Was hört ihr gerade jetzt? (Klassik 2023)
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Heinrich Marschner
Ouvertüren zu "Kaiser Adolph von Nassau", "Des Falkners Braut", "Prinz Friedrich von Homburg", "Lukretia", "Der Bäbu", "Der Goldschmied von Ulm" & "Der Templer und die Jüdin"; "Grande Ouverture solenne"
Slowakisches Staatliches Philharmonisches Orchester
Alfred Walter
Aufnahme: Haus der Künste, Košice, 9.-11. Februar 1993, 2.-3. Juli 1993 & 4.-5. Februar 1994 -
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Es gibt von der "Tragédie de Salomé" ein paar Einspielungen. Meine favorisierte ist jene unter Jean Martinon für EMI bzw. Erato (vor einiger Zeit in einer größeren Box, gab es aber auch einzeln). Der letzte Nacht noch gehörte de Almeida ist allerdings auch wirklich gut. Paul Paray hat übrigens auch eine vorgelegt, die erste in Stereo und lange die einzige, die ich aber nicht mehr im Ohr habe. Daneben gibt es noch einige neuere Aufnahmen, die man durchaus erwähnen sollte. Die gezeigte unter Nézet-Séguin kannte ich bisher nicht, wobei ich gestehen muss, dass mich dieser Dirigent eher selten völlig überzeugt hat.
...Ich erweitere als nächstes den musikalischen Horizont und wähle die abgebildete Einspielung mit Paul Paray.
Bezüglich Yannick Nézet-Séguin bin ich mit Dir einer Meinung, lieber Joseph, insbesondere, was seine neuen Beethoven Aufnahmen angeht.
Eine große Ausnahme bildet für mich allerdings seine Debütaufnahme mit der Staatskapelle Dresden mit Bruckners 3. Sinfonie in der Urfassung:
Anton Bruckner (1824-1896)
Symphonie Nr.3
Edition Staatskapelle Dresden Vol. 39
Staatskapelle Dresden, Yannick Nezet-Seguin
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Florent Schmitt
Suiten Nr. 1 & 2 aus "Antoine et Cléopâtre" op. 69
BBC Symphony Orchestra
Sakari Oramo
Aufnahme: Watford Colosseum, 29.-30. Oktober 2017
Mit diesem Komponisten wollte ich mich nach der bezwingenden "Tragédie de Salomé" bereits vor einigen Jahren eingehender beschäftigen, doch es kam nicht dazu. Zeit also, dies nachzuholen. Es gibt auch noch etliches zu entdecken an Orchesterwerken. Es handelt sich hierbei konkret um Musik zur Tragödie "Antony and Cleopatra" von Shakespeare und datiert auf 1920. Den exotischen Tonfall trifft Schmitt augenscheinlich hervorragend. -
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Joseph II. Lieber Joseph.
Diese Chandos-Aufnahme ist sicher hervorragend, werde sie mir besorgen
Schmitt's 2. Symphonie wurde bereits 1991 von Patrick Davin und dem Rheinland-Pfalz Philharmonic auf Marco Polo eingespielt.
Es gibt davon noch eine (ex-EMI) Aufnahme von 1960 mit Jean Martinon auf dem Label Forgotten Records.
Die beiden Suiten aus "Antoine et Cléopâtre" spielte 1988 Leif Segerstam auf dem Label Cybelia ein.
Und, last but not least: Die komplette "Tragédie de Salomé" (in der Originalfassung für kleineres Orchester) wurde von Patrick Davin ebenfalls 1991 auf Marco Polo eingespielt. Die spätere Suite ist aber definitiv genialer in der Orchestrierung: Da finde ich die 1973er Aufnahme Martinons (gekoppelt mit Schmitts genialem "Psalm 47") die beste - dies auch was die Tontechnik betrifft.
Als ich früher mal Schmitts (Filmmusik-)Suiten von "Salammbô" Marco Polo vorgeschlagen hatte (die Partituren hatte ich bereits studiert), wurde dieses Projekt plötzlich abgeblasen; man fand es zu ausgefallen. 1991 erschien es dann immerhin mit dem Dirigenten Jacques Mercier auf dem Label Adès...
Sehr empfehlenswert ist auch Schmitts Ballett "Oriane et le Prince d'Amour" (auch vorhanden auf der erwähnten Forgotten Records-CD) - oder dessen Suite mit dem Rheinland-Pfalz-Orchester unter Pierre Stoll (Label: Cybélia).
Und ja nicht Schmitts genialen Schmachtfetzen "Chant Elégiaque" für Cello und Orchester (vor allem die Einspielung David Geringas') vergessen
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Der Morgen beginnt mit Beethoven.
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Trauerkantate auf den Tod Kaiser Josephs II. WoO 87
Charlotte Margiono, Sopran
William Shimell, Bass
Veronica Verebély, Sopran-Solo
Ulrike Helzel, Alt-Solo
Clemens Bieber, Tenor
Kantate auf die Erhebung Leopolds II. zur Kaiserwürde WoO 88
Christine Schäfer, Sopran
Clemens Bieber, Tenor
Victor von Halem, Bass
Ulrike Hetzel, Alt-Solo
Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin
Christian Thielemann
Berlin, Jesus-Christus-Kirche, 9/1996 (WoO 87) & 2/1997 (WoO 88)
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Jetzt steht das Cello im Zentrum ...
Sir Peter Maxwell Davies (1934-2016)
Strathclyde Concerto No.2 for cello and orchestra°
Sonata for cello and piano 'Sequentia Serpentigena'*
Dances from 'The Two Fiddlers'*
Little Tune for Vittorio in Maremma for solo cello
Vittorio Ceccanti, Cello
Bruno Canino, Piano*
Orchestra Sinfonica della RAI
Sir Peter Maxwell Davies
Torino, Auditorium RAI, 13 September 2006 Live°/
Arezzo, Montevarchi, Studio di registrazione di Valter Neri, 10 & 11 Mai 2012
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Bezüglich Yannick Nézet-Séguin bin ich mit Dir einer Meinung, lieber Joseph, insbesondere, was seine neuen Beethoven Aufnahmen angeht.
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Und genau diesen Beethoven mag ich mir noch anhören. Die Box steht auf dem Merkzettel, vielleicht höre ich aber auch online rein.
Passend dazu erscheint bei Breitkopf und Härtel demnächst die Box mit den Partituren, die für diese Einspielung erstmals verwendet wurden.
Ein großer Luxus - mal schauen, ob ich mir den mal gönne...
Was gefällt Dir nicht an den Aufnahmen mit Nézet-Séguin?
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Joseph II. Lieber Joseph.
Diese Chandos-Aufnahme ist sicher hervorragend, werde sie mir besorgen
Schmitt's 2. Symphonie wurde bereits 1991 von Patrick Davin und dem Rheinland-Pfalz Philharmonic auf Marco Polo eingespielt.
Es gibt davon noch eine (ex-EMI) Aufnahme von 1960 mit Jean Martinon auf dem Label Forgotten Records.
Die beiden Suiten aus "Antoine et Cléopâtre" spielte 1988 Leif Segerstam auf dem Label Cybelia ein.
Und, last but not least: Die komplette "Tragédie de Salomé" (in der Originalfassung für kleineres Orchester) wurde von Patrick Davin ebenfalls 1991 auf Marco Polo eingespielt. Die spätere Suite ist aber definitiv genialer in der Orchestrierung: Da finde ich die 1973er Aufnahme Martinons (gekoppelt mit Schmitts genialem "Psalm 47") die beste - dies auch was die Tontechnik betrifft.
Als ich früher mal Schmitts (Filmmusik-)Suiten von "Salammbô" Marco Polo vorgeschlagen hatte (die Partituren hatte ich bereits studiert), wurde dieses Projekt plötzlich abgeblasen; man fand es zu ausgefallen. 1991 erschien es dann immerhin mit dem Dirigenten Jacques Mercier auf dem Label Adès...
Sehr empfehlenswert ist auch Schmitts Ballett "Oriane et le Prince d'Amour" (auch vorhanden auf der erwähnten Forgotten Records-CD) - oder dessen Suite mit dem Rheinland-Pfalz-Orchester unter Pierre Stoll (Label: Cybélia).
Und ja nicht Schmitts genialen Schmachtfetzen "Chant Elégiaque" für Cello und Orchester (vor allem die Einspielung David Geringas') vergessen
Danke für die vielen Höranregungen, lieber adriano!
Die "Salammbô"-Filmmusik habe ich mir tatsächlich heute angehört und bin vielleicht sogar noch mehr angetan als von "Antoine et Cléopâtre". Sehr betörende, üppige Musik., in der letzten Suite auch mit Chor. Die Frage, wieso es nur eine einzige (allerdings m. E. sehr gute) Einspielung gibt, stellte ich mir dabei; Du hast sie nun quasi beantwortet. Seien wir froh, dass es immerhin diese eine gibt.
Ich würde noch als hörenswert hinzufügen wollen Schmitts Symphonische Dichtungen "La Palais hanté" ("Der Geisterpalast") nach Edgar Allan Poe und "Rêves" ("Träume"). Ersteres gibt es mit Prêtre (EMI) und Tortelier (Chandos), letzteres mit besagtem Segerstam (Marco Polo) und David Robertson (Naive).
"Salammbô" ist aktuell in einer Box (Sony) zu haben, gebraucht auch einzeln (RCA):
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Und genau diesen Beethoven mag ich mir noch anhören. Die Box steht auf dem Merkzettel, vielleicht höre ich aber auch online rein.
Passend dazu erscheint bei Breitkopf und Härtel demnächst die Box mit den Partituren, die für diese Einspielung erstmals verwendet wurden.
Ein großer Luxus - mal schauen, ob ich mir den mal gönne...
Was gefällt Dir nicht an den Aufnahmen mit Nézet-Séguin?
Ein Musikfreund schreibt dazu:
Beethoven neu erzählt, aber kaum schlüssig. Flotte Tempi sind eines der Kennzeichen dieser neuen Eroica-Einspielung. Die Musik läuft wie am Schnürchen, klingt sehr geschäftig, leider wird dabei die Pauke – sehr schlank – vernachlässigt. Alles scheint gleich wichtig zu sein, die Interpretation hat keine Schwerpunkte und auch keine richtigen Höhepunkte, das drückt sich deutlich in der dynamischen Gestaltung aus. Der Aufnahme fehlt die akustische Tiefenstaffelung, alles spielt sich in einer Ebene ab, wie in einem Film. Es gibt keine Berge und Täler, ich vermisse deutlich Phasen der Anspannung und des Loslassens … Man gewinnt den Eindruck, dass die technische Perfektion der Ausführung Beethovens Intension überfährt. Der Aufnahme fehlt das Heroische. Der Höhepunkt mit der Peripetie kulminierend in T. 208 wird vom Dirigenten überfahren, dem Klopfmotiv der Pauke wird dort keine Dringlichkeit zugeteilt, noch schlimmer, man hört sie fast nicht … Für mich eine enttäuschende Aufnahme, die Beethovens Aufriss in keiner Weise gerecht wird.
Dann höre Dir doch genau diesen Beethoven an …
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Ein Musikfreund schreibt dazu:
Beethoven neu erzählt, aber kaum schlüssig. ..., leider wird dabei die Pauke – sehr schlank – vernachlässigt. Alles scheint gleich wichtig zu sein, die Interpretation hat keine Schwerpunkte und auch keine richtigen Höhepunkte, das drückt sich deutlich in der dynamischen Gestaltung aus. ... dem Klopfmotiv der Pauke wird dort keine Dringlichkeit zugeteilt, noch schlimmer, man hört sie fast nicht … Für mich eine enttäuschende Aufnahme, die Beethovens Aufriss in keiner Weise gerecht wird.
Dann höre Dir doch genau diesen Beethoven an …
Das klingt - besonders mit der deutlichen Kritik an der Pauke - abschreckend...!
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Nézet-Séguin - eher ein schwieriger Fall. Ich finde da einiges arg gehyped und reichlich belanglos.
Wirklich gute Aufnahmen unter ihm gibt es trotzdem. Zwei Symphonien von Florence Price etwa (DG). Oder Kurt Weills 2. Symphonie (Atma).
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Und genau diesen Beethoven mag ich mir noch anhören. Die Box steht auf dem Merkzettel, vielleicht höre ich aber auch online rein.
Passend dazu erscheint bei Breitkopf und Härtel demnächst die Box mit den Partituren, die für diese Einspielung erstmals verwendet wurden.
Ein großer Luxus - mal schauen, ob ich mir den mal gönne...
Was gefällt Dir nicht an den Aufnahmen mit Nézet-Séguin?
Lieber Accuphan,
hm, auf den Punkt gebracht: Es ist der Gesamtaufnahme anzuhören, dass sie recht schnell entstanden ist und dass wenig Probenzeit für die Konzerte verwendet wurde.
So wie in der Kritik klingt "alles irgendwie gleich", zweifelsfrei schwungvoll, aber das Individuelle fehlt mir. Der Grund, sich nach der 50. die 51. Gesamtaufnahme zu kaufen.
Dazu gerne mehr, bloß leider nicht jetzt, denn ein sehr schöner Termin wartet auf mich...
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