Warum überlebt das Regietheater so lange ? - Versuch einer Analyse

  • Die Ex-Tamino-Mitglieder zersprageln sich in alle Windrichtungen bzw. in alle existierenden - nun vier - Foren. Ob das so klug ist?

    Aber immerhin würdigen sie namentlich alle einen anderen großen Opernkomponisten (wenn man auch Beethoven eigentlich ausnehmen müsste).

    Jetzt fehlt eigentlich nur noch ein Forum, das einer Puccini-Oper huldigt. smilie_happy_016.gif


    Wieso sind eigentlich die Herren Wischniewski und William bei Tamino abgesprungen?



    Gregor

  • Wieso sind eigentlich die Herren Wischniewski und William bei Tamino abgesprungen?

    Aus Anhängerschaft zum "Holzwurm". Sie konnten ebenso wie der User "operus" nicht ertragen, dass der Forenbetreiber der Schließung des Threads voller dümmlicher Witzchen und Gedichten zugestimmt hat. Manchmal geht es dann bei eskalierenden Konflikten doch nicht um die großen Fragen von Weltanschauung und Ästhetik, sondern um den Fortbestand von Pennäler-Poesie.

  • Wieso sind eigentlich die Herren Wischniewski und William bei Tamino abgesprungen?

    Bei William weiss ich es nicht wirklich.

    Irgendwo hat er geschrieben, daß seine "Bedingungen" nicht erfüllt worden seien. Abgesehen davon, daß ich mich nicht daran erinnern kann, dass solche Bedingungen gestellt wurden, hätte ch mich unter keinen Umständen erpressen lassen


    Wischniewski hat sich - das sei un dieser Stelle erwähnt - hat sich große Verdienste um den Tamino Opernführer erworben.

    Darüber hinaus kannte er - soweit ich mich erinnern kann - nur das Thema Regietheater. Dadurch war er angreifbar geworden und das wurde auch redlich ausgenützt. Irgendwann ist es ihm dann zuviel geworden.


    Dazu ist zu sagen, daß er bereits vor etlichen Jahre weggehen wollte und zwar mit chrissy und einigen anderen, die von mir den Namen "Kuschelfraktion" bekommen hat. Da wurden seichte Texte und Gedichte gepostet etc. Das war zwar nicht gegen die Forenregeln, und ich hätte diese Gruppe nie aus dem Forum genommen - aber der fachliche Verlust hält sich in Grenzen. Das gilt nicht für alle - aber tendenziell schon.

    Mich hat diese Fluktation im Forum immer gestört und "Gregor" beklagt sie auch.


    Aber sie ist in allen mir bekannten Foren - egal welchen Themas - ebenfalls zu beobachten und scheint einem Naturgesetz zu folgen

    Allzuviele Leute in einem Forum sund nicht durchsetzbar - sie beginnen immer zu streiten oder einander zumindest stumm zu hassen.

    Wenn Gott es nicht geschafft hat die Menschen im Paradies zufriedenzustellen - wie sollte es dann ein Internet-Forenbetreiber schaffen. Man mag einwenden, die Story mit dem Paradies sei nur erfunden, aber wenn des zutrifft, dann hat sie ein Menschenkenner par excellence geschrieben...


    und damit wir den Bogen zum Thema zurückfinden, Ein weiterer Grund, warum das Regietheater noch immer besteht.

    Es ist derselbe, der auch das Tamino Klassikforum so lange hat überleben lassen - allen Anfeindungen und Vorfällen zum Trotz:

    Diejenigen, die dort das Sagen haben, setzen all ihre Kraft und ihren Einfluß für das Bestehen ein.

    Und der Erfolg gibt ihnen - und mir recht.

    Ich hab einmal drüber nachgedacht was der Schlüssel zum Erfolg ist.

    Schönheit ?

    Reichtum ?

    Intelligenz?

    Intellekt ?

    Bildung ?

    Charisma ?

    All das kann dazu beitragen aber das wichtigste ist AUSDAUER und ZÄHIGKEIT.


    mg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Manchmal geht es dann bei eskalierenden Konflikten doch nicht um die großen Fragen von Weltanschauung und Ästhetik, sondern um den Fortbestand von Pennäler-Poesie.

    :hahahaha: Ehrlich gesagt hat mich das damals auch gewundert! Eine schöne Alliteration! Und irgendwo war in der Sache auch ein Holzwurm drin!


    Wer es versteht, kann und darf sich über "Etikettenschwindel" durchaus beschweren. Diese Art der Täuschung ist nicht durch die Verfassung geschützt, sie ist der jämmerliche Versuch, auf Kosten eines anderen Künstlers sich selbst in Szene zu setzen.


    Das ist natürlich durchaus okay und man kann sich drüber ärgern. Aber bringt das was? Beim Begriff "Orangennektar" konnte man sich ja auch einigen, dass es Wasser mit Zucker und beliebigen Geschmackstoffen sein kann. Das Wort selbst und sein poetischer Gehalt legen das nun nicht nahe ;)


    Die Frage ist doch, ob sich dadurch wirklich noch jemand anders (außer mir und selbst ich habe ja nun mittlerweile auch verstanden, wie man heute Oper inszeniert) getäuscht wird. Sollte man das jetzt in Zukunft nun "Operninszenierung auf der Grundlage von Mozarts Zauberflöte" nennen und alle Probleme wären gelöst?


    Wenn Gott es nicht geschafft hat die Menschen im Paradies zufriedenzustellen - wie sollte es dann ein Internet-Forenbetreiber schaffen.

    :hahahaha:

  • Wenn ein Stück aufgeführt wird und aufgeführt werden soll, dass Werkcharakter ausgewiesener Maßen besitzt, dann gibt es Verbindlichkeiten. Das ist zwingend und darüber gibt es einfach keine Diskussion.


    Lieber Holger,


    das ist eigentlich auch meine Erwartungshaltung, aber ich habe durch die Beiträge von Werner und Symbol begriffen, dass man das komplett anders sehen kann. Und vor allem: Dass es Theatermacher gibt, die es anders sehen. Als Münchner bin da ja eher leidgeprüft und gehe seltener ins Theater als früher. Dennoch kann man Künstlern nicht abstreiten, dass sie diesen Weg gehen. So finde ich es schon ein bisschen schwierig, wenn Du schreibst, dass "es darüber einfach keine Diskussion" geben kann. Natürlich gibt es sie, sehen wir hier ja. Oder habe ich Dich da missverstanden? Zudem finde ich, dass Symbol die gegensätzlichen und wohl kaum zu vereinbarenen Positionen in Beitrag #591 recht ausgewogen auf den Punkt gebracht hat. Zumindest für mich.


    Inzwischen habe ich auch begriffen, dass man mit dem Begriff "RT" gar nicht verallgemeinernd argumentieren kann, da viele Regisseure diesen Begriff für sich nicht beanspruchen, da sie einer eigenen Richtung/Ästhetik/Schule folgen usw. Das fand ich schlüssig dargestellt. RT ist also keine Ästhetik, es ist ein Begriff, der von außen auf mehrere Richtungen übergestülpt wurde. Das sollte man schon berücksichtigen bei der Argumentation.


    Eigentlich bin ich aus diesem thread ja wieder ausgestiegen, weil ich erst einmal Brecht lesen wollte, aber dazu bin ich noch nicht gekommen. Deswegen schaue ich auch nur kurz vorbei.


    Dieser Thread ist allerdings wie eine gute Serie: Der Konflikt ist nicht auflösbar und somit unendlich.

    Alfred hat hier ein gutes Gespür bewiesen.


    Viele Grüße

    Christian

  • Zitat

    Die Frage ist doch, ob sich dadurch wirklich noch jemand anders (außer mir und selbst ich habe ja nun mittlerweile auch verstanden, wie man heute Oper inszeniert) getäuscht wird. Sollte man das jetzt in Zukunft nun "Operninszenierung auf der Grundlage von Mozarts Zauberflöte" nennen und alle Probleme wären gelöst?

    Seltsames Gerede, seltsame Gedanken...


    Alles in Ordnung?

  • Gerhard war ja der Buhmann schlechthin. Er konnte auch anders, etwa im Opernführer, den ich dann mit MDM zusammen korrigiert habe. Diese Texte sind noch hier, und Gerhard will sie auch hier lassen. Bei Willi ist es vielleicht ein Motiv, dass er von der neuen Seite der Chef ist (Administrator), das finde ich ehrenhaft.

    Ich habe einen Briefwechsel mit Gerhard geführt über die Tatsache, dass die optische Seite so unattraktiv ist. Das hat sich leider nicht geändert. Ich kann schon die Startseite nicht lesen, weil die Schrift viel zu klein ist. Einige Mitglieder schreiben dort mit 14 (Punkt), aber woher soll ich wissen, wer das ist. Dazu kommt die Beschränkung auf reine Vokalmusik, alles andere ist nicht erlaubt. Der erste Rauswurf betraf ein Mitglied, das sich witzigerweise "tiranno" nannte. Der ist seitdem verschollen.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Die Frage ist doch, ob sich dadurch wirklich noch jemand anders (außer mir und selbst ich habe ja nun mittlerweile auch verstanden, wie man heute Oper inszeniert) getäuscht wird.

    Natürlich weiß jeder heute ( auch diejenigen Zeitgenossen ohne Internet ), dass man misstrauisch sein muss und sich vorher genau informieren sollte, ob (höchstwahrscheinlich) auch das drinsteckt, was draufsteht. Arglos ganz einfach Karten kaufen, ins Opernhaus gehen und hinterher aus allen Wolken fallen wird heute niemand mehr. Es geht ums Prinzip.


    Sollte man das jetzt in Zukunft nun "Operninszenierung auf der Grundlage von Mozarts Zauberflöte" nennen und alle Probleme wären gelöst?

    Fast.


    Neben der ehrlichen Kennzeichnung, ob es sich tatsächlich um Mozarts "Zauberflöte" oder um eine daran lose angelehnte Regietheater-Collage handelt ( bitte jetzt nicht wieder mit kleinteiligen Unterscheidungsspitzfindigkeiten anfangen), sollte das Verhältnis zwischen traditionellen Inszenierungen und den freizügigen Eigeninterpretationen eines "Theaterkünstler"-Teams vielleicht wieder ein klein wenig mehr in Richtung ersterer verschoben und vor allem auch angeboten werden.


    Das könnte aus meiner Sicht ein durchaus zufriedenstellender Kompromiss für alle Seiten sein.


    Aber das bleibt aus verschiedenen Gründen wohl nur ein Wunschdenken.

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • Seltsames Gerede, seltsame Gedanken...


    Alles in Ordnung?

    Ich hoffe doch sehr. Freundlich finde ich den Ton allerdings nicht, aber sei es drum.


    Es ging um den Etikettenschwindel. Den könnte man doch durch die von mir vorgeschlagene Formulierung aus der Welt schaffen. Damit wäre dann klar, dass es im wesentlichen um Musiktheater geht, wobei Partitur und Text irgendwie genutzt werden, ohne jetzt genaues Abgleichen zu provozieren. Dann stimmte das Etikett und die, die noch hingingen, obwohl sie eine "werktreue" Inszenierung erwarteten, hätten auch noch andere Probleme.


    Neben der ehrlichen Kennzeichnung, ob es sich tatsächlich um Mozarts "Zauberflöte" oder um eine daran lose angelehnte Regietheater-Collage handelt ( bitte jetzt nicht wieder mit kleinteiligen Unterscheidungsspitzfindigkeiten anfangen), sollte das Verhältnis zwischen traditionellen Inszenierungen und den freizügigen Eigeninterpretationen eines "Theaterkünstler"-Teams vielleicht wieder ein klein wenig mehr in Richtung ersterer verschoben und angeboten werden.

    Das kann ich natürlich nachvollziehen, selbst, wenn sich unsere Vorstellungen von Oper unterscheiden sollten. Das ist aber eine ganz andere Frage. Warum wird heute viel freier inszeniert? Eine interessante Frage.


    Allerdings kann ich diese ganzen Verschwörungstheorien nicht wirklich nachvollziehen. Zeiten ändern sich halt und nicht immer für jeden nach seinem Geschmack. Ich hatte schon an anderer Stelle über das Fernsehpogramm gesprochen <X

  • Was ich an der Nomenklatur-Debatte (Benennung von Theateraufführungen) nicht verstehe, ist, dass sich durch eine andere Benennung einer Aufführung die Aufführung nicht ändert. Wenn sich also die eher konservativ gepolten Opernfreunde daran stören, was auf der Bühne zu sehen ist, dann wird sich das kaum dadurch ändern, dass man es mit einem anderen Titel versieht. Sonst wäre der hauptsächliche Kritikpunkt ja nicht die Ästhetik des Bühnengeschehens, sondern der Inhalt des Programmzettels.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

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  • Die Frage ist doch, ob sich dadurch wirklich noch jemand anders (außer mir und selbst ich habe ja nun mittlerweile auch verstanden, wie man heute Oper inszeniert) getäuscht wird.

    Natürlich wird niemand getäuscht, insbesondere nicht in der heutigen Zeit, wo sich jeder Besucher im Vorfeld durch Fotos, Trailer oder auch digitale Einführungsvorträge mit dem Stil einer Inszenierung vertraut machen kann. (Am Premierenabend weiß man das u.U. noch nicht, aber diese Spannung gehört ja zu einer Premiere dazu.)

    Noch dazu hat sich im Musiktheater mittlerweile eingebürgert, bei Ankündigungen vornehmlich den Komponisten zu nennen (manchmal steht der Librettist klein gedruckt daneben) und damit kann der Besucher einer Opernaufführung erwarten, dass die Musik des Stückes mehr oder weniger vollständig (Striche wären ein eigenes Thema) erklingt. Passiert das nicht, wird in den Ankündigungen auch darauf Rücksicht genommen: So kündigte beispielsweise die Komische Oper Berlin ihre "Vampyr"-Produktion 2016 als "Musiktheater nach Heinrich Marschner" an, da fast 50 Prozent des Werkes gestrichen waren und noch dazu einzelne Stellen neu komponiert wurden:



    Auch, wenn eine andere Instrumentation als die des Komponisten zum Einsatz kommt, wird dies in der Ankündigung vermerkt. (War jetzt in der Corona-Zeit wegen der Abstandsregeln im Orchester gehäuft der Fall, passiert aber auch sonst, wenn Theater mit zu kleinen Orchestergräben Werke mit original großer Orchesterbesetzung aufführen.)

    Dass es hingegen eine Inszenierung gibt, die vom Wortlaut des Librettos abweichen kann, wird hingegen nicht extra vermerkt, da es sich um eine Selbstverständlichkeit handelt. Auch Wagner hat bei seiner ersten Bayreuther "Ring"-Aufführung nicht vermerkt, dass er als Regisseur zum Teil von seinen eigenen Angaben in den Szenenanweisungen abgewichen ist.

    Auch geben die meisten Opernhäusern mittlerweile Mindest-Altersempfehlungen für junge Besucher.

  • Wieder eine Menge interessanter Stoff, den ich kommentiere:

    Das ist aber eine ganz andere Frage. Warum wird heute viel freier inszeniert? Eine interessante Frage.

    Das ist eine Erscheinung des Zeitgeistes, bzw Zeitungeistes.

    Ich stelle mir vor, was 1965 (Da war ich 15) passiert wäre, wenn ein Kind meines Alters auf irgendwas über "Klimaschutz" gesagt hätte oder den Erwachsenen auf die Nerven gegangen wäre: Man hätte es gemaßregelt und -käme es aus besseren Kreisen - in eine strenge Privatschule gesteckt oder -käme es aus der Unterschicht - einfach nicht beachtet. Arbeitsplätze: ? Die gab es in Hülle und Fülle: Lehrstellen genügend da - aber gute nur mit passablen oder guten Schulnoten: Immigranten:? Soweit sie für Hilfsarbeiten benötigt wurden. Es gab Straßenbahnschffner, Fernsehansager, Verkehrspolizisten, Verkäufer, etc. Wenn man eine Oper oder ein Theaterstück sehen wollte, musste man keinen Einführungsvortrag lesen sondern ging einfach hinn. Es gab bunte Abende in Fernsehen, Opern- und Theaterübertrageunfen - vorzugsweise fürs Fernehen produziert. Niemand wäre auf die Idee gekomen, einen freicherweise zweicks Werbung dahein anzurufen oder einen auszuspionieren. Demonstranten wie jene der "letzten Generation" hätte die Poliziei einfach entfernt - was ja nun vereinzelt wieder passiert. Österreich ist hier härter als Deutschland, wo irgendjemand die Frage aufgeworfen hat, inwieweit das gesetzeskonform ist.(!!!!) Hatte ein Unternehmen schweren Betrug oder arglistige Täuschung begangen musst es anschliessend um seine Existenz bangen. und ein KONKURS war dann - im gegensatz zum AUSGLEICH das Aus. Um 1970 geriet ein bekannter Wiener Fotohändler, der durch seinen teuren privaten Lebensstil aufgefallen war - in die roten Zahlen - und er beantragte den Ausgleich. Einem Ausgleich (der Schuldern bezahlt einen gewissen Prozentsatz seiner Verbindlichkeiten )mussten aber lt Gesetz - ALLE Gläubiger zustimmen und es muss eine gewisse Summe zu Schuldenstilgung noch vorhanden sein. Das wurde meistens bewilligt, weil bei einem Konkurs verlieren die Gläubiger viel mehr oder fast alles. Im Konkreten fall war der Hauptgläubiger aber ein Marktführer auf dem Foto-Filommarkt. Sie verweigerte die Zustimmung mit der Begründung, mann wolle ein Exempel statuieren und zeigen, daß man nicht ungestraft Schulden machen könne. Die betroffene Firma musst e somit schliessen - under der Inhaber hat sich daraufhin erschossen.


    Kurz gesagt: Derzeit macht jeder was er will - und das wirkt sich natürlich auch auf die "Kulturszene " aus


    Zeiten ändern sich halt

    Das wird immer wieder gesagt - ist aber IMO FALSCH.

    Die Zeiten ändern sich wenig - Es sind PERSONEN und LOBBYs die (meist zu ihrem Vorteil)die Zeiten ändern


    und nicht immer für jeden nach seinem Geschmack.


    Sie ändern sichallerdings MEIST zu Ungunsten der Mehrheit, die wie eine Hammelherde staunend vor den unerwünschten Änderungen steht und sie meist stlllschweigend erduldet


    Ich hatte schon an anderer Stelle über das Fernsehpogramm gesprochen

    Das Fernsehprogramm ist auf die Mehrheit -also die Dummen - zugeschnitten.

    Man wil politsch Einfluss nehemen und man will die Konsumenten manipulieren

    DENNOCH muss gesagt werden, daß die verbleibende Nischen

    mehr Inhalte bieten als um 1955 das ganze Proramm. Es gab in Ö damals nur EIN Programm

    und das sendete nur tage - und stundenweise

    Später dann kam ein zweites Programm dazu

    Ein Bonmot aus dieser Zeitging so:

    Frage: Was ist ein Optimist ?

    Antwort: Ein Optimist ist jemand, der sich beim 1. Fernsehprogramm langweilt, und dann aufs zweite umschaltet...


    Wenn sich also die eher konservativ gepolten Opernfreunde daran stören, was auf der Bühne zu sehen ist, dann wird sich das kaum dadurch ändern, dass man es mit einem anderen Titel versieht.

    Doch doch ! Die Forderung ist nicht so harmlos wie sie scheint


    Das wird ändern, daß viele der Gutgläubigen gewarnt würden

    und die Auslastung der Theater weiter sinkt

    Das bedeutet im Idealfall eine Austrocknung des Regietheaters (oder wie immer man diese diversen Stile auch nennt)

    und letztlich den - zumindest teilweisen Rückzug von den Bühnen,

    die einst "die Welt bedeuteten"

    heute aber IMO zu einer Müllhalde zu verkommen drohen...


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Du könntest ja auch einfach auf meine Argumente eingehen, oder kannst Du das nicht?

    Gerne. Ich sage: 2+2=4 ist verbindlich. Du sagst: Nein! Denn es gibt andere mathematische Gleichungen, wo die Lösung auch 5,6 oder 7 sein kann. Also kann 2+2=4 möglicher Weise ebenso =5 sein, 2+2=4 ist also nur unverbindlich und nicht verbindlich = 4! Einen Namen für diese Deine Logik habe ich allerdings noch nicht.:D

    das ist eigentlich auch meine Erwartungshaltung, aber ich habe durch die Beiträge von Werner und Symbol begriffen, dass man das komplett anders sehen kann. Und vor allem: Dass es Theatermacher gibt, die es anders sehen. Als Münchner bin da ja eher leidgeprüft und gehe seltener ins Theater als früher. Dennoch kann man Künstlern nicht abstreiten, dass sie diesen Weg gehen.

    Lieber Christian, man kann immer alles anders sehen auf der Welt. Von mir aus sollen die Künstler auf dem Theaterboden die Welt neu erschaffen. Doch die Welt draußen vor der Theatertür, wozu auch die Wissenschaftswelt gehört, bleibt deshalb die, die sie ist, mit oder ohne die Spielereien auf dem Theater. Und sie sagt mit dem ganz unspielerischen Ernst, welche die wissenschaftliche Erkenntnis nunmal hat, dass es schlicht und einfach Unfug ist, die Werkverbindlichkeit abzustreiten. Und deswegen gehe ich jetzt angesichts dieses Regietheater-Unsinns zur Satire über... ^^


    Schöne Grüße

    Holger

  • Aus Anhängerschaft zum "Holzwurm". Sie konnten ebenso wie der User "operus" nicht ertragen, dass der Forenbetreiber der Schließung des Threads voller dümmlicher Witzchen und Gedichten zugestimmt hat. Manchmal geht es dann bei eskalierenden Konflikten doch nicht um die großen Fragen von Weltanschauung und Ästhetik, sondern um den Fortbestand von Pennäler-Poesie.

    Nie hatte ich gedacht, daß mir ein Beitrag von Melomane so viel Freude und Genugtuung bereiten würde - wie gerade dieser :jubel:

    Er zeigt mir, daß meine Einschätzung schon vor Jahren völlig richtig war - und daß die Clique dieselbe geblieben ist.

    Die Holzwurm Gedichte waren IMO mehr als peinlich und für eine Leserschaft gemacht -

    die ich ähh nicht zur Zielgruppe meines Forums zähle

    Darüber kann man eine Zeitlag tolerierend hinwegsehen

    aber auf die Dauer "Holzwurm ist hier treffend gewählt"

    doch eher zerstörerisch für die eigene Sustanz.

    Man sollte nicht glauben welche Energie mittelmässige Dichter (und ich schmeichle hier)

    aufbringen könne um ihre Werke in den Vordergrund zu bringen


    JETZT weiss ich auch was die "Bedingung" von William BA gewesen sein muß

    Er wollte daß ich Operus und seine Holzwurmgedichte ins Forum zurücknehme

    Das käme nicht in Frage.


    Die Zähigkeit mit der O. stets versuchte seine Geschmack durchzsetzen ist IMO einzigartig:

    Hier eine Kostpobe:


    Zitat

    Mit den "Quellen der Freude für Taminos" musste einer der beliebtesten und zahlenmäßig am meisten aufgerufenen Threads leider geschlossen werden. Die gesamten Hintergründe sind im Thread Feedback - Anregungen - Interne Themen unter Titel "Freuden der Taminos - In eigener Sache" nachzulesen. Traurig, dass dadurch der ganze Schatz von Lebensweisheiten, Gedichten, heiteren Anekdoten, der von den Taminos liebevoll zusammengetragen wurde, nicht mehr existiert. Aber wir wären nicht die Taminos, die Freunde von allem Schönen, die Optimisten im Denken und Handeln, wenn wir uns so leicht unterkriegen lassen würden. Die Quellen der Freuden strömen deshalb weiter, nur unter dem neuen Titel: Allen Taminofreunden zur Freude und Erheiterung. Die ganz große Bitte an alle Taminos: Bitte helfen wir alle mit, dass der neue Thread die Erfolgsgeschichte des alten glanzvoll fortsetzen kann. :cursing::cursing::cursing:


    Bei Willi ist es vielleicht ein Motiv, dass er von der neuen Seite der Chef ist (Administrator), das finde ich ehrenhaft.

    Na ja - wie manns nimmt

    HIER hat er die Archiv- Funktion aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt und auf einen Nachfolger gehofft

    Es hat sich allerdings keiner gefunden. Gelegentlich wird der alte Thread von Einzelbeiträgen ergänzt


    Jetzt hat er das wieder am Hals. Theoretisch würde ich vermuten, daß jemand anderer das Forum aus dem _Hintergrund leitet, allerdings frage ich mich, wie die Person die ich eigentlich im Auge habe, das mit ihren mangelnden Computerkenntnissen schaffen soll...


    Tempi passati - Schwamm drüber...:baeh01:


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zum Thema "Etikettenschwindel":


    Es geht nicht nur um die korrekte Namensnennung bei Aufführungen, die de facto Bearbeitungen darstellen, sondern etwas viel Grundsätzlicheres.


    Ulrich Peters, der Regisseur, hatte in Münster Brecht/Weills "Mahagonny" inszeniert - er ist ein Anhänger des Brecht-Theaters und hatte das auch bis ins Detail "werktreu" inszeniert. Allerdings hatte er den Schluss entscheidend verändert. Das hat er auch dem Publikum bekannt gemacht damals - es war im Begleitheft zu lesen. Damit habe ich offen gestanden gar kein Problem. Warum? Weil Ulrich Peters das Publikum dazu animieren wollte, sich dem dem Schluss des Stückes auseinanderzusetzen, also: Hätte Brecht nicht besser einen anderen Schluss gefunden? Das Publikum kann so nachdenken und soll es auch: Ist die Schlusslösung des Regisseurs überzeugender als Brecht - oder doch umgekehrt Brechts Lösung schlüssiger? Was der Regisseur wollte war, dass sich das Publikum mit dem Werk auseinandersetzt, also sich fragt: Wie überzeugend ist das Werk und die vom Werk her gegebene Lösung? Deshalb passt diese natürlich gravierende Bearbeitung auch in eine im Ganzen werkgerechte Inszenierung.


    Das ist jedoch nicht die Realität und Regel von Regietheater. Da wird einfach das Werk und der Komponist für unverbindlich genommen, so dass sich sowohl der Regie-Künstler als auch das Publikum letztlich gar nicht mehr für die Werke interessieren, sondern nur noch für das, was auf der Bühne geschieht. Das entspricht ja auch der Ideologie vom autonomen "Theaterkunstwerk". Die Künstler sind "Macher" und entsprechend erzieht sich ein solches Theater sein Publikum, das dann nur auf das achtet, was der Regisseur aus den Stücken macht. Das Interesse schwindet radikal, sich für Wagner, Beethoven oder Richard Strauss zu interessieren, also die "Werke selbst", es interessiert nur noch der Regisseur, was er aus Wagner Wagner, Beethoven und Strauss machen will. Und das ist fatal und macht eine radikale, an die Wurzel gehende Kritik dieser Art von Theaterkultur notwendig. Es schwindet das monumentalische Interesse an den großen Werken und den großen Themen, welche die Menschheit bewegen - das alles tritt in den Hintergrund und die kleinlichen Problemchen und Psychologismen des Regisseurs-Egos sind das, was die Leute fasziniert. Nicht das Wesentliche und die wesentlichen Dinge interessieren, sondern nur noch das Interessante interessiert. Und deshalb halte ich es für eine notwendige ästhetische Erziehung, die auch in der Ausbildung von Theaterkünstlern verankert sein sollte, dass sie wieder Respekt vor den Autoren/Komponisten und ihren Werken beigebracht bekommen. Ich persönlich gehe nicht ins Theater, weil mich das Ego des Regisseurs interessiert (das ist seine Privatsache), sondern das Stück. Wenn Regietheater-Künstler nun bekennen, dass für sie Theater nicht in der Aufführung von Stücken besteht und das Publikum dahingehend belehren - das Stück also auch nicht das ist, wofür ich mich als Operngänger interessieren soll und darf, wenn ich ins Theater gehe, dann ist das letztlich auch eine Bevormundung. Der Regietheater-Künstler, auch wenn er es nicht zugibt, will sich sein Publikum erziehen. Und da sage ich: Das ist nicht meine Vorstellung von Theater. Ein solches Theater will ich nicht haben und auch keine solche Theaterkultur. Da muss sich etwas verändern.

  • Ich sage: 2+2=4 ist verbindlich. Du sagst: Nein! Denn es gibt andere mathematische Gleichungen, wo die Lösung auch 5,6 oder 7 sein kann. Also kann 2+2=4 möglicher Weise ebenso =5 sein, 2+2=4 ist also nur unverbindlich und nicht verbindlich = 4!

    Mit dem Argument hast Du Dir leider ein weiteres Mal ins Knie geschossen: Dass 2+2=4 ist, gilt nämlich nicht voraussetzungslos und "verbindlich" sondern nur in bestimmten Zahlensystemen. Z.B. wäre das Ergebnis in einem dualen System nicht 4 sondern 100, in einem System auf der Basis 3 wäre es 11 usw.. Dein vermeintliches Beispiel für unumstößliche Gewissheiten ist also leider nicht nur in sich zusammengebrochen sondern hat im Gegenteil gezeigt, dass es so etwas nicht einmal in der Mathematik gibt. Dass ästhetische Fragestellungen sich nicht mit der unter definierten Voraussetzungen (!) gleichwohl existierenden "mathematischen Gewissheit" beantworten lassen, kommt natürlich hinzu. Das solltest Du eigentlich wissen, aber jeder hat ja irgendwo Bildungslücken.


    Ich persönlich gehe nicht ins Theater, weil mich das Ego des Regisseurs interessiert (das ist seine Privatsache), sondern das Stück.

    "Reine Privatsache" sind Deine Gründe, ins Theater zu gehen. Ich warte auf Deine Begründung, warum daraus "Verbindlichkeiten" abgeleitet werden können.


    Ein solches Theater will ich nicht haben und auch keine solche Theaterkultur. Da muss sich etwas verändern.

    Es "muss sich etwas verändern", weil Herr Dr. Kaletha das so will? Der Witz war gut.


    Doch die Welt draußen vor der Theatertür, wozu auch die Wissenschaftswelt gehört, bleibt deshalb die, die sie ist, mit oder ohne die Spielereien auf dem Theater. Und sie sagt nun mal mit dem ganz unspielerischen Ernst, welche die wissenschaftliche Erkenntnis nunmal hat, dass es schlicht und einfach Unfug ist, die Werkverbindlichkeit abzustreiten.

    Ok, Kraft Deiner Dir gegebenen Autorität schließt Du also die Theaterwissenschaft aus dem Kreis der Wissenschaften aus.

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Ich will hier eine relativ verkomplizierte Sache mit einem einfachen Vergleich beschreiben.

    Ich weiß, Vergleiche hinke fast immer - aber sie können doch Dinge anschaulich machen.


    n diesem thread - und nicht nur hier - wird stets darum gerungen - wer hier die Oberhand gewinnt, wer als Sieger hervorgeht,

    Wie wenig das aussagt, soll mein Vergleich bloßstellen:


    Gehen wir von einer Diskuission aus, wo es um die Frage geht, ob es Gott gibt


    Die beiden Diskutanten arbeiten mit allen erlaubten und verbotenen Mitteln der Sprachkunst

    am Ende siegt Diskutant B

    Das Ergebnis wird hier nicht verraten, denn es ist an sich nicht relevant


    Relaevant ist indes, daß das Ergebnis der Diskussion nichts über die Realität aussagt,

    wir werden mit eine oberflächlichen SCHEINWAHRHEIT konfroniert.


    RELAVANT ist , ob es Gott real gibt oder nicht

    völlig unabhängig vom Ausgang des Streitgesprächs....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich bin auf jeden Fall froh das ich noch live in die Oper gehe und bei einigen Inszenierungen auch mitdenken und mitfühlen kann. Am Sonntag hab ich mir noch kurzfristig den Don Pasquale in Düsseldorf angesehen. Oper besteht zum Glùck nicht nur aus der Regie.

  • Lieber Christian, man kann immer alles anders sehen auf der Welt. Von mir aus sollen die Künstler auf dem Theaterboden die Welt neu erschaffen. Doch die Welt draußen vor der Theatertür, wozu auch die Wissenschaftswelt gehört, bleibt deshalb die, die sie ist, mit oder ohne die Spielereien auf dem Theater. Und sie sagt mit dem ganz unspielerischen Ernst, welche die wissenschaftliche Erkenntnis nunmal hat, dass es schlicht und einfach Unfug ist, die Werkverbindlichkeit abzustreiten. Und deswegen gehe ich jetzt angesichts dieses Regietheater-Unsinns zur Satire über... ^^


    Schöne Grüße

    Holger

    Lieber Holger,


    ich sehe es entspannter. Kritik und Feuilleton können die Inszenierungen besprechen und anaylsieren, Zuschauer können Aufführungen ablehnen, was sie ja auch tun - und Misserfolg hat auch in dieser Welt Konsequenzen. So musste der Intendant des Wieder Burgtheaters kürzlich seinen Hut nehmen, nachdem er zuvor schon in München die Zuschauer vertrieben hatte. (Ich habe nie verstanden, wie er es ans Brugtheater geschafft hat? Vielleicht kann dazu Alfred etwas beisteuern?) Ich bin kein Theaterwissenschaftler, aber ich denke nicht, dass es zu deren Aufgaben gehört, aktuelle Entwicklungen mit einem wissenschaftlichen Anspruch zu begutachten. Das funktioniert meiner Meinung nach allenfalls im Rückblick mit etwas zeitlicher Distanz.


    Irgendwo hier wurde ja auch schon gesagt, dass man mehr anhand einzelner Aufführungen argumentieren sollte.

    Deine Beschreibung der Mahagonny-Aufführung weiter oben war da ein gutes Beispiel.


    Viele Grüße

    Christian

  • Mit dem Argument hast Du Dir leider ein weiteres Mal ins Knie geschossen: Dass 2+2=4 ist, gilt nämlich nicht voraussetzungslos und "verbindlich" sondern nur in bestimmten Zahlensystemen. Z.B. wäre das Ergebnis in einem dualen System nicht 4 sondern 100, in einem System auf der Basis 3 wäre es 11 usw.

    Na ja, nun ist (100)_2 oder (11)_3 schon auch irgendwie gleich (4)_10. Interessant, zumindest mathematisch, sind ja höchstens die Fälle in irgendwelchen Restklassenkörpern, in F_2 stünde da oben dann nämlich 0+0=0 und zudem würde 1+1=0 gelten ;)

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

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  • Na ja, nun ist (100)_2 oder (11)_3 schon auch irgendwie gleich (4)_10. Interessant, zumindest mathematisch, sind ja höchstens die Fälle in irgendwelchen Restklassenkörpern, in F_2 stünde da oben dann nämlich 0+0=0 und zudem würde 1+1=0 gelten ;)

    Der beste und einleuchtendste Beitrag, den ich zum Thema lese. :)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Der beste und einleuchtendste Beitrag, den ich zum Thema lese. :)

    Zuviel der Ehre! Und zu viel, was man erschreckenderweise aus dem Studium alles schon wieder vergessen hat ;( Übrigens: in F_3 haben wir 2+2=1 ... :untertauch:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Der beste und einleuchtendste Beitrag, den ich zum Thema lese. :)

    Ich stimme zu, obwohl ich nichts verstanden habe. Das ist ja in der Theologie genauso: man schlägt sich die Köpfe ein um Dinge, die nicht existieren.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Na ja, nun ist (100)_2 oder (11)_3 schon auch irgendwie gleich (4)_10. Interessant, zumindest mathematisch, sind ja höchstens die Fälle in irgendwelchen Restklassenkörpern, in F_2 stünde da oben dann nämlich 0+0=0 und zudem würde 1+1=0 gelten ;)

    Sowas hat mir mein Sohn auch schon erzählt. :D Nur ist das natürlich abhängig vom mathematischen Kontext und so auch nicht "beliebig". ;) :)

  • Irgendwo hier wurde ja auch schon gesagt, dass man mehr anhand einzelner Aufführungen argumentieren sollte.

    Deine Beschreibung der Mahagonny-Aufführung weiter oben war da ein gutes Beispiel.

    Lieber Christian,


    ja und nein! Man braucht schon die Klärung gewisser Grundlagen, um die Dinge wirklich fundiert zu betrachten und nicht in die üblichen Denkschablonen zu verfallen. Die Diskussion hat längst die Form der Realsatire. Eigentlich kann man deshalb nur noch eine Satire als Antwort schreiben:


    Regietheater!!! Dr. Eusebius Beckmesser im Gespräch mit Schauspieler Luftikus Wendewicht


    Schöne Grüße

    Holger

  • Das ist ja in der Theologie genauso: man schlägt sich die Köpfe ein um Dinge, die nicht existieren.

    Als Atheist stimme ich dem natürlich zu. Aber dass die Aussage von einem Theologen kommt, überrascht mich dann doch. ^^

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • RELAVANT ist , ob es Gott real gibt oder nicht

    völlig unabhängig vom Ausgang des Streitgesprächs....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Ein Symposion von Schriftgelehrten beriet einstmals darüber, ob es einen definitiven Gottesbeweis geben könne, und wenn ja, welcher das sein könnte. Am Ende des Tages, als alle erschöpft darnieder sanken, erhob sich ein Rabbi und meinte, das sei ja alles gut und schön, aber Gott habe es gar nicht nötig zu existieren....8)

    Gewaltig viel Noten, lieber Mozart! Grad so viel Noten, Eure Majestät, als nötig sind!

  • So musste der Intendant des Wieder Burgtheaters kürzlich seinen Hut nehmen,

    Also "KÜRZLICH ist sowas nicht passiert: Aber die Liste der Burgtheaterdirektoren der Letzen 50 Jahre ist interessant: (alle Zitate von WIKIPEDIA, tielweise mir Hervorhebungen von mir - Die Jahreszahlen in Klammer sind die Zeiten der jeweiligen Direktion))


    Ernst HAEUSSERMAN (1959-1968)


    Haeusserman hat außer seiner Pflege der Klassiker sowie der österreichischen Dramatiker der Vergangenheit sich auch durchaus um zeitgenössische Dramatiker gekümmert, so verdankt etwa Felix Mitterers Veränderungen (1979) ihm die Entstehung, er war andererseits aber zusammen mit Hans Weigel und Friedrich Torberg auch für den Brecht-Boykott verantwortlich, im Zuge dessen Bertolt Brecht zwischen 1956 und 1963 auf Wiener Bühnen nicht gespielt wurde.


    Paul HOFFMANN (1968-1971)


    Eigentlich ein deutscher Schauspieler.

    1959 ging er an das Wiener Burgtheater und war 1968 bis 1971 dessen Direktor, seit 1972 Ehrenmitglied.

    1969 verlieh man dem Hofrat und Kammerschauspieler das Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, 1974 erhielt er die Josef-Kainz-Medaille, 1977 den Albin-Skoda-Ring sowie 1982 den Grillparzer-Ring und 1987 den Ehrenring der Stadt Wien.
    Er starb 1990 und erhielt ein ehrenhalber gewidmetes Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof


    Gerhard KLINGENBERG (1971-1976)

    Ab 1968 wirkte er als Regisseur am Wiener Burgtheater, wo er später von 1971 bis 1976 die Direktion innehatte. Zu Klingenbergs besonderen Verdiensten am Burgtheater gehört, dass er die damalige europäische Regie-Avantgarde nach Wien holte. So inszenierten unter seiner Leitung unter anderem die Regisseure Claus Peymann, Giorgio Strehler, Peter Hall, Luca Ronconi, Jean-Louis Barrault, Roberto Guicciardini und Otomar Krejča.


    Achim BENNING (1976-1986)

    Er versuchte sich … als behutsamer Modernisierer, der rasch ins Fadenkreuz selbsternannter Traditionsbewahrer geriet, resümierte Ronald Pohl 2012 in der Wiener Tageszeitung Der Standard ein Gespräch mit Benning. Dieser erinnerte sich, die Kronen-Zeitung habe eine Kampagne gegen seine Direktion geführt: Die Burg werde linksideologisch unterwandert, weil wir Elias Canettis Komödie der Eitelkeit spielten.


    Claus PEYMANN (1986-1999)


    1986 übernahm Peymann die Direktion des Burgtheaters in Wien. Aufgrund seiner Betonung moderner, österreichkritischer Theaterstücke wie Heldenplatz von Thomas Bernhard kam es mehrfach zu schweren Auseinandersetzungen mit Teilen der Wiener Presse, die sowohl von bürgerlich-konservativen Kreisen wie auch von sozialdemokratischen Persönlichkeiten wie Ex-Kanzler Bruno Kreisky oder Sozialminister Josef Hesoun angefacht wurden. Die kontroverse Wirkung Peymanns an der Burg muss im Zusammenhang mit dem besonderen Status dieser Kulturinstitution in Österreich gesehen werden: Das 1776 begründete Theater mit einem Ensemble von ca. 160 Schauspielern gilt vielen bis heute als Olymp des Schauspieltheaters deutscher Sprache. Unter der Direktion Peymanns wurde die Ausstrahlungskraft dieses mythischen Ortes in bis dahin nicht gekanntem Maß für gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen genutzt.

    ........

    Eine dieser Personen, die sich vehement gegen Peymann stellten, war der spätere Kunststaatssekretär Franz Morak – damals in seiner Eigenschaft als Ensemblevertreter. Aber auch den Sozialdemokraten zugerechnete Schauspieler wie vor allem Fritz Muliar oder Erika Pluhar argumentierten öffentlich gegen Peymann und weigerten sich, unter seiner Regie aufzutreten.


    Peymann blieb dreizehn Jahre Chef des Burgtheaters, bevor er sich 1999 in Richtung Berlin verabschiedete. Zuvor hatte er einmal mehr gedroht, seinen Vertrag als Burg-Chef nicht zu verlängern. Überraschenderweise wurde dieses den Berichten zufolge nicht ganz ernst gemeinte Angebot vom damaligen Bundeskanzler Viktor Klima angenommen.


    Nikolaus BACHLER (1999-2009)


    Die Direktion Bachler stellte für das Burgtheater einen Paradigmenwechsel zur Direktion seines Vorgängers dar. Mit Bachler war ein Kulturmanager Direktor der wichtigsten Bühne Österreichs geworden, der das Theaterevent in den Vordergrund rückte, nicht der streitbare Regisseur, wie sein Vorgänger Peymann. Dafür engagierte er Regisseure wie Luc Bondy, Andrea Breth oder Peter Zadek.


    Ihm wird vorgeworfen, dass er die Burg „nicht gestaltet, sondern nur verwaltet“ hätte und wahllos große Namen im internationalen Theaterbetrieb zu Inszenierungen eingeladen habe. „Am Ende der Ära Bachler war die Burg nicht Fisch, nicht Fleisch“.


    Matthias HARTMANN (2009-2014)


    In einem ersten Interview für das österreichische Nachrichtenmagazin News wandte er sich gegen das didaktische Theater der Achtundsechziger-Generation und gab die Grundzüge seines Konzepts bekannt: „Das Burgtheater ist ein Ort mit Erotik und Strahlkraft, an dem sich die besten Schauspieler und die besten Regisseure versammeln, ein Ort für alle Menschen, die Lust am Theater haben. Dort muss alles stattfinden. Es ist vollkommen falsch, ihm mit Gewalt ein Konzept verpassen zu wollen. Es muss sich sternförmig auf alle Möglichkeiten des theatralischen Erzählens ausbreiten. Es braucht die großen Klassiker, und es muss ein Uraufführungstheater sein, mit Stückaufträgen an die großen österreichischen Dramatiker und mit der Entdeckung neuer. Es darf vor Konventionalität so wenig Angst haben wie vor dem Experiment.“


    Es gab dann finanzielle Misswirtschaft:


    Am 10. März 2014 gab Hartmann bekannt, seine Funktion als Geschäftsführer vorerst ruhen zu lassen, bis die Vorwürfe endgültig geklärt seien.[8] Am 11. März 2014 wurde er von Kulturminister Josef Ostermayer seines Amtes enthoben, da zwei vorliegende Rechtsgutachten von einer Mitverantwortung Hartmanns für die finanziellen Unregelmäßigkeiten ausgingen.[9][10] Gegen seine Entlassung wollte Hartmann gerichtlich vorgehen.[11] Am 6. November 2018 wurde bekannt, dass die Ermittlungen gegen Hartmann eingestellt wurden.[12] Am 9. November 2018 gaben das Burgtheater und Hartmann bekannt, dass der Rechtsstreit mit einem Vergleich beendet wurde.



    Karin BERGMANN (2014-2019)


    Bergmanns Spielplan unterscheidet sich nicht wesentlich von dem ihrer drei Vorgänger, sie präsentiert Klassiker und einen gegenwartsnahen Spielplan im Akademietheater und den weiteren Spielstätten der Burg. Sie hat eine Reihe neuer Regisseure und Regisseurinnen ans Haus verpflichtet.


    Direktion Martin Kušej (ab 2019)

    Mit 30. Juni 2017 wurde bekanntgegeben, dass der Regisseur Martin Kušej, seit 2011 Leiter des Bayerischen Staatsschauspiels, mit Saisonbeginn 2019/20 die Nachfolge von als Burgtheaterdirektor antreten wird.


    Seinen Einstand in Wien gab er wie seinerzeit Claus Peymann mit einer Inszenierung von Heinrich von Kleists "Hermannssschlacht". Ursprünglich bewarb er sich für eine Verlängerung seines bis zum Ende der Spielzeit 2023/2024 reichenden Vertrags, zog die Bewerbung jedoch im Dezember 2022 zurück, weil seine „Person und das gesamte Burgtheater [...] durch den späten und langwierigen Entscheidungsprozess zur Zukunft der Burgtheaterdirektion in eine unsägliche, das Haus schädigende Situation manövriert“ worden seien. Zu seinem Nachfolger ab der Spielzeit 2024/25 wurde Stefan BACHMANN bestimmt.........


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    Alle Texte sind von WIKIPEDIA entnommen...


    mfg aus Wien

    Alfred






    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Doch, das ist vor kurzem passiert, man muss nur die Hintergründe kennen: Kusej hat seine Vertragsverlängerung zurückgezogen, um damit der Blamage zu entgehen, dass sein Vertrag nicht verlängert werden sollte. Mit diesem Rückzug konnte er aber sein Gesicht wahren.


    Viele Grüße, Christian

  • Als Atheist stimme ich dem natürlich zu. Aber dass die Aussage von einem Theologen kommt, überrascht mich dann doch. ^^

    Na ja, auch Theologen lernen manchmal unfreiwillig dazu. Der Widerstand hier in meiner fundamentalistische Gemeinde hat mich dazu bewogen, aus dem Kirchendienst in den Schuldienst zu wechseln. Da lernt man dann noch mehr. Natürlich weiß man dann noch, was eine fundamentalistische Diskussion ist ("filioque" ist mein Standardbeispiel) und wie sinnlos sie ist, je erbitterter sie geführt wird. Damit wären wir wieder hier gelandet.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

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