Pressespiegel klassische Musik

  • Ich würde ja annehmen, dass "klassische" Musik per se eurozentristisch ist, weil sie ihren Ursprung halt in Europa hat und es daher nicht verwunderlich ist, dass die meiste klassische Musik in Europa komponiert worden ist. Man wirft ja einem Sushi-Restaurant auch nicht vor, dass es japanozentristisch ist und keine Varianten mit Holsteiner Räucheraal anbietet.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Ist schon wieder 1. April?



    Ach nein, sie meint das ernst - und wie so oft bei den Hypermoralisten funkelt jakobinischer Fanatismus durch:


    "Es gab eine Studie: Letztes Jahr wurden 113 Orchester untersucht. Mehr als 90 Prozent der Werke, die sie gespielt haben, waren von weißen Männern komponiert. Wenn ich sowas lese, dann denke ich: Vielleicht muss eine ganze Generation aussterben. Das ist brutal, wenn ich das sage."


    Ja, es zeigt welches Geistes Kind sie ist.


    Auch "Meisterwerke" soll es nicht mehr geben, ob Beethoven oder iranische Volksmusik, alles gleich.


    Madame, möchte man sagen: Klassik ist eurozentristisch, und wurde primär von alten weißen Männern in Europa komponiert.


    Was, wenn sie herausfindet, dass es beim Klavier schockierenderweise mehr weiße Tasten gibt als schwarze...?

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Wahrscheinlich soll klassische Musik mit anderer kombiniert werden - aber wie soll das wieder ohne kulturelle Aneignung gehen, spielt dann ein Pianist zuerst Beethoven und dann eine Gamelan-Bearbeitung am Klavier?

    :wacko:

  • Ich würde ja annehmen, dass "klassische" Musik per se eurozentristisch ist, weil sie ihren Ursprung halt in Europa hat und es daher nicht verwunderlich ist, dass die meiste klassische Musik in Europa komponiert worden ist.

    So ist es. Wer den "Eurozentrismus" bei der klassische Musik abschaffen will, plädiert letztlich für eine generelle Infragestellung derselben.


    Was mir in diesem Zusammenhang in der letzten Zeit vermehrt auffiel, ist, dass in Amerika mittlerweile recht häufig farbige Komponistinnen, vor allem Florence Price, auf den Konzertprogrammen landen. Nichts gegen diese Komponistin, doch hoffe ich, dass dies aufgrund ihrer künstlerischen Bedeutung geschieht und nicht nur, um dem Mainstream in vorauseilendem Gehorsam zu genügen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Bei allem Ärger ist doch wichtig zu wissen, worüber in der Wissenschaft aktuell gesprochen wird. Das ist schließlich in einem Jahrzehnt Programm.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • "Mehr als 90 Prozent der Werke, die sie gespielt haben, waren von weißen Männern komponiert. Wenn ich sowas lese, dann denke ich: Vielleicht muss eine ganze Generation aussterben."


    Erstens: Das könnte daran liegen, dass mehr als 90 % der bedeutenden Werke der klassischen Musik von weißen Männern komponiert worden sind.


    Zweitens: Was ist mit "Aussterben" gemeint? Die meisten der gespielten Komponisten sind doch bereits tot.


    Drittens: Würde Sie auch amerikanischen Funk-Bands vorwerfen, dass die keine Songs von Asiaten spielen und "afroamerikanisch zentriert" sind?


    LG :hello:

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  • Bei allem Ärger ist doch wichtig zu wissen, worüber in der Wissenschaft aktuell gesprochen wird. Das ist schließlich in einem Jahrzehnt Programm.


    Ich weigere mich ehrlich gesagt, diese Ausführungen mit Wissenschaft in Verbindung zu bringen. Das ist m. E. pseudoreligiös motivierter Aktivismus.


    LG :hello:

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  • Bei allem Ärger ist doch wichtig zu wissen, worüber in der Wissenschaft aktuell gesprochen wird. Das ist schließlich in einem Jahrzehnt Programm.

    Und zugleich generieren Akteure durch solche vergifteten ideologischen Ansätze genau die Gegenwehr, die sie dann wieder zur Selbstlegitimation heranziehen können. Opferstatus als Geschäftsmodell und als Ermächtigungsstrategie.

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



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  • Ja, sie lässt sich öffentlich dabei zuschauen, wenig Glück beim Denken zu haben. Und das als Professorin für Musikwissenschaft...

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Besonders im angloamerikanischen Raum ist es seit etlicher Zeit zu beobachten, dass man kritische Lehrstuhlinhaber, gleich welcher Profession, aus ihren Positionen herausdrängt, um sie durch indoktrinierte Nachfolger, die die reine Lehre predigen, zu ersetzen. Das sollte ein Alarmsignal sein und uns zu denken geben.

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    – Luís de Camões

  • Die naheliegendste Lösung ist, dafür zu sorgen, dass immer auch eine "benachteiligte" Gruppe (Geschlecht, Hautfarbe, Herkunftsland) bei den aufgeführten Komponisten vertreten ist, und wenn man dafür sorgt, werden diese dann von selbst "bedeutend", weil sie dauernd gespielt werden.

  • Madame, möchte man sagen: Klassik ist eurozentristisch, und wurde primär von alten weißen Männern in Europa komponiert.

    Nachdem ich mich schon eine ganze Weile über vieles in diesem Thread zur Sprache gebrachte geärgert habe, endlich ein LICHTBLICK.


    Genau - KLASSIK IST EUROZENTRISCH - und wurde primär von alten weißen Männern in Europa komponiert


    Und ich frage mich oft, wer dahintersteckt, daß deutsche und österreichische Konzertsäle immer mehr von Dirigenten aus exotischen Ländern infiltriert werden, wogegen man unsere Leute in mittelklassigen Orchestern an weniger gut bezahlten Posten findet.


    Eigentlich sollte die Sucht nach INTERNATIONALISMUS durch Covid und den Krieg in Russland etc etc endlich mal gedämpft werden

    Ich möchte Namen an den Pulten sehen, deren Namen man aussprechen kann, die deutschsprachig sind und aus unserem kulturellen Umfeld stammen !!!


    Natürlich solle es vereinzelt auch Leute aus Resteuropa geben - Aber Europa sollte uns eigentlich schon einen genügend großen Pool an Künstlern und Komponisten bereitstellen. Der Überhang aus exotischen Staaten ist indes unerträglich !!!


    mfg aus Wien

    Alfred




    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred,


    du kannst dich ja auf die Namen beschränken, deren Namen man aussprechen kann, die deutschsprachig sind und aus unserem kulturellen Umfeld stammen. Mit denen gibt es doch ohnehin viele Vorstellungen bzw. Konzerte.


    Natürlich entgeht dir da z. B. Bychkov, wenn er die Tschechische Philharmonie leitet, und viele andere auch. Aber macht ja nichts, denn wie gesagt gibt es viele Veranstaltungen mit Dirigenten mit aussprechbaren Namen, die deutschsprachig sind und aus unserem kulturellen Umfeld stammen.


    Ich habe mit den unaussprechlichen Namen kein Problem. Ich spreche sie einfach nicht aus. Ich war mal mit einem Inder befreundet, dessen Namen ich bis heute nicht aussprechen kann. Trotzdem gehe ich zu seinen Konzerten, wenn er z. B. mal im Konzerthaus dirigiert. Sein Hintergrund und sein Name sind da für mich kein Hindernis, weil ich mich nur auf die Musik und die Darbietung konzentriere.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.


  • Das sehe ich anders. Eurozentrisch sind aus meiner Sicht vor allem die Kompositionen der klassischen Musik, nicht so sehr die heutigen Interpreten. Wenn ein Kulturgut so reizvoll ist, dass es zum Exportschlager wird, dann ist die logische Konsequenz, dass es auch in Ländern praktiziert und rezipiert wird, die mit dem Ursprung dieses Kulturguts nicht viel zu tun hatten. Insofern wundert es mich nicht, wenn führende Interpreten der klassischen Musik heutzutage z. B. aus Südostasien oder Lateinamerika stammen, und es stört mich auch überhaupt nicht. Lächerlich wird es aber, wenn man sich (wie die zitierte Musikwissenschaftlerin) am europäischen Ursprung der klassischen Musik stört. Wenn Asiaten und Latinos sich nicht an dem Umstand stören, dass Bach und Beethoven weiße Männer waren, warum sollten wir es dann? Und für die (weitgehend leider immer noch sehr bedauerliche) Situation der afroamerikanischen Bevölkerung in den USA gibt es sicherlich einige Ursachen - nur ist keine von denen der Umstand, dass in klassischen Konzerten Musik gespielt wird, die von hellhäutigen Komponisten geschrieben worden ist.


    LG :hello:

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  • Der Bürgermeister von Florenz gefällt mir. Bereits 2016 hat er McDonalds untersagt, gegenüber dem Florentiner Dom eine Filiale zu eröffnen. Die Amis wollten daraufhin die Stadt auf 18 Mio Schadensersatz verklagen. Was daraus geworden ist weiß ich nicht, lediglich das, dass es am Dom nach wie vor keinen Amifraß gibt. Gut so. Und nun legt sich Daniele Nardelli eigenhändig mit den Klimaaktivisten an, herrlich.


    https://www.spiegel.de/ausland…jkptmbbOxfNCkU0HwBbpBpLgM


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

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  • ...auch hier besteht Hoffnung! Gut so.


    http://www.musik-heute.de/2529…hor-bbc-singers-erhalten/

  • Stadttheater Regensburg wird Staatstheater

    "Neben München, Nürnberg, Augsburg und Würzburg ist Regensburg künftig die fünfte Stadt in Bayern mit einem Staatstheater. Das wurde heute bei einem hochrangig besetzten Termin verkündet: Intendant Sebastian Ritschel und Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) empfingen heute neben Ministerpräsident Markus Söder auch Kunstminister Markus Blume und Finanzminister Albert Füracker (alle CSU) in Regensburg. Die Auszeichnung als Staatstheater bringt neben höherem Ansehen auch mehr Geld für das Theater Regensburg. [...] 'Wenn man Kultur ernst nimmt und die Räume in Bayern klar sieht, dann hat eindeutig ein Staatstheater in Ostbayern gefehlt', sagte Ministerpräsident Söder heute in Regensburg."


    Quelle: BR


    Glückwunsch an Regensburg in der Oberpfalz. Lange überfällig und absolut verdient. :thumbup:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Stadttheater Regensburg wird Staatstheater

    "Neben München, Nürnberg, Augsburg und Würzburg ist Regensburg künftig die fünfte Stadt in Bayern mit einem Staatstheater. Das wurde heute bei einem hochrangig besetzten Termin verkündet: Intendant Sebastian Ritschel und Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) empfingen heute neben Ministerpräsident Markus Söder auch Kunstminister Markus Blume und Finanzminister Albert Füracker (alle CSU) in Regensburg. Die Auszeichnung als Staatstheater bringt neben höherem Ansehen auch mehr Geld für das Theater Regensburg. [...] 'Wenn man Kultur ernst nimmt und die Räume in Bayern klar sieht, dann hat eindeutig ein Staatstheater in Ostbayern gefehlt', sagte Ministerpräsident Söder heute in Regensburg."


    Quelle: BR


    Glückwunsch an Regensburg in der Oberpfalz. Lange überfällig und absolut verdient. :thumbup:

    Erst Augsburg, dann Würzburg (sobald die Renovierungsarbeiten beendet sind) und jetzt Regensburg.


    Prima, ein klares Singnal und eine kraftvolle Stärkung für die Kultur.

  • Die Frage, wie intensiv man die Darbietung klassischer Musik im Allgemeinen und Tschaikowskis Fünfter im Speziellen genießen kann, scheint beantwortet.


    Orgasmus bei Tschaikowskis Fünfter Sinfonie

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



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