Die deutsche Ministerin für Kultur und Medien hat auf Einladung ihres ukrainischen Amtskollegen Odessa besucht, denn der russische Aggressor hat mit seiner "Sondermassnahme" kulturelle Institutionen dem Boden gleich gemacht. 375 kulturelle Objekte Museen, Theater, orthodoxe Kirchen, Archive sind in der Ukraine seit Kriegsbeginn zerstört. Dahinter steckt eine hinterhältige Strategie.
https://www.ndr.de/nachrichten…isieren,audio1143500.html
Das Bild zeigt die Ministerin im Zuschauerraum der Oper in Odessa. Das historisches Zentrum der ukrainischen Hafenstadt ist seit 2009 für eine Nominierung zur Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO vorgesehen.
Recherchiert man weiter zum Thema Kulturgutschutz, wird eine schreckliche Wahrheit sichtbar. Der Wikipedia-Eintrag zum Kulturgutschutz hat mich mit einer Zahl schockiert:
In der Geschichte der Menschheit waren ... kriegerische Auseinandersetzungen fast ausnahmslos auch stets von Plünderung, Beschlagnahme und Zerstörung von Kulturgut begleitet. Neben dem menschlichen Leid durch kriegerische und bewaffnete Konflikte sind auf diese Art und Weise rund drei Viertel aller jemals von Menschenhand geschaffenen Kulturgüter und somit die Zeugnisse und Nachweise menschlicher schöpferischer Schaffenskraft zerstört worden. Dagegen ist nur etwa ein Viertel aller Kulturgüter durch Naturkatastrophen zerstört worden oder durch normalen Verfall endgültig verschwunden. In allen Epochen war neben der Bekämpfung des Gegners immer auch das Kulturgut potentielles Ziel der feindlichen Kriegsführung. Dieses Bestreben sollte dem Zweck dienen, dass durch erfolgreiche Beutezüge eine Refinanzierung der Kriegskosten erfolgte und gleichzeitig dem unterworfenen Gegner seine geistige und kulturelle Identität genommen wurde. Bei Kriegen, bei welchen Identität eine wichtige Rolle spielt, ist die Zerstörung von Kulturgütern laut Karl von Habsburg auch ein Teil der psychologischen Kriegsführung. Heute ist der Missbrauch von Kulturgütern international gesehen geächtet und strafbar und wird, zumindest wenn Militärs verantwortlich sind, mitunter auch mit Sanktionen bestraft.
Ich kann weiterhin keine Musik hören. Es bereitet mir körperlich und seelisch Schmerzen. Die täglich medial verbreiteten Bilder menschlichen Leides und erbarmungsloser Zerstörung ganzer Städte und Dörfer sowie Tötung der Zivilpersonen sind für mich nicht zu ertragen. Der Schaden, den der russische Machthaber der Kultur und dem kulturellen Erbe zufügt, macht mich sprachlos. Mein gepackter Koffer steht weiterhin in meiner Wohnung.
In der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 erfolgte auf das rund 630.000 Einwohner zählende Dresden einer der verheerendsten Luftangriffe auf eine Stadt im Zweiten Weltkrieg. Beim Besuch Dresdens, das ich vor einigen Jahren besucht hatte, ist mir mehr als deutlich bewusst geworden, dass sich das in Europa nicht wiederholen darf. Die Fotografie zeigt die zerstörte Innenstadt Dresdens im Jahr 1945.
.