Finanzierung der Öffentlich-Rechtlichen

  • Auf wenn Ihr mich dafür eventuell steinigen wollt: Ich finde diese Neuerung nicht allzu schlimm. Im Gegenteil, die Redewendung "meine Damen und Herren" ist m. E. stilistisch recht altertümlich - von "Dame" und "Herr" redet man doch eigentlich nur noch im Gesellschaftstanz. :) Und nein, ich habe keine allzu große Affinität zu dem, was man üblicherweise heute "woke" nennt (ich finde den Begriff nicht sonderlich treffend, aber es gibt irgendwie keinen anderen, der gängig für diese politische Ausrichtung ist).


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Abgesehen davon, daß es Damen und Herren wohl schon länger nicht mehr gibt; diese Spezies ist beinahe ausgestorben und wurde weitestgehend durch Penner und Pennerinnen (gegendert vielleicht: Pack?) ersetzt.


    :untertauch:


    Es reicht für mich ein guten Morgen/Tag/Abend - auch ein einfaches Hallo. Im Chat finde ich es komisch, wenn plötzlich eine Begrüßung kommt, obwohl man sich vorher gar nicht verabschiedet hat. Chats; zumindest private; sind für mich (meistens) Endlosunterhaltungen.

    Cnusper, cnusper, cnasam, qui cnusperat meam casam?
    (Hexa dixit)

  • "Pennende" und "Packende", alternativ "Pennernde" und "Packernde". - Ich würde für "woke" die Übersetzung "erwacht" versuchen. 😎

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Aufgrund des Einflusses der Erwachten könnte die Begrüßung dann ja auch zu "Guten Abend meine weiblich oder männlich gelesenen Personen" geändert werden. Dann kann man ja nur noch hoffen, dass die anschließenden Nachrichten nicht zu viel über Terrorisierende und Kriegführende berichten müssen, sondern eventuell angenehmer empfundene Informationen z. B. über Kunstausübende oder Sporttreibende bereithalten.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • "Pennende" und "Packende", alternativ "Pennernde" und "Packernde".

    Das ist immer die Frage, ob sie es gerade tun. Studierende z.B. sind nur dann Studierende, wenn sie gerade studieren. Sonst nicht. Dumme deutsche Sprache. Anders beim Student oder der Studentin, der oder die als solche eingeschrieben sind und somit diesen „Titel“ tragen können. Sonst wird's noch komplizierter: „Liebe Studierthabende und wieder Studierenwerdende“ ... passend wäre also „Liebe Nachrichtenschauende und/oder -hörende" (Gebärdensprache ist durch „schauen“ abgedeckt).

    *wind*

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    (Hexa dixit)

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  • Die Sprache ist nicht dumm, sondern die sprachmissbrauchenden Gendernden sind dumm. - Ich glaube, wir verstehen uns... ;-)

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Die Sprache ist nicht dumm, sondern die sprachmissbrauchenden Gendernden sind dumm.


    Sorry, wenn ich da schon wieder die antiwoke Eintracht störe... Man kann über die Sprachästhetik des Gernderns ja denken, was immer man möchte, aber es ist nicht unbedingt "dumm", weil es immerhin einem Ethos folgt, das eine gewisse Reflexion über gesellschaftliche Zustände voraussetzt. Ich finde nur, dass die Qualität der sprachpraktischen Lösungen hinter diesem Ethos hinterherhinkt, weshalb ich auch annehme, dass es sich längerfristig kaum durchsetzen dürfte.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Das Ethos reicht mir nicht, um die Dummheit auszugleichen oder auszuschließen.

    Nur weil jemand nachdenkt, über gesellschaftliche Zustände reflektiert und sich eine Haltung aneignet, heißt das nicht, dass das Gendern nicht dumm sein kann.

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Nur weil jemand nachdenkt, über gesellschaftliche Zustände reflektiert und sich eine Haltung aneignet, heißt das nicht, dass das Gendern nicht dumm sein kann.

    Es wird wahrscheinlich übertrieben und damit am Ende der Fokus vom eigentlichen Problem weggelenkt. In vielen Teilen der gesellschaftlich wichtiger Funktionen sind Frauen noch nicht angekommen. Nicht weil sie schlechter sind, sondern weil Männer gerne in ihrem eigenen selbstgefälligen Dunst bleiben.


    Als meine Frau in einen Vorstand kam, gab es weder Toilette noch sprachlich angepasste Formulare. Da wurde es allerdings mal Zeit für eine Methode mit dem Schlaghammer. :)

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  • Nur weil jemand nachdenkt, über gesellschaftliche Zustände reflektiert und sich eine Haltung aneignet, heißt das nicht, dass das Gendern nicht dumm sein kann.


    Es kann unter Umständen "dumm" sein, wenn man meint, die offensichtlichen Akzeptanzprobleme dieser Sprachgestaltung durch Ignoranz bewältigen zu können und sich nur auf das Ethos des eigenen Tuns ohne Reflexion über praktische Umsetzungen verlassen zu müssen.


    Das bedeutet aber auch, dass eine strikt-pauschale Ablehnung von geschlechtergerechter Sprache unter Umständen "dumm" sein kann, wenn man nämlich über derartige Aspekte unreflektiert hinweggeht:


    In vielen Teilen der gesellschaftlich wichtiger Funktionen sind Frauen noch nicht angekommen. [...] Als meine Frau in einen Vorstand kam, gab es weder Toilette noch sprachlich angepasste Formulare.


    Insgesamt verstehe ich die Aufregung um die ganze Sache nicht so recht. Es dürfte weitaus dringendere Probleme geben...


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Die Diskussion hier würde sicherlich anders verlaufen, wenn eine Frau beteiligt wäre.

    Um zum Thread zurückzukehren: Eine Bekannte untersucht regelmäßig die Frauenquote in öffentlich-rechtlichen Produktionen und die Zahlen waren da sehr lange unerfreulich einseitig. Seitdem es eine Quote gibt, hat sich die Lage für Frauen in den Medien verbessert - aber nun klagen natürlich die Männer, dass sie weniger Jobs als früher bekommen ;-)

  • Die Diskussion hier würde sicherlich anders verlaufen, wenn eine Frau beteiligt wäre.

    Um zum Thread zurückzukehren: Eine Bekannte untersucht regelmäßig die Frauenquote in öffentlich-rechtlichen Produktionen und die Zahlen waren da sehr lange unerfreulich einseitig. Seitdem es eine Quote gibt, hat sich die Lage für Frauen in den Medien verbessert - aber nun klagen natürlich die Männer, dass sie weniger Jobs als früher bekommen ;-)

    Nicht zu vergessen das jährlich wiederkehrende Gequake um Lohndiskriminierung (Gender pay gap). Angeblich verdienen Frauen ca. 21% weniger als Männer. Das ist vermutlich univariat sogar richtig, also, wenn man die Summe aller Löhne durch die Anzahl der jeweiligen Personen teilt (arithmetisches Mittel).


    Diese Art der Berechnung ist natürlich komplett Banane! Wenn man Variablen wie Beruf (mal platt: Ingenieur vs. Krankenschwester), Betriebszugehörigkeit, Berufserfahrung, hierarchische Ebene etc. mit in die Berechnung einbezieht (z.B. per multipler Regression), bleiben noch ca. 8% übrig. Die werden durch weitere Variablen wie Einsatzbereitschaft, Risikobereitschaft etc. erklärt. Uber hat mal eine entsprechende Auswertung gemacht, da verdienten Männer diese 8% mehr als Frauen, weil sie z.B. die wenig beliebten Nachtstunden über fahren oder auch in die weniger freundlichen Ecken der Stadt.


    Am Ende bleibt: Much ado about nothing!

  • Es wird wahrscheinlich übertrieben und damit am Ende der Fokus vom eigentlichen Problem weggelenkt. In vielen Teilen der gesellschaftlich wichtiger Funktionen sind Frauen noch nicht angekommen. Nicht weil sie schlechter sind, sondern weil Männer gerne in ihrem eigenen selbstgefälligen Dunst bleiben.


    Als meine Frau in einen Vorstand kam, gab es weder Toilette noch sprachlich angepasste Formulare. Da wurde es allerdings mal Zeit für eine Methode mit dem Schlaghammer. :)

    Widerspruch! Frauen wählen typischerweise andere Berufe als Männer. Je freier die Frauen, desto klarer die Wahlunterschiede. Nur in sozialistischen Zwangswirtschaften werden Frauen massenhaft Ingenieurinnen.


    Sehr erhellend:

  • Diese Rechnung ist einigermaßen stark dadurch beeinträchtigt, dass der Wunsch der Vater des Gedankens ist und schon vorher feststeht, was am Ende herauskommen soll. Dass Frauen im Berufsleben fühlbar benachteiligt sind, lässt sich nicht bestreiten, wenn man sich an den Fakten orientiert. Ebenso wenig lässt sich allerdings bestreiten, dass die auf Unkenntnis beruhende Radebrechung der Sprache, in deren Folge sie angeblich gedchlechtergerecht werfen soll, absolut nichts dazu beiträgt, dieses Problem zu lösen. (Jeder kann das nachprüfen, denn es gibt genug Sprachen, für die das Problem nicht existiert, weil es in ihnen kein grammatikalisches Geschlecht gibt, so dass es auch nicht mit dem biologischen verwechselt werden kann. Hätte die Sprache einen Einfluss auf die Stellung der Frau, müsste dieser zum Beispiel in der Türkei vorbildlich sein und immer gewesen sein...)

    Statt einer Hermeneutik brauchen wir eine Erotik der Kunst.

    Susan Sontag

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  • Diese Rechnung ist einigermaßen stark dadurch beeinträchtigt, dass der Wunsch der Vater des Gedankens ist und schon vorher feststeht, was am Ende herauskommen soll.

    Wenn das so wäre, könnte man ja von interessierter Seite eine entsprechende Rechnung aufmachen, die dann andere Ergebnisse aufweist. Mir nicht bekannt. Dir?


    Andersrum wird eher ein Schuh draus: ein schwedisches Institut zur Untersuchung von Unternehmen wollte mal zeigen, daß von Frauen geführte Unternehmen erfolgreicher sind als von Männern geführte. Aber wie sie auch rechneten: am Ende kam raus, daß die von Männern geführten erfolgreicher waren. Was natürlich an den "gläsernen Decken" liegen muß!!

  • Ein Teil der Unterschiede zu meinen Zahlen oben wird wohl durch den unterschiedlichen Ansatz (arithmetisches Mittel vs. Median) erklärt.

  • Das ganze Gender- und Diversity-Gedöns dient doch zu nicht unerheblichen Teilen der Zurschaustellung moralischer Eitelkeiten. Durch solche Torheiten wie das Glucksen zwischen Hörer und innen, durch fanalgleich gesetzte Sternlein, durch den gratismutigen Kampf für "Klos für alle" wird doch nichts als weiter erreicht als die Aufwertung des eigenen Egos und die Abwertung eines potentiellen Gegenübers, das diesen Zirkus verweigert. Die - hoffentlich bald weniger werdenden - Befürworter dieses Blödsinns und all die trittbrettfahrenden Konzerne, die eitel sich selbst bespiegelnd die Regenbogenfähnchen vor ihren Unternehmenszentralen hissen wie es jüngst eine bekannte deutsche Groß-Bank in Frankfurt am Main tat (mutig ... oh wie mutig ... so unfassbar progressiv ... einfach so wow!), haben natürlich längst erkannt, dass die Beförderung dieses Kokolores schön billig ist (Kosten für'n paar Fähnlein halt, bisschen was drucken lassen, Broschüren und so, von der Marketingabteilung bissi was am Internetauftritt auf "divers" ummodeln lassen ... paar nette Fotos, auf denen bezahlte Werbemodels eine schlank-dynamische, voll internäschonale Unternehmensbelegschaft spielen usw.), während man zu echten gesellschaftlichen Schieflagen einfach das Maul hält, weil das könnte ja was kosten - indem man sich echt engagiert und dafür richtig Geld bereitstellen müsste oder indem man potentielle Kunden durch energisches Engagement verprellt. Man könnte im Zusammenhang von Gender zum Beispiel mal ernst darüber reden, dass immer noch zu viele Arschlöcher männlichen Geschlechts (unabhängig von deren ethnischer und kultureller Herkunft) meinen mal eben so ihre Frauen (und zu oft auch ihre Kinder) verdreschen zu können (wie ich dieses Pack hasse!!!), dann schweigt man zu sämtlichen geschlechterbezogenen Schieflagen in Migranten-Communities ... Zwangsehen, Zwangsbeschneidungen (ja, gibt es auch in Deutschland), Verschleierungszwang, dieser ganze "Familienehre-Fetisch", der immer zu Lasten der Frauen geht, die mitten unter uns lebenden, dauerkontrollierten Mädchen und Frauen, die kaum einen Schritt machen können, ohne damit rechnen zu müssen, dass ihre männlichen Verwandten sie bestrafen für ein zu westliches Verhalten und die nicht an Klassenfahrten und am Schwimmunterricht teilnehmen dürfen ... all dieser Mist, der aus einer rückständigen Lebens- und Denkweise kommt, der aber einen durch stetige Zuwanderung immer größer werdenden Teil unserer Gesellschaft quasi außerhalb unserer Rechtsstaatsnormen hält ... das wird übergangen, ignoriert ... und damit letztlich toleriert. Aber wehe es wird nicht achtsam gegendert, gelle!?!?!? Am Ende feiern diese Woke-Pfeifen diese Rückständigkeit noch als weibliches Empowerment ... unfassbar ... dass bereits junge Mädchen unters Kopftuch gedrängt werden (wehr dich mal dagegen, wenn deine ganze Umgebung dir von klein auf eintrichtert, dass das gut ist. Da kommt man doch kaum auf eigenständige Gedanken in solchem Dunst!) das bezeichnen die Woken als starkes Zeichen gegen westlich-kapitalistische Frauenbilder, gegen eine westliche Sexualisierung des Frauenkörpers. So irre! - nebenbei - als ob dieser Verschleierungsfetisch nicht ebenso eine Sexualisierung des Frauenkörpers darstellen würde:hahahaha::hahahaha::hahahaha:

    Und das sind alles Missstände, die hier bei uns anzutreffen sind - von Rest der Welt ganz zu schweigen. Die gesamte islamische Welt wäre ein spannendes Betätigungsfeld für Genderaktivisten - mal im Iran gegen öffentliche Hinrichtungen von Schwulen protestieren (überhaupt dagegen, dass Homosexualität in nahezu jedem dieser Länder bestraft wird, nicht überall mit dem Tod, aber Gefängnis reicht ja auch schon).

    Aber auch Ostasien böte da mit China, Japan oder Korea und der dortigen gesellschaftlichen Lage der Frauen einiges an Potential (ich las neulich, dass in Südkorea acht von zehn Frauen, die bei der Polizei eine Vergewaltigung anzeigen wollen, abgewiesen würden). Wo sind die empörten Mahnwachen vor der Botschaft Süd-Koreas in Berlin, London oder sonstwo???


    Vor Jahren gab es diese Femen-Gruppe. Junge Feministinnen, die öffentlich ihre Brüste entblößten, um auf Frauenfeindlichkeit aufmerksam zu machen. Auf Kardinal Meisners Altar im Kölner Dom trauten sie sich mitten in der Messe. Weil ja klar war, dass man nicht mit echte harten Konsequenzen zu rechnen hatte. Aber grad in Kölle hätte man doch mal der Prachtmoschee von Erdogans Gnaden beim Freitagsgebet einen Besuch abstatten können und das T-Shirtchen lupfen können. Weil da gäbe es ja wohl etwas mehr anzuprangern als in der Katholischen Kirche ... die nimmt doch hier eh keiner mehr Ernst ... - tja, aber das war den Femen-Mädels wohl zu heiß. Kann man ja verstehen ... echte Gefahr??? Muss ja nicht sein.


    Die sollen mir nicht mit ihrem deutschen Eitelkeitsschwachsinn kommen. Ich dreh den Fön auf volle Pulle und feg diese Vögel aus meinem Blickfeld, wenn die mir doof kommen. Verachtung.


    Grüße

    Garaguly

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    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

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  • Insgesamt verstehe ich die Aufregung um die ganze Sache nicht so recht. Es dürfte weitaus dringendere Probleme geben...

    Das stimmt. Es war einmal........

    z.B. als eine Hebamme einfach mal nachguckte und ein neugeborenes Kind einfach nach einem Blick an eine bestimmte Stelle entschieden hat, ob die Mama einen Knaben oder ein Mädchen geboren hat.

    War eigentlich auch keine schlechte Zeit. :hello:

    Aber mit dem Thema hat das nichts zu tun.

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Es war einmal........

    z.B. als eine Hebamme einfach mal nachguckte und ein neugeborenes Kind einfach nach einem Blick an eine bestimmte Stelle entschieden hat, ob die Mama einen Knaben oder ein Mädchen geboren hat.


    Das ist übrigens immer noch so.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Einen vorhandenen Missstand - Frauen sind nun mal noch immer in vielen Berufen (bspw. in Medienberufen, um beim thread zu bleiben) benachteiligt und werden zudem schlechter bezahlt - durch einen noch größeren, aber anderen Missstand zu verkleinern und zu entwerten, hat für mich, ich muss es leider so deutlich sagen, Stammtischniveau. Daran änderen auch die von dir aufgeführten, durchaus erschreckende Missstände nichts.


    Zum Gendern: Ich finde es sprachlich, grammatikalisch, akustisch, orthografisch und auch rein visuell eine Fehlentwicklung, stelle aber auch hier fest, dass ein weibliches Umfeld - das es hier nicht gibt - völlig anders sieht und auch wertschätzt. Insofern kann man davon ausgehen, dass es bleiben wird und bald in den Duden Eingang findet.

  • Einen vorhandenen Missstand - Frauen sind nun mal noch immer in vielen Berufen (bspw. in Medienberufen, um beim thread zu bleiben) benachteiligt und werden zudem schlechter bezahlt - durch einen noch größeren, aber anderen Missstand zu verkleinern und zu entwerten, hat für mich, ich muss es leider so deutlich sagen, Stammtischniveau. Daran änderen auch die von dir aufgeführten, durchaus erschreckende Missstände nichts.


    Zum Gendern: Ich finde es sprachlich, orthografisch und visuell eine Fehlentwicklung, stelle aber auch hier fest, dass ein weibliches Umfeld - das es hier nicht gibt - völlig anders sieht und auch wertschätzt. Insofern kann man davon ausgehen, dass es bleiben wird und bald in den Duden Eingang findet.

    Gendersternchen bringen aber den schlechter bezahlten Frauen auch nichts. Sie ändern an diesem Missstand rein gar nichts.

    Außerdem sehe ich es eher so, dass dieser ganze Gender-Aktivismus sehr oft eher dem "virtue-signalling" dient. Man trägt monstranzartig sein "Auf-der-richtigen-Seite-stehen" vor sich her, regt sich über schlechte, peinliche Herrenwitze furchtbar auf, während in der Wohnung nebenan krasseste Frauenunterdrückung mittels Prügel, Verschleierungszwang, Dauerkontrolle, Zwangsverehelichung etc. abläuft, zu der man dann - darauf aufmerksam gemacht - schweigt und gar dem, der darauf aufmerksam macht, dreistesterweise noch mit der Rassismuskeule voll in die Fresse klatscht. Wenn hier einer was verkleinert und entwertet, dann sind es die woken Spinner. Denn die befördern mit ihrer sektiererhaften Ideologie das Ausgrenzen vieler Frauen aus dem Geltungsbereich unserers Rechtsstaates. Mitten im Rechtsstaatsgeltungsbereich werden Inseln geschaffen, auf denen er nicht gilt. Und diese Inseln dürfen nicht erwähnt geschweige denn betreten werden.


    Von Verkleinern und Entwerten kann bei mir gar keine Rede sein. Ich weiß nicht, wer Dir den Floh ins Ohr gesetzt hat.


    Grüße

    Garaguly

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  • und bald in den Duden Eingang findet.

    Der Duden ist aber längst kein Knigge der deutschen Sprache mehr, das hat seinerzeit bereits Dr. Pingel zurecht beanstandet. Vielmehr ist er zu einem Sammelsurium der aktuellen Auswüchse der deutschen Sprache geworden (war zwar interessant aber sonst eben auch nichts ist).

    Cnusper, cnusper, cnasam, qui cnusperat meam casam?
    (Hexa dixit)

  • Dass Frauen im Berufsleben fühlbar benachteiligt sind, lässt sich nicht bestreiten, wenn man sich an den Fakten orientiert.

    Frauen sind nun mal noch immer in vielen Berufen (bspw. in Medienberufen, um beim thread zu bleiben) benachteiligt und werden zudem schlechter bezahlt


    Ich möchte Euch eigentlich gar nicht widersprechen, weil ich im Wesentlichen zustimme, aber ich finde, dass diesen Aussagen etwas mehr Nuancierung guttun würde.


    Es ist zweifelsohne richtig, dass Frauen in Führungspositionen, vor allem in der freien Wirtschaft, unterrepräsentiert sind.


    Andererseits: In der Schule sind Mädchen bzw. junge Frauen im Vorteil. Da sie früher reif werden als die Jungs, haben sie in der Regel bessere Noten, und die Lehrkörper bestehen mittlerweile meist überwiegend aus Frauen. Klar, das ist noch kein Berufsleben im Sinne von Erwerbsarbeit, aber da man mit guten Schulnoten Zugang zu bestimmten begehrten Studiengängen erlangen kann, haben junge Frauen hier erstmal einen systemischen Vorteil.


    So wundert es auch nicht, dass Frauen in einigen begehrten Studiengängen (Medizin, Pharmazie, Psychologie) mittlerweile in der Mehrheit sind. Bei den Ingenieurswissenschaften sind sie es dann wiederum nicht, aber mir ist nicht ganz klar, warum letzteres problematisiert wird, ersteres bezüglich der Unterrepräsentanz von Männern in den genannten Fächern hingegen nicht. Auch generell gibt es seit einigen Jahren mehr Studienanfängerinnen als -anfänger.


    So gesehen werden einige Berufe mit hohem sozialen Prestige in absehbarer Zeit recht klar weiblich dominiert sein.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Gender, Gendie, Gendas.


    Fehler, Fehlsie, Fehles.

    Cnusper, cnusper, cnasam, qui cnusperat meam casam?
    (Hexa dixit)

  • Hätte die Sprache einen Einfluss auf die Stellung der Frau

    Ich erinnere mich an mein Jura-Studium Ende der 80er in Kiel. Damals waren im Kommunalgesetz Formulierungen neu eingeführt worden wie "der Bürgermeister/die Bürgermeisterin". Ich regte mich darüber - wie alle meine männlichen Kommilitonen - auf. Und lernte dann eine Frau kennen, die gerade Zweites Examen machte, mit der ich darüber redete. Seitdem stelle ich das nicht mehr in Frage. Und ehrlich gesagt stellt keine Frau, mit der ich darüber rede oder redete, in Frage, dass es natürlich eine Bedeutung hat, wenn im offiziellen Sprachgebrauch vorgesehen ist, ob auch eine Frau eine Verwaltung leiten kann.

    Man muss ja nur den umgekehrten Fall annehmen: dass von Gesetzes wegen nur die Bürgermeisterin, die Landrätin, die Bundeskanzlerin genannt werden. Fühlt man sich als Mann dann auch mitgemeint?

    Ich kenne kommunale Satzungen, in denen es so gemacht wurde - sehr zum Missfallen der (Überraschung!) überwiegend männlichen Kommunalpolitiker.


    Ich habe bei Diskussionen wie diesen hier schlicht das Gefühl, dass Leute nicht akzeptieren wollen, dass sie generationsbedingt die Deutungshoheit verlieren - und das nicht akzeptieren wollen.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Ich erinnere mich an mein Jura-Studium Ende der 80er in Kiel. Damals waren im Kommunalgesetz Formulierungen neu eingeführt worden wie "der Bürgermeister/die Bürgermeisterin". Ich regte mich darüber - wie alle meine männlichen Kommilitonen - auf. Und lernte dann eine Frau kennen, die gerade Zweites Examen machte, mit der ich darüber redete. Seitdem stelle ich das nicht mehr in Frage. Und ehrlich gesagt stellt keine Frau, mit der ich darüber rede oder redete, in Frage, dass es natürlich eine Bedeutung hat, wenn im offiziellen Sprachgebrauch vorgesehen ist, ob auch eine Frau eine Verwaltung leiten kann.

    Man muss ja nur den umgekehrten Fall annehmen: dass von Gesetzes wegen nur die Bürgermeisterin, die Landrätin, die Bundeskanzlerin genannt werden. Fühlt man sich als Mann dann auch mitgemeint?

    Ich kenne kommunale Satzungen, in denen es so gemacht wurde - sehr zum Missfallen der (Überraschung!) überwiegend männlichen Kommunalpolitiker.


    Ich habe bei Diskussionen wie diesen hier schlicht das Gefühl, dass Leute nicht akzeptieren wollen, dass sie generationsbedingt die Deutungshoheit verlieren - und das nicht akzeptieren wollen.

    Zum letzten Punkt Deiner Einlassung: ja, das mag bei der gesamten Diskussion in der Gesellschaft auch eine Rolle spielen. Aber die Grenzen verlaufen da nicht ausschließlich entlang von Generationszugehörigkeiten. Als Lehrer kommen mir regelmäßig jugendliche Schüler unter, die zu all den "progressiven" Highlights auch eine ablehnende Haltung formulieren, denn irgendwelche Diskussionen zu Einzelaspekten dieser Thematik kommen am Rande des Unterrichts immer mal wieder auf.


    Grüße

    Garaguly

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