Noten auf Gemälden

  • Es gibt in der Kunstgeschichte viele Gemälde auf denen Notenblätter sichtbar sind.


    Um welche Kompositionen handelt es sich?


    Wie sind die musikalischen Bezüge zu deuten?



    * * * * *



    Caravaggio hat im Gemälde Der Lautenspieler aus dem Jahr 1595/96 Noten eines aufgeschlagenen Heftes gemalt. Um das Bild zu sehen, müsste man nach St. Petersburg in die Eremitage reisen.


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    Es existiert eine zweite Fassung aus dem Jahr 1597, die in wesentlichen Teilen abweicht. Es wird im Metropolitan Museum in New York ausgestellt.


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    Die beiden Details der Noten sehen jeweils so aus:


    Confronto-tavola-suonatore-di-liuto-Caravaggio.jpg


    Auf der Metropolitan-Fassung stammen die Noten von von Francesco de Layolle, Lassar il velo. In einer anderen Quelle wird Jakob Arcadelt als Komponist angegeben.



    In der Eremitage-Fassung sind die Noten die gleichen wie im Caravaggio-Gemälde Rast auf der Flucht nach Ägypten, die Joseph hält.


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    Übrigens:

    Der grosse Buchstaben V auf der Partitur in der Version der Eremitage ist die Initiale von Vincenzo Giustiniani, dem Auftraggeber des Gemäldes.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Im Gemälde Caravaggios Rast auf der Flucht nach Ägypten hält Joseph dem Geige spielenden Engel die Noten


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    Die Komposition stammt von Noël Bauldeweyn (ca. 1480–1529/30) über einen Text des Hoheliedes:


    800px-Michelangelo_Caravaggio_026.jpg



    Quam pulchra es et quam decora,

    carissima, in deliciis!

    Statura tua assimilata est palmae,

    et ubera tua botris. (Hld 7,7,8)


    Wie schön bist du und wie reizend,

    du Liebe voller Wonnen!

    Wie eine Palme ist dein Wuchs,

    deine Brüste sind wie Trauben.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Gerolamo Savoldo (1480-1548) hat den Blockflötisten 1525 gemalt. Ein halbes Jahrtausend ist das Gemälde alt. Um es zu betrachten, muss man nach Brescia in Italien reisen. Die Pinacoteca Tosio Martinengo zeigt es.


    Giovanni_Gerolamo_Savoldo_009.jpg


    Im Internet habe ich diese Angaben gefunden:


    Das Notenblatt, das links neben dem jungen Mann an der Wand hängt, wird dem Paduaner Musiker Francesco Patavino (ca. 1487/ca. 1556) zugeschrieben. Das Stück mit dem Titel „O morte perché mi fuggi“ war ursprünglich für vier Stimmen ohne Begleitung und nicht für Flöte geschrieben, wie man anhand des Porträts erahnen konnte, das einhellig als Metapher für Liebesenttäuschung und den darauffolgenden Schmerz interpretiert wurde.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Kein Gemälde sondern vier Drucke: Andy Warhol hat eine Serie von vier Siebdrucken 1987 veröffentlicht. Als Vorlage benutzte er das Portrait Ludwig van Beethovens von Joseph Karl Stieler aus dem Jahr 1820.


    (Wer's übers Sofa hängen möchte ist mit 250'000 bis 450'000 USD dabei, Schätzpreis einer Auktion von Sotheby's 2020.)


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    Über die farblich verfremdeten Drucke hat er einen Ausschnitt der Originalpartitur der Klaviersonate Nr. 14 op. 27 Nr. 2 in cis-Moll, der Mondscheinsonate gelegt, der Beginn des dritten Satzes Presto agitato.


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    Murray Perahia spielt.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Joseph Karl Stielers Porträt von Ludwig van Beethoven zeigt den Komponisten mit einem Stift in der Hand. Er scheint gerade am Credo seiner "Missa solemnis" zu arbeiten. Das Notenmanuskript, das er hält, trägt auf der Vorderseite die Aufschrift: "Missa solemnis / Aus D # (das # steht für Dur)", auf der dem Komponisten zugewandten Seite ist das Wort "Credo" zu erkennen.


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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Pablo Picasso hat 1912 in sein Bild Violine und Partitur ein Notenblatt integriert, ein Lied mit einer Klavierbegleitung, wenn man die drei Stimmen des obersten Systems betrachtet.


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  • Caravaggio integriert in seinem Gemälde Das Konzert, auch bekannt unter dem Titel Die Musiker, Noten. Den Urheber der Notenblätter im Vordergrund konnte ich nicht ermitteln.


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    Die Noten, die der junge Mann in Händen hält, zeigen von Jacques Arcadelt: O felici occhi miei aus Primo libro di madrigali (1539). Der Maler hat dieses Lied mit Bedacht gewählt, wenn man um den Text weiss.


    O felici occhi miei, felici voi,

    Che sete car’al mio sol,

    Perché sembianz’havete

    De gli occhi che gli fur sì dolce et rei.

    Voi, ben voi sete voi felici, et io,

    Io no, che per quetar vostro desio,

    Corr’ a mirar l’onde mi struggo poi.


    Die Übersetzung laut sinngemäss:

    O meine glücklichen Augen, glückliche ihr,

    Was für ein Durst meiner Sonne,

    Weil du so aussiehst, als hättest du es

    Von den Augen, die so süss und schuldig waren.

    Ihr, nun, ihr seid glücklich, und ich,

    Ich nicht, um deinen Wunsch zu stillen,

    Ich rannte los, um die Wellen zu bestaunen, die mich dann dahinschmelzen liessen.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • 684px-Johann_Sebastian_Bach_1746.jpg


    Johann Sebastian Bach ist auf dem Gemälde von Elias Gottlob Haussmann mit einem Notenblatt dargestellt, welches er dem Zuschauer so entgegenhält, dass es gelesen werden kann. Es handelt sich um eine Seite aus dem Rätselkanon BWV 1076, mit der die musijkalische Genialität des Komponisten belegen soll. Das originale Bild, von den es mehrere Kopien gibt, kehrte 2014 nach Leipzig ins Bach-Archiv zurück. Es befand sich lange in den USA in Privatbeseitz und hing eine zeitlang auch im Elternhaus von John Eliot Gardiner, der sich in einem Interview daran erinnert.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Die drei Musiker, ein Pierrot, ein Harlekin und ein Mönch, hat Pablo Picasso 1921 gemalt. Es hat sehr grosse Ausmasse: 201 cm mal 223 cm. Wer es sehen möchte reist nach New York und löst ein Ticket für das Museum of Modern Art.


    Der Klostermann in der dunklen Kutte ist der Sänger der Gruppe, der die Noten in Händen hält. Sie können keinem Musik-Stück zugeordnet werden. Er wird von einer Klarinette und einer Gitarre begleitet.


    Ob's dem Hund, der am Boden liegt gefällt, ist im Stil des Kubismus gemalten Bild nicht ersichtlich.


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    Wenn man schon auf dem amerikanischen Kontinent ist, kann man das Kunst-Museum in Philadelphia besuchen.

    Dort wird die zweite Fassung ausgestellt, die Picasso im gleichen Jahr gemalt hat.


    Zwei der drei Musiker haben die Plätze getauscht. Die Gitarre hat der Maler durch eine Geige ersetzt. Der Mönch hält ein Glas in der Hand. Die andere bedient ein Instrument, das ich nicht genau zuprdnen kann. Der Hund hat eventuell das Weite gesucht.


    Man nimmt an, dass die drei Gestalten Picasso, Guillaume Apollinaire und Max Jacob darstellen. Sie waren in den 1910er Jahren befreundet. Apollinaire starb 1918 an der Spanischen Grippe, der Jude Jacob trat zum katholischen Glauben bei.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Welche Noten die junge Dame in dieser Musik-Lektion vor sich hat, ist im Gemälde von Gerard Ter Borch (1617-1681) aus dem Jahr 1675 nicht zu erkennen. Das Museum in Cincinnati freut sich auf euren Besuch.


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  • Da war Hans Holbein der Jüngere (1497/1498-1543) genauer. In seinem Doppelportrait zweier Gesandter am englischen Königshof ist auf der Ablage ein aufgeschlagenes Notenbuch vor der Laute sichtbar. Jedes Detail dieses Gemäldes war Gegenstand ausführlicher Abhandlungen. Den Ursprung des Musikstückes konnte ich nach aufwändiger Recherche ermitteln.


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    Es ist eine Seite aus einem lutherischen Gesangbuch. Der Text ist in deutscher Sprache.


    XiX


    Kom heiliger geyst herregot/erfüll mit deiner gnaden gut/deiner gleubgen hertz, mut und sin/ dein brünstig lib entzünd in ihn/ O herr durch deines liechtes glast/zu dem glauben versamlet hast/ das volck aller welt zungen/des sey dir Her zu lob gesungen.


    Es ist ein altes Pfingstlied:

    Strophe 1 anonym um 1480, Strophe 2 und 3 stammen von Martin Luther 1524

    Melodie: aus Ebersberg um 1480, Erfurt 1524,


    Heute findet man es im Evangelischen Gesangbuch unter der Nr. 125.



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    So tönt's:


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Anton Domenico Gabbiani (1652-1726) hat die Musiker des Ferdinando de’Medici um 1685 gemalt. Er hat die Physiognomie der sieben Musiker möglichst genau dargestellt. Musiker hatten zu dieser Zeit den Stand von Dienern. Umso erstaunlicher, wenn von ihnen dieses Gruppenportrait erstellt wurde. Die Auflösung, weshalb die Gemälde entstanden, steht am Schluss dieses Beitrages.


    Es hat grosse Dimensionen 140 cm mal 233 cm sind ungewöhnlich. Die Galleria Palatina, das Instrumenten Museum in Florenz, stellt es aus.


    Eher illustrativen Charakter haben die vier Stimmen auf dem Notenblatt, das auf der Ablage des Cembalos sichtbar ist. Es war wohl eine Gedankenstütze.


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    Ebenfalls vom gleichen Maler stammt ein weiteres Gemälde, das Musiker zeigt. Ihr Stand ist bedeutend höher, wenn man die prächtigen Gewänder sieht. Die Identität der Musiker (Cembalist, Geiger und Sängerin) ist nicht bekannt. Die hier gemalten Musikinstrumente entsprechen denen, die sich in der riesigen Sammlung befinden, die einst dem Großfürsten gehörte.

    .

    Auch hier ist das Notenblatt ohne musikalischen Wert und dient einzig der Illustration. Ausgestellt ist es in der Galleria dell'Accademia in Florenz.


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    Diese beiden Gemälde gehören zu einer Gruppe von vier Gemälden, die ähnliche Themen darstellen und von Gabbiani für die Villa in Pratolino gemalt wurden. Ferdinando liess in der Villa ein Theater errichten, in dem eigens für ihn komponierte Musik aufgeführt wurde.


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  • Jean Gris (1887-1927) gab mehreren Gemälden den Titel La table du musicien. (Der Tisch des Musikers).


    Im ersten Bild fehlen die Noten, die leeren Linien sind auf drei reduziert.


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    Ebenso beim nächsten Gemälde.


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    Beim dritten Bild hat er die Partitur detaillierter dargestellt.


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  • Auch Pablo Picasso (1881-1973) hat 1918 das Thema in seinem Stil-Leben reduziert dargestellt.


    Ein einzelnes leeres, stilisiertes Notenblatt liegt auf dem Tisch.


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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Im Stich Habit de Musicien hat 1690 Nicolas II de Larmessin (1632-1694) den Musiker mit Notenblättern und Musikinstrumenten dargestellt.


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  • Welche Musik der Komponist Max Reger zu Papier bringt, ist im Gemälde von Franz Noelken (1884-1918) nicht festgehalten.


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  • Wer uns hier entgegenblickt, ist der 13jährige Wolfgang Amadeus Mozart. Gemalt hat ihn Saverio dalla Rosa (1741-1821) oder Giambettino Cignaroli (1706-1770) in Verona. Die Zuschreibung ist ungewiss. Das Auktionshaus Christie's lässt sich nicht auf die Äste hinaus. Sicher ist, dass ein Besitzer des Bildnisses Alfred Cortot war.


    In Begleitung seines Vaters begann Mozart im Dezember 1769 eine Tournee durch Italien - ein Muss für alle Künstler jener Epoche. Bei einem Konzert in Verona begeisterte das Wunderkind die dortige Elite und in seinem Schreiben weiß Leopold Mozart zu berichten, das ein Steuereintreiber aus Venedig daraufhin beschlossen hatte, ein Portrait in Auftrag zu geben. Zwei Sitzungen waren für die Fertigstellung vonnöten. Ergänzt wird die vorzügliche Darstellung des Jungen durch eine lateinische Zeile am unteren Bildrand, die dessen Genie als Komponist hervorhebt, "das in der Musikkunst jedes Lob übertroffen hat."


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    Was hat Mozart auf dem Notenpult seines Tasteninstrumentes?


    Ist es eine verloren gegangene Komposition Mozarts, ein bekanntes Werk von seiner Hand oder eines Komponistenkollegen?


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    Das Veroneser Allegro KV 72a tönt so. (Es wird auch Baldassare Galuppi (1706-1785) zugeschrieben.)





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  • Der Renaissance-Künstler Bartolomeo Venetto (1480-1555) hat die Lautenspielerin um 1530 gemalt. Neben ihr liegt ein aufgeschlagenes Buch mit Noten. Der Notentext ist genau gemalt. Die Laute hat 5 Wirbel. Das Instrument ist weniger präzise dargestellt, als in einer weiteren Fassung.


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    Sie stammt aus seiner Werkstatt. Die Laute besitzt hier 6 Wirbel. Der Notentext ist jedoch weniger deutlich wiedergegeben. Während der Meister für die Darstellung von Haut und Haar zuständig war, besorgten die Lehrlinge für ihn die restlichen Teile des Bildes.


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  • Frans Hals (1580/85-1666) hat die beiden singenden Knaben gemalt. Sie blicken auf das Notenbüchlein. Der Junge mit der Laute gibt mit der Hand den Takt an. Der Notentext ist nicht ersichtlich.


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  • Adolph von Menzel (1815-1905) hat ein Flötenkonzert mit Friedrich dem Grossen Saal in Sanssouci (1850-1852) dargestellt. Der König blickt während seines Spiels auf das Notenblatt des Notenständers. Die Orchestermusiker und die Abendgesellschaft hören dem Solo zu.


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  • Thomas Hudson (1701-1779) hat Georg Friedrich Händel 1756 repräsentativ gemalt.


    Auf dem Tisch ist die gedruckte Partitur des Oratoriums Messias platziert, wie man dem Titelblatt entnehmen kann und verweist auf den Portraitierten.


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  • Liszt_koncertteremben_Theodor_Hosemann_1842.jpg


    Franz Liszt im Cocertsaale, umjubelt vom weiblichen Teil des Publikums. Einige Frauen sind der Ohnmacht nahe. Solche Szenen sollen sich tatsächlich abgespielt haben, wenn er auftrat. Gehuldigt wird mehr dem charismatischen Künster, denn der Musik selbst. Wohl auch deshalb bleibt das Nitenblatt auf dem Flügel, dessen er gewiss nicht bedurfte, unbestimmte Dokoration. Die Darstellung stammt von dem Berliner Maler und Illustrator Theodor Hosemann (1807-1876). Nach Hosemann ist im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg eine Straße benannt.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Josef Franz Danhauser (1805-1845) hat Franz Liszt am Flügel in illustrer Gesellschaft verewigt. Das Gemälde entstand in Auftrag des Wiener Klavierbauers Conrad Graf, dessen schwarzes Firmenschild am Flügel angebracht ist.


    Auf dem Instrument liegen Partituren. Der Komponist spielt vom Blatt.


    In dieser Gruppierung sind die Personen nie zusammen gekommen:

    Gioachino Rossini, Nicolo Paganini, Alexandre Dumas, Victor Hugo, George Sand, Gräfin Marie d’Agoult, die Mutter von Liszts Tochter Cosima. Sie wird Richard Wagner heiraten. Lord Byron als Gemälde an der Wand und die Büste von Ludwig van Beethoven auf dem Flügel.


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  • Lieber moderato, dieses Gemälde hatte ich auch auf dem Schirm. Ich liebe es sehr und habe schon sehr oft davor gestanden, denn es hängt in der Alten Nationalgalerie zu Berlin. Geuldigt wird Beethoven, folglich dürften auch die Noten auf dem Flügel seinrm Werk entstammen.


    Wie ich eben sehe, hast Du Deinen Text noch vervollständigt, was Sinn macht.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Pierre-Auguste Renoir (1841-1919) hat das Sujet am Klavier übender Frauen mehrmals in unterschiedlicher Farbigkeit gemalt. Es ist jeweils das gleiche Klavier mit den metallenen Kerzenständern.


    Dieses Gemälde hängt im Metropolitain Museum in New York. Es war eine Auftragsarbeit der französischen Regierung. Fünf Fassungen hat er erstellt.


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    Das Gemälde der Klavier-Lektion aus dem Jahr 1889 hängt im Josiyn Art Museum in Nebraska.


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    Das Art Institut in Chicago ist das nächste Reiseziel. Das Gemälde entstand 1875/76.


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  • Im MOMA in New York hängt das nächste Werk.


    Henri Matisse (1869-1954) hat 1916 diese Klavierstunde gemalt. Das Bild hat extrem grosse Ausmasse. Die Rückseite des Notenheftes sieht man als schmales blaues Rechteck und weisse Wellen unter dem Kopf des Jungen.


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  • Der im Barock lebende Anton Domenico Gabbiani (1652-1726) kam bereits vor. Auf dem Portrait eines Lautenspielers sind Notenblätter sichtbar. Leider sind die Noten nicht leserlich gemalt.


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  • Das Gemälde Der Theorbenspieler hat Antiveduto Grammatica (1571-1626) gemalt.


    Das Notenbüchlein liegt schön drapiert im Vordergrund.


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  • Die Heilige Cäcilia ist die Schutzpatronin der Kirchen-Musik.


    Giovanni Francesco Romanelli (1610-1662) hat sie mit den Attributen Geige und gerolltem Notenblatt in der Hand gemalt.


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  • Georges Braque (1882-1963) hat in sein Stil-Leben ein Notenheft in die Mitte gesetzt.


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