Warum überlebt das Regietheater so lange ? - Versuch einer Analyse

  • Mir ist zwischenzeitlich überhaupt nicht mehr klar, warum und worüber gestritten wird.

    Ich gaslube es ist vielen nicht klar - MIR aber schon

    Es andelt sich um enen Stellvertreterkrieb zwischen links und rechts oder anders betrachtet zwischen dem konservativ-traditionellen Flüger der Gesellschaft, der an der alten und immerhin in Teilen noch vorhandenen Gesellschaftsordnng mit hierarchischen und ästhetischen Vorgaben mit fixen- oder fast fixen Wertvorstellungen - und einem extem progressiv-liberaalen Flügel, der die bürgerliche und vom Adel geprägte Welt in Frage stellt, auoritäten und Normen als Fessel sieht und mein, es gäbe keine Tabus mehr, und wenn, dann bricht man sie eben.

    Die wengen Zeilen erlauben antürlich keine differenzierte Darstellung - aber der Kern wird hoffentlich getroffen.

    Der Begriff "Regietheater" greift nicht bei der bestehende Problematik, das dürfte ja jeder verstanden haben.

    DOCH doch

    Man darf hier nicht am Wort kleben und jetzt spitzfindig herumklauben inwieweit der Begriff zutriff. Der Begriff "Verunstaltungstheater", den wenn ich mich richtig erinnere G. W geprägt hat, träfer vermutlich eher zu - aber er klingt hat von haus aus unfreundlch.

    Der Name spielt übrigens keine Rolle.

    Werner Hintze (ich glaube es war er) schrieb neulich über einige Theatermacher der vergangenheit und betonte, sie hätten jeder einen anderen Stil und würden dennoch in einen Topf geworfen.

    Und das geschieht, weil alle diese Personen oder zumindest die meisten - einige sympatisiserten mit dem Kommunismus - sich am Traditionstheater vergriffen haben. Die Grenzen sind ja fliessend, aber aus meiner Sicht hat das Übel schon (schleichend) bei Gerhard Hauptmann beim Sprechtheater begonnen in der Oper beim Verismo oder deren Vorläufer (z.B. Carmen) Im einem meiner OPernfühere von ca 1909 wird das "unmoralische Stück nur deshalb akzeptiert, weil Bize das musikalische Kolorit des Landes so gut getroffen hat.Das mag übertrieben sein - aber man hatte irgendwie schon damals das gespür dafür, das hier Tabus gebrochen würden. In weiterer Folge erlosch die "Gafahr! aus diesem Bereich scheinbar- wei die späteren Opern ohnen kaum Anklang beim Publikum fanden. Und hier setzt nun das ein was heut als "Regietheater" bezeichnet wird.

    Angeblich gibt es das nicht - aber jeder weiß was hier gemeint ist. Ich erspare mir - ein weiteres Mal auf die klaren Merkmale hinzuweisen.

    Da unser Rechtsstaat die künstlerische Freiheit in den Grundrechten verankerte, hat man die unterschiedlichen Wege in der Gestaltung zu akzeptieren.

    Das war gut gemeint - war aber ein Unglück

    Immer wieder werden Aussagen und Verordnungen aus der Vergangenheit zitiert, die dereinst in gutem Glauben und mit bester Absicht gemacht wurden, aber ohne den Schimmer einer Ahnung welche Auswüchse der "Gesellschaft " einst als "Normalität" betrachtet würden....

    Es sollte die Kunst geschützt werden - gegen willkürliche Eingriffe von Seiten der Mächtigen,

    wobei allerdings gesagt werden muß, daß schon seit Menschengedenken Kunst mißbräuchlich verwendet wurde,

    beispielsweise zum Zwecke von politischen und gesellschaftlichen Umstürzen

    Dank behutsamer Zensur wurde das - von Ausnahmefällen abgesehen - verhindert.

    HEUTE indes ist es UNKUNST die sich hiter dem Schutzschild der Kunst verschanzr.

    Jeder Nobody, der ein paar Striche auf ein stück Papier mach, oder Gediche schreibt die sich nicht reimen

    oder Stilrichtungen die dem Dadaismus verwandt sind vertritt

    darf sich heute "Künstler "nennen.

    In jener Zeit, wo echte Kunst vollbracht wurde, gab es keine Freiheit der Kunst,

    die Komponisten wurden gar nicht als Künster anerkannt - und mussten Stück abliefer

    genau nach Vorschrifte ihrer Dienstherren und Dienstverträge.....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred,

    Zitat

    Ich gaslube es ist vielen nicht klar - MIR aber schon

    Es andelt sich um enen Stellvertreterkrieb zwischen links und rechts oder anders betrachtet zwischen dem konservativ-traditionellen Flüger der Gesellschaft, der an der alten und immerhin in Teilen noch vorhandenen Gesellschaftsordnng mit hierarchischen und ästhetischen Vorgaben mit fixen- oder fast fixen Wertvorstellungen - und einem extem progressiv-liberaalen Flügel, der die bürgerliche und vom Adel geprägte Welt in Frage stellt, auoritäten und Normen als Fessel sieht und mein, es gäbe keine Tabus mehr, und wenn, dann bricht man sie eben.

    Die wengen Zeilen erlauben antürlich keine differenzierte Darstellung - aber der Kern wird hoffentlich getroffen.

    es kann kein Stellvertreterkrieg stattfinden, wenn es sich doch um verschiedene Arten des künstlerischen Gestaltung handelt, die bei uns eine fast uneingeschränkte Freiheit genießt!


    Es grüßt


    Kar.

  • Wenn das Theaterkunstwerk ein Stück verwendet (was es bekanntlich nicht muss), dann ist es von diesem Stück natürlich nicht "autonom", weil der Text des Stücks ja Teil des Theaterkunstwerks wird. Daraus folgt aber nicht, dass man dem Stück gegenüber eine Art von Treue- oder Gerechtigkeitspflicht hat.

    Ich persönlich reite gern auf altmodischer Gerechtigkeit herum.


    Es kann ja jeder "Theaterkünstler " so viel herumexpermentieren, wie er lustig ist und er soll auch die Klassiker nach Herzenslust in seinem persönlichen "Theaterkunstwerk" mit verwurschteln, wenn ihm gerade danach ist.


    Was meiner Ansicht nach aber nicht geht - aus ethisch-moralischen Gründen- ist, eine Aufführung unter Originalnamen und -titel ( z. B. Wolfgang Amadeus Mozart "Die Zauberflöte") anzukündigen und dann wird irgendein selbstausgedachter zusammengemurkster Blödsinn gezeigt, der mit diesem Original so gut wie nichts mehr zu tun hat, weil es nur noch minimalst Verwendung findet.


    Es wäre für den Opernmacher dem ursprünglichen Schöpfer ( auch, wenn er schon 200 Jahre tot ist) , denen, die sich ihm verpflichtet fühlen und auch sich selbst gegenüber ( um mit reinem Gewissen morgens in den Spiegel schauen zu können, falls er denn eines hat) ehrlich, moralisch sauber, anständig und auch gerecht, entsprechend eindeutig zu etikettieren.


    Verstehst du, wie ich das meine?

    :hello:

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • Es kann ja jeder Theaterkünstler herumexpermentieren, wie er lustig ist und er soll auch die Klassiker nach Herzenslust in seinem persönlichen "Theaterkunstwerk" mit verwurschteln, wenn ihm gerade danach ist.

    Das Problem wäre lediglich - Es würde kein Mensch hingehen.....

    ZUmindest nich genügend um den Aufwand einer Aufführung zu rechtfertigen...


    LG aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Da unser Rechtsstaat die künstlerische Freiheit in den Grundrechten verankerte, hat man die unterschiedlichen Wege in der Gestaltung zu akzeptieren.

    Alles in Ordnung, solange man keinen Etikettenschwindel betreibt.


    Eine Regietheather-Oper ist eben nicht "Die Zauberflöte", sondern allenfalls ein "Singspiel, entfernt angelehnt an Die Zauberflöte, unter weitgehender Verwendung der Musik von W. A. Mozart".

  • Im Bereich des Musicals hat das Regietheater noch keinen Einzug gehalten.Die Rechteinhaber dort machen viele Vorgaben, ohne deren Erfüllung die Bühnen die Werke gar nicht aufführen dürfen. Für Les Misérables müssten z.B. die Entwürfe für Bühnenbild und Kostüme zum Office des Produzenten Cameron Mackintosh nach London geschickt und dort abgesegnet werden. Die Besetzung von Rollen muss dem Geschlecht der Rolle entsprechen. Ich wundere mich z.B. gerade, dass die Volksoper Wien in der Dreigroschenoper Macheath mit einer Frau und die Spelunken-Jenny mit einem Mann besetzen darf. Bei Musicals werden derzeit auch vermehrt ethnische Besetzungen vorgeschrieben. In Miss Saigon oder Der König und ich müssen die Asiaten von Asiaten gespielt werden. Yul Brynner wäre als König von Siam heute "böse" und verboten.

  • Alles in Ordnung, solange man keinen Etikettenschwindel betreibt.


    Eine Regietheather-Oper ist eben nicht "Die Zauberflöte", sondern allenfalls ein "Singspiel, entfernt angelehnt an Die Zauberflöte, unter weitgehender Verwendung der Musik von W. A. Mozart".


    Stimmt, genau das ist der wunde Punkt.

    Wieviele gehen denn heute in die Oper und sind wirklich völlig überrascht über das was geboten wird? Etikettenschwindel wäre ja genau das. Die Empörung einiger kommt doch nicht wegen des Etikettenschwindels, sondern wegen des Missfallens der Inszenierung. Und wie ich über die Zeit hier mitkriege meistens welche, die gar nicht in die Oper gehen :saint:


    Das hat sich nun doch herumgesprochen! (Ich bin wahrscheinlich der letzte, der das nun gelernt hat :P) Also informieren und erst dann hingehen, wenn es einem gefallen könnte, andernfalls eben nicht! Das sieht nach einem wirklich lösbaren Problem aus !

  • Dass gerade du dich hier für die Rechte des ehemaligen Users "Gerhard Wischniewski" einsetzt, wird ihn sicher sehr rühren... Da er auf beinahe jeden Beitrag jedoch mit mehr oder weniger dem gleichen Wortlaut geantwortet hat, kann sich der geübte Leser dieses Forums sehr gut vorstellen, wie seine Antwort ausgefallen wäre...


    Herr Wischniewski teilt aber in seinem neuen Forum auch gegen die alten Taminos aus. Am 1. Januar diesen Jahres schrieb er:


    "Von machen Leuten, die sich besonders profilieren wollten, kamen Beiträge, gespickt mit Fachjargon aus deren persönliche Interessen- oder Arbeitsgebieten, die die meisten Leser ohne Fachlexikon (z.B. der Philosophie) nicht entziffern konnten und womit sie demonstrieren wollten, welche Kapazitäten sie seien. Dem normalen Leser kam das nur lächerlich vor (vielleicht verstanden diese Leute auch nicht, sich verständlich auszudrücken)."


    Ansonsten bleibe ich doch lieber hier...

  • Herr Wischniewski teilt aber in seinem neuen Forum auch gegen die alten Taminos aus. Am 1. Januar diesen Jahres schrieb er:


    "Von machen Leuten, die sich besonders profilieren wollten, kamen Beiträge, gespickt mit Fachjargon aus deren persönliche Interessen- oder Arbeitsgebieten, die die meisten Leser ohne Fachlexikon (z.B. der Philosophie) nicht entziffern konnten und womit sie demonstrieren wollten, welche Kapazitäten sie seien. Dem normalen Leser kam das nur lächerlich vor (vielleicht verstanden diese Leute auch nicht, sich verständlich auszudrücken)."


    Ansonsten bleibe ich doch lieber hier...

    Keiner kann sich vorstellen, wer gemeint sein könnte ... :)


    Aber Fachkompetenz für den "normalen Leser" als lächerlich darzustellen, ist in dieser Pauschalität auch nicht überzeugend. Das Recht auf "Dumm sein" sei jedem gestattet, aber im Einzelfall muss doch gesehen werden, ob man nicht doch von Kompetenz profitieren kann.


    Selbstverständlich darf auch der Dumme glücklich sein, aber sein Anspruch, diese Form des Glücks als gemeinverbindlich zu verkaufen, ist doch eher beschränkt, oder?

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Es wäre für den Opernmacher dem ursprünglichen Schöpfer ( auch, wenn er schon 200 Jahre tot ist) , denen, die sich ihm verpflichtet fühlen und auch sich selbst gegenüber ( um mit reinem Gewissen morgens in den Spiegel schauen zu können, falls er denn eines hat) ehrlich, moralisch sauber, anständig und auch gerecht, entsprechend eindeutig zu etikettieren.


    Der arme Mozart! Aus ihm hätte durchaus etwas werden können - vielleicht würde irgendwer sich sogar für seine kaum gespielte Oper namens "Die Zauberflöte" interessieren, wenn (ja wenn) nicht ein böser Regisseur am Volkstheater Hintertupfingen auf die Idee gekommen wäre, eine Aufführung mit dem Titel "Die Zauberflöte" auf einer Raumstation spielen zu lassen. So muss der arme Mozart als Geheimtipp für Eingeweihte weiterbestehen, und "Die Zauberflöte" bleibt ein randständiger Exot im Opernkanon. ;)


    Sarkasmus-Modus aus und etwas ernsthafter: Derartige Moralpredigten sind in der Kunst selten sinnvoll. Man könnte die moralische Schuldigkeit ja auch umdrehen: warum soll man sich dem über 200 Jahre toten Mozart verpfichtet fühlen aber nicht sich selbst oder dem Theater, für das man arbeitet, oder den anderen Mitgliedern des Regieteams oder der Regiekunst etc.? Das scheint mir doch recht willkürlich zu sein.


    Wer sagt Dir außerdem, dass der Theaterkünstler seine Arbeit nicht mit höchstem künstlerischen (und sonstigen) Ethos gemacht hat? Vielleicht kam er einfach nur zu anderen Schlüssen als Du, wie eine gute Aufführung der "Zauberflöte" in den 2020er Jahren aussehen könnte?


    (Nur mal ganz am Rande: ich bewundere Mozart beinahe über alle Maßen, und auf meinem Klavier steht eine kleine Mozart-Büste. Trotzdem bin ich so frech, seine Sonaten zu spielen, obwohl ich sie nicht wirklich gut beherrsche - vielleicht ist mein Anstand zu begrenzt? :))


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Er wiederholt seine Behauptung, dass die Alternative zur "Werkgerechtigkeit" (bzw. die wesentliche Konsequenz aus ihrer Abwesenheit) eine "Beliebigkeit" und "Unverbindlichkeitsmasche" sei.

    Ich glaube, ich habe oft genug klar gemacht, wie ich das meine. Es geht um die Leugnung der äußeren Verbindlichkeiten. Wenn das Werk (angeblich) keine Verbindlichkeiten stellt und auch nicht der Wille der Autors/Komponisten, ist es im Prinzip beliebig, ob die Aufführung die Aufführung eines Werkes ist oder nicht. Dann gibt es keine Maßstäbe und Grenzen, was im Falle der Aufführung eines Stückes mit Werkcharakter Ausmaß und Grenzen der Bearbeitung bzw. der Bearbeitungsmöglichkeiten angeht. Noch nicht mal die Minimalbedingung, dass man das Stück als das erkennen können sollte, was es ist, wird als Verbindlichkeit akzeptiert. Und das bedeutet dann Beliebigkeit. Das konkrete Beispiel von Hintze war, dass Carmen nicht von ihrem Liebhaber erschossen wird wie in Bizets Stück, sondern Selbstmord begeht. Wenn der Regisseur meint, das passe besser in sein Konzept vom Theaterkunstwerk, kann er das nach seiner Meinung machen. Und genau das geht nicht. Dann ändert sich nämlich der Sinn dieses Dramas und der dramatischen Handlung, so dass das Stück mit Bizets Oper kaum noch etwas zu tun hat.

    Es wird als irgendwie schlimm angesehen, wenn die "Handlung" (gemeint ist wohl das Bühnengeschehen) nicht zu Musik und Text passt.

    Die Formulierung zeigt schon das Problem: Die Unverbindlichkeit wird als Normalfall betrachtet, also dass es im Prinzip egal ist, ob es überhaupt Widersprüche gibt oder nicht. (Verständlich ist das vor dem Hintergrund, dass das Kriterium der Rezeption die Kategorie des "Interessanten" der Eventkultur ist. Auch ein Widersinn und Unsinn kann interessant sein.) Das ist das eigentlich Schlimme - und bezeichnend schweigen sich die RT-Künstler hier aus. Der Normalfall im Leben ist aber, dass der Mensch Widersprüche als Sinnwidrigkeiten empfindet und nach einer Begründung dafür verlangt, warum sie ihm zugemutet werden. Die bekommt er aber nicht, weil sich die RT-Künstler auch hier in die Unverbindlichkeit flüchten. Und das schafft Verdruss. Deswegen hatte ich gesagt, dass man eine Antwort darauf geben können sollte, warum man solche Sinnwidrigkeiten tolerieren muss, welcher Sinn dahinter stehen könnte.

    Das kann man aber so pauschal nicht sagen. Es können auch sehr reizvolle Effekte daraus entstehen, wenn die Regie in der Gestaltung des Bühnengeschehens gegen Musik oder Text geht und diese bricht.

    Das war ja genau meine Frage, dass man Antwort geben muss, inwiefern man solche Widersprüche akzeptieren kann, wo da der Sinn ist oder wo die Sinnwidrigkeit einfach eine Sinnwidrigkeit bleibt. So ein Beispiel hatte ich selber gebracht - Mahlers Liedvertonung, welche den Text ironisierend kommentiert. Dann nimmt Mahler den Text aber verbindlich - das ist eben der Unterschied. Die Ironisierung hat keinen Sinn ohne die Textvorlage, die ironisiert wird, worauf sie sich bezieht. Was nicht ironisierbar ist, kann auch nicht ironisiert werden - die Ironisierung ist ja nicht willkürlich, sondern begründet durch den Textsinn. Das impliziert eine Sachverbindlichkeit.

    Die wiederholte Verwendung des Begriffs vom "autonomen" Theaterkunstwerk. Das Wort "autonom" haben in diesem Zuammenhang m. E. Holger und Helmut in die Diskussion eingebracht, von Werner Hintze stammt es nicht

    Wenn gesagt wird, es gibt Verbindlichkeiten nur innerhalb des Theaterkunstwerks und dieses hätte keine zu beachten gegenüber Entitäten außerhalb (Sachverbindlichkeiten vom Werk her, Autorenwillen), beansprucht es damit Autonomie.

    Daraus folgt aber nicht, dass man dem Stück gegenüber eine Art von Treue- oder Gerechtigkeitspflicht hat.

    Wenn man beansprucht ein Werk aufzuführen, dann gibt es diese "Treuepflicht". Denn ansonsten benutzt man das Werk nur als Materialansammlung, um daraus beliebig etwas Neues und Anderes zu fabrizieren, also als Mittel zum Zweck für die Erstellung eines neuen "Tehaterkunstwerks", was mit dem "Original" so gut wie nichts mehr zu tun hat. Ich finde es schon ermüdend, mich hier immer wiederholen zu müssen und Dinge zu erklären, die sonnenklar sind.

    Es kann ja jeder "Theaterkünstler " so viel herumexpermentieren, wie er lustig ist und er soll auch die Klassiker nach Herzenslust in seinem persönlichen "Theaterkunstwerk" mit verwurschteln, wenn ihm gerade danach ist.


    Was meiner Ansicht nach aber nicht geht - aus ethisch-moralischen Gründen- ist, eine Aufführung unter Originalnamen und -titel ( z. B. Wolfgang Amadeus Mozart "Die Zauberflöte") anzukündigen und dann wird irgendein selbstausgedachter zusammengemurkster Blödsinn gezeigt, der mit diesem Original so gut wie nichts mehr zu tun hat, weil es nur noch minimalst Verwendung findet.

    Genau das ist es!

    Im Bereich des Musicals hat das Regietheater noch keinen Einzug gehalten.Die Rechteinhaber dort machen viele Vorgaben, ohne deren Erfüllung die Bühnen die Werke gar nicht aufführen dürfen. Für Les Misérables müssten z.B. die Entwürfe für Bühnenbild und Kostüme zum Office des Produzenten Cameron Mackintosh nach London geschickt und dort abgesegnet werden. Die Besetzung von Rollen muss dem Geschlecht der Rolle entsprechen. Ich wundere mich z.B. gerade, dass die Volksoper Wien in der Dreigroschenoper Macheath mit einer Frau und die Spelunken-Jenny mit einem Mann besetzen darf. Bei Musicals werden derzeit auch vermehrt ethnische Besetzungen vorgeschrieben. In Miss Saigon oder Der König und ich müssen die Asiaten von Asiaten gespielt werden. Yul Brynner wäre als König von Siam heute "böse" und verboten.

    Ich hatte das Beispiel der Stimmungs-Affäre gebracht. Stockhausen hat genau hier von seinem Urheberrecht Gebrauch gemacht, und die Ersetzung einer Frauenstimme durch eine Männerstimme juristisch verbieten lassen.


    Schöne Grüße

    Holger

  • Im einem meiner OPernfühere von ca 1909 wird das "unmoralische Stück nur deshalb akzeptiert, weil Bize das musikalische Kolorit des Landes so gut getroffen hat.Das mag übertrieben sein - aber man hatte irgendwie schon damals das gespür dafür, das hier Tabus gebrochen würden.

    Ein noch früherer Tabubrecher war der böse Mozart, dessen "Cosi" bekanntlich von Beethoven wegen ihrer Unmoral abgelehnt wurde. Das war allerdings wohl pure Heuchelei, die vermutlich nur davon ablenken sollte, dass Beethoven selbst von seinen frühesten veröffentlichten Werken an so gut wie keine Verbindlichkeiten anerkannt und zahllose Tabus gebrochen hat (gut, er hatte auch noch keinen Herrn Doktor, der für ihn die Verbindlichkeiten ein für allemal festgelegt hat, sonst wäre er dieser Autorität natürlich gefolgt). Und so ist es überall, wo man auch hinschaut: Regietheater, Musiziermusik und Komponierkompositionen! Keiner dieser Möchtegern-Künstler hat das wiederholt, was sich als gut und edel herausgestellt hat, sondern alle haben frecherweise Neues geschaffen, obwohl doch vorher keiner wissen konnte, ob das auch gut geht.

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Wenn man beansprucht ein Werk aufzuführen, dann gibt es diese "Treuepflicht".

    Lassen wir mal dahingestellt, ob das so ist oder nicht, jedenfalls können wir doch festhalten, dass diese "Treuepflicht" nach Deiner Meinung nicht bedingungslos besteht. Wenn man also nicht "beansprucht, ein Werk aufzuführen", besteht auch keine "Treuepflicht".

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Lassen wir mal dahingestellt, ob das so ist oder nicht, jedenfalls können wir doch festhalten, dass diese "Treuepflicht" nach Deiner Meinung nicht bedingungslos besteht. Wenn man also nicht "beansprucht, ein Werk aufzuführen", besteht auch keine "Treuepflicht".

    Genau - und dann darf man die Aufführung auch nicht Aufführung des Werkes des Komponisten XY nennen, weil sie das nicht ist. Wenn man das dann trotzdem als Aufführung des Werkes verkauft, ist das nur ein Etikettenschwindel.

  • Alles in Ordnung, solange man keinen Etikettenschwindel betreibt.

    Tja, aber ohne den Etikettenschwindel liesse sich die Inszenierung noch schlechter verkaufen.


    Die Empörung einiger kommt doch nicht wegen des Etikettenschwindels, sondern wegen des Missfallens der Inszenierung.

    Das ist richtig - Aber ohne Etikettenschwindel wäre - wie schon weiter oiben gesagt - die KInszenierung nicht lebensfähig.

    Ind genau DESWEGEN möchten wir , daß der Etikettenschwindel juristisch als BETRUG definiert wird - und somit eingestellt wird. Das weitere ergibts sich quasi von selbst. Der Etikettenschwindel ist quasi die Lebensader des Regietheaters ......


    Und wie ich über die Zeit hier mitkriege meistens welche, die gar nicht in die Oper gehen :saint:

    Das ergibt sich wohl als logische Konsequenz

    Von Seiten der RT Befürworter wurde oft argumentiert, man müsse eine Inszenierung gesehen haben um darüber zu urteilen.

    Ein Finte par excellence: Da habe ich mein Geld schon den Machern in den Rachen geschoben und sie lachen sich ins Fäustchen.

    IMO genügt es in fast allen Fällen, wenn man den Namen des Regisseurs hört. Da haben viele ihre Glaub- und Kreditwürdigkeit eingebüsst - und eine zweite Chance gibt es nicht. Wer mal in irgendeiner Art und Weise negativ auffällig war, der ist gezeichnet fürs Leben, das gilt für fast alle Bereiche des Lebens. Nur Idealisten und Dummköpfe (was irgendwie dasselbe ist - heute sagt man beschönigend "blauäugig") lassen Straffällige nach ein paar Jahren frei, in der Hoffnung sie hätten sich "gebessert"......:hahahaha:

    warum soll man sich dem über 200 Jahre toten Mozart verpfichtet fühlen

    Ähh - eine gute Frage - früher hat man das Pietät genannt oder Anstand

    Heute meint man - alles was nicht explizit verboten ist - sei erlaubt.

    Oder aber auch verboten aber aus technischen Gründen nicht zu ahnden

    Das Internet ist hier ein glänzendes Beispiel: IllegaleDownloads, Phishing, Spam, unerwünsche Werbung, das Ausspionieren persönlicher Date für Werbung. etc etc


    Deshalb gibt es immer wieder Leute die mir sagen: Was gehst Du auch ins Internet - dort ist vorwiegend Gesindel beheimatet....

    Wer sagt Dir außerdem, dass der Theaterkünstler seine Arbeit nicht mit höchstem künstlerischen (und sonstigen) Ethos gemacht hat?

    Ich lese immer wieder "Theaterkünstler"

    Das sind keine KÜNSTLER ! sondern schlichte Handwerke - wenn überhaupt

    Ich würde einen Tischler nicht als "Künstler" bezeichen, der einen Tisch mit 4 verschieden langen Beinen herstellt - sondern als Stümper

    Es gibt aber natürlich auch "Kunsttischler" - Das ist dann eine andere Liga

    Gibt es auch Künstler unter den Regisseuren ?

    Vereinzelt ja: Zeffirelli, Schenk, Hampe, Ponelle und Pizzi wären hier zu nennen...

    Aber das sind eben Ausnahmen


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich habe von der Existenz dieses Forums bis zu diesem Thread überhaupt nichts gewusst... :untertauch:

    Du hast auch nichts verpasst. Der Stammgast des Opernhauses in Liberec z.B. recycelt dort einfach seine alten Tamino-Beiträge, G. W. postet seinen Einheitstext über Verunstaltungstheater und Willi erinnert unverändert mittels copy&paste an jeden Jahrestag.

    Die Zahl der spielenden Mitglieder scheint dort aber sehr begrenzt zu sein.

    Ein schöner Euphemismus.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Willi erinnert unverändert mittels copy&paste an jeden Jahrestag.

    Auch an den 233 Geburtstag und an den 197. Todestag ? et etc... ?


    Dennoch. Es hat einen guten Grund wenn ich vermeide andere Foren zu erwähnen

    Die Neugier ist ein menschliches Laster

    Und eine Internetseite mag noch so schlecht sein - sie findet duch immer Leser.

    Und das geht dann auf unsere Kosten !!

    Aber strategische Denken ist bei Tamino mit Sicherheit nicht die Stärke

    Etwas mehr davon und wir wären das einzige Forum im deutschen Sprachraum :cursing::cursing::cursing:


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • G. W. postet seinen Einheitstext über Verunstaltungstheater


    Wird der zumindest irgendwie variiert, oder ist der Text (unabhängig vom Thema) einfach immer identisch? ^^


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Wird der zumindest irgendwie variiert, oder ist der Text (unabhängig vom Thema) einfach immer identisch?

    Er variiert zwar den Text, aber nicht sein Argument: alles ist Verunstaltungstheater

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Um die Sache mal etwas übergreifender anzugehen: Holgers Schlussfolgerungen beruhen auf einer entscheidenden Prämisse, nämlich darauf, dass eine Theateraufführung (bzw. ihre Macher) zur Werkgerechtigkeit verpflichtet ist/sind, wenn der Aufführung ein geschriebenes Stück (sei es ein Drama oder eine Oper) zugrunde liegt.


    Diese Prämisse ist m. E. aus zwei Gründen fragwürdig:


    1) Theater benötigt keine geschriebenen Stücke, um Theater zu sein. Also muss für die Erfüllung von Holgers Prämisse ein entscheidender Prozess eintreten, wenn im Theater ein geschriebenes Stück verwendet wird: das Theater wird von der eigenständigen Kunstform quasi zur "Dienerin des Stücks". Es ist aber nicht begründet, worauf diese Transformation beruht oder wieso sie stattfindet, man muss dies als eine Art Glaubenssatz akzeptieren. Wohlgemerkt ist (laut Werner) bei einer übergreifenden Betrachtung des Phänomens Theater davon auszugehen, dass die Mehrheit der Theateraufführungen in der Menschheitsgeschichte ohne geschriebene Stücke erfolgt sind. Wieso also verzwergt sich das Theater zur "Dienerin des Stücks", bloß weil auf einmal ein geschriebener Text hinzutritt?


    2) Wir haben bereits festgestellt, dass es Stücke ohne Theateraufführung geben kann und Theateraufführungen ohne Stücke. So gesehen sind das zwei nicht aufeinander angewiesene Kunstformen. Wenn diese Kunstformen jetzt kombiniert werden (indem ein Stück für eine Theateraufführung verwendet wird), so soll - laut Holger - das Stück den Ton angeben und die Aufführung seiner werkgerechten Umsetzung dienen. Wieso ist es nicht umgekehrt? Wieso ist nicht die Aufführung primär den Erfordernissen des Theaters verpflichtet? Immerhin ist das Resultat - die Aufführung "mit" Stück - ja immer noch etwas, das im Theater stattfindet und Theater ist.


    Ohne Klärung dieser Bedenken ist Holgers Prämisse m. E. nicht zu akzeptieren, womit auch die aus ihr resultierenden Schlussfolgerungen nichtig sind.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • 1) Theater benötigt keine geschriebenen Stücke, um Theater zu sein.


    2) Wir haben bereits festgestellt, dass es Stücke ohne Theateraufführung geben kann und Theateraufführungen ohne Stücke.

    Du redest einfach zum wiederholten Male komplett an der Sache vorbei. Darum geht es schlicht nicht, sondern: Wenn ein Stück aufgeführt wird und aufgeführt werden soll, dass Werkcharakter ausgewiesener Maßen besitzt, dann gibt es Verbindlichkeiten. Das ist zwingend und darüber gibt es einfach keine Diskussion. Wenn Du im Theater keine Aufführungen von Werken sehen willst - na gut. Es gibt aber ein Publikum, wozu ich auch gehöre, was sie nach wie vor sehen will. Und das hat dann berechtigter Maßen bestimmte Ansprüche.

  • Du redest einfach zum wiederholten Male komplett an der Sache vorbei. Darum geht es schlicht nicht, sondern: Wenn ein Stück aufgeführt wird und aufgeführt werden soll, dass Werkcharakter ausgewiesener Maßen besitzt, dann gibt es Verbindlichkeiten.


    Keineswegs, ich rede sogar genau zur Sache. Du wiederholst lediglich (etwas anders formuliert) Deine Prämisse und gehst nicht auf meine beiden Einwände gegen diese Prämisse ein.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Du wiederholst lediglich (etwas anders formuliert) Deine Prämisse und gehst nicht auf meine beiden Einwände gegen diese Prämisse ein.

    "Gleich sind wir beide. Mir dient die Zunge, ihm dient der Stahl". Das ist kein Opernrätsel, da zu leicht. Aber es ist Realität.

    Beide Seiten (fraktionstreu - mich einbezogen) haben ihre Ansichten, jede ist beratungsresistent. Das schöne ist, dabeizusein.

    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Keineswegs, ich rede sogar genau zur Sache. Du wiederholst lediglich (etwas anders formuliert) Deine Prämisse und gehst nicht auf meine beiden Einwände gegen diese Prämisse ein.


    LG :hello:

    Da kann ich nur sagen: Logisches Denken bei Dir irgendwie nicht vorhanden! ^^

  • Zitat

    Die Empörung einiger kommt doch nicht wegen des Etikettenschwindels, sondern wegen des Missfallens der Inszenierung.

    Wer nicht verstehen will oder kann, daß die gewährte Freiheit der Kunst bei uns Inszenierungen fast jeglicher Art erlaubt und zulässt, möge sich weiterhin empören und über die Themen "Werktreue" und "Regietheater" diskutieren.


    Wer es versteht, kann und darf sich über "Etikettenschwindel" durchaus beschweren. Diese Art der Täuschung ist nicht durch die Verfassung geschützt, sie ist der jämmerliche Versuch, auf Kosten eines anderen Künstlers sich selbst in Szene zu setzen.

  • Deine Prämisse und gehst nicht auf meine beiden Einwände gegen diese Prämisse ein.

    Es ist IMO reine Haarspalterei und Vernebelungstaktik


    Als Publikum kann ich sagen:


    Mich interessiert das Stück

    und ich lasse keine Verfremdungen zu - Punktum

    Ist das Theater privat und unsubventioniert, so wird es diesen Wunsch erfüllen müssen

    weil es überleben will

    und weil es mir egal ist was sich Regisseur X oder Y gedacht hat.

    Wird das Theater aber nicht dem Publikumsgeschmack gerecht, dann wird es zusperren müssen

    (so nicht der Staat mit Steuergeldern rettend einspringt -

    UND GENAU DAS SOLLTE IN ZUKUNFT VERHINDERT WERDEN

    Das wird vermutlich leichter gehen als gedacht, denn die Staaten sind derzeit damit beschäftigt

    ihr Geld in die Grundsicherung von unerwünscheten Immigranten zu verpulvern und unseren Lebensstandard zu gefährden

    Und dann kommt das Gejammere: Da geht die Kunst und die Kultur zugrunde:

    Aus meiner Sicht ist sie schon längst zugrunde gegangen

    Besser KEIN Theater als Regietheater.

    Vielleicht sollte ich hier noch präzisieren

    Wenn die RT-Lobby Lust hat,

    so mag sie ihre eignen Theater bauen - möglichst modern aus Glas und Beton -passend zum Programm

    Sie mag eigene Stücke verfassen lassen

    oder die Klassischen mit Hinweis auf die BEWUSSTE Abweichung vom Original dort aufführen.

    Aber nicht in den Kulturtempeln, welche Adel und Großbürgertum haben errichten lassen

    und die durch soche Aufführungen gewissermaßen verproletarisiert und geschändet werden.


    Um es wieder mit einem Vergleich zu ergänzen

    (im Sinne, dessen was von den RT Befürwortern behauptet wird:)


    Das Rezept der Sachertorte ist ein eigenes Kunstwerk

    Das Backen (im Sinne von Anfertigen) ist ein "eigenständiges" Kunstwerk (ich sehe Handwerk darin)

    Das Rezept der Sachertorte muß nicht unbedingt ausgeführt werden - es kann im Rezptbuch bleiben

    Ich kann eine Torte auch ohne das Rezept backen /herstellen

    Letzteres ist dann aber keine Sachertorte.

    Denn die Herstellung einer Sachertorte benötigt das Rezept

    Weicht man aber bewusst vom Rezept ab - weil man meint es besser zu können.

    dann ist das bei freundlicher Auslegung "Schwindel" - weil unter falscher Flagge, bzw Etikettenschwindel

    und bei weniger freundlicher Auslegung einfach Betrug


    Und so sollte man das auch behandeln.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Da kann ich nur sagen: Logisches Denken bei Dir irgendwie nicht vorhanden! ^^


    Ist das der respektvolle Umgang, den Du anmahnst, oder ein weiteres Beispiel für die existenzphilisophisch unumgängliche Argumentation zur Person?


    Du könntest ja auch einfach auf meine Argumente eingehen, oder kannst Du das nicht?


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Kurt Rydl hat in einem langen Interview, das hier auch bereits verlinkt wurde


    Hier habe ich es nicht gesehen, aber ich habe es in den Rydl-thread gestellt, wo es allerdings niemanden zu interessieren schien.


    Ich habe von der Existenz dieses Forums bis zu diesem Thread überhaupt nichts gewusst... :untertauch:


    Drei weitere Klassikforen sind ja hinlänglich bekannt - aber, dass es nun dieses vierte gibt, ist mir auch neu.


    Aber Alfred kann's gelassen sehen - Tamino ist die Hochburg unter den Klassikforen. happy_2.gif



    Gregor

  • Von allen Tamino-Abspaltungen ist diese neueste zweifellos die unbedeutendste. Und daran wird auch die Verwendung von vier Schlagwörtern nichts ändern (man erkennt, dass hier ein Marketing-Profi mitgewirkt hat ^^).

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose