Welche SACDs gibt es und lohnen den Kauf?

  • Der Thread entwickelt sich ja sehr gut - viele tolle Tips und Hinweise! :)


    Die 7. Beethoven mit Kleiber ist eine ideale Verbindung - diese Live-Aufnahme aus München vermittelt die Atmosphäre und Kleibers Fähigkeit zum mitreißenden Enthusiasmus wirklich sehr prickelnd:


    71w8KxUYacL._AC_UY218_.jpg


    Spannend ist auch der Vergleich CD-SACD beu der wunderbaren Liszt-Platte von Wilhelm Kempff, die sogar eine Quadrophonie-Aufnahme war. Wer die Möglichkeit hat, kann die Vierkanalspur nun mit der SACD nutzen:


    81PVtGxY41L._AC_UY218_.jpg



    Das erste Stück "Sposalizio", an dem ich mich selbst auch versucht habe, ist gleich zu Beginn ein sehr guter Test für die Qualität des Wandlers und der Wiedergabekette überhaupt mit den extrem leisen und subtil abgestuften Tönen, die Klangzauberer Kempf da aus dem Flügel herauskitzelt. :) Die SACD gibt die Raumposition des Flügels deutlich realistischer wieder und gerade die leisen Töne kommen sehr griffig nah - und dadurch betörend sinnlich. Die CD hat dafür den typischen CD-"Hochtonglanz", diese gewisse gläserne Klarheit und Farbigkeit. Die leisen Töne kommen mit der CD auch duftig zart, aber heben sich nicht so plastisch ab wie bei der SACD. Der Flügelklang mit SACD ist etwas "erdiger". Die Helligkeit der CD wirkt auch sehr dynamisch anspringend, wohl auch, weil das Klangbild etwas kompakter ist, während die SACD das Klangbild mehr auffächert, so dass man gleichsam in die Tiefe blickt. Die SACD ist jedenfalls ein deutlicher Hörgewinn. Aber auch der CD-Klang behält seinen Reiz. Gehört habe ich das alles über Kopfhörer - der Vergleich über Lautsprecher steht noch aus.


    Einen schönen Sonntag wünschend (fast hätte ich gesagt, schöne Ostern, denn dieses Wochenende ist das orthodoxe Osterfest ;) )


    Holger

  • Guten Abend,


    die Kleiber Beethoven 7 SACD habe ich auch - habe sie aber lange nicht gehört, wenn ich morgen noch Zeit habe ( Montag geht es 10 Tage nach Südspanien ) höre ich sie noch mal, habe sie schon bereit gelegt. Gebraucht ja peinlich günstig zu erwerben.

    Bleiben wir bei Beethoven, die neunte mit Karajan gibt es auch als sehr gute SACD, hatte sie 2008 beim ehemaligen Partner gekauft, dort gibt es sie auch noch, aber nicht gerade günstig. Hier die CD:


    Kalli

  • Es lohnt sich, am Sonntag Morgen früh aufzustehen. Nicht nur ist dann Ruhe und man selbst ausgeruht. Auch der Strom ist besser - keine Haushalte zwacken sie ab und die Industrie auch nicht. U.a. habe ich nochmals die Kempff-SACD mit "Sposalizio". Kein Vergleich zu gestern - so farbig, so realistisch, wie der Flügel klingt. Kempffs Tastenkünste sind schon toll - aber was Lazar Berman da herausholt, das Stück wahrlich durchlebt und durchdenkt und einfühlsam jede Note und Nuance zum Ereignis werden lässt, ist einfach noch einmal eine andere Dimension. Die Aufnahme aus Italien ist auch aufnahmetechnisch Top - CD allerdings und nicht SACD:


    51uf4ae4WLL._SX425_.jpg


    Schöne Grüße

    Holger

  • Takashi Asahina hat sein Orchester dabei jederzeit voll im Griff, wodurch sich letztlich einmalig Einspielungen der Sinfonien ergeben, die Ihres gleichen sucht. Sowohl hinsichtlich der Dynamik und der Tempi verfällt.

    Früher war er noch zügiger unterwegs, später wurde er immer langsamer und schwächer .



    a4589696060131.jpg

    https://tower.jp/item/4844391/ベートーヴェン:-交響曲全集、ミサ曲集(1977-78年ライヴ)、<特別収録>交響曲第5番(1982年ライヴ)<タワーレコード限定>

    119€ für drei SACDs

    Diese vollständige Sammlung von 77-78 ist die zweite Aufnahme nach dieser (beachten Sie, dass die dritte vollständige Sammlung von 1985 auch das Victor-Master ist). Asahina war zu dieser Zeit zwischen 68 und 69 Jahre alt, als ihre geistigen Fähigkeiten erfüllt waren, und obwohl sich das Tempo für den Rest ihres Lebens nicht änderte, sagte Herr Uno, dass sie an der Spitze des „Höhepunkts des Ersten“ sei Periode der Asahina-Kunst".

    Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie. Wem meine Musik sich verständlich macht, der muß frei werden von all dem Elend, womit sich die anderen schleppen.

    Ludwig van Beethoven


    Bruckner+Wand So und nicht anders :)

  • Takashi Asahina hat sein Orchester dabei jederzeit voll im Griff, wodurch sich letztlich einmalig Einspielungen der Sinfonien ergeben, die Ihres gleichen sucht. Sowohl hinsichtlich der Dynamik und der Tempi verfällt.

    Früher war er noch zügiger unterwegs, später wurde er immer langsamer und schwächer .

    Lieber Klassikfan,


    Asahina interessiert mich natürlich auch. Sind das die einzigen SACDs, die von ihm zu bekommen sind? (Kannst Du Japanisch lesen? ^^ ) Die sind auch nicht billig - wenn mich einer meiner alten japanischen Freunde mal wieder besuchen kommt aus Japan, werde ich schauen, ob er mir was mitbringen kann. In Japan sind die Aufnahmen nehme ich an deutlich billiger. :hello:


    Schöne Grüße

    Holger

  • Lieber Dr.Holger Kaletha,

    Nein, es gibt noch viele weitere Aufnahmen die du dir besorgen kannst.


    https://tower.jp/item/2655491/…8%8B%B1%E9%9B%84%E3%80%8D

    https://tower.jp/item/1814938/…%83%AA%E3%83%BC%E3%82%BA-'75-VOL-4%EF%BC%9A%E3%82%B7%E3%83%99%E3%83%AA%E3%82%A6%E3%82%B9%EF%BC%9A%E4%BA%A4%E9%9F%BF%E6%9B%B2%E7%AC%AC2%E7%95%AA-%E3%83%96%E3%83%A9%E3%83%BC%E3%83%A0%E3%82%B9%EF%BC%9A%E3%83%8F%E3%83%B3%E3%82%AC%E3%83%AA%E3%83%BC%E8%88%9E%E6%9B%B2%E7%AC%AC1%E7%95%AA-%E3%83%99%E3%83%BC%E3%83%88%E3%83%BC%E3%83%B4%E3%82%A7%E3%83%B3%EF%BC%9A%E5%8A%87%E4%BB%98%E9%9A%8F%E9%9F%B3%E6%A5%BD%E3%80%8C%E3%82%A2%E3%83%86%E3%83%8D%E3%81%AE%E5%BB%83%E5%A2%9F%E3%80%8D%E3%81%8B%E3%82%89%E3%80%8C%E3%83%88%E3%83%AB%E3%82%B3%E8%A1%8C%E9%80%B2%E6%9B%B2%E3%80%8D-(10-16-1975%EF%BC%9A%E3%83%86%E3%82%A2%E3%83%88%E3%83%AD%E3%83%BB%E3%83%95%E3%82%A7%E3%83%8B%E3%83%BC%E3%83%81%E3%82%A7)%EF%BC%9A%E6%9C%9D%E6%AF%94%E5%A5%88%E9%9A%86%E6%8C%87%E6%8F%AE-%E5%A4%A7%E9%98%AA%E3%83%95%E3%82%A3%E3%83%AB%E3%83%8F%E3%83%BC%E3%83%A2%E3%83%8B%E3%83%BC%E4%BA%A4%E9%9F%BF%E6%A5%BD%E5%9B%A3

    https://tower.jp/item/2374289/…3%82%A4%E3%83%B3%E3%80%8D


    https://tower.jp/item/2438085/…%9B%B2%E7%AC%AC2%E7%95%AA


    https://tower.jp/item/5141427/…9%99%90%E5%AE%9A%EF%BC%9E


    https://tower.jp/item/2694734/…80%81%E7%AC%AC99%E7%95%AA



    https://tower.jp/item/1725909/…9B%B2-%E7%AC%AC0%E7%95%AA


    https://tower.jp/item/2754918/…5%BE%A9%E6%B4%BB%E3%80%8D



    https://tower.jp/item/2776558/…3%83%88%E9%95%B7%E8%AA%BF

    Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie. Wem meine Musik sich verständlich macht, der muß frei werden von all dem Elend, womit sich die anderen schleppen.

    Ludwig van Beethoven


    Bruckner+Wand So und nicht anders :)

  • SACDs von Vladimir Ashkenazy aus meiner Sammlung, die ich nachdrücklich empfehlen möchte:


    Zunächst - weil wir zuletzt bei ihm waren: Sibelius. Ashkenazy spielt hier eine Auswahl aus dem selten gehörten Klavierwerk von Jean Sibelius. Sowohl die Musik ist sehr hörenswert als auch Ashkenazys Interpretationen ungemein kompetent und idiomatisch. Exemplarisch! Sehr schön auch, dass er den Valse triste auf dem modernen Steinwey spielt als auch dem historischen Instrument von Sibelius. Dazu gibt es ein wirklich schönes Booklet mit Fotos von ihm und seiner Frau wie vom Sibelius-Haus. Leider ist die CD wohl ergriffen!


    619TXWJhK6L._AC_UY218_.jpg


    Noch zum normalen Preis zu haben ist dagegen Ashkenazys Aufnahme der Moments musicaux von Rachmaninow - für mich die Referenzeinspielung zusammen mit der von Lazar Berman:


    71Is72s8FpL._AC_UY218_.jpg


    Ebenfalls exemplarisch diese Einspielung von Klavierwerken von Schostakowitch:


    41wu6R9WU-L._SX425_.jpg


    Schöne Grüße

    Holger

  • Eine ganz dicke Empfehlung:



    Die CD enthält Aufnahmen von 1957-1988 aus Moskau, Budapest und aus dem WDR. Das exquisite Liszt-Programm von Richter einzigartig gespielt ist auch noch perfekt remastert - selbst über die Hybrid-Spur als CD abgespielt ein Hörgenuss.


    :) :) :)


    Schöne Grüße

    Holger

  • Das Label Praga hat einige der legendären Aufnahmen von Dinu Lipatti als SACD herausgebracht - darunter das Schumann-Konzert mit Karajan und seine olympischen Aufnahmen von Liszts Petrarca-Sonett Nr. 104 sowie Alborada del Gracioso von Ravel - zuletzt als Sonderangebot beim Werbepartner zu erstehen:



    Ebenfalls unverzichtbar die Rachmaninow-Aufnahmen von Svjatoslav Richter - ebenfalls von Praga:



    Schöne Grüße
    Holger

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Nelson Freire ist immer ein Gewinn für jede Klaviersammlung. Da ich bis vor kurzem keinen SACD-Player besaß, hatte ich auch gar nicht registriert, dass diese schöne Platte in meiner Sammlung eine SACD ist:


    5173EDMnEmL._SY450_.jpg


    Schöne Grüße

    Holger

  • Heute möchte ich drei SACDs nennen, alle von BIS mit herausragender Tonqualität :






    Die erste habe ich bei Sudbin direkt bestellt, ist mit Widmung.


    Kalli

  • eute möchte ich drei SACDs nennen, alle von BIS mit herausragender Tonqualität :

    Ja, lieber Kalli, das sind sie! :) Die Beethoven-Konzerte sind meinen Kurzeindrücken zufolge sehr frisch gespielt - oder anders formuliert, das ist eine Geschmacksfrage - auch ein bisschen forsch. Von Sudbin habe ich auch einiges. Die Aufnahmen werde ich demnächst auch besprechen:







    Schöne Grüße

    Holger

  • Gestern habe ich mir das Tschaikowsky-Konzert mit Yevgeny Sudbin angehört (und mir den Medtner für später aufgehoben):



    Eine sehr schöne Aufnahme - das "Schlachtross" russischer Virtuosen trägt Sudbin vor ohne falsches Pathos und ohne zu schwitzen mit virtuoser Leichtigkeit und Eleganz - wobei er, wenn es sein muss, auch zupacken kann. Eine Aufnahme, die durch ihre unambitionierte konzertante Natürlichkeit gefällt. Sudbin hat alle pianistischen Fähigkeiten als Selbstverständlichkeiten zur Verfügung, so dass er sich hier nicht beweisen muss, sondern einfach zeigt, was er kann. :)


    Kurz habe ich daraufhin den Vergleich gemacht mit zwei Ausgaben der berühmten Aufnahme von Van Clibrun mit Kyrill Kondrashin - einmal die SACD und dann die XRCD:


    XQZO8ME.jpg



    51BK6HAPNXL._SX450_.jpg


    Die Aufnahmetechnik ist eine ganz andere als die von BIS mit ihrem eher dunklen, sonoren Klang, deutlich heller, man hört auch leichtes Rauschen und diverse Nebengeräusche wie bei einer Live-Aufnahme. Die Faszination dieser nun schon "historischen" Aufnahme ist immer noch zu spüren. So gut die Sudbin-Aufnahme auch ist, die Extra-Klasse von Cliburn mit dem als "Begleiter" von Klavier-Solisten immer idealen Kyrill Kondrashin ist dann doch noch einmal eine "besondere" Nummer. Mit dem CD-Spieler zeigt die aufwendig produzierte XRCD klangliche Vorteile der CD-Spur der Hybrid-SACD gegenüber - es ist, wie wenn der berühmte Vorhang wegfällt. Die originale SACD allerdings, die ich jetzt ja nun hören kann, ist eindeutig klanglich die bessere Alternative: Die Orchesterinstrumente klingen farbiger, natürlicher, körperlicher und detailreicher. Auch das Klavier hat einen wärmeren, volleren Ton. Die XRCD wirkt im direkten Vergleich künstlich aufgehellt und fast schon blechern. Hier freut man sich wirklich, endlich auch einen SACD-Player zu haben. :)


    Schöne Grüße

    Holger

  • Na da bin ich ja froh die Cliburn SACD zu haben.......


    Allerdings ist das " Schlachtross " selten im Marantz. Aber auch der "Rach" ist sehr gut.


    Kalli

  • Na da bin ich ja froh die Cliburn SACD zu haben.......


    Allerdings ist das " Schlachtross " selten im Marantz. Aber auch der "Rach" ist sehr gut.

    Wobei ich allerdings finde, lieber Kalli, dass bei Rach 2, wo der Dirigent Fritz Reiner ist, Solist und Orchester eher nebeneinander her als zusammen spielen... ;) :)


    Schöne Grüße

    Holger

  • Da musste ich die SACD doch gleich einlegen......


    ......um fest zu stellen, dass ich Holzohren :) habe. Vielleicht muss ich mal einen Vergleich anstellen, als SACD habe ich auch Byron Janis ( Dorati ) oder Sudbin.....oder eine der vielen anderen. Ich höre jetzt Sudbin, stimmt, das ist homogener, aber ist ja auch eine viel neuere Aufnahme.



    Kalli

  • Lieber Kalli,


    diese spezielle Sudbin-Aufnahme habe ich leider nicht! Byron Janis Aufnahmen der Konzerte sind einfach exemplarisch - ansonsten sind für mich meine Referenzen S. Richter, Ashkenazy/Haitink und auch Krystian Zimerman. Bei Cliburn/Reiner denke ich, dass sie irgendwie zu wenig Zeit für Proben hatten. Cliburn spielt seinen Part sehr gut, nur wirkt das Orchester so, als ob es ihm irgendwie nicht richtig zuhört. ^^ So hört sich das für mich jedenfalls an! :hello:


    Einen schönen Sonntag wünschend

    Holger

  • Eine ganz dicke Empfehlung hat diese wunderbare SACD verdient:



    Der sehr lesenswerte Klappentext stammt von Sudbin selbst - daraus einige Auszüge:


    "Moden kommen und gehen, Medtners Musik aber bleibt bestehen. So banal das auch klingen mag, so ist es doch wahr: Ich stelle mir oft vor, dass, nachdem das letzte Lebenszeichen, der letzte Funke im Universum ausgelöscht ist, Medtners Melodien immer noch noch auf irgendeine Weise durch die weite Leere des Weltraums hallen."


    Zum Allegro tranquillo e grazioso op. 51 Nr. 3 (1928)


    "Dieses kleine Stück ist der Grund, wartum ich zum ersten mal auf Medtner aufmerksam wurde. Horowitz hat leider nur ein einziges Werk von Medtner eingespielt (nämlich dieses), und ich erinnere mich, wie ich es nach einer Klavierstunde auf dem Rückweg zur Schule im belebten Londoner Bahnhof Euston mit einem Walkman (es war vor langer Zeit) hörte. Als Horowitz anfing, musste ich mich auf den Boden setzen. Gänzlich verwandelte die Musik den bedrückenden Anblick der vielen Anzugträger, die umhereilten, um irgendwohin zu gelangen. Die bezaubernden, reizvollen Harmonien und die phantasievollen Modulationen erleuchteten den Bahnhof, und ich begann zu lächeln, als die Anzugträger um mich herum zu tanzen schienen. Auf jeden Fall hörte ich es immer und immer wieder, und im Unterschied zu vielen anderen Stücken wurde es dabei immer interessanter, weil immer neue Einzelheiten hervortraten (Dies ist ein besonderes Merkmal von Medtners Werken: Mehrfaches Hören fördert das Verständnis seiner Musik enorm, vor allem bei den komplexer und dichter gearbeiteten Werken."


    Das Spiel von Yewgeny Sudbin ist einfach wunderbar! Er spielt mit russischer Sele - aber ohne sentimentale Schwere mit einer gewissen Eleganz und einen wunderbaren Klavierton wie hoch differenzierter Anschlagskultur und seltener Tonschönheit. Auch der Rachmaninow beeindruckt. Bei Sudbin hat man die Illusion, dass der spätromantisch komplexe Klaviersatz noch komplexer ist als er ist. Er gewinnt eine quasi orchestrale Vielschichtigkeit.(Besprechungen im Sudbin-Thread werden folgen!)


    Schöne Grüße

    Holger

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Ein Vergleich CD und SACD:



    R-1221907-1519124502-7829.jpeg.jpg


    Diese Richter-Aufnahmen mit Auszügen aus den Etudes tableaux op. 33 und 39 sowie eine Auswahl aus den Preludes sind etwas Besonderes. Lohnt sich die SACD, wenn man auch die sehr gut remasterte CD-Ausgabe von Regis schon besitzt? Die Antwort lautet eindeutig: Ja!


    Allerdings fällt mein Urteil zweigeteilt aus. Die Preludes sind mit der Praga-SACD ein sehr deutlicher, fast schon drastisch zu nennender Klanggewinn. Der Flügel klingt so "realistisch", dass man glaubt, das Instrument steht vor einem. Anders sieht es bei den Etudes tableaux aus. Da scheint es, dass sie mit Dynamikverstärkung (einem Expander) gearbeitet haben. Man muss die Lautstärke deutlich zurückdrehen, wenn man die CD vorher abgespielt hat. Die Flügel klingt großräumiger, allerdings geht die Ausgewogenheit verloren. Bässe und Höhen wirken irgendwie getrennt und der Diskant klirrt. Das kann natürlich auch an der Originalaufnahme aus der Sowjetunion liegen. Aber hier macht sich das die Härten wohltuend etwas abmildernde Remastering von Regis bezahlt, auch wenn der Flügel etwas kleiner abgebildet ist. Meine Empfehlung: Es lohnt es sich, beide Ausgaben, also sowohl die CD als auch die SACD, zu haben. Bei so einer herausragenden Aufnahme kann man sich diese Doppelung leisten, finde ich! :)


    Schöne Grüße

    Holger

  • Ich habe mir heute etwas sehr schönes angehört. Es gibt von ihr bei BIS auch noch Flötenquartette 1-4, auch sehr gut, aber keine SACD.



    Gibt es gebraucht woanders deutlich günstiger, auch in anderer Aufmachung.


    Gruss


    Kalli

  • Ich habe mir heute etwas sehr schönes angehört. Es gibt von ihr bei BIS auch noch Flötenquartette 1-4, auch sehr gut, aber keine SACD.

    Ich muss leider mit den Hörschnipseln Vorlieb nehmen, lieber Kalli, weil ich die Aufnahme leider nicht besitze. Schade, denn das klingt wirklich sehr schön - ein "frischer" Mozart! Dafür höre ich mir demnächst aber diese Aufnahme von ihr an...



    Offenbar ist Vladimir Ashkenazys Sohn Dimitri zum Glück nicht eifersüchtig, dass sein Vater das Programm nicht mit ihm aufgenommen hat... :D :hello:


    Schöne Grüße

    Holger


  • Nach dem Hören nun auch des sehr interessanten, einsätzigen Medtner-Klavierkonzertes Nr. 1 kann ich meine Empfehlung für diese SACD nur bekräftigen! :)


    Schöne Grüße

    Holger


  • Sudbin machte diese Aufnahme 2005 - da war er 25 Jahre alt! Der von ihm selbst geschriebene, hoch intelligente Klappentext bezeugt ein intimes Verständnis von Rachmaninow, das auch unter russischen Künstlern nicht selbstverständlich ist. Über den Text setzt Sudbin ein Zitat des russischen Lyrikers Alexander Block - das Rachmaninow nicht besser charakterisieren könnte:


    "Die großen russischen Künstler waren von Schwermut gezeichnet, aber sie hatten die Kraft, dies zu akzeptieren und die Düsternis zu erdulden, denn sie glaubten an das Licht."


    Nicht nur in seinem intelligenten Text gelingt es Sudbin, Rachmaninow gegen den albernen Vorwurf des Hollywood-Kitsches zu verteidigen. (Rachmaninow wurde als Filmmusik reichlich ausgebeutet, doch hat Rachmaninow auch nicht eine einzige Filmmusik geschrieben!) Die frühen Chopin-Variationen stehen wahrlich im Schatten der großartigen Corelli-Variationen. So voll von zauberhafter, zerbrechlicher Poesie höchster Delikatesse, so lyrisch feingeistig, wie Sudbin sie vorträgt, kann man sich in dieses sperrige Werk wirklich verlieben! Dabei kann er wenn es sein muss ganz schön jugendlich zupacken und ein mächtiges Forte aus dem Flügel raushauen. Die beiden Liedtranskriptionen der Blumenlieder sind ebenfalls fabelhaft. Die Sonate zu hören habe ich mir für einen späteren Zeitpunkt aufbewahrt.



    Ernest Ansermet dirigert hier Manuel de Falla wie man es von ihm erwartet: durchsichtig, mit viel Sinn für die Modernität, aber auch die romantischen Töne! Er ist dabei idiomatisch absolut treffsicher, wenn es um die spanischen Flamenco-Töne geht. Das ist vorbildlich - und die Aufnahmetechnik dazu fabelhaft. Im "Dreispitz" singt die kürzlich verstorbene Teresa Bergenza. Allerdings muss man sagen, dass Clara Haskil sich in den "Nächten in spanischen Gärten" zwar redlich müht, aber dies dann doch hörbar nicht ihr Repertoire ist. Da kann man nur sagen: Alicia de Larrocha, Alicia de Larrocha! Trotzdem - diese zudem preiswerte SACD lohnt unbedingt den Kauf! :) :) :)


    Schöne Grüße

    Holger

  • Ich hatte mal den Spleen, einen kompletten Mahler-Zyklus remastered auf SACD zu haben. Hat über die Japan-Connection funktioniert, auch wenn es nicht bei allen Werken nicht meine persönliche Aufnahme Nr. 1 ist, sind sie doch immer sehr gut bis ausgezeichnet, und in einigen Fällen eben doch die jeweilige Referenz.


    Sinfonien Nr. 1, 2 und 9


    Bruno Walter, Columbia Symphony Orchestra




    Sinfonie Nr. 3


    Rafael Kubelik, Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks



    Manfred Honeck, Pittsburgh




    Sinfonie Nr. 4


    Fritz Reiner, Chicago Symphony Orchestra, Lisa Della Casa



    Sinfonien Nr. 5, 6, 7 und 8


    Sir Georg Solti, Chicago Symphony Orchestra


    s-l400.jpg

    Sinfonie Nr. 9


    Leonard Bernstein, Berliner Philharmoniker



    Sinfonie Nr. 10


    George Szell, Cleveland


    s-l225.jpg


    Das Lied von der Erde


    Otto Klemperer



    Gutes Hören

    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Respekt, lieber hasiewicz, jedoch vermisse ich "Das klagende Lied" und den Rest der 10. Sinfonie? Gibt es da eine remasterte SACD-Ausgabe?


  • Ich entdeckte kürzlich in meiner Kollektion eine weitere SACD, die mir so als solche gar nicht direkt bewusst war. Tadellose Interpretationen der wenig bekannten Kirchensonaten von Mozart, dargeboten von Martin Haselböck und seiner Wiener Akademie. Der Klang ebenfalls ausgezeichnet. Besonders gefallen mir die beiden Kirchensonaten, wo Pauken dabei sind (Nr. 16 C-Dur KV 329 und Nr. 14 C-Dur KV 278).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Respekt, lieber hasiewicz, jedoch vermisse ich "Das klagende Lied" und den Rest der 10. Sinfonie? Gibt es da eine remasterte SACD-Ausgabe?

    Lieber Amdir,


    von beiden Werken, die, da hast du recht, mittlerweile kanonisiert sind, gibt es eine schmale Reihe von Aufnahmen auf SACD (z.B. Inbal für Exton sowie Vänskä, was die Nr. 10 in der Cooke-Version betrifft, erstere schwierig bzgl. Live-Klang, zweitere mit angezogener Handbremse bzgl. Interpretation). Ich habe keine davon.


    Beim "Klagenden Lied" ist der beste Weg, es in einer exzellenten Interpretation in HD-Sound zu hören die (leider vergriffene und rare) Box von Haitink als Bluray Audio. (mit einem kapitalen Fehler auf der Box - wer findet ihn?)


    81WJ44NDdJL._SL1500_.jpg


    Beste Grüße


    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • In Sachen Mahler habe ich - bis auf die 5., 8., das Lied von der Erde und das Klagende Lied alle Symphonien, teilweise doppelt, auf SACD.


    Für mich eine besondere Bedeutung hat Claudio Abbados frühe Aufnahme der 4. Mahler mit den Wiener Philharmonikern, wodurch ich diese Symphonie lieben lernte. Gegönnt habe ich sie mir deshalb nochmals als SACD NON-Hybrid - zudem ist sie eine besonders hergestellte SHM-SACD, Import aus Japan:


    https://de.wikipedia.org/wiki/SHM-CD



    Von der 4. als SACD habe ich zudem diesen ganz hervorragenden Konzertmitschnitt mit Bernard Haitink:



    Die berühmte Aufnahme mit Fritz Reiner befindet sich ebenfalls in meiner Sammlung - ich weiß allerdings momentan nicht, ab als SACD oder CD.


    Ebenfalls hervorragend - auch aufnahmetechnisch ungemein farbig - die 1. mit Zinman inclusive dem Blumine-Satz:


    s-l1600.jpg


    Von der 2. diese Aufnahmen von Caplan und Jansons:


    mahler-symphony-no-2-0028947438029.jpg



    Von der 3. die 2. Aufnahme mit Vaclav Neumann:


    5169VocUMPL._SX450_.jpg


    4. - s.o.!


    Die 6. in zwei Aufnahmen:


    913QxCpDiBL._SY450_.jpg



    Nr. 7 (Non-Hybrid) mit der Tschechischen Philharmonie und Vladimir Ashkenazy:


    81d3O4VHMWL._SX450_.jpg


    Nr. 9 ebenfalls zweimal:


    510EIvMAX5L._SX300_SY300_QL70_ML2_.jpg


    615qyKY+ShL._SY450_.jpg


    Es kann sein, dass ich durchaus die eine oder andere SACD in meiner Mahler-Sammlung übersehen habe - da muss ich sie nochmals durchfprsten. :D


    Beim "Klagenden Lied" ist der beste Weg, es in einer exzellenten Interpretation in HD-Sound zu hören die (leider vergriffene und rare) Box von Haitink als Bluray Audio. (mit einem kapitalen Fehler auf der Box - wer findet ihn?)

    ... ich hab ihn entdeckt. :D Da muss ich direkt schauen, ob der Fehler auf meiner Box auch ist.... Leider nutzt mir die Blue-Ray-Audio nichts. Ich kann den Kopierschutz nicht umgehen, um die HighRes tatsächlich zu nutzen. Schade! ;( Hast Du es geschafft?


    Schöne Grüße

    Holger

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose