k4fg

Minsoo SOHN (* 1976 in Südkorea)

Minsoo Sohn: Ein Porträt des südkoreanischen Pianisten, Kammermusikers und Pädagogen

Minsoo Sohn (* 1976 in Südkorea) zählt zu den herausragenden Pianisten seiner Generation. Sein Spiel wird von der New York Times als „durchdacht und poetisch“ beschrieben, während der Boston Globe ihn als „geboren, um Klavier zu spielen“ bezeichnet. Sohns musikalische Laufbahn ist geprägt von technischer Brillanz, interpretatorischer Tiefe und einem starken Engagement für die Förderung junger Talente.

Bereits im Alter von drei Jahren begann Sohn mit dem Klavierspiel. Nach dem Studium bei Kim Dae-jin (* 1962) an der Korean National University of Arts setzte er seine Ausbildung am New England Conservatory in Boston fort, wo er unter der Anleitung von Russell Sherman (1930 - 2023) und Wha Kyung Byun (* 1983) seine künstlerische Reife erlangte. Seine außergewöhnliche Begabung wurde durch zahlreiche Auszeichnungen bei renommierten Wettbewerben bestätigt, darunter der dritte Preis beim Busoni-Wettbewerb 1999 und der erste Preis beim Honens International Piano Competition 2006.

Sohns Repertoire umfasst sowohl solistische als auch kammermusikalische Werke. Besonders hervorzuheben ist seine Interpretation von Bachs „Goldberg-Variationen“, deren Aufnahme von der New York Times als „wunderschön artikuliert, strahlend interpretiert“ gelobt wurde und zu den besten klassischen Aufnahmen des Jahres 2011 zählt.

Zwischen 2017 und 2020 widmete er sich intensiv dem Werk Beethovens, was in der Veröffentlichung eines neunteiligen Albumsets aller 32 Klaviersonaten bei Sony Classical gipfelte.

Als Kammermusiker arbeitete Sohn mit renommierten Ensembles wie dem Ysaÿe-, Cecilia- und Aviv-Quartett zusammen und trat bei internationalen Festivals wie dem Santander Festival in Spanien, dem Eilat Festival in Israel und dem Ottawa International Chamber Music Festival in Kanada auf.

Neben seiner Konzerttätigkeit ist Sohn ein engagierter Pädagoge. Er lehrte an der Michigan State University und der Korean National University of Arts, bevor er im Herbst 2023 an seine Alma Mater, das New England Conservatory, zurückkehrte.

Zu seinen Schülern zählt unter anderem Yunchan Lim (* 2004), der 2022 als jüngster Gewinner den Van Cliburn International Piano Competition für sich entschied.

Sohn engagiert sich aktiv für die Förderung des musikalischen Nachwuchses. Er gibt regelmäßig Meisterkurse und wird als Juror zu internationalen Wettbewerben eingeladen, darunter der Concours musical international de Montréal. Im Juli 2025 wird er gemeinsam mit seinem Schüler Yunchan Lim beim Gstaad Menuhin Festival ein „Meister-Schüler“-Recital an zwei Klavieren präsentieren, bei dem Werke von Debussy, Rachmaninow und Strauss aufgeführt werden.

Aktuell bereitet sich Sohn auf die Aufführung und Aufnahme von Bachs „Wohltemperiertem Klavier“ vor, einem weiteren Meilenstein in seinem künstlerischen Schaffen. Als Steinway Artist bleibt er eine prägende Figur in der internationalen Klavierszene, sowohl als Solist als auch als Mentor für die nächste Generation von Pianisten.

Die wunderschöne Klavierdarbietung: J.S.Bach (1685 - 1750), Goldberg Variations, BWV 988, veröfentlich 1741