Die Idee zu diesem Threads kam mir gestern ganz spontan.
Heute - habe ich gezweifelt, ob ich nicht in den laufen RT-Thread über "Sinn und Unsinn des Regietheaters" einsteigen soll, bin dann aber davon abgekommen, weil ein Thread von bislang 1626 Beiträgen ohnedies unüberschaubar genug ist. und sich dort bereits jede Hoffnung auf Strukturierung des Thhemas in Luft aufgelöst hat
Dennoch hat mich der genannte Thread, bzw. einige Beiträge der letzten Stunden, wieder an den von mir angedachten Thread erinnert - und hier ist er nun
Die Thematik ist hier eine andere, obwohl ganz kurz Besucherzahlen mit Zustimmung oder Ablehnung zum Regietheater in Verbindung gebracht werden.
Man hat unter anderm die Frage gestellt, ob es nicht auch sein könne, daß man mehr Leute für Oper interessieren könne - wenn man NOCH abwegiger inszenierte.
Eine interessante und IMO zugleich abstruse Frage.
Ich will meinen Vorschlag für eine Antwort auf diese Frage hier unverbindlich präsentieren. Sie ist NEIN
Was dann hier noch stört ist diese altmodische Musik der verstorbenen Komponisten, Man müsste sie umarbeiten oder besser gesagt durch eine modernere, passendere ersetzen - oder besser ganz weglassen. Weil die hier genannte, angepeilte Publikumsgruppe, die nicht in die Oper geht, ist eigentlich an der Musik der konservativen Opernkomponisten nicht interessiert und findet sie als (ver)störend. Aber wenn wir diese Musik - aus irgendwelchen überholten Vorstellungen von Tradition - nun doch - weitgehend belassen (weil mit irgend etwas muß das konservative Publikum bei der Stange gehalten werden - so ist der Text weiterhin eine freien künstlerischen Gestaltung im Wege. Der gehört gesäubert - und zwar radikal.
Womit wir beim Sprechtheater wären. Hier wären die Stücke dann zwar auch verpfuscht - aber einerseits interessiert das den Opernliebhaber enigs bis kaum - andrerseits gibt es dort nicht die störende Musik, die das sprachliche Anpassen an die veränderte Szenerie erschwert....
Es ist zudem ein anderes Publikum.
Heute wird von den Gegnern des Opern-Regietheaters mit sinkenden Besucherzahlen argumentiert - von den Befürwortern ebenso.
In diesem Thread soll es nicht um die Frage gehen, wie sehr Regietheater (immer auf Oper bezogen) Schunf oder nicht Schund ist - sondern warum es sich so stabil hält - und ob Besucherzahlen ein Hinweis auf dessen vordergründige Akzeptanz sind.
Meiner Meinung nach hat des Regietheaster ein paar ziemliche "Stützpfeiler", die es zwar nicht unverwundbar machen, aber immerhin seine Position festigigen. Dazu ist es hilfreich sich mal anzusehen wer in die Oper geht und wer nicht - und warum und warum nicht.
mfg aus Wien
Alfred