• Im Forum gibt es einige Beiträge zur Darmsaite, mit denen Streichinstrumente in der Vergangenheit bespannt wurden und in Gegenwart von spezialisierten Musikern verwendet werden.


    Liest man die Beiträge im Forum, erfährt man, dass Yehudi Menuhin 1962 Musik von Walton auf Darmsaiten spielte. Auch dass nach dem zweiten Weltkrieg die Hauptlieferanten von Darmsaiten Italien und Deutschland als Lieferanten ausfielen, weshalb man die Stahlsaite zum Bespannen der Streich-Instrumente wählte.


    Man stellt sie aus Schafs-, Lamm oder Rinderdarm her. Die Saiten aus diesem tierischen Material ergeben jedoch einen im Vergleich zu Stahlsaiten wärmeren und lebendigeren Klang. Allerdings: Eine Darmsaiten benötigt mehr Fürsorge und Pflege als ihre metallene Schwester: Sie muss oft gestimmt werden, da sie für Feuchtigkeitsänderung der Luft und Temperaturschwankungen sehr anfällig ist. Deshalb wird die Stahlsaite aus praktischen Erwägungen bevorzugt.


    Ob es dem Threaderöffner seicento ernst war? Darmsaiten für Vegetarier


    Achtung, bevor man sich enerviert: Im Forum in der Sparte Feuilleton und Satire ;)


    Für Klärung der Faktenlage dieser Wikipedia-Eintrag:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Saite


    Auf BR-klassik gab es mal einen kurzen Beitrag zu Darmsaiten mit einem tönenden Erfahrungsbericht einer Musikerin, die auf Darmsaiten spielt


    https://www.br-klassik.de/them…chwort-darmsaite-100.html


    Wer auf Darmsaiten spielt, lässt sich auf etwas ein. Es sind viele Unwägbarkeiten. Als Spieler ist man dem kapriziösen Material ausgeliefert.


    Die Wahl des geeigneten Produktes ist eine Wissenschaft für sich. Ganz unten auf dieser Webseite erfährt man mehr.


    https://www.paganino.de/saiten…0zCg7NEAAYASAAEgIYrPD_BwE

    Es gibt ein Leben vor dem Tode.

  • Als Streichquartett-Ensembles der Gegenwart, die auf Darmsaiten spielen, sind mir das Chiaroscuro Quartett sowie das London Haydn Quartett bekannt.



    In der Vergangenheit waren es die Mitglieder des Festetics-Quartetts, die das Spiel auf authentischen Instrumenten mit entsprechender Besaitung pflegten.


    Es gibt ein Leben vor dem Tode.

  • Auf dem mit Darmsaiten bespannten Cello interpretiert Hidemi Suzuki die bachschen Cello-Suiten BWV 1007-1012.


    Es gibt ein Leben vor dem Tode.

  • Ein weiteres Beispiel für die besondere Qualität des Klanges, den die Darmsaiten erzeugen:


    Maya Homburger spielt auf der Barockvioline die Rosenkranz-Sonaten von Heinrich Ignaz Biber. Auch in diesem vielschichtigen Werk gewinnt es mit der historischen Bespannung. Wie in Ensembles der Alten Musik Szene sind die anderen beteiligten Streich-Instrumente mit Darmsaiten versehen.


    Es gibt ein Leben vor dem Tode.

  • Es erstaunt mich, dass im Forum bisher niemand auf dieses Thema reagiert hat, denn die Klanglichkeit, die Darmsaiten erzeugen, haben im Vergleich zu den heute gebräuchlichen Metallsaiten andere Dimensionen. So ist meine Wahrnehmung.


    Zitat aus dem Beitrag über Darmsaiten des BR aus meinem Beitrag 1:


    "Der Klang einer Darmsaite hat einfach mehr Aura. Der Klang ist nicht, wie die Stahlsaite im Grunde auch schon dünner und drahtiger aussieht: eng und eindimensional. Eine Darmsaite, die hat ein anderes Obertonspektrum, wenn man es physikalisch sagt. Und das sorgt dafür, dass der Klang mehr Weichheit und Rundung hat." Anne Röhrig


    Dieser Klang bringt im Vergleich zu dem der historischen Tasteninstumente die Gemüter nicht in Wallung. ;)


    Ein weiteres Beispiel ist die Interpretation des Chiaroscuro Quartetts zweier Streichquartette von Franz Schubert, die ich für bemerkenswert halte. Die Bespannung mit Darmsaiten hat in meiner Einschätzung wesentlichen Anteil am differenzierten Klang.


    Streichquartett Nr. 14 d-moll op. posth. D 810 "Der Tod und das Mädchen"

    Streichquartett Nr. 9 g-moll op. posth. D 173


    Es gibt ein Leben vor dem Tode.

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  • Wie ich schon erwähnt hatte, durfte ich als Kind fast 7 Jahre Zither lernen. Eine Zither hat grundsätzlich 5 Melodiesaiten, die auf dem Steg in Abstände unterteilt sind (ähnlich einer Gitarre), damit man die Tonhöhe durch entsprechende Griffe mit der linken Hand teilen kann. Die Melodiesaiten waren grundsätzlich aus Stahl, und sie werden mit einem am rechten Daumen befestigten Ring angeschlagen. Der Ton war metallisch und je nach Anschlag scharf bis zart. Die Stimmung von unten nach oben waren 2xa, 1xd, 1xg und 1xc für die sogenannte Diskantzither. Es gibt auch höher oder tiefere Quint-, Alt- und Baßzithern mit unterschiedlichen Intervallstimmungen nach oben oder unten. Es können fünfstimmige Akkorde genauso erzeugt werden wie ein- oder 2-stimmige schnelle Läufe. Laut und leise erzeugte der Anschlag mit dem Ring. Ein Vibrato mit der linken Hand war möglich und machte den Ton weich. Man brauchte zu Beginn der Lehre mehrere Monate, bevor sich die Finger der linken Hand verhornten und schmerzfreies Spiele zur Freude wurde. Ob die Melodiesaiten heute noch aus Stahl sind, das weiß ich nicht, kann es mir aber nicht vorstellen, da der Ton mit Darmsaiten keinen hellen Klang abgab.

    Eine Konzertzither hat in der Regel 30 weiterhin 30 Begleitsaiten, eine Harfenzither bis zu 52 Stück, mit denen die Begleitakkorde inc. der Bässe angeschlagen wurde. In den 50 er Jahren wurden (bei meinem Zitherlehrer) die Metallsaiten durch Darmsaiten ersetzt, deren Klang weicher war und auch die Finger der rechten Hand nicht so belasteten. Trotzdem mußte auch an diesen allen 5 Fingern Horn wachsen, um voll zugreifen zu können. Die Saiten waren farbig und in Quinten gestimmt, alle Töne bedurften einer extra Saite, da sie nicht variabel waren. Es konnte jede Dur- und jede Molltonart bespielt werden. Noten für die Melodiesaiten waren im Violinschlüssel, die dazugehörigen Begleitsaiten im Baßschlüssel geschrieben.

    Nach 7 Jahren war ich kein Kind mehr. Zither war nicht mehr wichtig und hatte wenig Wirkung auf das schönere Geschlecht. Ich lernte dann autodidaktisch Saxophon und spielte in einer Tanzkapelle. Meine Notenkenntnisse waren dabei sehr von Nutzen!


    Mit freundlichen Grüßen

    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ein weiteres Beispiel ist die Interpretation des Chiaroscuro Quartetts zweier Streichquartette von Franz Schubert, die ich für bemerkenswert halte. Die Bespannung mit Darmsaiten hat in meiner Einschätzung wesentlichen Anteil am differenzierten Klang.


    Streichquartett Nr. 14 d-moll op. posth. D 810 "Der Tod und das Mädchen"

    Streichquartett Nr. 9 g-moll op. posth. D 173

    Ich bin ein Anhänger der Einspielungen dieses Ensembles. Zu den Darmsaiten kommt eben noch Verständnis für den Einsatz der Instrumente im Zusammenhang mit der Musik hinzu. Dann klingt der Schubert überzeugend anders.


    Dieses Ensemble traut sich auch an die Quartette Beethovens heran. Die Einspielungen des Op. 18 gehören für mich zum Besten, was ich kenne. In diesem Fall eröffnet der Klang neue Dimensionen des Werkes.


    und


    Das es nicht alleine der technische Einsatz von Darmsaiten ist, zeigt für mich das Beispiel der Einspielung der letzten Quartette Beethovens durch das Quatuor Mosaïques, die trotz des "aufregenden" Instrumentariums für meine Vorstellung sehr gediegen daherkommt :)


  • Werter Axel, normalerweise bin ich sowohl ein Freund der historischen Aufführungspraxis als auch nicht übermäßig kritisch, was ganz unterschiedliche Interpretationen anbelangt - sondern recht offen und wenig empfindlich gegenüber: zu schnell oder zu langsam, zu forsch oder eher zurückhaltend. Die Stuhlkante ist also recht breit ...


    Beethoven-Quartette besitze auch ich in relativ vielen Einspielungen - andere haben noch einmal mehr - und da kommen die Mosaiques-Leute bei mir nicht so gut weg. Mit anderen Worten: Ja, ich finde sie ebenfalls sehr gediegen, aber das soll kein Lob sein und HIP hilft mir in diesem Fall nicht weiter. ;):)


    Oder ist Dein freundlicher Smiley auch ein wenig hinterhältig? ;)


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Lieber astewes


    Der Darmsaiten-Klang ist nur ein Parameter unter anderen, der die Qualität eines Streichquartett-Ensembles ausmacht. Du wirst mir zustimmen, dass diese authentische Bespannung einen besonderen Reiz aufweist.


    Lieber LaRoche


    Danke für deinen Bericht über das Zitherspiel mit Darmsaiten. Es hat mich erstaunt, dass die dickeren Saiten bei diesem Instrument eingesetzt werden können.

    Es gibt ein Leben vor dem Tode.

  • Oder ist Dein freundlicher Smiley auch ein wenig hinterhältig? ;)

    Ausschließen will ich das nicht. ;)


    Diese Einspielung vermittelt leider genau das Gefühl, HIP sei für Haydn und Mozart gut, aber bei Beethoven höre dann der Spaß doch auf, was gerade nicht der Fall sein muss!

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  • Die Alte Musik Fraktion streicht in der Regel auf Darmsaiten. Das Chelys Consort of Viola spielt die 20 Ayres For Two Trebles And Two Basses des Engländers Christopher Simpsons (1610-1669) mit einem besonders klanglich überzeugenden Ergebnis.


    Im Booklet erfährt man, dass die Musiker blanke Darmsaiten streichen. Metallumsponnene Saiten kamen erst nach der Zeit auf, als die Kompositionen entstanden. Authentischer geht nicht.


    Die SACD bietet einen exquisiten Raumklang. Der Tonmeister hat vorbildlich gearbeitet.


    Es gibt ein Leben vor dem Tode.

  • Ich finde es immer wieder erstaunlich bis amüsant, wenn apodiktische Aussagen über "den" Klang von "Stahlsaiten" im Gegensatz zu "Darmsaiten" gemacht werden. Wenn man mal nur einen einzigen Hersteller (Pirastro) rausgreift, gibt es u.a. diese Saitentypen:

    Karbonstahl, Reinsilber umsponnen, blanker Stahl, Edelstahl, synthetischer Kern Silber umsponnen, Alu umsponnen, Synthetische Saite Gold umsponnen, Platin beschichtet, Vollstahlkern mit Chromstahl umsponnen, Darm versilbert, Synthetik Alu umsponnen, Kunststoff Silber umsponnen, Hydronalium umsponnen, Multifilament-Fiber Nylonkern Reinsilber umsponnen, Multifilament-Fiberkern Silber umsponnen, synthetischer Kern Aluminium umsponnen, Rinderdarm poliert und lackiert, Darm blank, Nylon Alu umsponnen, Synthesefaser Silber umsponnen, Chromstahl umsponnen, Darm blank und geölt, Darm Silber umsponnen, Platin, Silber, Multifilament-Fiber Nylonkern Aluminium umsponnen, Darm Alu umsponnen, Darmäquivalent Reinsilber umsponnen, Goldstahl, Aluminium, Kunststoff...

    Das war jetzt aus dem Katalog eine von drei Seiten, aber natürlich gibt es neben Pirastro noch eine ganze Reihe anderer Hersteller. Für die Diskussion darüber, wie welche Saite klingt, reicht das vielleicht vorerst :).

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Du wirst mir zustimmen, dass diese authentische Bespannung einen besonderen Reiz aufweist.

    Da stimme ich zu, aber man muss ihn noch für die Musik nutzen können, lieber moderato . Du wirst mir hier sicher zustimmen, dass das auch ein nicht zu vernachlässigender Faktor ist.


    Aber wenn Du Dir mal die Cello-Suiten von Bach in der Interpretation von Matt Haimovitz "reinpfeifen" möchtest, wie ein werter Kollege vor kurzem noch die musikalische Rezeption zu bezeichnen beliebte, kann ich Dir einen Genuss versprechen. Da hänge ich mich 'mal aus dem Fenster!


  • Das war jetzt aus dem Katalog eine von drei Seiten, aber natürlich gibt es neben Pirastro noch eine ganze Reihe anderer Hersteller. Für die Diskussion darüber, wie welche Saite klingt, reicht das vielleicht vorerst :) .

    :hahahaha:


    Ich habe jetzt bei Beethoven Op. 18/1-3 vom Chiaroscuro geschaut und leider nur die Geigen gefunden. Weder der Bogen noch die Bespannung sind erwähnt. Eigentlich sollten die dann auch erwähnt sein. Ich versichere Dir aber, dass die Instrumente, die zum Beispiel das Belcea Quartett für diese Werke benutzt völlig anders klingen.

  • Ich finde es immer wieder erstaunlich bis amüsant, wenn apodiktische Aussagen über "den" Klang von "Stahlsaiten" im Gegensatz zu "Darmsaiten" gemacht werden. Wenn man mal nur einen einzigen Hersteller (Pirastro) rausgreift, gibt es u.a. diese Saitentypen:

    Karbonstahl, Reinsilber umsponnen, blanker Stahl, Edelstahl, synthetischer Kern Silber umsponnen, Alu umsponnen, Synthetische Saite Gold umsponnen, Platin beschichtet, Vollstahlkern mit Chromstahl umsponnen, Darm versilbert, Synthetik Alu umsponnen, Kunststoff Silber umsponnen, Hydronalium umsponnen, Multifilament-Fiber Nylonkern Reinsilber umsponnen, Multifilament-Fiberkern Silber umsponnen, synthetischer Kern Aluminium umsponnen, Rinderdarm poliert und lackiert, Darm blank, Nylon Alu umsponnen, Synthesefaser Silber umsponnen, Chromstahl umsponnen, Darm blank und geölt, Darm Silber umsponnen, Platin, Silber, Multifilament-Fiber Nylonkern Aluminium umsponnen, Darm Alu umsponnen, Darmäquivalent Reinsilber umsponnen, Goldstahl, Aluminium, Kunststoff...

    Das war jetzt aus dem Katalog eine von drei Seiten, aber natürlich gibt es neben Pirastro noch eine ganze Reihe anderer Hersteller. Für die Diskussion darüber, wie welche Saite klingt, reicht das vielleicht vorerst :).

    Ich hatte im Eingangsthread geschrieben, dass "die Wahl des geeigneten Produktes eine Wissenschaft für sich ist". Die Angebotsfülle der möglichen Saiten ist mir selbstverständlich nicht entgangen. Die Anbieter werden sich etwas gedacht haben, wenn sie sie im Angebot haben und die Wünsche der anspruchsvollen Instrumentalisten erfüllen. Die Produzenten werden auch begründen können, weshalb sie die aufwändige Herstellung auf sich nehmen.


    Da sich im Forum noch kein Benutzer von Darmsaiten geoutet hat, muss ich mich als Hörer auf meine Hörerfahrung sowie die anderer Taminos abstützen.


    Der zitierten Aussage von Anne Röhrig, Spezialistin für die Barockvioline, in meinem Beitrag 5 ordne ich hohe Glaubwürdigkeit zu.

    Es gibt ein Leben vor dem Tode.

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  • Der zitierten Aussage von Anne Röhrig, Spezialistin für die Barockvioline, in meinem Beitrag 5 ordne ich hohe Glaubwürdigkeit zu.

    Ich finde, dass die Aussage, Stahlsaiten klängen wie sie aussehen, nämlich "dünn und eindimensional", großer Blödsinn ist. Oder freundlicher gesagt Marketing-Sprech.

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Da stimme ich zu, aber man muss ihn noch für die Musik nutzen können, lieber moderato . Du wirst mir hier sicher zustimmen, dass das auch ein nicht zu vernachlässigender Faktor ist.


    Aber wenn Du Dir mal die Cello-Suiten von Bach in der Interpretation von Matt Haimovitz "reinpfeifen" möchtest, wie ein werter Kollege vor kurzem noch die musikalische Rezeption zu bezeichnen beliebte, kann ich Dir einen Genuss versprechen. Da hänge ich mich 'mal aus dem Fenster!


    Ich habe die bachschen Cello-Suiten BWV 1007-1012 in der Interpretation von Sigiswald Kuijken in meiner Sammlung. Es streicht sie auf einem Violoncello da Spalla - Schulter-Cello. Auf der Rückseite der Doppel-CD ist das für ihn gebaute Instrument abgebildet. Man erkennt, dass es sich um Darmsaiten handelt und er einen Barockbogen benutzt. Der Spezialist für historische Aufführungspraxis wird bei der Wahl der Saiten sorgfältig vorgegangen sein.


    Es gibt ein Leben vor dem Tode.

  • Ich finde, dass die Aussage, Stahlsaiten klängen wie sie aussehen, nämlich "dünn und eindimensional", großer Blödsinn ist. Oder freundlicher gesagt Marketing-Sprech.

    Marketing?


    Geben wir mal den Fachleuten für Barockvioline das Wort, die täglich mit dem Material Darmsaite umgehen und über das Fachwissen verfügen. Zitat. "Darmsaiten zeichnen sich durch einen dunklen und weichen, aber dennoch durchsetzungstarken Klang aus. Sie waren bis zum 1. Weltkrieg bei allen Streichinstrumenten Standard." Die Begründung kann man nachlesen.


    Ein Detail: Auf der Seite ist unten das Fotos eines Couverts mit einem originalen Saitensatz Nicolo Paganinis, der erhalten ist. (Einen offensichtlichen Fehler korrigiere ich: nicht 71 mm sondern 0,71 mm ist der Durchmesser)


    http://barockvioline.concerto-…ockvioline/Darmsaite.html


    Ein 10minütiges Video über die Saitenherstellung der Firma „Aquila“ in Vicenza.




    In einem Harfenforum habe ich über den Einsatz von Darmsaiten in der Bespannung von Harfen erfahren. Erstaunt hat mich, dass die stark auf Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen reagierende Darmsaite benutzt wird. Es müssen nicht vier Saiten sondern ein Vielfaches davon gestimmt werden.


    https://www.harfenforum.de/forum/viewtopic.php?t=596



    Beim Thema Saitenschwingung wird's mathematisch recht kompliziert.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Saitenschwingung


    .

    Es gibt ein Leben vor dem Tode.

  • Marketing?


    Geben wir mal den Fachleuten für Barockvioline das Wort, die täglich mit dem Material Darmsaite umgehen und über das Fachwissen verfügen. Zitat. "Darmsaiten zeichnen sich durch einen dunklen und weichen, aber dennoch durchsetzungstarken Klang aus. Sie waren bis zum 1. Weltkrieg bei allen Streichinstrumenten Standard."

    Diese Erwiderung hat nichts mit meiner zitierten Aussage zu tun. Diese lautete:

    Ich finde, dass die Aussage, Stahlsaiten klängen wie sie aussehen, nämlich "dünn und eindimensional", großer Blödsinn ist. Oder freundlicher gesagt Marketing-Sprech.

    Wer "täglich mit dem Material Darmsaite" umgeht, ist gerade kein Spezialist für Stahlsaiten. Die zitierte Aussage bestätigt das.

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)