Josef MYSLIVECEK: Die Kammermusik

  • Es ist eine gute Frage, die man sich stellen kann, ob es sinnvoll ist einen eigenen Thread über die Kammermusik von Josef Myslivecek zu eröffnen. Einerseits ist es gar nicht so wenig, was er das hinterlassen hat, andrerseits wurde das wenigste davon aufgenommen. Schon allein 3 Folgen mit je 6 Streichquartetten, ergänzt durch eine weitere Serie mit 6 Streichquintetten. Dazu kommen noch die Oboenquartette, Oktette, Sinfonie Concertante. Aufgenommen wurde von der Kammermusik recht wenig indes recht wenig. Auf der gezeigten CD aus dem Hause Supraphon finden wir neben 3 Streichquartetten auch 3 Oboenqintette. Diese waren lange Zeit verschollen und wurden im späten 20. Jahrhundert endeckt, galten allerdings auf Grund fehlender Solostimmen als unspielbar. Erst dank der intensiven Suche der Primalius des Dolezal Quartetts und der Solistin dieser Aufnahme konnten diese in diversen Sammlungen ausfindig gemacht werden - und so wurde die hier gemachte Aufnahme erst möglich.

    Von den Streichquartetten (alle Streichquartette Mysliveceks sind - im Gegensatz zur Mode seiner Zeit - dreisätzig) wurden 2 aus Op 3 entnommen , eines ist als op posthum gekennzeichnet, womit wir bei der Anzahl dieser Quartette angelangt wären. Es müssten also 19 sein, weil die drei Serien je 6 Werke beinhalteten. Das posthume Werk scheint indes in keiner Auflistung auf - lediglich auf der gezeigten Aufnahme.



    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Alfred_Schmidt

    Hat den Titel des Themas von „ette“ zu „Josef MYSLIVECEK: Die Kammermusik“ geändert.
  • Beim Einsortieren der in Beitrag Nr 1 gezeigten CD habe ich die hier gezeigte gefunden, die sechs Streichqintette enthält, Leider ist sie schon gestrichen - und wie es scheint existiert das ausführende Ensemble "Pro arte antiqua Praha" auch nicht mehr (?) Das ist ausgeprochen schade, denn sowohl Werke als auch #interpretation sind exorbitant gut. Hier erkennt man, was Mozart gemeint hat, als er Myslivececs Werke als "feurig" bezeichnet hat. Ich würde das Vorliegende als "spritzig" und rhythmisch beton bezeichen, wobei die langsamen Sätze im gegen Satz zu den feurigen von erlesener Lieblichkeit sind. Es gibt, bzw gab auch eine Aufnahme, wo die Qintette "orchestriert" wurden. Davor kann ich nur warnen, denn gerade das durchsichtige schlanke Klangbild macht einen Großteil des Reizes aus.

    Es gab einige Aufnahmen von Streichquartetten und Streichquintetten (alle gestrichen) aber keine kommt in der Wirkung an die hier gezeigte heran.

    Generell hat - soweit ich das recherchieren konne, Myslivecek jeweils (in Sechsergruppen) 24 Streichquartette und Streichquintette komponiert.

    Myslivecek wird zur tschechischen Vorklassik gezählt. Mozart schätzte seine Musik sehr.


    Hier ein Hinweis auf die Möglichkeit die CD antiquarisch zu erwerben.


    https://www.discogs.com/releas…ua-Praha-String-Quintets-


    mfg aus Wien

    Alfred



    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !