Nun habe ich dazugelernt, dass selbst das nicht mehr unbedingt nötig ist und jeder Theaterkunstschaffene nach Gutdünken offenbar beliebig herumwurschteln kann, die Vorlagen von Wagner, Humperdinck usw. nur noch als austauschbare Versatzstücke dienen, um irgendetwas vollständig Neues zu kreieren, obwohl das aufgeführte Kunstwerk immer noch unter Nennung des Namens und Titels des Urhebers gezeigt wird. Anything goes sozusagen.
Die Sinnlosigkeit entsteht doch dann , wenn man immer wieder die Werktreue (aber nicht wirklich kann) diskutieren möchte, wie Karl ja richtig gesehen hat.
Das Ding mit den Titeln fände ich wichtig, wenn dauernd Leute in Vorstellungen gingen, wo sie dann entrüstet rausgingen, weil sie etwas völlig anderes erwartet hätten (sozusagen mit Reclams Opernführer in der Hand) Das scheint aber in Wirklichkeit so häufig nicht vorzukommen, wie Orfeo ja regelmäßig berichtet.
jeder Theaterkunstschaffene nach Gutdünken offenbar beliebig herumwurschteln kann,
Das wäre ja die eigentliche Diskussion, was denn die Opern(aufführungs)-Kunst nun wirklich hervorbringt. Die Tatsache, dass z.B. ein Komponist beim Schaffen seines Streichquartettes frei ist, heißt ja überhaupt nicht, dass es da nichts zu entdecken gäbe. Diese Diskussion scheint aber nur wenige zu interessieren.