Wegbereiter für Richard Wagner

  • :) :) :) Was für Kleinigkeiten doch eine so große Rolle spielen bei solchen epochalen Entscheidungen! ^^ Besten Dank, Karl, für die Einstellung des Artikels! :hello:

  • Hallo Holger, hallo kalli,


    dann werde ich noch etwas zu den 3 wichtigsten Stadtentwicklern bezüglich Bayreuth schreiben.


    Bis bald


    Karl

  • Eine tolle Hintergrund-Story! Das sind diese kleinen Momente, die (Musik-)geschichte entscheidend verändern!

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Hallo,


    kulturell aufgeweckt wurde das verschlafene Markgrafenstädtchen Bayreuth durch die Heirat Friedrich von Brandenburg-Bayreuth (späterer Markgraf) mit der preußischen Königstochter Wilhelmine im Jahre 1731.


    Von frühester Kindheit an hätte Wilhelmine - insbesondere nach dem Willen der Mutter - allerdings mit dem englischen Thronfolger und späteren König verheiratet werden sollen und war deshalb auf ein ganz anderes Leben vorbereitet worden.


    Die bestehenden Verwandtschaftsverhältnisse gehen weit zurück, es beginnt mit dem 30jährigen Krieg.


    Meine DVD-Empfehlung dazu ist der Vierteiler "Wallenstein" aus dem Jahre 1978, die bis dahin teuerste ZDF Fernsehproduktion mit einem überragenden Rolf Boysen als Hauptfigur.


    Wallenstein


    Tragische Figur ist dabei der sogenannte "Winterkönig", Friedrich V. (Kurfürst von der Pfalz), der 1619 zum König von Böhmen aufsteigt und nach der Niederlage bei der Schlacht am Weißen Berg 1620 fliehen muss.


    Mehr Glück hatte er bei der Wahl seiner Ehefrau Elisabeth Stuart, der einzigen Tocher des englischen Königs Jakob I.


    Die Ehe ist kinderreich, die jüngste Tochter Sophie von der Pfalz (1630-1714) heiratete später den Kurfürsten Ernst August von Hannover.


    2 Kinder aus dieser Ehe sind für uns von Bedeutung:


    Georg Ludwig (1660-1727), seit 1714 als Georg I. König von Großbritannien


    Sophie Charlotte (1668-1705), die Friedrich I, den König von Preußen, heiratete.



    Sophie Charlottes Sohn und Nachfolger seiner Vaters ist Friedrich Wilhelm I (1688-1744), bekannter als der "Soldatenkönig".


    Aus der Ehe von Georg I. stammen die Kinder Georg August und Sophie Dorothea (1687-1557).


    Und nun werden auf Betreiben der Großmutter Sophie von der Pfalz aus dynastischen Gründen die beiden Enkelkinder Friedrich Wilhelm I und Sophie Dorothea - also Cousin und Cousine - im Jahre 1706 verheiratet.


    Aus dieser Ehe gehen 14 Kinder hervor, die bekanntesten sind sicherlich Friedrich der Große (1712-1786) und seine Lieblingsschwester Wilhelmine (1709-1758).


    Und wie wir nun wissen, ist der englische König aus dieser Zeit der Bruder der Königin von Preußen bzw. der Schwager des Soldatenkönigs.


    Dummerweise wurde dieser Schwager von dem jüngeren Raufbold Friedrich Wilhelm I in der gemeinsamen Kindheitszeit bei der - die Erziehung der Enkel zeitweise übernehmenden - Großmutter Sophie von der Pfalz einige Male verprügelt, was anscheinend eine lebenslange persönliche Abneigung hervorgerufen hat.


    Einer der Gründe, warum es zu der beabsichtigten Eheschließung Wilhelmines mit dem englischen Königshaus nicht gekommen ist.


    Es grüßt


    Karl

  • Der Soldatenkönig bestimmte dafür als Ehemann den Erbprinzen Friedrich aus dem Markgraftum Bayreuth.


    Beide Eheleute stammen damit aus dem schwäbischen Adelsgeschlecht der Hohenzollern, Wilhelmines Gatte Friedrich kommt allerdings aus der fränkischen Linie, die seit 1192 die Burggrafen von Nürnberg stellte und daraus im Laufe der Zeit die Markgrafenschaften Ansbach und Kulmbach entwickelte.


    Nach der Belehnung des Burggrafen Friedrich VI. mit der Mark Brandenburg durch König Sigismund 1415 begann dann der eigentliche Aufstieg der Hohenzollern.


    Von Kulmbach mit der Plassenburg verlegte der spätere fränkische Markgraf Christian ab 1604 seine Residenz nach Bayreuth, wo er das Alte Schloß errichten ließ.


    So wurde aus Bayreuth nun eine der vielen kleineren fürstlichen Residenzstädte, die heutzutage das kulturelle Bild Deutschlands so bunt und vielgestaltig erscheinen lassen.



    Am 11.Januar 1732 verließ die schon schwangere Wilhelmine Berlin, wo sie über Leipzig zuerst in Hof eintraf.


    Den dortigen Empfang beschreibt sie wie folgt:


    Der versammelte Adel war mit Kleidern ausstaffiert, die an Alter den Flöhen in ihren Perücken nicht nachstanden. Diese alten Lumpen waren ihre Festkleidung, die rohen Manieren passten ausgezeichnet zum Anzug. Am Schluss des für mich gegebenen Festmahls war ich von 34 Betrunkenen umgeben.


    Am nächsten Tag empfing ich die keuschen Ehefrauen der Edelleute, Ungeheuer mit Haarwülsten oder besser Schwalbennestern auf dem Kopf, schmutzigen, fettigen Perücken.


    Am 22.Januar traf sie dann in Bayreuth ein, wo der alte Markgraf sie in ihre Gemächer begleitete:


    Ich wurde durch einen langen Korridor geführt, behangen mit Spinnweben und so schmutzig, dass es wehtat. Mein Bett war so schön und neu, dass es 14 Tage später keine Vorhänge mehr hatte, da sie bei Berührung zerfielen.


    Man pries mir stets die Pracht des Bayreuther Hofes, aber die, die mir das sagten, kannten ihn von der Zeit des letztverstorbenen Markgrafen.



    Nüchtern betrachtet darf festgestellt werden, dass Wilhelmines Schwiegervater seit seinem Amtsantritt im Jahre 1726 zum eisernen Sparen gezwungen war, da er die Finanzen in völliger Unordnung vorfand und einen Berg von Schulden abtragen musste.



    Die enttäuschte und stark frustierte Königstochter musste nun bis zum Ableben des Schwiegervaters im Jahre 1735 zuwarten, um ihre Pläne für ein einigermaßen standesgemäßes Leben umzusetzen.


    So gelangte danach der Glanz des Rokoko in der Residenzstadt Bayreuth mit einer Reihe von Schlossbauten zu höchster Blüte. Das 1748 eröffnete Opernhaus galt als eines der größten und prachtvollsten Europas. Unter Wilhelmines Federführung entstand in der Bayreuther Eremitage der erste Landschaftsgarten auf dem Kontinent. Ihr Ruinentheater in Sanspareil wurde zum Vorbild für das romantische Naturtheater des 19. Jahrhunderts.


    Auch als Förderer der Wissenschaften trat das Markgrafenpaar hervor. 1742 wurde in Bayreuth die "Fridericiana" als markgräfliche Landesuniversität eröffnet, jedoch bereits im Jahr darauf nach Erlangen verlegt. Die Kehrseite der kostspieligen Pracht bildete eine Zerrüttung der Staatsfinanzen. Kostspieliges Mäzenatentum und luxuriöser Lebensstil türmten einen Schuldenberg von 2,4 Mio. Reichstalern auf.

  • Friedrich Feustel: Symbolfigur der Gründerzeit

    (Artikel im Nordbayerischen Kurier)


    "Wenn Not am Mann, muss immer Feustel dran“


    Bedaure - aber diesen Beitrag können wir nicht freischalten !!! (daher Inhalt gelöscht))


    Zum einen steht er unter dem Copyright des Verfassers und seiner Zeitung.


    Zum anderen hat due Zeitung noch ZUSÄTZLICH eine Bezahlschranke errichter - soll heissen, sie will auch GELD von jenen die den Artikel auch nur lesen wollen. !!


    Eine ganz eindeutige Haltung - da wäre dann Quasi ein "Einbruch" in einen gesperrten Bereich - den Inhakt ohne Bezahlung zu konsumieren UND noch dazu vervielfältigen !!!


    Sowas kann im Extremfall eingeklagt werden und sehr teuer werden....


    Ich wollte ursprünglich auf die Originalseite verlinken - gesetzlich gedeckt - aber von vielen nicht gewünscht.

    Man muss entweder die Zeitung kaufen oder für den Artikel extra bezahlen - nur zum Eigenbedarf - selbstredend...


    Ich bitte um Verständnis


    LG

    Alfred MOD 001

  • Bitte keinen Content posten, der 1.1 aus Online-/oder Printmedien übernommen wird, besonders bitte dann nicht, wenn der zitierte Artikel sich hinter der Bezahlschranke verbirgt. Danke.

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose