HIP-Aufnahmen alter Musik

  • Zitat von Dr. Pingel

    Am gleichen Ort muss ich auch die CD "Le canterine romane" suchen. Das sind Kompositionen für drei Sängerinnen, die in Rom auftraten und u.a. seine Werke sangen.

    Luigi Rossi: Le Canterine Romane

    Suzie LeBlanc, Barbara Borden, Emily van Evera, Tragicomedia, Stephen Stubbs


    • Kantaten für 2 & 3 Soprane

    Ich besitze die zweite von den Ausgaben!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Marc-Antoine Charpentier: Rendez-moi mes Plaisirs

    Henry Ledroit Ricercar Consort

    Orphee descendant aux enfers; Stances du Cid; Tristes deserst; Ah!qu'on est malheureux; Amour vous avez beau redoubler mes alarmes; Rendezmoi mes plaisirs; Aupres du feu; Le bavolet; Epitaphium Carpentarii; Sonate a huit+Tunder: Salve mi Jesu
    +Grandi: Cantabo Domino; O dulce nomen Jesus; O Intemerata; O quam tu puchra es
    +Viadana: O Domine Jesu Christe; Illumina oculos meos
    +Monteverdi: Currite populi; Venite, videte
    +Leopold I: Regina coel

    Zitat von jpc

    Mit dieser CD erinnert das belgische Label RICERCAR an den viel zu früh verstorbenen Countertenor Henri Ledroit. Der Sänger war dem Label seit seiner Gründung 1980 verbunden. Früh schon engagierte sich Ledroit für die Wiederentdeckung der weltlichen Vokalmusik von Marc-Antoine Charpentier, dessen weltliche Kantaten und Airs de cour nach wie vor zu den kostbaren Raritäten des Repertoires gezählt werden dürfen. Die Aufnahmen von 1981 und 1987 mit dem Ricercar Consort machen seine Freude nicht nur an der Musik Charpentiers hörbar und dokumentieren die künstlerische Leistung dieses außergewöhnlichen Sängers.

    Die Stimme von Ledroit ist einfach betörend schön, und zu diesem Repertoire passt das hervorragend!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • ALLAN CLAYTON

    'Where'er You Walk' - Arien für Händels Lieblingstenor


    Die Arien dieser neuen Veröffentlichung wurden alle für den berühmten Tenor John Beard (1716-1791) aus dem 18. Jahrhundert komponiert. Die vorgestellten Kompositionen stammen von Händel und seinen Zeitgenossen John Christopher Smith, Thomas Arne und William Boyce. Allan Clayton ist der Tenor dieser Aufnahme, enthalten ist ein Duett mit Mary Bevan aus Händels L'Allegro, il Penseroso ed il Moderato.

    Zitat

    „Ein Sänger von großer Exzellenz. Seine Stimme war gesund, männlich, kraftvoll und umfangreich. Seine Töne waren natürlich und er hatte Flexibilität genug, um jede noch so schwierige Passage auszuführen.' Der hier von Charles Dibdin beschriebene Paradekünstler ist der Tenor John Beard – Händels dienstältester Sänger. Allan Clayton tritt in seine Fußstapfen in „Where'er You Walk“, einer Sammlung von Arien, die für Beard geschrieben oder von ihm aufgeführt wurden.

    Clayton Stimme ist ebenfalls sehr flexibel und beweglich, trägt gleichermaßen Dramatik und Zartheit.

    Manchmal wünscht man sich vielleicht etwas Klingenderes und Strahlenderes oder eine größere dramatische Dringlichkeit. Jedoch ist alles eine Frage des Geschmacks, mir persönlich gefällt das gehörte Größtenteils, und vor allem gibt es halt nicht viele Tenöre mit diesem Repertoire.


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Ich glaub dir ja alles, aber Tenorarien bei Händel sind nicht so mein Geschmack, das geht schon mit der ersten Arie im Messias los.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Ich glaub dir ja alles, aber Tenorarien bei Händel sind nicht so mein Geschmack, das geht schon mit der ersten Arie im Messias los.

    Dann hast du noch nie die richtigen Tenöre gehört!:hello:

    Aber es gibt doch genug Arien die Händel für Tenöre geschrieben hat, allen voran für John Beard!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • Alessandro Scarlatti: La Colpa il Pentimento la Grazia

    Mechthild Bach, Petra Geitner, Kai Wessel, La Stagione, Michael Schneider

    +Stradella: Kantaten "Lamentatione per il mercordi santo" & "Crocifissione e morte di nostro Signore Giesu Cristo"


    Es ist historisch bemerkenswert, dass dieses Oratorium Teil einer Reihe von acht Oratorien war, die während der Fastenzeit 1708 im Palast von Kardinal Ottoboni (er hat auch das Libretto verfasst) in Rom aufgeführt wurden. Unter den Komponisten waren Antonio Caldara und Pietro Paolo Bencini. Scarlatti selbst steuerte zwei Oratorien bei,Il martirio di S Cecilia und dieses Oratorium. La Colpa, Il Pentimento, La Grazia sollte am Mittwoch der Karwoche aufgeführt werden. Bemerkenswert ist auch, dass am ersten Ostertag Händels Oratorium La Resurrezione aufgeführt wurde.


    Zitat

    Das Libretto von Scarlattis Oratorium wurde vom Kardinal selbst geschrieben. Es gibt drei allegorische Figuren: La Colpa (Sünde), Il Pentimento (Buße) und La Grazia (Gnade). Es gibt keine Handlung oder irgendeine dramatische Interaktion zwischen ihnen. Das Oratorium ist vielmehr ein Diskurs über die Verbindung dieser drei. Die Linernotes fassen den Inhalt so zusammen: „Die Menschheit, die durch den Tod des Erlösers schuldig geworden ist, kann das Heil nur finden, indem sie sich reuevoll und konkret an Gott wendet und das göttliche ‚Zugeständnis‘ der himmlischen Liebe in Form der Gnade empfängt. Der Hymnus auf das ‚Kreuz‘ im Schlusschor erinnert daran, dass dies der einzige Weg ist, auf dem der Mensch am Tag des Gerichts in die Gegenwart Gottes gelangen kann.“ Das bemerkenswerteste Merkmal des Librettos ist die Aufnahme der Klagelieder Jeremias für Gründonnerstag. Sie werden nicht zitiert, sondern paraphrasiert, und zwar nicht wie üblich auf Latein, sondern auf Italienisch. Diese Einbeziehung führt zu einem stilistischen Kontrast, denn für die meisten Teile dieser Texte bedient sich Scarlatti derStil antico . Der Solist singt die Klageparaphrasen - meist in Form von Ariosos, mit deutlichen Bezügen zum Choral - deklamatorisch, wobei der Ausdruck durch das Orchester durch Harmonie und musikalische Figuren erfolgt. In einer der Klage-Passagen schweigt sogar der Basso continuo. Andere Teile sind im modernen konzertanten Stil von Scarlattis Tagen gesetzt, der Dacapo-Arien enthält. Diese werden auch für die Dialoge zwischen den drei Charakteren verwendet, und auch hier bedient sich Scarlatti der Rezitative.

    Die Klagen tauchen nur im ersten Teil auf; im zweiten Teil bedient sich Ottoboni eines weiteren liturgischen Phänomens, der Vorwürfe ( Improperia). Diese auch in der Karwoche gesungenen Texte wurden aus verschiedenen Büchern der Bibel zusammengestellt. Insbesondere Popule meus hat Ottoboni aufgenommen: „Meine unbarmherzigen Söhne, was hat Gott euch angetan? Warum rüstet ihr euch mit Verachtung? Antwort!“ Gegen Ende wendet sich die Aufmerksamkeit dem Jüngsten Gericht zu und hier setzen die vier Posaunen und die Posaune ein. Bemerkenswert ist auch der Schlusschor durch seine zehnstimmige Besetzung, die diesem Stück - auch durch sein langsames Tempo - eine große Feierlichkeit verleiht.

    Da ich das Oratorium schon viele Jahre besitze, kann ich nur sagen, es lohnt sich es anzuhören und vor allem den Text zu verfolgen !


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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    Il Compianto sul Cristo morto è un dipinto a tempera su tavola (107x71 cm) di Sandro Botticelli, databile al 1495-1500 circa e conservato nel Museo Poldi Pezzoli di Milano.


    >Unten links drückt Maria Magdalena liebevoll seine Füße an ihr Gesicht.<

    Antonio Caldara: Maddalena ai Piedi di Cristo

    Maddalena - Maria Cristina Kiehr (Sopran)

    Marta - Rosa Dominguez (Sopran)

    Irdische Liebe - Bernardo Fink (Mezzo)

    Himmlische Liebe - Andreas Scholl (Counter-Tenor)

    Pharisäer - Ulrich Messthaler (Bass)

    Christus - Gerd Türk (Tenor)

    Orchester der Schola Cantorum Basiliensis/René Jacobs

    Maddalena ai piedi di Cristo (Magdalena zu Füßen Christi) entstand vermutlich um 1700 in Rom. Das straffe und zusammenhängende Libretto von Lodovici Forni (auch von Bononcini im Jahr 1690 vertont) basiert auf Lukas 7:36-50 , mit dem Zusatz von Martha aus Johannes 11:1-2 und 12:1-4 . Zu dramatischen Zwecken führte Forni die Figuren der himmlischen und irdischen Liebe (die Gut und Böse repräsentieren) im Kampf um die Seele von Maddalena ein, deren Unentschlossenheit und Qual – die sich nicht in der spärlichen biblischen Erzählung widerspiegeln – bewegend dargestellt werden.


    In der Bibel steht nichts davon, dass Maria aus Magdala eine verlorene Seele war. In den Apokryphen wird sie als Jüngerin Jesu aufgeführt, gar als dessen Lebensgefährtin. Erst im sechsten Jahrhundert, als die Rolle der Frau in der Kirche eingeschränkt wurde, erklärte man diese „Apostelin der Apostel“ zur Sünderin.

    ******Und als solche hat sie dann in Kunst und Musik prachtvoll Karriere gemacht: als Prostituierte, die lamentiert, bereut und der vergeben wird. Als Schönheit, luxuriös aufgeputzt bei Cranach oder splitternackt bei Riemenschneider, eingehüllt nur in ihr langes Haar, das bis über die Knie reicht.******

    Mir gefällt sie am besten auf dem Botticelli Gemälde, liebevoll verklärt!

    Es gibt wunderschöne Arien, besonders die von Maddalena im Zuge ihres Verzichts auf weltliche Freuden zugunsten von Jesus, sie sind gefühlvoll und von außergewöhnlicher Schönheit, das wird hier noch verstärkt durch den wunderbaren Gesang von Maria Cristina Kiehr!

    Das ist ungewohnte Musik, die zu schön ist, um sie zu vernachlässigen, aber Jacobs hat sie der Vergessenheit entrissen!

    Eine sehr gelungene Aufnahme, ............aber im nächsten Beitrag werde ich die Neue Einspielung als Gegensatz vorstellen !


    LG Fiesco



    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • 2.Teil

    Antonio Caldara: Maddalena ai Piedi di Cristo

    Benedetta Mazzucato, Amor Terreno, Alt
    Damien Guillon, Amor Celeste, Alt
    Emmanuelle De Negri, Maddalena, Sopran
    Maïlys de Villoutreys, Marta, Sopran
    Reinoud van Mechelen, Cristo, Tenor
    Riccardo Novaro, Fariseo, Bariton

    Musikalische Leitung
    Damien Guillon

    Le Banque Céleste

    Die Aufnahme mit Jacobs war lange Zeit die Referenz ( wie ich das Wort hasse) aber die Zeit ist reif für eine andere Interpretation. Dank Damien Guillons kristallklarem Umgang mit Caldaras prägnanten Arien schreitet das religiöse Drama voran, so entstand eine schillernde Darbietung die ein neues Licht auf Caldaras Qualitäten wirft.


    Der Countertenor Damien Guillon (hier auch die "himmlische Liebe") und das von ihm gegründete Ensemble Le Banquet Céleste waren im Sommer 2018 auf verschiedenen Festivals* mit diesem weniger bekannten Werk unterwegs, nun ist es als Aufnahme erschienen. Das Ensemble musiziert aufgeweckt, rhythmisch klar fokussiert – die Solisten lassen sich durch die Geschichte tragen.

    *Ich war in Dortmund beim KlangVokal Festival 2018 dabei in der St. Reinoldikirche am

    Zitat

    Emmanuelle de Negris eloquente Maddalena liefert mehrere kräftige Dosen Bußweinens: „Pompe inutili“ ist ein fesselnder Dialog mit dem Cellisten Julien Barre, und die streicherbeladenen langsamen Klagen „In lagrime stemprato“ und „Per il mar del pianto mio“ sind erhaben.

    Gesanglich ist die Aufnahme von Guillon allererste Sahne, bei den Damen hält sich da die Waage, jedoch merkt man hier, dass das Singen heutzutage sich doch verändert hat.

    Die Herren sind hier gegenüber der älteren eindeutig überlegen!


    LG Fiesco


    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Dann hast du noch nie die richtigen Tenöre gehört!:hello:

    Aber es gibt doch genug Arien die Händel für Tenöre geschrieben hat, allen voran für John Beard!


    LG Fiesco

    Ich weiß nicht, in den meisten Barockopern, auch bei Rameau und Lully und Cavalli strahlen die Soprane und Counter, ab und zu auch die Bässe, aber die Tenöre haben fast immer die Nebenrollen, deren Arien der Komponist vielleicht Sonntags beim Gottesdienst während der Predigt mal kurz hingeworfen hat. Allerdings muss ich zugeben, dass meine Kenntnis der Barockopern nicht so umfangreich wie deine ist, also ist das eine Idiosynkrasie, von denen ich ja einige habe.

    Z.B. bin ich kein Freund von Damien Gouillon, der in der großartigen Matthäuspassion von Herreweghe (2010, komplett bei YouTube), die Solo-Altpartien singt und dabei sehr glanzlos wirkt, etwa im Duett "So ist mein Jesus nun gefangen" oder den Solo-Arien.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Maddalena ai piedi di Cristo (Magdalena zu Füßen Christi) entstand vermutlich um 1700 in Rom. Das straffe und zusammenhängende Libretto von Lodovici Forni (auch von Bononcini im Jahr 1690 vertont) basiert auf Lukas 7:36-50 , mit dem Zusatz von Martha aus Johannes 11:1-2 und 12:1-4 . Zu dramatischen Zwecken führte Forni die Figuren der himmlischen und irdischen Liebe (die Gut und Böse repräsentieren) im Kampf um die Seele von Maddalena ein, deren Unentschlossenheit und Qual – die sich nicht in der spärlichen biblischen Erzählung widerspiegeln – bewegend dargestellt werden.

    Da muss ich Dir mal ein großes Lob aussprechen! Ein toller Thread, den ich gerne lese und immer wieder in Deine Hörbeispiele reinhöre - und dabei realisiere, was mir als "Alte Musik-Muffel" doch entgeht. :) :hello:

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  • Ein toller Thread, den ich gerne lese und immer wieder in Deine Hörbeispiele reinhöre - und dabei realisiere, was mir als "Alte Musik-Muffel" doch entgeht. :) :hello:


    Es scheint einfach auch so zu sein, dass die in den Siebzigern losgetretene Welle, diese Werke mit "Originalinstrumenten" aufzuführen über die Jahre doch viele Früchte getragen hat und viele Werke wiederbelebt, die in meiner Jugend überhaupt nicht auf dem Schirm waren. Rameau hatte damals noch zu Aufregung im Plattengeschäft geführt. Das ist heute keine Diskussion mehr.


    Ich muss sagen, dass der Händel mit den Voces8, den ich da im Internet gefunden habe, mir schon etwas die Augen geöffnet und den Geist williger gemacht hat, mir diese alte (älter als Händel :)) Musik anzuhören. Das atmet manchmal eine Frische, die man dieser Musik überhaupt nicht zugetraut hätte. Franz Biber, Lully und Monteverdi sind da für mich gerade Beispiele. Großartige Musik ....



    Für alte Chorhasen wahrscheinlich alles keine Überraschung!

  • Zitat von Dr. Holger Kaletha

    Da muss ich Dir mal ein großes Lob aussprechen! Ein toller Thread, den ich gerne lese und immer wieder in Deine Hörbeispiele reinhöre - und dabei realisiere, was mir als "Alte Musik-Muffel" doch entgeht. :) :hello:

    Ich danke dir! :)Das spornt an weiterzumachen!


    Zitat von astewes

    Es scheint einfach auch so zu sein, dass die in den Siebzigern losgetretene Welle, diese Werke mit "Originalinstrumenten" aufzuführen über die Jahre doch viele Früchte getragen hat und viele Werke wiederbelebt, die in meiner Jugend überhaupt nicht auf dem Schirm waren. Rameau hatte damals noch zu Aufregung im Plattengeschäft geführt. Das ist heute keine Diskussion mehr.

    Wie ich schon zu astewes sagte, wie viele Ensembles es gibt die HIP spielen, Weltweit. Auf Originalinstrumenten nicht alle, aber doch mehr als die Hälfte, es wird l e i d e r nicht immer angegeben auf welchen Instrumenten gespielt wird, da muss man ganz schön durchs www. surfen! ;)


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Lieber Fiesco, leider muss ich deine neuen Empfehlungen noch verschieben. Ich bin gerade bei der ersten CD von Luigi Rossi (L´Arpeggiata), die ich erst 5x gehört habe. Besonders gut sind auch deine umfangreichen Erläuterungen, denn das ist nicht mit "Was hört ihr gerade?" abgetan.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • ALLE HIER VORGESTELLTEN ENSEMBLES SPIELEN IN HIP

    ☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆


    Tenöre die Händel Arien singen!

    Georg Friedrich Händel: Arien

    David Hobson, Sinfonia Australis, Cantillation, Antony Walker


    Arien aus Semele, Serse, Ode fo St. Cecilia's Day, Esther, Messias, Samson, Il Trionfo, Tamerlano, Acis & Galatea, Athalia, Atalanta, Jephta, Judas Maccabäus, Tolomeo


    Was für eine schöne Stimme und sehr beweglich im Ausdruck, er kann sich sich gut einstellen auf das jeweilige Repertoire.


    Christoph Genz - Händel Arien

    " Un momento di contento"


    Christoph Genz, Julia Wagner, Händelfestspielorchester Halle, David Timm



    Tenor-Arien aus Jephta, Acis & Galatea, Alexander's Feast, Samson, Messias, Rodelinda, Alicna, Semele, L'Allegro, il penseroso ed il moderato

    Zitat von Ekkehard Pluta

    Der programmatische Titel Un momento di contento ist zugleich der Beginn einer Arie des Oronte aus Alcina: ein Liebesgeständnis, das Genz als eine Art Vorbote von Mozarts Un’aura amorosa begreift. Aber die Zusammenstellung der Arien, die mit einem Duett aus dem frühen Oratorium L’Allegro, il Pensieroso ed il Moderato abgeschlossen wird, ist keineswegs nur auf lyrische Inbrunst ausgerichtet. Händels Repertoire an Stimmungen und Affekten war bekanntermaßen sehr groß und das gilt auch für seine Tenor-Arien. Und da stößt der musikalisch unbeirrbare, mit einer klangschönen, aber etwas geschlechtsneutralen Evangelisten-Stimme ausgestattete Christoph Genz an Grenzen der Ausdrucksfähigkeit. Samson benötigt eine andere Farbe als Jupiter (Semele), der Schäfer Acis eine andere als der Schurke Massimo (Ezio). Der Sänger bleibt da einiges an Abschattierungen, aber auch an gesanglicher Eloquenz schuldig.

    Das ist auch ein Problem der Orchesterbegleitung. In Halle gehen die Uhren offenbar anders als in der übrigen Welt, zumindest wenn es um Georg Friedrich, den großen Sohn der Stadt geht, der freilich als musikalischer Weltbürger seine entscheidende Prägung in Italien und England erfuhr. Man muß nicht einmal den Vergleich mit Gardiner, Minkowski oder Jacobs bemühen, um das Spiel des Händelfestspielorchesters unter dem durchaus sensiblen und musikalisch redlichen David Timm als etwas regionalistisch, um nicht zu sagen hausbacken zu empfinden. Bereits in den 60er Jahren hatte Richard Bonynge einen dramatischeren, rhythmisch pointierteren und beredter phrasierten Händel-Stil etabliert als er hier zu erleben ist.

    Zum Orchester gebe ich Herrn Pluta Recht geben, was Christoph Genz angeht bin ich geteilter Meinung, sein singen ist sehr zart und kultiviert, jedoch reicht dies nicht unbedingt um dieses Programm darzubieten, da fehlt es an Ausdruck und Variabilität.


    LG Fiesco


    Fortsetzung folgt......

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Rolando Villazón - Händel-Arien

    Arien aus Tamerlano, Rodelinda, Serse, Ariodante, La Resurrezione

    Rolando Villazón, Gabrieli Players, Paul McCrees


    Villazón lässt sich ganz auf die historische Praxis des barocken Gesangs ein und gewinnt seiner Stimme neue Ausdrucksmittel und Farben ab, um den diffizilen Anforderungen der Barockarien gerecht zu werden. Mit dem spezialisierten authentischen Ensemble Gabrieli Players unter Paul McCreesh im Rücken trotzt Villazón einigen von Händels berühmtesten Arien – viele von ihnen mit aufwändigen begleiteten Rezitativen. Etwa die Hälfte der Arien wurde nicht einmal für Tenor, sondern für einen Kastraten geschrieben.*

    EinigePuristen werden vielleicht erbleichen, aber selbst der härteste Kern könnte von der schönen Aussprache, der geschmackvollen Verzierungen und den poetischen Schattierungen des Tenors überzeugt werden.

    Ich gebe es auch unumwunden zu, ich war nie ein großer Freund von Villazón, aber was er hier abliefert ist aller Ehren wert, mehr noch ich hätte es ihm nicht zugetraut, aber manchmal wird man noch überrascht, so wie ich!

    *sowie auch nachfolgend Ian Bostridge.



    Ian Bostridge - Great Handel

    Händel-Arien aus Acis e Galatea, Messias, Xerxes, Jephta, Semele, Samson, Ariodante, La Resurrezione u. a.

    Ian Bostridge, Kate Royal, Orchestra of the Age of Enlightenment, Harry Bicket


    Zitat von Ian Bostridge

    „Über den verzeihlichen Wunsch hinaus, den Händel-Tenor zu rehabilitieren, habe ich in dieser Aufnahme versucht, eine wesentliche, aber flüchtige Eigenschaft von Händel darzustellen – seine veränderliche Natur, seine Fähigkeit, sich neu zu erschaffen, während er im Wesentlichen derselbe bleibt.“

    Es sagt etwas über unsere Zeit aus, dass Bostridge, der nicht wirklich als Spezialist für Barockmusik (aber wohl nur weil sein Repertoire so breit gefächert ist), so hat er eine Händel-CD gemacht, die sich so richtig Händelig anfühlt und klingt! Sein Gesang ist auch ein schönes Beispiel für die Intelligenz und stimmliche Schönheit, die Ian Bostridge zu einem so wertvollen Sänger macht. Die Arien dieser CD singt er mit einer Raffinesse und Sensibilität, die absolut überzeugend ans Ohr dringt!


    LG Fiesco


    Fortsetzung folgt.......

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • Lieber Fiesco, leider muss ich deine neuen Empfehlungen noch verschieben. Ich bin gerade bei der ersten CD von Luigi Rossi (L´Arpeggiata), die ich erst 5x gehört habe. Besonders gut sind auch deine umfangreichen Erläuterungen, denn das ist nicht mit "Was hört ihr gerade?" abgetan.

    Alles OK werter Dr.Pingel! ;)


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • "TOTAL ECLIPSE":Music for Handel's Tenor

    Arien aus Alexander's Feast, Israel in Ägypten, Ode for St. Cecilia's Day, Saul, Der Messias, Samson

    Aaron Sheehan (Tenor), Stephen Stubbs (Laute, Gitarre, Dirigat), Pacific Music Works Orchestra


    Zitat von Voice Arts

    John Beards Stimme wurde von zeitgenössischen Beobachtern, einschließlich des viel zitierten Charles Burney, als eher kraftvoll als hübsch charakterisiert ! *

    Die Stimme des Tenors Sheehan ist ein hervorragend ausgebildetes Instrument, in dem Klangschönheit und Flexibilität durch Kraftreserven unterstützt werden, eher durch Fokussierung als durch Volumen. Dies Mischung aus Finesse und Standhaftigkeit sowie die Fülle der technischen Mittel verleihen dem Gesang Sheehans den nötigen Power für seine Händel Darbietung, ohne die musikalische Geschicklichkeit zu gefährden!

    Aaron Sheehan legt hier eine, ich möchte fast sagen spektakuläre Aufnahme vor, die lohnt angehört zu werde.


    Samson, HWV 57 (excerpts)

    Arie: Torments, alas, are not confin'd

    Arie: Total eclipse!

    Rezitativ: My griefs for this

    Arie: Why does the God of Israel sleep?

    Arie: Your charms to ruin led the way

    Rezitativ: Let but that spirit29

    Arie: Thus when the sun from's wat'ry bed


    Das Rezitativ „My griefs for this" und die Arie "Why does the Good of Israel sleep?"

    werden mit Aufrichtigkeit und Ausdruckskraft abgeliefert, die den Hörer schier zu überwältigen droht, denn hier ist Samson ein leidenschaftliche Mann, der von Sheehan zu neuem Leben erweckt wurd!

    Ich habe diese Szene noch nie so serviert bekommen! :hail::hail::hail::hail:

    *werde zu den bekannten 3 Händel-Tenören noch etwas posten!


    LG Fiesco


    *Fortsetzung folgt......

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Georg Friedrich Händel: Arien

    ""Händel's Beard"


    Arien und Instrumentalstücke aus Alcina, Ariodante, Rodrigo, Semele, Giustino, Athalia, Chandos Anthem, Samson, The Occasional Oratorio, Juda Maccabaeus, Acis und Galatea, L'Allegro il penseroso ed il moderato

    Kobie van Rensburg, Lautten Compagney, Wolfgang Katschner

    Kobie van Rensburg's Händel Album war das erste in meiner Sammlung und ich war begeistert, allerdings hat sich das heute etwas relativiert!

    Dieser Sänger südafrikanischer Herkunft mag Tapferkeit und Offenheit mehr als Qualen. Seine eher dunkle Farbe hält er jedoch von allzu brillanten Demonstrationen fern, es verleiht seinen Darbietungen eine seltene Männlichkeit, ohne die Zartheit zu ignorieren. Er ist ein Tenor von idealer Männlichkeit, hochmütig und wild, er senkt die Vokalisationen dort ab und scheint immer nach mehr zu verlangen, um seinen Wert zu beweisen, muss er aber nicht, hat aber leider zur Folge, dass es manchesmal überdreht wirkt.

    Allerdings kan man nur bedauern, dass van Rendsburg nie Gesamtaufnahmen, die Handel für Beardvon Samson, Jupiter, Hyllus oder Jephta

    Diese Affinität zum Repertoire von John Beard war schon früh eine Leidenschaft von Rendsburg und was er hier mit Katschner abliefert ist sehr zu würdigen, jedoch gibt es bessere Interpretationen!


    LG Fiesco


    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Mark Padmore - Händel-Arien "As steals the morn"

    Tenor-Arien aus Alceste, Tamerlano, Samson, Jephta, Semele, Il Trionfo del Tempo e del Disinganno, Rodelinda, L'Allegro, il Penseroso ed il Moderato

    Duett "As steals the morn" (mit Lucy Crowe, Sopran)

    Mark Padmore (Tenor), The English Concert, Andrew Manze


    Es hat mich wirklich umgehauen, es war eine solche Explosion an stimmlicher Schönheit und Harmonie als ich in die CD damals hinein hörte, allerdings nur in das Duett das mich so brennend interessierte, auch wegen Lucy Crowe die ich verehre, Padmore sowieso. Ohne zu überlegen schnappte ich mir die CD und war überglücklich. Die Auswahl dramatischer Arien und Szenen aus verschiedenen Oratorien und Opern von Händel die Padmores Stimme ins beste Licht rücken. Durchweg singt Padmore mit Schönheit des Tons und Großzügigkeit des Gefühls. Seine Verzierungen sind immer sensibel und niemals aufdringlich. Das "Where'er you walk "ist besonders betörend und zeigt eine perfekte Mischung aus Orchester und Sänger mit perfektem Einfühlungsvermögen, hier muss ich sagen das habe ich vorher und nachher nie mehr so schön gehört. Was allerdings fehlt, sind einige der Momente, in denen Padmore die Musik gänzlich in den Griff bekommt und es zu etwas Mitreißenderem wird, und nicht zu einer Abfolge von Händels Tenor-Arien. Das ist jetzt etwas übertrieben von mir, denn ich liebe diese CD nach wie vor überalles! Viel Lob verdient das transparente und sensible Spiel von The English Concert unter Andrew Manze!


    LG Fiesco


    ☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆★☆☆☆☆☆


    Zu diesen Beiträgen gehört auch die CD in Beitrag # 33


    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Wie versprochen ein kleiner Blick auf Händels Tenöre!



    Annibale Pio Fabri

    ( Bologna , 1697 – 12. August 1760, Lissabon )

    1729 kam er für zwei Spielzeiten zu Händel nach London, wo er sein Debüt in Lotario gab und Rollen in Partenope und Poro schuf . In seiner Zeit in London trat Fabri auch in Wiederaufnahmen von Giulio Cesare , Tolomeo , Rinaldo , Rodelinda, und Scipione auf, in denen Händel die ursprüngliche Titelrolle fur einen Kastraten, für Tenor transponierte.


    Francesco Borosini

    (um 1695 – nach 1756)

    Obwohl er normalerweise als Tenor bezeichnet wird, hatte er einen außergewöhnlich breiten Stimmumfang, der vom Bass bis zum Tenor reichte.

    Er schuf die Rolle des Bajazet in Händels Tamerlano , eine von mehreren, die der Komponist ausdrücklich für Borosinis Stimme geschrieben oder umgeschrieben hat.

    John Beard

    (ca. 1716 – 5. Februar 1791

    Giulio Cesare (1725, Händel/Haym); Wiederaufnahme Rodelinda, regina de’ Langobardi (1725, Händel/Haym) Il Dario (1725, Ariosti/Silvani) Rolle Bajazet, Artaserse, Sesto, Grimoaldo und viele Oratorien, siehe

    die verschiedenen CD Einspielungen.


    In vielen Büchern über Händel kann man mehr erfahren und natürlich im www.!


    Hierzu gibt es auch einenCD von IAN BOSTRIDGE mit Arien der drei Tenöre auch von anderen Komponisten!


    Ian Bostridge - Three Baroque Tenors

    Ian Bostridge auf den Spuren historischer Superstars: Die Tenöre John Beard, Francesco Borosini und Annibale Fabri waren Urahnen der heutigen Heldentenöre. Arien von Händel, Gasparini, Arne, Vivaldi, Conti, Caldara, Boyce, Scarlatti

    Ian Bostridge, The English Concert, Bernard Labadie


    Ian Bostridge singt hier ein Gesangsrepertoire, das ursprünglich für drei Tenöre aus dem frühen 18. Jahrhundert mit außergewöhnlichen, und für sehr unterschiedliche Talente komponiert wurde: Annabile Po Fabri, Francesco Borosini und John Beard. Fast alle Arien stammen aus Opern oder Halbopern, und während einige einigermaßen bekannt sind, sind die meisten der Auswahl hier zum ersten Mal aufgenommen.

    MMn wäre es einfacher gewesen, die Individualität und Eigenheiten der drei Sänger zu erkennen, wenn die Stücke für jeden Sänger zusammen gruppiert worden wären, denn es gibt keine erkennbare Begründung für die Reihenfolge des Programms hier. Dazu kommt, es erfordert ein genaues Lesen des Booklet's, um herauszufinden, welche Arien für welchen Sänger geschrieben wurden, und es werden nicht alle Stücke berücksichtigt, ( da ist wieder das www. gefordert) sodass die einzigartige Prämisse des Albums durch ein schlechtes Booklet untergraben wird. Mit seiner agilen und eher leichten Stimme ist Bostrdge gut gerüstet, er hat die Koloraturfähigkeit und Atemkontrolle, um lange Linien auszuführen und er gibt ihnen intelligente, wohlgeformte Konturen. Borosinis Stimme erstreckte sich durch den typischen Baritonbereich, und Bostridge meistert selbst diese Arien mit Bravour und Sicherheit!

    Ein interressantes Details der Aufnahme ist die Gegenüberstellung, der Arie "Forte e lieto" (beide für Borosini geschrieben) aus "Bajazet" von Gasparini 1719 und von Händel1724 im "Tamerlano"

    Händels ist sicherlich musikalisch anspruchsvoller, aber Gasparini hat mehr emotionale Ladung. Weniger bekannte Arien von Komponisten wie Francesco Conti, Antonio Caldara , William Boyce und John Galliard erinnern an den Reichtum, und den Glanz der Fundgruben unerforschter barocker Vokalmusik, aber es wird schwer daran gearbeitet und das mit Erfolg.

    Bernard Labadie und das English Consort sind einfach großartig und bieten nuancierte und herrlich temperamentvolle Begleitungen.

    Trotz der kleinen Einschränkungen empfehle ich das Album!!!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • La Famiglia Scarlatti

    Kai Wessel, Musica Alta Ripa


    Alessandro Scarlatti:
    Cantata: Perché taceta, regolati concenti, für Viola solo, Violine und Continuo
    Sonate Nr. 9 in a-Moll für Blockflöte, Violine und Continuo
    Sonate in F-Dur für Blockflöte, 2 Violinen und Continuo
    Cantata: Bella Dama di nome Santa für Viola, Flöte, Violine und Continuo
    Domenico Scarlatti:
    Cantata: Doppo lungo servire, für Viola, Violine und Cantinuo
    Francesco Scarlatti:
    Cantata: O come in un'istante, für Bratsche und Continuo


    Musik spielte im Leben der Familie Scarlatti eine wichtige Rolle. Vater Alessandro war im 17. Jahrhundert ein bekannter Opernkomponist, aber sein Erfolg wurde etwas von dem seines Sohnes Domenico überschattet. Der am wenigsten bekannte der Familie war Francesco (Bruder von Alessandro), der hauptsächlich in Deutschland arbeitete. Das Repertoire der Familie 'Scarlatti' (Kantaten und Sonaten) ist auf CD erschienen und wird vom Alt Kai Wessel gesungen und von Musica Alta Ripa begleitet.

    Ich finde dass der Countertenor Kai Wessel bewundernswert singt, ich war nie so der große Freund von ihm, aber hier nach erneutem hören bin ich doch mehr als überzeugt!

    Meine Favoriten Kantate ist die von Francesco, was den guten Eindruck bestätigt, den dieser wenig bekannte Scarlatti auf mich macht.


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Ian Bostridge - Tormento d'amore (Italian Baroque Arias)

    Ian Bostridge, Cappella Neapolitana, Antonio Florio


    Antonio Sartorio – L’Orfeo : Sinfonia; Francesco Cavalli – Eliogabalo , Akt I: Io resto solo? … Misero, così va' aria di Eliogabalo'; Alessandro Stradella – Il corispero , Akt I: „Soffrirà, spererà“; Pietro Antonio Cesti – Il tito , Akt I: 'Berenice, ove sei?', L'Argia : Sinfonia; Cristoforo Caresana – Le aventure di una fede : „Tien ferma Fortuna“; Francesco Provenzale – La Stellidaura , Akt I: „Deh rendetemi ombre care“, Il schiavo di sua moglie : Sinfonia, Akt I: „Che speri o mio core“;Giovanni Legrenzi – Il totila : Sinfonia; Leonardo VinciSiroe , Akt I: „Se il mio paterno amore“, „Gelido in ogni vena“; Nicola Fago – Il faraone sommerso : Sinfonia, Akt I: „Nuove straggi e spaventi“; Antonio Vivaldi – Farnace RV 711, Akt II: „Gelido in ogni vena“; Anonym – 'Lu cardillo'

    Zitat von Opera Today

    Der Booklet-Artikel des Musikwissenschaftlers Dinko Fabris, der Tormento d'amore – Ian Bostridges jüngste Aufnahme mit Antonio Florios Cappella Neapolitana – begleitet, trägt im Booklet den Titel „Von Venedig nach Neapel und zurück“ und spielt damit auf die Entwicklung der Oper in Italien im 17 achtzehnten Jahrhundert. Wie Fabris erklärt, stieg Francesco Cavalli (1602-76) mit der Eröffnung öffentlicher Theater in Venedig im Jahr 1637 zu einer künstlerischen und unternehmerischen Vormachtstellung in der Stadt auf, bevor jüngere Rivalen wie Antonio Cesti (1623-69) und Antonio auftauchten Sartorio (1630-80) begann in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts, ihn aus seiner dominierenden Position zu stoßen.

    Parallel dazu, wie sich Cavallis Ruf in ganz Europa ausbreitete, veranlasste die Verbreitung seiner Opern in den süditalienischen Staaten lokale Komponisten wie Francesco Provenzale (1632-1704) und Cristofaro Caresana (1640-1709) – die jeweils ihr Handwerk erlernt hatten Arrangements von Cavallis Opern für Aufführungen in Neapel und Gesangsrollen als Teil der Truppe Febi Armonica, die Cavallis Opern durch ganz Italien tourte – um ihre eigenen Opern in einem neuen „neapolitanischen“ Stil zu komponieren. Dieser von Melodien dominierte Stil blühte im 18. Jahrhundert in den Händen von Komponisten wie Nicola Fago (1677-1745) und Leonardo Vinci (1690-1730) auf, wobei letzterer Händel und Vivaldi beeindruckte, die beide Pasticcio -Arrangements von Vincis Werk präsentierten. Vivaldis Inszenierung in Venedig vonRosmira Fedele von 1738, die Musik von Vinci und anderen zum Libretto von Partenope enthielt, schloss den Kreis der Opernreise.

    Bostridge ist dort am besten, in denen die Arien, eine technisch geschickte Anweisung und intelligente Haltung erfordern. Er schwebt durch die geschäftigen Verzierungen, die sich wie in Caresanas „Tien ferma Fortuna“ und in Cestis „Berenice, ove sei?“ darstellen. er lässt seine Stimme nahezu perfekt in die komplexen Harmonien einfließen. Manchmal konzentriert er sich auf die erforderliche Lyrik oder aufdringliche Bravour zusehen und das auf Kosten einer subtileren Charakterisierung mit der Stimme. Die Bravour ist in Vincis „Se il mio paterno“ ungemein exzellent, aber in seinem blutrünstigen „Gelido in ogni vena“ vermisse ich die dunkle Seite seines Vortrags. Das Sonnenlicht kehrt am Ende zurück, wenn Bostridge eine wunderbar fesselnde Darbietung des traditionellen neapolitanischen Liedes „Lu cardillo“ uns vorträgt

    Bostridge Freunde werden dieses Album sicherlich lieben, und die anderen sollten mal hineinhören!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Lea Desandre & Iestyn Davies - Eternal Heaven (Händel-Arien)

    Lea Desandre, Iestyn Davies, Jupiter, Thomas Dunford


    Eternal Heaven von Thomas Dunford, seinem Jupiter-Ensemble und den Sängern Lea Desandre und Iestyn Davies erzählen eine spirituelle Liebesgeschichte, aufbauend aus Auszügen von Händels englischen Oratorien und nach dramaturgischen Prinzipien einer Oper schildert dieses Programm die Qualen einer Liebes/Leidenschaft!

    Diese CD durchläuft eine Reihe großer menschlicher Emotionen, in einem ebenso wahren emotiotionalen Sturm.

    Zitat von BBC

    Das erste Projekt des Lautenisten Thomas Dunford für Warner Classics ist ein vollständiges Händel -Programm mit seinem Jupiter Ensemble und seinen langjährigen musikalischen Partnern Lea Desandre und Iestyn Davies .

    Das Album entstand aus Dunfords Wunsch, diese beiden erhabenen Stimmen zusammenzubringen und eine Liebesgeschichte durch Händels feinste spirituelle Musik zu erzählen. Während der Pandemie durchforsteten Thomas und Lea Händels gesamtes englischsprachiges Werk, um eine Erzählung zu konstruieren, die Dunford „eine barocke Geschichte der Westseite“ nannte. Das Album enthält Melodien von Semele, Theodora, Saul, Susanna, Esther usw.

    Für mich ist diese CD das BESTE der letzten Monate, mir fehlen fast die Worte, das "Eternal Source Of Light Divine" aus der Ode HWV 74 als Eröffnung, wird hier als Duett* gesungen, ich war/bin hin und weg!

    * normalerweise nur vom Alt gesungen


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Jose Maria Lo Monaco - All'amore immenso

    *


    Jose Maria Lo Monaco (Mezzosopran), Divino Sospiro, Massimo Mazzeo


    Alessandro Scarlatti: Salve Regina c-moll; Arien "Mentr'io godo" & "Staro nel mio boschetto" aus "Il Giardino di Rose"

    Giovanni Bononcini: Arie "Fugge il Tempo" & Arie & Rezitativ "In tepidi fumi" aus "La Conversione di Maddalena"; Arie "Voglio piangere" aus "La Maddalena a' piedi di Cristo"
    Domenico Scarlatti: Salve Regina a-moll
    Antonio Caldara: Arie "In lagrime stemprato" aus "La Maddalena ai piedi di Cristo"
    Leonardo Leo: Salve Regina c-moll
    Nicola Porpora: Sinfonia aus "Il trionfo della Divina Giustizia"


    „An die unermessliche Liebe“

    Der Jungfrau Maria und Magdalena gewidmete barocke Arien für die erste CD der Mezzosopranistin.

    Zitat von ALLEGORICA

    Die CD mit dem Titel „All'amore immenso“, die der geistlichen Musik gewidmet ist, enthält herausragende Werke, darunter Uraufführungen, großer Meister wie Alessandro & Domenico Scarlatti, Bononcini, Caldara, Porpora und Leo, die hier alle das Konzept des Überwältigenden, Irdischen zelebrieren und die himmlische Liebe, eine Liebe, die ihren vollsten und universellsten Ausdruck in den Figuren der Jungfrau Maria und Maria Magdalena findet.
    In dieser Aufnahme präsentieren Josè Maria Lo Monaco und Massimo Mazzeo eine musikalische Anthologie mit unverwechselbaren Zügen zu diesem sehr intensiven Thema – es reicht von funkelnder Virtuosität über trägen Gesang bis hin zu melancholischen und ergreifenden Melodien und lässt uns in eine Welt eintauchen, in der sich die irdischen und spirituellen Dimensionen vereinen den grenzenlosen dramatischen und expressiven Möglichkeiten der italienischen Barockmusik freien Lauf zu lassen.

    All dies bestätigt den Wert einer im Barockgesang ausgebildeten Sängerin, deren Geheimnisse sie kennt und bestens rüber bringt!

    * Abgebildet auf dem Cover ist die Sängerin mit ihrem damals Neu geborenen Kind!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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    Sémiramis -Gebäude in Babylon, 1861 EdgarcDegas Musee d'Orsay, Paris

    Andre Cardinal Destouches: Sémiramis


    Eleonore Pancrazi, Emmanuelle de Negri, Mathias Vidal, Damas Thibault de, Choeur du Concert Spirituel, Les Ombres, Margaux Blanchard & Sylvain Sartre

    André Cardinal Destouches (1672-1749) wurde von den Jesuiten erzogen und hatte eine Karriere als Musketier, bevor er sein Musikstudium bei André Campra aufgab. Er stieg in beiden Bereichen zu herausragenden Positionen auf.

    Dies war die achte von Destouches' 10 Opern und die letzte seiner sechs Tragédies en musique. Das Libretto stammt von Pierre-Charles Roy, mit dem er auch bei Callirhoé (1712) zusammengearbeitet hatte. Sémiramis wurde im Dezember 1718 an der Pariser Oper uraufgeführt. Seine erste Opernkomposition "Isse" wurde 1697 mit großem Erfolg vor Ludwig XIV aufgeführt.

    Das kraftvolle Libretto zeichnet das unglückselige Schicksal der Königin von Babylon nach, die aus Angst vor einem Orakel, das ihren Sohn als Todesursache prophezeite, ihn bei der Geburt im Stich ließ. Aber Arsane, der Adoptivsohn, den sie verehrt, ohne von seiner Geburt zu wissen, wird den Willen der Götter erfüllen, seine geliebte Amestris zu retten, nachdem er durch Zoroasters Magie verrückt geworden ist.

    Aus diesem kraftvollen Libretto schöpft Destouches eindrucksvolle Effekte, die seine ultimative Komposition in einen Strom von Leidenschaft verwandeln.

    Margaux Blanchard und Sylvain Sartre bringen die besten Künstler für eine feurige Interpretation dieser Partitur zusammen, die für diese CD-Sammlung aufgenommen wurde. Destouches schreibt herrlich fürs Orchester und Les Ombres und die beiden Dirigenten setzen das vorzüglich um!

    Beeinflusst vom Italophilen Campra gab Destouches die traditionelle fünfstimmige Streicherbesetzung von Lully und seinen Anhängern auf und schuf ein Werk, das für seine Zeit vielleicht zu ernst war: nur heutzutage sind wir in der Lage, sein Werk als einen wichtigen Schritt auf dem Weg von der Ästhetik Lullys zu der Ästhetik Rameaus zu erkennen. Ich empfinde den dritten Akt als den der die beste Musik enthält.

    Emmanuelle De Negri und Mathias Vidal sind hervorragend als Amestris und Arsane, ob solo oder zusammen. Sie bringen eine berührende Intensität in die dramatische Szene, in der Amestris sich auf den Tod vorbereitet und schließlich ihre Liebe gesteht. Als Semiramis ist Éléonore Pancrazi trotz ihrer Selbstzweifel angemessen königlich und von Anfang an sehr selbstbewusst.


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • Lieber Fiesco, woher soll ich die 7 Leben nehmen, die ich, anders als die Katzen, nicht habe, um alle diese Schätze zu heben?

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Ich wurde ja vom Pingel an anderer Stelle zum Methusalem erhoben, der bekanntlich 969 Jahre alt wurde. Das freut mich sehr, denn damit habe ich berechtigte Hoffnungen, mir diese wunderbaren Aufnahmen noch alle anhören zu können! Auf jeden Fall vielen Dank, lieber Fiesco, für diesen verdienstvollen Thread und die Hinweise auf diese Aufnahmen, von denen ich einige, aber lange nicht alle kenne.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ihr danke dir auch, wie schon gesagt ich habe noch viel auf der Pfanne!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Claudio Monteverdi: Il ritorno d'Ulisse in patria


    Les Epopees, Stephane Fuget


    Stéphane Fuget hat hier mit seinem Barock-Ensemble Les Épopées im Schloss von Versailles die Oper »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Claudio Monteverdi hervorragend aufgenommen.

    Zitat von Klaus Kalchschmid 16. Oktober 2022

    Il Ritorno d'Ulisse in Patria, urauf­ge­führt mutmaß­lich 1740, ist die vorletzte Oper des 74-jährigen Claudio Monte­verdi und von seinem Epoche machenden Erst­ling L’Orfeo (1607) denkbar weit entfernt. Wie an der Baye­ri­schen Staats­oper vor ein paar Jahren spielen gerade einmal 14 Musiker von Les Épopées in der jüngsten Einspie­lung unter der Leitung von Stéphane Fuget. Mit exzel­lenten Sängern werden sie dem Recitar cantando, dem Singenden Spre­chen, so geist­sprü­hend und span­nungs­ge­laden gerecht, dass man meint, es sei eine Live­auf­nahme.


    Dieses wunderbare Ensemble, angeführt von Valerio Contaldo als Ulisse und Lucile Richardot als Penelope * ist bis in kleine Rollen exquisit und von der Charakteristik der Stimmen her vortrefflich besetzt: Ambroisine Bré (Fortuna, Ericlea, Melanto,) Filippo Mineccia (L’Humana fragilitá, Pisandro,), Alex Rosen (Tempo, Nettuno, Antinoo), Marie Perbost (Amore, Giunone), Juan Sancho (Giove, Telemaco), Marielou Jacquard (Minerva), Cyril Auvity (Eumete), Jörg Schneider (Iro), Pierre-Antoine Chaumien (Eurimaco) und Fabien Hyon (Anfinomo) entwickeln in den unterschiedlichen Rollen markante Figuren aus Fleisch und Blut.

    *Die Darbietungen der beiden sind für meine Ohren sogar atemberaubend !


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Francesco Sacrati: La Finta Pazza


    Cappella Mediterranea, Leonardo Garcia Alarcon


    Die Handlung ähnelt zunächst Händels Deidamia, nimmt dann aber einen anderen Verlauf!


    La Finta Pazza, die Oper in drei Akten von Sacrati, wurde 1641 in Venedig, in dem ersten sogenannten Opernhaus uraufgeführt. Es ist überraschend zu wissen, dass diese heute völlig unbekannte und vergessene Oper einer der größten Erfolge des 17.Jh. war, zuerst in Italien und dann auch in Frankreich. In Frankreich war sie übrigens die erste Oper die am Hof von Ludwig XIII aufgeführt wurde, der kleine Ludwig XIV war auch dabei mit seinen 7Jahren.
    Die frühbarocke Oper erzählt vom vorgetäuschten Wahnsinn der Geliebten des Achill, die ihn davon abhalten will am Trojanischen Krieg teilzunehmen. Es enthält zudem die erste Wahnsinnsarie der Musikgeschichte, erotische und farcenhafte Szenen, eine lüsterne Amme (toll gesungen und interpretiert vom Bariton Marcel Beekman), und......man glaubt es kaum, das Hohelied auf die Bisexualität. Mariana Flores singt eine überragende Deidamia, sie überzeugt mit einer tadellosen Interpretation, genau so wie auch der Counter Paul-Antoine Bénos-Dijan als Achill mit seiner geschmeidigen und gefüglvollen Stimme, zu erwähnen ist auch der 2.Counter Carlo Vistoli als Ulisse.
    Ich war völlig überwältigt von dieser Oper im Stil Monteverdis (man sagt er war Schüler von ihm, was aber nicht belegt ist).


    LG Fiesco

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