William YOUN ein Wahlmünchner aus Korea

  • William YOUN - ein Wahlmünchner aus Korea


    William Youn wurde 1982 in Korea geboren, seine Liebe zum Klavier entdeckte er mit 5 – in einem koreanischen Kindergarten. Seine Ausbildung begann – ebenfalls in Korea, aber mit 13 wechselte er nach Amerika, ans New England Conservatoiry in Boston. 5 Jahre später ging er nach Deutschland, an die Musikhochschule Hannover und studierte bei Karl-Heinz Kämmerling und Bernd Goetze. Youn bezeichnete die Schule bei Kämmerling als hart, wegen der Konkurrenzkämpfe seiner Studenten.


    Ungeachtet dessen hat er es geschafft.


    Wer ist mehrfacher Teilnehmer und oftmaliger Preisträger, bzw Gewinner internationaler Klavierwettbewerbe.


    Ich erwähne hier nur die Cleveland International Piano Competition, den Busoni Wettbewerb Bozen, und den Concours Reine Elisabeth Brüssel.


    Es gab inzwischen zahlreiche Konzertauftritte und er hat inzwischen zahlreiche CDs aufgenommen, unter anderem sämtliche Klaviersonaten von Wolfgang Amadeus Mozart, (für OEHMS CLASSICS, welche ursprünglich als einzelne Folgen erschienen und an verschiedenen Locations eingespielt wurden , nun aber Als Gesamtbox mit 5 CDs erhältlich ist. Die CD 2 wurde auf einem Bechstein Konzertflügel D282 eingespielt, was extra erwähnt wird.


    Genau diese CD erhielt bei ihrem Erscheinen von FONOFORUM den Stern des Monats und wurde mit dem dem Pizzicato Supersonic Award ausgezeichnet.


    Ich habe jetzt ca 2 Stunden das Internet nach Beschreibungen und Kritiken durchforstet.


    Generell wird die poetische Spielweise, bei gleichzeitig bravouröser Anschlagtechnik gelobt, wie der bewusste Verzicht auf Überzeichnung, exzessive Kontaste und verhetzte Tempi.



    Das war fürs erste mal ein Einstieg zum Thread dieses Pianisten, der hoffentlich das Interesse an diesem Interpreten noch steigern wird.


    http://www.williamyoun.com/



    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Von William Youn gibt es a nicht nur Mozart- Einspielungen, sondern auch solche von Schubert. 2 Doppelalben sind bislang erschiene, Wer Glück hat - wie ich, hat die erste noch erwischt, bevor sie (vorübergehend ?) gestrichen wurde.

    Man braucht nur das Interview anzusehen, dann kann man sich vortstellen wie er Schubert interpretiert: Feinfühlig und leicht melancholisch, ausgewogen und klangschön, niemals auf Kraftmeierei aus, wenngleich er bei den dafür vorgesehenen Stellen auch energischer auftritt. Ein wunderbarer Kontrast zu manchen heutigen "HIP"- Aufnahmen auf Klavieren, die länst den Zenit ihres Daeseins überschritten haben und die über ihre Belastbarkeit hin "traktiert" werden, daß die Mechanik nur so scheppert.......



    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • ab 11. 11. 2022 ist die Folge 3 von Schuberts Klaviersonaten mit William Youn verfügbar, diesmal gleich auf 3 CDs.

    Hörbeispiele gibt es inzwischen auch schon....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred,


    leider nimmt keiner von Deiner dankenswerten Vorstellung Notiz. Die sollte doch nicht untergehen! :) Youn ist bisher auch durch mein Raster gefallen - ich werde mich durch die Hörschnipsel mal durchhören und von meinen Eindrücken berichten.


    Schöne Sonntagsgrüße

    Holger

  • Lieber Holger,


    das stimmt so nicht! Ich hatte mir schon angeregt durch den böse beäugten Thread die Mozart Sonaten geholt und habe auch Schubert 1 und 2 und werde mit dem Erscheinen der dritten CD-Box dann den Younschen Schubert vollständig haben. Ich kann nur bestätigen was Alfred sagt. Um ihn jetzt mit Lewis, Brendel oder der Neuscheinung mit Leonskaja zu vergleichen fehlt mir momentan die Zeit!

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  • das stimmt so nicht! Ich hatte mir schon angeregt durch den böse beäugten Thread die Mozart Sonaten geholt und habe auch Schubert 1 und 2 und werde mit dem Erscheinen der dritten CD-Box dann den Younschen Schubert vollständig haben. Ich kann nur bestätigen was Alfred sagt. Um ihn jetzt mit Lewis, Brendel oder der Neuscheinung mit Leonskaja zu vergleichen fehlt mir momentan die Zeit!

    Lieber Axel,


    das verstehe ich nur zu gut! ;) Aber in so einem Fall wäre es hilfreich, dass Du die anderswo geschriebenen Beiträge hier verlinkst, damit man sie auch findet. So mache ich es in solchen Fällen in der Regel auch. Mir war das natürlich nicht präsent! :hello:


    Schöne Grüße

    Holger

  • Seine Trailer sind wirklich ungemein sympathisch! Ein sehr netter Mensch! Er hat diese ungemein angenehme, freundliche Zurückhaltung, die aus der asiatischen Kultur stammt. Dazu ein großes Einfühlungsvermögen für Schuberts Musik, die er sehr überzeugend in Verbindung zur eigenen Biographie bringt. Sein Schubert-Spiel ist entsprechend nie forsch oder gewalsam-gewaltig - Schubert so weit weg vom Willensgestus der Selbstbehauptung eines Beethovens wie nur möglich, immer sachte und absolut unverkrampft. Meine Eindrücke würde ich so zusammenfassen: Schubert asiatisch geläutert zur Musik der Gelassenheit. Ihn würde ich gerne mal kennenlernen und mich mit ihm über Schubert und Musik allgemein unterhalten. :)


    Er spielt auf einem Blüthner! :)

  • Seine Trailer sind wirklich ungemein sympathisch! Ein sehr netter Mensch! Er hat diese ungemein angenehme, freundliche Zurückhaltung, die aus der asiatischen Kultur stammt. Dazu ein großes Einfühlungsvermögen für Schuberts Musik, die er sehr überzeugend in Verbindung zur eigenen Biographie bringt. Sein Schubert-Spiel ist entsprechend nie forsch oder gewalsam-gewaltig - Schubert so weit weg vom Willensgestus der Selbstbehauptung eines Beethovens wie nur möglich, immer sachte und absolut unverkrampft. Meine Eindrücke würde ich so zusammenfassen: Schubert asiatisch geläutert zur Musik der Gelassenheit. Ihn würde ich gerne mal kennenlernen und mich mit ihm über Schubert und Musik allgemein unterhalten. :)


    Er spielt auf einem Blüthner!

    Deine Beschreibung finde ich gut. Es gibt allerdings auch ein paar Stellen, wo er richtig zugreift, allerdings ohne Beethovensche Schärfe ...


    Auf seiner zweiten CD Box spielt er Bechstein und Steinway. Tatsächlich klingt der Flügel auf der ersten Veröffentlichung ein wenig historisch .... Ich würde ihn klanglich so nach 1930 verorten (oder die Aufnahmetechnik :)), aber leider findet sich keine Beschreibung des Flügels im Booklet (ich habe gerade ein Dejà Vu Erlebnis!). Der Klaviertechniker ist der, der auf dem zweiten Album seinen Steinway betreut .... Schon wieder investigatives Vorgehen .....

  • Auf seiner zweiten CD Box spielt er Bechstein und Steinway. Tatsächlich klingt der Flügel auf der ersten Veröffentlichung ein wenig historisch .... Ich würde ihn klanglich so nach 1930 verorten (oder die Aufnahmetechnik :) ), aber leider findet sich keine Beschreibung des Flügels im Booklet (ich habe gerade ein Dejà Vue!). Der Klaviertechniker ist der, der auf dem zweiten Album seinen Steinway betreut .... Schon wieder investigatives Vorgehen .....

    :D Der Trailer ist ja zur CD I - und da spielt er einen nagelneuen Blüthner. Der klassische Blüthner-Klang ist oben herum etwas "seidig". Mein Lehrer und Freund Franz-Josef Birk spielte vor Jahren in Düsseldorf ein Konzert auf einem Blüthner, den Blüthner eigens aus Leipzig anlieferte. Seine (sehr schöne) Blüthner-CD hat er anschließend in Leipzig in der Fabrikhalle aufgenommen. In Düsseldorf war das ein sehr großes Instrument, das um Haaresbreite so gerade in den Aufzug passte, sonst wäre das Konzert geplatzt. Ich war dann überrascht, wie wenig Klangvolumen und Durchsetzungskraft dieser Riesenflügel hatte. Das erklärt vielleicht Deine Vermutung eines Instruments von 1930... :D


    Schöne Grüße

    Holger

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  • Für jene, die des Englischen mächtig sind - hier ein längeres Interviev mit William Youn.

    Am interessantesten wand ich, daß er die von mir gestern oder heute in einem Beitrag gestellte Frage über Wettbewerbe beantwortet hat (schon ein Jahr bevor ich die Frage gestellt habe - und noch dazu etwas konsequenter) Meine zögerliche Frage war, ab 4. 5 oder spätere Preise überhaupt noch eine positive Auswirkung auf die Karriere der Zukunft haben würde. (Ich persönlich vermutet eher, daß es schädlich sei, einen Preis hinter den ersten drei zu belegen - und das dann zu bewerben. Denn das vom Publikum heute geforderte "außergewöhnliche" - das fehlt hier und kann die Vorhandene Sensationslust nicht mehr befriedigen:


    William beantworte eine ähnliche Frage - nach dem Nutzen von Klavierwettbewerben - noch schärfer pointiert (Clip 9:28)

    "Wenn man ZWEITER" ist - dann ist man bereits ein VERLIERER ("LOOSER") - Ich habe nie einen ersten Preis gewonnen - oft den zweiten - und ich war immer TRAURIG"

    Eine Art Seelenverwandtschaft - Ich hasse es gradezu irgendwo nicht der Beste zu sein.


    Nichts wird so heiss gegessen, wie es gekocht wird, und offenbar kriegt man auch mit 2. Preisen einen Vertrag mit einem bedeutenden Label. (SONY)

    Mag aber auch sein, daß es am unwiderstehlichen schüchternen Charme von William Youn liegt, dessen verträumtes Sprachbild schon einen Vorgeschmack auf sein Klavierspiel zulässt......



    mfg aus Wien

    Alfred



    clck 1.100

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Für den 24.1.2024 ist ein neues Album von William Youn angekündigt. Es enthält mit Werken von Nadia Boulanger, Gabriel Fauré und Reynaldo Hahn schon Ausgefalleners des Repertoires