In Österreich bekommen wir - vielleicht - eine genderfeindliche Regierung.
Mal sehen ob und wie sich das auswirkt.
mfg aus Wien
Alfred
In Österreich bekommen wir - vielleicht - eine genderfeindliche Regierung.
Mal sehen ob und wie sich das auswirkt.
mfg aus Wien
Alfred
die Redewendung "meine Damen und Herren" ist m. E. stilistisch recht altertümlich
Das mag ja sein, obwohl es in Wirklichkeit nur ein weiterer Beweis für die um sich greifende Form- und Respektlosigkeit ist, die inzwischen fast alle Kreise unserer Gesellschaft erfaßt hat. Doch für mich ist das Weglassen der "Damen und Herren" nebensächlich, es geht vielmehr um den Grund der Streichung. Für sich genommen kann man auch die "Forschenden" oder "Waldbesitzenden" vernachlässigen, wenn es den MEINUNGSMACHENDEN nicht um eine radikale Veränderung und Umkehrung unserer Sprache und der abendländischen Kultur ginge. Die Nachrichtensprecher (pardon, Nachrichtensprechenden) haben keine Wahl, sie werden in die Pflicht genommen, aber wenn, wie gestern, ein Uniprofessor aus Berlin im TV von seinen "Mitarbeitenden" spricht, so sieht man, wie diese Verunstaltung und Umbiegung unserer Sprache selbst vor akademisch Gebildeten, die ja keine Rücksicht auf Befindlichkeiten der Mediengewaltigen zu nehmen brauchen, nicht haltmacht. Wie lange mag es noch dauern, bis solche Wortungetüme in die Alltagssprache Einzug halten?
Insgesamt verstehe ich die Aufregung um die ganze Sache nicht so recht. Es dürfte weitaus dringendere Probleme geben...
Sage ich doch:
Deutschland hat wirklich schlimme Probleme
Umso erstaunlicher ist es doch, daß diese Unwortschöpfungen mit geradezu missionarischem Eifer den "Hörenden" Tag für Tag gebetsmühlenartig um die Ohren geschlagen werden. Will man damit von den echten Problemen ablenken, oder sieht man die vor lauter Genderwahn nicht mehr?
Zum Gendern: Ich finde es sprachlich, grammatikalisch, akustisch, orthografisch und auch rein visuell eine Fehlentwicklung
Mehr, es ist eine Vergewaltigung, eine Mißachtung von Grammatik, Semantik und Syntax der deutschen Sprache durch Opportunisten, die meinen, mit allen Mitteln dem Zeitgeist hinterherlaufen und ihn möglicherweise noch überholen zu müssen.
In Österreich bekommen wir - vielleicht - eine genderfeindliche Regierung
Mir fehlt das nötige Hintergrundwissen, um spontan "Tu felix Austria" zu sagen. Eines steht aber fest: Es bleibt spannend.
LG Nemorino
Ich erinnere mich an mein Jura-Studium Ende der 80er in Kiel. Damals waren im Kommunalgesetz Formulierungen neu eingeführt worden wie "der Bürgermeister/die Bürgermeisterin".
Müßte es nicht Bürger*innenmeister*in heißen??
Rsp: Der Bürger- und Bürgerinnenmeister oder die Bürger- und Bürgerinnenmeisterin.
Wäre nicht nur logisch, sondern auch so leserlich...
Das ganze Gender- und Diversity-Gedöns dient doch zu nicht unerheblichen Teilen der Zurschaustellung moralischer Eitelkeiten.
...
Wie schön, daß es noch ein paar Lehrer mit Cojones gibt!
In Österreich bekommen wir - vielleicht - eine genderfeindliche Regierung.
Die sind nicht ...feindlich, sondern normal.
Ich habe bei Diskussionen wie diesen hier schlicht das Gefühl, dass Leute nicht akzeptieren wollen, dass sie generationsbedingt die Deutungshoheit verlieren - und das nicht akzeptieren wollen.
Anscheinend gewinnen die Normalos die Deutungshoheit gerade peu à peu zurück.
Essentielle Gedanken zur deutschen Rechtschreibung - Innerhalb und außerhalb des Forums
Hier hatte ich zum Thema schon geschwafelt.
Die Diskussion hier würde sicherlich anders verlaufen, wenn eine Frau beteiligt wäre.
Vermutlich ist das der Punkt.
Vermutlich ist das der Punkt.
Ich weiß nicht so Recht. Dann wäre möglicherweise ein weiterer Standpunkt zu hören. Das bedeutet aber nicht, dass die übrigen Diskutanten ihre Standpunkte dem dann anpassen würden. Was also diese Formulierung vom anderen Diskussionsverlauf anbelangt, so kann das ja nicht meinen, dass bisher hier geäußerte Ansichten dann nicht geäußert würden, nähme eine Frau an der Diskussion teil.
Grüße
Garaguly
Das bedeutet aber nicht, dass die übrigen Diskutanten ihre Standpunkte dem dann anpassen würden.
Davon würde ich zu keiner Zeit ausgehen wollen.
Davon würde ich zu keiner Zeit ausgehen wollen.
Gut.
Ich erinnere mich an mein Jura-Studium Ende der 80er in Kiel. Damals waren im Kommunalgesetz Formulierungen neu eingeführt worden wie "der Bürgermeister/die Bürgermeisterin".
Geht noch besser: in Bochum habe ich regelmäßig versäumt, mit rechtzeitig zurückzumelden. Es gab also die obligate Post vom Unisekretariat mit der entsprechenden Aufforderung. Die Absenderin war stets eine Frau und die unterschrieb mit "Regierungsamtsmännin".
aber wenn, wie gestern, ein Uniprofessor aus Berlin im TV von seinen "Mitarbeitenden" spricht, so sieht man, wie diese Verunstaltung und Umbiegung unserer Sprache selbst vor akademisch Gebildeten, die ja keine Rücksicht auf Befindlichkeiten der Mediengewaltigen zu nehmen brauchen, nicht haltmacht. Wie lange mag es noch dauern, bis solche Wortungetüme in die Alltagssprache Einzug halten?
Das gehört zu den Dingen, die mich auch regelmäßig aufregen und deren Anwendung mir nie in den Sinn käme. Über das Anbiedern an den Zeitgeist haben sich aber sich schon ganz andere aufgeregt:
ZitatWenn sich beispielsweise, wie mir berichtet wurde, eine Reihe von Stellen wochenlang mit der Frage beschäftigen, ob man das Wort Akkumulator durch das Wort Sammler ersetzen solle, und darüber sogar umfangreiche Aktenvorgänge anlegen, so habe ich den Eindruck,(...), daß Personen, die sich (...)mit solchen Kindereien beschäftigen, nicht ganz ausgelastet sind...
Na, kennt das jemand? ( Garaguly darf bei der Frage nicht mitspielen ). Aber Garaguly hat schon das richtige Stichwort genannt: Anbiedern an den Zeitgeist. Ich finde das schockierend, vor allem im Verbund mit den Social Media und den ganzen Videos, die einem die Welt erklären. Das hat nun nichts damit zu tun, dass ich keine Deutungshoheiten abgeben will (was als Formulierung per se eine Frechheit ist, denn es wird ja Diskurs- und Lernunwilligkeit unterstellt) sondern mit der grundsätzlichen Notwendigkeit, Dinge zu prüfen und nicht einem "das machen wir jetzt so und wer nicht mitspielt ist bääh". Es reicht ja heute schon als Argument, Dinge zu tun oder zu kaufen, weil Influencer xy oder eine community etwas hypen, Videos werden ungeprüft übernommen, ohne dass Fakten geprüft oder die Frage des qui bono gestellt wird. Der ganze Genderwahn ist lediglich die Spitze des Eisberges hin zu einem vollends manipulierbaren Volk.
Besorgte Grüße vom Thomas
Lieber Thomas, ich bin etwas ratlos, was dein zuletzt aufgeführtes Zitat bedeuten soll. Goebbels hatte recht? Wer sich mit "Kindereien" wie Genderfragen befasst, ist einfach "nicht ganz ausgelastet"? Immerhin hatte Goebbels dafür im von dir nicht Gänze zitierten Satz eine Lösung parat: Wer so etwas mache, sollte "zweckmäßigerweise in eine Munitionsfabrik gesteckt oder an die Front geschickt" werden. Und heute?
Im Übrigen: "Deutungshoheit" hat bei mir nichts mit Diskurs- oder Lernunwilligkeit zu tun. Es steht für mich dafür, dass man "am Drücker ist", dass man Begrifflichkeiten und Bedeutungen festlegt. (Wobei beispielsweise Garaguly für sich und die anderen Woke-Gegner nun auch nicht den Eindruck übertriebener Lernwilligkeit an den Tag postuliert, wenn er sagt, dass er seine Meinung bei anderen Argumenten eben nicht "anpassen" würde.)
Der Verlust der Deutungshoheit ist in meinen Augen einfach eine Notwendigkeit, weil man altersbedingt irgendwann nicht mehr an den Schalthebeln sitzt, weil das Neue das Alte überformt. Vielleicht ist mancher ja gerade aufgrund dieser einsetzenden Ohnmacht so zornig.
"Anbiedern an den Zeitgeist" oder "tempora mutantur (nos et mutamur in illis)"?
Für sich genommen kann man auch die "Forschenden" oder "Waldbesitzenden" vernachlässigen, wenn es den MEINUNGSMACHENDEN nicht um eine radikale Veränderung und Umkehrung unserer Sprache und der abendländischen Kultur ginge.
Der ganze Genderwahn ist lediglich die Spitze des Eisberges hin zu einem vollends manipulierbaren Volk.
Gut, da verstehe ich, dass man nurmehr "besorgte Grüße" entsenden kann.
(Wobei beispielsweise Garaguly für sich und die anderen Woke-Gegner nun auch nicht den Eindruck übertriebener Lernwilligkeit an den Tag postuliert, wenn er sagt, dass er seine Meinung bei anderen Argumenten eben nicht "anpassen" würde.)
Warum sollte ich meine Ansichten denn denen eines anderen Diskutanten anpassen? Das kann nur geschehen, wenn die Sachargumente des Kontrahenten überzeugend sind. Aber die Ursprungsformulierung, auf die ich Bezug nahm, ging ja davon aus, dass, sobald eine Frau an unserer Diskussion teilnähme, diese Diskussion anders verliefe. Daraufhin gab ich zu bedenken, dass dann lediglich eine weitere Position in die Diskussion hineinkäme. Dass aber alle anderen Teilnehmer bloß deshalb, weil eine weitere (nun weibliche) Stimme dazu kommt, ihre Positionen automatisch der hinzugekommen anpassen müssten, wäre ja absurd.
Ich erwarte ja auch von niemandem, dass er meine Positionen übernimmt. Warum sollte ich das also meinerseits einfach so tun? Quasi in vorauseilendem Gehorsam. So etwas kann nicht erwartet werden. Darauf hat niemand einen Anspruch.
Im Hinblick auf woke Positionen gibt es auch nicht viel zu lernen. Das, was da geäußert wird, häufig undurchdachtes, wirres Zeug, das an der nächsten Ecke mit der Realität kollidiert und von ihr zerschmettert wird, lehne ich in der Regel mit einer jeweils passenden sachlichen Begründung ab. Von einer sektiererhaften Ideologie nichts übernehmen zu wollen, halte ich ehrlich gesagt für einen Ausweis von Vernunft. Man kann wirklich nicht über alles offen diskutieren. Ich verweigere manchen Ismen einfach den Status des Akzeptablen (etwa Nationalsozialismus, Rassismus, Kommunismus, Islamismus, Wokeismus).
Vielleicht ist mancher ja gerade aufgrund dieser einsetzenden Ohnmacht so zornig.
Was mich anbelangt, sehe ich mich gar nicht so ohnmächtig, denn die grundsätzlich konservativeren Positionen, die ich vertrete, vertrete ich schon lange. Ich sehe es so, dass heute in Bezug auf Dinge, die ich vertrete, einiges in Bewegung kommt, der allzu links-liberale Zeitgeist scheint im Schwinden begriffen. Wenn man es so sehen will, dann empfand ich mich vor zehn Jahren als ohnmächtiger, weil damals in Sachen Migration, Verteidigung, Gesellschaftspolitik, Bildungs-/Schulpolitik usw. viele linksliberale Annahmen in der Gesellschaft breiter akzeptiert waren als es heute der Fall ist. Auch die Woken hatten einen Höhepunkt um 2015 bis in die Coronazeit hinein. Seitdem hat sich etwas gewandelt. Dem Woken wird viel heftiger widersprochen als das etwa 2018 der Fall gewesen wäre. Die Entzauberung von Ikonen wie Greta Thunberg wirkt sich auch sehr wohltuend aus. Die (Selbst-)Desavourierung ihrer Ikonen und der zunehmende Widerspruch lässt sie dünnhäutiger werden - und das gefällt mir. Denn es zeigt, dass tatsächlich sie ohnmächtiger werden. Die Dinge müssen sich wandeln, denn das tun sie ja im Verlauf der Geschichte immer.
Lieber Thomas, ich bin etwas ratlos, was dein zuletzt aufgeführtes Zitat bedeuten soll. Goebbels hatte recht? Wer sich mit "Kindereien" wie Genderfragen befasst, ist einfach "nicht ganz ausgelastet"? Immerhin hatte Goebbels dafür im von dir nicht Gänze zitierten Satz eine Lösung parat: Wer so etwas mache, sollte "zweckmäßigerweise in eine Munitionsfabrik gesteckt oder an die Front geschickt" werden. Und heute?
Gut erkannt; nein, er hatte nicht recht, auch nicht in seinen Lösungsvorschlägen, mir ging's tatsächlich um das zitierte Beispiel, das ich für typisch deutsch halte: man wittert einen Zeitgeist und macht zeitgeistanbiedernde, unsinnige Vorschläge.
Im Übrigen: "Deutungshoheit" hat bei mir nichts mit Diskurs- oder Lernunwilligkeit zu tun.
Ich hatte befürchtet, daß Du das auf Dich beziehen könntest; sei versichert, daß Du nicht gemeint warst.
Der Phiosoph Heinrich Lübbe hat bereits 1987 anlässlich der Wissenschaftskonferenz "Phasensprünge und Stetigkeit in der natürlichen und kulturellen Welt" von Generationenschrumpfung gesprochen. Er meinte damit den zeitlichen Abstand von einer zur nächsten Generation, innerhalb dessen sich gesellschaftliche, kulturelle und technische Rahmenbedingungen so stark ändern, daß die ältere Generation zwingend nicht mehr am Drücker sitzen kann, wie Du das richtigerweise ansprichst. Passt ja auch irgendwie zu meiner Signatur. Aktuell müsste man den Begriff "Generation" in pkt. technischer Entwicklung ohnehin neu fassen. Ein süddeutscher Volksbankenverbund hat vor einigen Jahren sich von einem Gutteil seiner Mitarbeiter getrennt, trotzdem blieb die Beschäftigtenzahl stabil. Warum? Die Generation meines Jahrgangs wurde in die Frührente gschickt und durch Mitarbeiter der Generation meiner Tochter aufgefüllt. Weniger aus Gehaltsgründen sondern aus Gründen des Technikverständnisses.
Der Verlust der Deutungshoheit ist in meinen Augen einfach eine Notwendigkeit, weil man altersbedingt irgendwann nicht mehr an den Schalthebeln sitzt, weil das Neue das Alte überformt.
Völlig d'accord. Ich erlaube mir aber dennoch, Dinge und Entwicklungen unsinnig zu finden. Und der Genderwahn gehört für mich dazu, da für mich in keiner Weise erkennbar ist, wie sich die Situation der Menschen im Sinne von Gleichberechtigung dadurch ändern soll und wird, da wir hier lediglich von einem Spracheingriff sprechen können, weniger von einer damit einhergehenden Haltungsveränderung. Mal ganz abgesehen davon, daß es mich erschüttert, wie oft sich Frauen in ihrer tradierten Rolle auch noch wohlfühlen. Da hat unsere Gesellschaft noch hart zu arbeiten.
Gut, da verstehe ich, dass man nurmehr "besorgte Grüße" entsenden kann.
Das ist freilich aus dem zuvor erwähnten Zusammenhang gerissen, und wir können auf diese Weise vielleicht den Schlenk zurück zum Thema inkriegen: ich finde es besorgniserregend, wenn "das Internet" -wohl eher Plattenformen des sozialen Austausches- bar jedweder Bildung und Kompetenz beginnen, Meinungsbildung zu betreiben. Gilt auch für politische Parteien, die oftmals perfide genug sind, den Absender nur Nachforschenden bekannt zu machen. In dubio wird der Eindruck erweckt, dass alle anderen Quellen korrumpiert seien. Gleichzeitig gehen die Auflagenzahlen der Printmedien zurück, ganze Regionen sind ohne eigene Tageszeitung, in Redaktionen wird beim verbleibenden Rest -wie bei uns in Dortmund- kein Geld gesteckt, das Ergebnis ist indskutabel. Da bin ich dann doch sehr dankbar für die Angebote der öffentlich-rechtlichen (und für die weiterbestehende Existenz der FAZ). Unstreitig muss man auch da filtern, aber das Angebot ist doch erheblich seriöser als der ganze Quatsch auf instagram und tic-toc (bin bei beiden nicht unterwegs, twitter habe ich gekillt).
Um es verkürzt zu formulieren: ich bin erschüttert, mit wie wenig Allgemeinbildung sich die Menschen zufrieden geben und was die umgekehrt meinen, was man kennen müsste.
Liebe Grüße vom Thomas
Danke, Thomas, für deine Antwort!
Aktuell müsste man den Begriff "Generation" in pkt. technischer Entwicklung ohnehin neu fassen.
Absolut - s. auch KI. Ich sehe es an mir selbst: Neuerungen, Neues an sich fand ich immer gut, aber ich merke nun auch, dass es mir schwerer fällt, Neues umzusetzen. Glücklicherweise habe ich erfahren können, dass schlichtes, ehrliches Nachfragen hilft. Aber Taktgeber werde ich nur noch schwer sein können.
Und der Genderwahn gehört für mich dazu, da für mich in keiner Weise erkennbar ist, wie sich die Situation der Menschen im Sinne von Gleichberechtigung dadurch ändern soll und wird, da wir hier lediglich von einem Spracheingriff sprechen können, weniger von einer damit einhergehenden Haltungsveränderung.
Und ich denke, dass mit der Sprachänderung auch eine Haltungsänderung erfolgt. Wenn die Leute nicht mehr automatisch "Frau Bundeskanzler" sagen, sondern akzeptieren, dass es eben auch eine Bundeskanzlerin geben kann, ist doch etwas gewonnen. Dazu muss aber das Wort Bundeskanzlerin erst mal existieren/im Sprachgebrauch sein. Wenn wir für etwas kein Wort haben, existiert es nicht.
In dubio wird der Eindruck erweckt, dass alle anderen Quellen korrumpiert seien.
Halte ich auch für ein Riesenproblem. Und dann bewegen sich die Leute nur noch in ihren "Blasen". Ich hatte eine Kollegin, die innerhalb kurzer ein in so krude Verschwörungstheorien abdriftete, dass es einem Angst werden musste.
Gleichzeitig gehen die Auflagenzahlen der Printmedien zurück, ganze Regionen sind ohne eigene Tageszeitung, in Redaktionen wird beim verbleibenden Rest -wie bei uns in Dortmund- kein Geld gesteckt, das Ergebnis ist indskutabel. Da bin ich dann doch sehr dankbar für die Angebote der öffentlich-rechtlichen
Wieder beim Thema: Die Öffentlich-Rechtlichen werden vom Staat subventioniert und breiten sich zu Lasten der "Zeitungen", also der lokalen Nachrichtenkanäle, gnadenlos im Netz aus.
die patriarchale Ordnung der Adenauer-Ära
... war jedenfalls besser als ihr Ruf. Man konnte, ob im Bekanntenkreis, am Arbeitsplatz oder an der Theke reden, wie einem der Schnabel gewachsen war. Wie man auch in der ach so schrecklichen Adenauer-Zeit abends und nachts ohne Angst allein eine dunkle Straße passieren konnte, ohne das mulmige Gefühl, daß ein Messerstecher an der nächsten Ecke lauert. Soviel dazu.
Wer sich mit "Kindereien" wie Genderfragen befasst, ist einfach "nicht ganz ausgelastet"?
oder ist einfach unterfordert und weiß nichts Rechtes mit seiner Zeit anzufangen.
Der ganze Genderwahn ist lediglich die Spitze des Eisberges hin zu einem vollends manipulierbaren Volk.
Wenn's auch Wahnsinn ist, so hat es doch Methode. Es gibt kaum einen Tag, an dem man nicht mit einer neuen Wortklauberei überrascht wird. Wann kommt endlich die "Menschin"?
LG Nemorino
.
Von einer sektiererhaften Ideologie nichts übernehmen zu wollen, halte ich ehrlich gesagt für einen Ausweis von Vernunft. Man kann wirklich nicht über alles offen diskutieren. Ich verweigere manchen Ismen einfach den Status des Akzeptablen (etwa Nationalsozialismus, Rassismus, Kommunismus, Islamismus, Wokeismus).
Ich weiß, dass die Aufzählung der Ismen nicht vollständig ist Aus eigener Erfahrung möchte ich den Einfluss der Evangelikalen, besonders in den USA, dazu zählen, die sich nicht entblödet haben, Trump als eine Art Messias zu salben (geschah in Florida, bei YouTube zu sehen).
Ich nenne die Ismen übrigens Fundamentalismus, was aber nicht so wichtig ist.
Eine weitere Bewegung nenne ich den "orthodoxen Feminismus". Bei einer hier erwähnten Stellungnahme wurde auch kritisiert, dass es durchaus noch Frauen gibt, die sich stark mit der Mutterrolle identifizieren. Ich kann mir vorstellen, dass es davon heutzutage eine durchaus emanzipierte Fassung gibt. Unter den Familien meiner Freunde gibt es das; wenn die Kinder aus dem Haus sind, fangen sie etwas Neues an.
Vor einigen Wochen wartete ich am Ende einer Kassenschlange, als zwei kleine wunderhübsche Mädchen (beide im Vorschulalter) sich auf die Kinderzeitungen stürzten. Zu der Mutter, hochschwanger, habe ich gesagt, dass das ja nur ihre sein könnte. Sie lachte und meinte, dass das dritte Mädchen schon unterwegs sei und sie sich wahnsinnig freue.
Ich weiß, dass die Aufzählung der Ismen nicht vollständig ist Aus eigener Erfahrung möchte ich den Einfluss der Evangelikalen, besonders in den USA, dazu zählen, die sich nicht entblödet haben, Trump als eine Art Messias zu salben (geschah in Florida, bei YouTube zu sehen).
Ich nenne die Ismen übrigens Fundamentalismus, was aber nicht so wichtig ist.
Ja, das waren nur die mich am stärksten anwidernden Ismen, schnell hingetippt
Grüße
Garaguly.
... war jedenfalls besser als ihr Ruf. Man konnte, ob im Bekanntenkreis, am Arbeitsplatz oder an der Theke reden, wie einem der Schnabel gewachsen war.
Sicher? Über eventuelle homosexuelle Neigungen hätte man besser zu schweigen gehabt, denn dafür gings noch ab in den Bau. Junge unverheiratete Frauen mit einem Kind, ohne Ehemann? Um Jottes Willen, da schritten die Jugendämter ein und nahmen den Frauen die Kinder weg. Mal eben ganz offen über die gerade vergangene NS-Zeit als das zu sprechen, was sie war: perverses, krankes Verbrechertum - hätte man wohl auch nicht so offen vor jedermann aussprechen sollen. Ich denke, es gab in den 50er Jahren jede Menge gesellschaftliche Maulkörbe, die dringend zu beachten waren, wollte man nicht gesellschaftliche oder berufliche Nachteile erleiden. Kritik am Pfarrer? In vielen Gemeinden, ob evangelisch oder katholisch, nicht möglich. Vor zwei Jahren las ich in einem Artikel in der FAZ über einen katholischen Priester, der in den 50er Jahren in einem hessischen Ort (leider die Namen des Pfarrers und des Ortes vergessen) als Religionslehrer tätig war. Einem unbotmäßigen Schüler schlug diese Sau mit einem Flügel der Klapptafel im Klassenzimmer so fest gegen den Kopf, dass der arme Junge am selben Tag zu Hause starb. Passiert ist dem Dreckskerl nichts. Niemand sprach offen darüber. Die Sache wurde unter den Teppich gekehrt. Wahnsinn. Meine spätere Mutter wurde 1956 als 16jährige von ihren Schuldirektor für eine Woche vom Unterricht ausgeschlossen, weil sie es gewagt hatte, in Jeanshosen zur Schule zu gehen. "An meiner Schule läuft ein deutsches Mädchen nicht wie ein Ami-Flittchen herum!" (Meine Mutter konnte diesen Satz nie vergessen - ebenso wenig wie die Ohrfeige, die sie vom Direktor dann erhielt - die aber nichts war im Vergleich zur Prügel, die ihr ihr Vater - mein werter Großvater - zu Hause verabreichte.) Hätte sie sagen können, was sie wollte? Ich glaube, dann wäre sie totgeprügelt worden. Und mein Großvater war ein Mann mit Bildung ... mit Abitur, Studium, war höherer Verwaltungsbeamter, die Familie war angesehen. Aber in diesen Verhältnissen konnte man nicht sagen, was man dachte.nicht mal in der eigenen Familie,
Ich glaube, Du siehst diese Zeit zu locker. Sie war nicht locker. Um Adenauer geht es mir dabei nicht (Westbindung der BRD usw. - gut gemacht!!!) Es geht um die erstickende Atmosphäre und den dumpfen Mief der Zeit.
Grüße
Garaguly
Lieber Garaguly , Du bemühst Extreme. Zunächst: die Adenauer-Ära war eine Nachkriegszeit, das stimmt, aber auch eine soziale und geistige Kontinuität, die aus den 1930ern rüberschwappte. Aus historischer Perspektive saß der Jahrgang 1903 plusminus am Drücker. Dessen Nachwuchs war ca. 1930-1940 und logischerweise von diesen WK I Traumatisierten erzogen. Menschen lassen sich nicht von heute auf morgen umerziehen, manche denke noch heute wie viele in den 50ern.
Was die Frauen betraf: die waren damals angeschmiert. Anders allerdings, als Du meinst. Nach dem Kriege gab es eine Frauenüberschuss, ehetaugliche gleichaltrige Deutsche waren auf dem Felde geblieben. Etwa 25% der ehefähigen Frauen nach 1945 hatten keinerlei Aussicht, einen männlichen Ehepartner zu finden. Die Männer haben's weidlich ausgenutzt uind gerioerten sich als Paschas. Die Verordnung, dass verheiratete Frauen die Genhemigung des Ehemannes brauchten, arbeiten zu dürfen, hat hierin ihren Grund: erstmal sollten die Frauen, die unverheiratet waren, eine Arbeit bekommen. Das Jugendamt kam auch bei jungen Witwen vorbei. Oder, selbst in den späten 1990ern, bei frisch Geschiedenen. Die wären gewiss auch zu den Männer gekommen, die allerdings durchschnittlich als Geschlecht der Drückberger glänzen. Innerfamiliäre Verhaltensweisen wie die von Dir geschilderten waren häufig im mittleren Bürgertum, bei Arbeitern eher nicht, die hatten andere Sorgen, konnten wegen des Schulgeldes die Kinder auch nur zur Volksschule schicken.
Insgesamt, darauf wird man sich wohl einigen können, war das, was sich in den 50ern ereignete, Teil eines breiten gesellschaftlichen Konsens, der wohl kaum staatlicher Regelung bedurfte. Und, was die Kirchen betrifft: wo kein Kläger, da kein Richter. Die waren eine Macht. Und voll. Ob ich mich damals wohl gefühlt hätte ist fraglich. Aber ich verstehe, daß sich viele Menschen damals in dieser neuen Zeit wohl fühlten. Es ging bergauf.
In den Städten sah vieles auch damals anders aus als auf den Dörfern. Und an den Sozialstrukturen alter Dörfer scheint sich bis heute nichts geändert zu haben (schreibe ich als notorischer Städter).
Aber wir schweifen schon wieder ab. Deinen Beitrag konnte ich allerdings nicht unwidersprochen so stehen lassen.
Liebe Grüße vom Thomas
Lieber Garaguly , Du bemühst Extreme. Zunächst: die Adenauer-Ära war eine Nachkriegszeit, das stimmt, aber auch eine soziale und geistige Kontinuität, die aus den 1930ern rüberschwappte. Aus historischer Perspektive saß der Jahrgang 1903 plusminus am Drücker. Dessen Nachwuchs war ca. 1930-1940 und logischerweise von diesen WK I Traumatisierten erzogen. Menschen lassen sich nicht von heute auf morgen umerziehen, manche denke noch heute wie viele in den 50ern.
Lieber Thomas,
Gegen das, was Du schreibst, gibt es gar nichts einzuwenden. Hinsichtlich der Generation, die "am Drücker" war usw. Ist alles korrekt. Nur ändert das nichts daran, dass man in den 50er Jahren eben nicht mal einfach so am Arbeitsplatz oder an der Kneipentheke locker sagen konnte, was man wollte, wie nemorino es formuliert hatte. Ich bemühe auch keine Extreme. Ich zähle eine Reihe von Aspekten auf, die zusammengenommen schon einen erheblichen Bereich ausweisen, in dem man eben genau nicht überall frei reden konnte. Alleine die NS-Vergsngenheit zu thematisieren, war sehr schwierig, aber nun tatsächlich kein Extrem, da so gut wie jeder erwachsene Deutsche auf die eine oder andere Weise in diese Zeit involviert war - schlicht, weil man sie miterlebt hatte.
Grüße
Garaguly
Und, was die Kirchen betrifft: wo kein Kläger, da kein Richter. Die waren eine Macht.
Ja eben - eine Macht, vor der gekuscht wurde. Das IST doch der Punkt. Man sprach eben nicht frei von der Leber weg. Man zerriss den erwähnten gottverfluchten Priester eben nicht öffentlich in der Luft, sondern man schwieg eben. Warum wohl? Weil man es mit einer Macht zu tun hatte.
Grüße
Garaguly
Alleine die NS-Vergsngenheit zu thematisieren, war sehr schwierig, aber nun tatsächlich kein Extrem, da so gut wie jeder erwachsene Deutsche auf die eine oder andere Weise in diese Zeit involviert war - schlicht, weil man sie miterlebt hatte.
Genau, und weil das so war, wollte auch niemand drüber sprechen. Man brauchte die Probe so gesehen auch nicht zu machen. Aber -wie gesagt- ein gesellschaftliches Problem.
Liebe Grüße vom Thomas
Ich bin immer wieder überrascht, dass die übergriffige Kultur von Funktionären verschiedener Gruppierungen jetzt erst auch in neuen Bereichen nicht mal aufgearbeitet, sondern sogar jetzt erst aufgedeckt wird, aktuell bei den Turnerinnen. Eine Studie von unabhängigen Wissenschaftlern hat vor einiger Zeit die Gemeinden der Diözese Münster auf sexuelle Straftaten hin untersucht. Die bittere Pointe ist damals ziemlich untergegangen. Das Fazit, das mich schockiert hat, war nämlich dieses: sexuelle Straftaten waren in allen (!) Gemeinden der Diözese Münster die
R e g e l !
Meine andere Fassungslosigkeit ist diese, dass der Staat bei diesen Taten insofern mitgewirkt hat, indem er nicht mitgewirkt hat. Alle diese Delikte waren und sind Offizialdelikte, die ein Staatsanwalt untersuchen muss, wenn er Kenntnis davon bekommt. Zum anderen hätte die Staatsanwaltschaft auch die Bischöfe verfolgen müssen, wegen Strafvereitelung im Amt. Der dritte Punkt: die Dokumente einer solchen ungesetzlichen Praxis wären leicht zu beschaffen gewesen, da hätte es nur eines richterlichen Durchsuchungsbeschluss bedurft.
Ich glaube, Du siehst diese Zeit zu locker. Sie war nicht locker.
Das mag sein, doch ich habe sie als unbeschwerte Kindheit und Jugend erlebt. Mein Fehler war wohl, die Adenauer-Ära ins Spiel zu bringen und daß ich meine persönlichen Erfahrungen verallgemeinert habe. Nun hat Thomas Pape in seiner Replik alles auf den Punkt gebracht, so daß ich mich dem anschließe und damit das Kapitel nicht weiter vertiefen möchte.
Daß es solche Auswüchse gab, ist ein trauriges, schier unfaßbares Kapitel, doch gehört es, im Gegensatz zur Genderei, nicht zum Thema des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks, der das Gendern mit wahrlich missionarischem Feuereifer betreibt. Gestern bin ich erstmals mit "Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden" konfrontiert worden, nachdem schon eine Moderatorin einer Hörerin, die ein medizinisches Problem hatte, ihr den Rat gab, es nicht bei einer ärztlichen Meinung zu belassen, sondern einen weiteren Meiner bzw. eine Meinerin (!) einzuschalten. Wie schmerzfrei muß man sein, um so etwas über sich ergehen zu lassen? Wäre ich allein, hätte ich den Fernseher schon längst stillgelegt.
LG Nemorino
Das mag sein, doch ich habe sie als unbeschwerte Kindheit und Jugend erlebt.
Diese persönliche Erinnerung freilich bleibt Dir unbenommen und kann auch von niemandem in Abrede gestellt werden. Du hast die Zeit so erlebt.
Wenn es aber ums Gesamtgesellschaftliche geht, dann sieht es eben etwas anders aus. Aber diese beiden Ebenen, die der persönlichen Erfahrung und die der gesamtgesellschaftlichen Lage existieren sowieso immer parallel.
Grüße
Garaguly
nachdem schon eine Moderatorin einer Hörerin, die ein medizinisches Problem hatte, ihr den Rat gab, es nicht bei einer ärztlichen Meinung zu belassen, sondern einen weiteren Meiner bzw. eine Meinerin (!) einzuschalten.
An diesem Beispiel finde ich besonders kurios, dass die "ärztliche Meinung" doch eigentlich wunderbar genderneutral ist. Wozu die Sache extra "vergendert" werden musste (noch dazu mit so absolut gekünstelten Wortschöpfungen wie "Meiner" und "Meinerin"), ist vollkommen verblödet.
Grüße
Garaguly
Man zerriss den erwähnten gottverfluchten Priester eben nicht öffentlich in der Luft, sondern man schwieg eben.
Kurze Korrektur: sofern es um die katholische Kirche geht untersteht die nicht oder nur bedingt dem deutschen Gesetz, es sei denn, sie liefert wen dem aus. Die katholische Kirche hat weltweit ihre eigene Gerichtsbarkeit auf Grundlage des CJC (Codex Jus Canonicum). Aus Imagegründen arbeiten die üblicherweise sehr geräuschlos. Das gilt m.W. auch heute noch.
Soviel nun dazu. Übrigens zurück zu den 1950ern und zur Presse: die hat in diesem Jahrzehnt durchaus ihre Wehrhaftigkeit gezeigt. Wegen der Augstein-Affaire mußt Franz-Joseph Strauß von seinem Ministeramt zurücktreten. Aufgewachsen in den 1960ern und 1970ern war ich stets mit ungemein leistungsfähigen Rundfunk- und Fernsehanstalten begleitet. Aus der Rückschau (da ist sie wieder, in dem Fall die Gnade der frühen Geburt) kann ich sagen, daß es Kohls Einführung der privaten Kanäle war, die mit ihrem billigen Niveau auf die Öffentlichten rüberstrahlten. Mit ihren hohen Werbeeinnahmen, oder, wie etwa Sky, mit ihren monatlichen Gebühren für nur einen einzigen Sender. Noch halten einige öffentliche Sender die Qualitätsfahnen hoch, aber die Niveauabschmelzung der vergangen Jahrzehnte ist verstörend.
Liebe Grüße vom Thomas