CD & LP versus Streaming

  • Schau Dir mal die Länge des ersten Scherzos an und höre in das Prelude op. 45 rein. Bei der Digitalisierung dieser Aufnahme ist alles schief gegangen, was nur schiefgehen kann.


    Viele Grüße, Christian

    Ups! Die Länge des Downloads ist 50 Minuten und die der CD > 70 ! Okay, da ist was schief gelaufen ... nicht zuletzt die Endkontrolle :saint:



    BTW: Was spricht dagegen, die CD zu kaufen und dann zu rippen?

  • Manche werden vielleicht über die Einstellung von Hurwitz zu dem Thema etwas überrascht sein. Er zeigt den Weg auf, wie die Klassikindustrie durch die langsame Entwertung der verschiedenen Medien den Weg zum Streaming öffnet. Er macht das am Beispiel von Toscanini. Interessant sind auch die Gedanken, wie die Industrie den Wert der Musik nivelliert.


  • Mich wundert es auch überhaupt nicht, das Naxos mit den Preisen anzieht. Auch wenn die Inflation angeblich zurückgeht, wirken immer neue Kostentreiber. Warum sollte der Musikmarkt davon ausgenommen sein? Hinzu kommt, dass Naxos sehr materialintensiv produziert. Meist stecken CDs immer noch in dicken Plastikhüllen, die mir noch nie zusagten. Ich gehe davon aus, dass das Ende der CD in ihrer bisherigen Form auch aus ökologischen Notwendigkeiten unausweichlich ist. Die Schicht, die noch dazu bereit und in der Lage ist, dafür Geld auszugeben, wird immer mehr geschröpft und hat weniger übrig denn je. Die Auswirkungen auf den Konsum sind allenthalben spürbar. Selbst verabschiede ich mich schrittweise von konventionellen Tonträgern und verlege mich auch auf Streaming-Dienste. Meine ziemlich große Sammlung ist fast komplette auf Festplatten abgelegt. Der Zugang ist leicht und bequem. Ich muss nicht mehr auf Leitern steigen und in Regalen wühlen. Das größte Problem ist, CDs und DVDs wieder loszuwerden. Die wenigsten Ankaufplattformen wollen sie noch haben. Zu Neuanschaffungen schreite ich nur, wenn es keine Alternativen gibt. Für die Zukunft bin ich gewappnet. :)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ich glaube auch, dass die CD weitgehend verschwinden wird.

    Das wurde schon vor 20 Jahren im Internet verbreitet. Ich habe damals im Internet in einem offene Brief an einen EMI Manager (ca 2002/2003), der -es ging um Kopierschutz auf CD und um CD überhaupt - geschrieben - die CD werder seinen Posten überleben.....

    Was ja auch geschah.

    IRGENDWANN werden wir alle verschwinden -vermutlich nur vor der CD

    Ein kurzes Gedankenspiel: Wenn durch die Umstellung der CD auf Streaming Dienste (man halte die Altersstruktur und die Technikfeindlichkeit der Klassikhörer generell in Hinterkopf - Auch nur 10 % betrüge dann wären das Unsummen, die man nicht wird riskieren wollen - bzw einige sich gar nicht werden leisten können. Daher werden zumindes etliche Independent Labels bei der CD verharren.

    Sollte es bei den Download Computern oder Streamings eventuell zu Pannen (Viren) kommen, oder die Hacker Rezepte finden und verbreiten wie man alle Kopierschutzverfahren austricksen kann - dann wird es bei der Tonträgerindustrie Heulen und Zähneknirschengeben.

    Ich bin indes auch "gewappnet" Meine Sammlung ist größer, als daß ich sie im Laufe meines Lebens noch werde einmal hören können. Dennoch kaufe ich noch CDs. Solten die eingestellt werde: Das wars dann ich zieh mich zurück und gebe mein Geld für andere Dinge aus...(so ich noch eines habe)


    mfg aus Wien

    ALfred

    SPARE IN DER NOT - DA HAST DU ZEIT DAZU



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  • Ein kurzes Gedankenspiel: Wenn durch die Umstellung der CD auf Streaming Dienste (man halte die Altersstruktur und die Technikfeindlichkeit der Klassikhörer generell in Hinterkopf

    Allerdings werden schon in zehn Jahren Menschen in Rente gehen, die bei der allmählichen Verbreitung des Internets erst in ihren Dreißigeren waren und für die das Internet inzwischen selbstverständlich ist und es auch bleibt, wenn sie 65, 75 oder vielleicht sogar 85 Jahre alt sind. Ich schreibe das als jüngerer CD-Sammler nicht als Hoffnung, nur als Hinweis, dass die Altersstruktur ein stückweise vergehendes Argument ist.

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Ich schreibe das als jüngerer CD-Sammler nicht als Hoffnung, nur als Hinweis, dass die Altersstruktur ein stückweise vergehendes Argument ist.

    Neulich kam ich in einem jungen Mann so um die Mitte zwanzig in einem Telefonladen ins Gespäch. Der erzählte mit von seinem Opa, der - und jetzt fiel ihm nicht ein, was, bis ich ihm auf die Sprünge half - CDs habe. So ist wohl die Realität. Ich fand das höchst amüsant. :)


    Man sollte das deshalb alles abschaffen und nur noch selbst muszieren ;) .

    Auf einem Flohmarkt war ich versucht, eine alte bestens erhaltene Zitter zu erwerben. Ich dachte an meine Nachbarn und nahm Abstand.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Dass auch Naxos teurer wird, überrascht mich wenig, ist ja auch dieses Label nicht von der Realität abgekoppelt. Die Preiserhöhung dürfte viele heutige Klassikhörer weniger treffen als teils gemutmaßt. Hat man etwa ein Streaming-Abonnement (es gibt welche im verlustfreien Audioformat, sprich CD-Qualität, bereits um circa 15 EUR/Monat), dann trifft einen die Preiserhöhung dieses oder jenes Labels für physische Tonträger nicht unmittelbar. Und machen wir uns nichts vor: Der Drang zum Haptischen geht zurück und viele (nicht alle) jungen Leute wollen das nicht mehr. Das Sterben der CD geht deutlich langsamer vonstatten als vor 20 Jahren gemutmaßt. Indes wird der Faktor Zeit, wie Tristan2511 schon andeutet, nun doch zum Tragen kommen, da selbst Menschen, die relativ kurz vor der Pensionierung stehen, heutzutage i. d. R. mit dem Internet sehr gut umgehen können. Ganz verschwinden wird die CD natürlich nicht - dafür sorgen schon die Japaner -, dürfte aber zu einem Nischenbereich ähnlich der LP werden.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Das wurde schon vor 20 Jahren im Internet verbreitet.

    Vor 20 Jahren gab es noch kein Streaming, und deshalb betrug der Marktanteil von CDs (gemessen am Umsatz der Musikindustrie) annähernd 100 Prozent. Inzwischen ist er auf rund 12 Prozent gesunken.


    Ganz verschwinden wird die CD natürlich nicht - dafür sorgen schon die Japaner -, dürfte aber zu einem Nischenbereich ähnlich der LP werden.

    Ja, das vermute ich auch. Ich persönlich vermisse weder die Suche nach der CD im Schrank noch den Seitenwechsel der LP mitten im Stück. Höhepunkt war eine LP mit Claudio Arraus Einspielung der Hammerklaviersonate, bei der die beiden letzten Sätze (Adagio sostenuto und Fuge) nicht auf eine Seite passten, weshalb die Reihenfolge der beiden Mittelsätze vertauscht wurde. Um die Sätze dennoch in der richtigen Reihenfolge zu hören, musste man also nach dem ersten Satz die LP für das Scherzo wenden, dann nach ca. fünf Minuten wieder zurück auf die Vorderseite, dabei natürlich die Rille zwischen Allegro und Adagio möglichst genau treffen, um dann dasselbe Spiel auf der Rückseite für den Schlusssatz zu wiederholen. Manchmal ist der technische Fortschritt einfach nur gut...

  • Mittlerweile bietet auch Naxos Streaming an. Der Trend dieser Statista Zahlen zwischen 2008 und 2018 wird sich in den letzten fünf Jahren eher verstärkt haben. Daran ändern auch so interessante Entwicklungen wie esoterisches Mastering nichts. Zumal viele Streamingdienste nun auch HiRes Formate im Programm haben


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  • Um die Sätze dennoch in der richtigen Reihenfolge zu hören, musste man also nach dem ersten Satz die LP für das Scherzo wenden, dann nach ca. fünf Minuten wieder zurück auf die Vorderseite, dabei natürlich die Rille zwischen Allegro und Adagio möglichst genau treffen, um dann dasselbe Spiel auf der Rückseite für den Schlusssatz zu wiederholen. Manchmal ist der technische Fortschritt einfach nur gut...

    Das klingt nach Spaß :D:no:

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Um die Sätze dennoch in der richtigen Reihenfolge zu hören, musste man also nach dem ersten Satz die LP für das Scherzo wenden, dann nach ca. fünf Minuten wieder zurück auf die Vorderseite, dabei natürlich die Rille zwischen Allegro und Adagio möglichst genau treffen, um dann dasselbe Spiel auf der Rückseite für den Schlusssatz zu wiederholen.

    :hahahaha::hahahaha:


    Ich habe das Werk in einer alten Horszowski-Aufnahme, da wird, wie auch sonst, mitten in Satz drei geschnitten. Diese Schnitte mitten in einem Satz waren ja so unüblich nicht. Man konnte die Platte ja dann auf Band aufnehmen, um sie dann durchgängig zu hören. 8)8)8)


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    Das wäre dann ein geeignetes Gerät für die Horszowski-Platte gewesen:


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    War ein treuer Kindheitsbegleiter, daher habe ich dieses Gerät genommen.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Das Konzept von Streaming und CDs ist zu unterschiedlich. Die CD ist durch den Streaming Hype natürlich schwächer geworden, aber das ist normal, wenn das Marktangebot größer wird.

    Außerdem wird kein Medium, dass noch eine Zielgruppe hat, wirklich aussterben.

    Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie. Wem meine Musik sich verständlich macht, der muß frei werden von all dem Elend, womit sich die anderen schleppen.

    Ludwig van Beethoven


    Bruckner+Wand So und nicht anders :)

  • Hallo Klassikfan1,

    ich mag Johns YouTube-Videos oder auch Podcasts sehr, in Sachen Hifi ist er für einen Technik-Laien wie mich eine echte Bereicherung. Das gilt auch für seine Darlegungen, warum eine alte CD durchaus besser als ein HiRes-Stream oder eine LP klingen kann.

    Es ist alles eine Frage der Dynamik. Und am Ende vermutlich auch eine Frage der Qualität der jeweiligen Anlage resp. der jeweiligen Komponenten.

    Mir ist der Aufwand mit CDs generell auch zu groß. Da es jetzt immer mal neue CD-Player - gern auch als CD-Transport ohne eigenen DAC - gibt, hatte ich letztens auch überlegt, ob das Haptische einer CD oder das Zeremonielle des CD-Einlegens vielleicht auch etwas für sich hat. Aber das habe ich dann wieder verworfen. Permanent auf die gesamte eigene oder streambare Alben-Sammlung zugreifen zu können, ohne auch nur aufstehen zu müssen, ist für mich nicht schlagbar.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • So - und jetzt warte ich auf den frisch bestellten CD-Player. Warum?

    Weil ich am Wochenende Musik hören wollte und mein Internet/WLan streikten. Nix wars mit Musik. Aus.

    Das alte Tivoli aus dem Keller geholt und Radio angestellt. Und gewartet. Die Störung war dann nach rund einer Stunde behoben, aber ich war doch etwas durcheinandergerüttelt.

    Was tun, wenn das wieder passiert? AirPods rein und über mobile Daten des Handys Musik hören? Nicht dauerhaft.


    Da ich meine CDs noch habe (sie zu verkaufen, ergibt in punkto Aufwand/Erlös kaum Sinn), dachte ich mir, dass ich ja vom Internet relativ unabhängig wäre, wenn ich nur wieder einen CD-Player hätte. Interessanterweise stellte ich dann bei Gesprächen mit Hifi-Händlern und Hifi-Enthusiasten fest, dass gar nicht wenige genau diese Überlegungen auch hatten - und deshalb "alten" Medien zumindest als Reserve treu bleiben. Das tue ich dann jetzt auch. Nun warte ich darauf, dass der CD-Player (reiner Transport, also ohne DAC) hier ankommt. Mal sehen, wie das so sein wird: Eine CD einlegen.

    "Jein".

    Fettes Brot

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  • Weil ich am Wochenende Musik hören wollte und mein Internet/WLan streikten. Nix wars mit Musik. Aus.

    Ich sage nur: Downloads! Damit ist man unabhängig vom Internet.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Die Veränderungen auf dem Musikmarkt sind in den letzten Jahren massiv spürbar geworden. Die Klassik-Labels haben den Vertrieb ihrer Low- und Mid-Price-Reihen, die noch vor zehn Jahren jedes dieser Label unterhielt, weitgehend eingestellt. Das ist ein klares Zeichen dafür, dass die CD als Massenmedium auf dem Rückzug ist. Denn diese kostengünstigeren Reihen hatten ja eher weniger Leute wie uns Taminos im Auge, sondern die breite Masse, die vielleicht mal im Vorbeigehen bei Saturn eine Beethovensymphonie oder ein Mozartklavierkonzert mitnahm, in der Regel aber auch andere Musik hörte. Diese Käuferschicht hat die CD völlig verloren. Wer heute mal ein klassisches Wetk hören will, der streamt das halt. Und gut isses!

    Auch hier im Forum steigen immer mehr Mitglieder aufs Streamen oder Downloaden um. Ich weiß nicht, ob die Mehrheit der im "Was hört ihr gerade?"-Thread geposteten CD-Cover tatsächlich noch gerade wirklich rotierende CD's in den Playern dieser Taminos darstellen oder eben doch schon Gestreamtes oder Downgeloadetes bebildern.


    Ich selbst bleibe der CD treu. Ich habe einfach zu viele davon. Soll ich mir das alles nochmal als Download zulegen? Ist zwar billiger als 'ne CD, aber das würde trotzdem abertausende von Euros kosten. Und das für Aufnahmen, die ich als CD ja schon habe. Unsinn also. Und das eigenhändige Digitalisieren meiner Sammlung von über 20.000 CD's wäre eine echt bekloppte Idee. Ich ruinier mir doch nicht mein Rest-Leben mit so 'nem Scheiß (sorry dafür!).

    Bliebe noch, den Kauf weiterer CD's einzustellen und Neuheiten nur noch in virtueller Form zuzulegen. Tja. Und da schlägt meine Zuneigung zur Haptik und zur CD durch. Ich hab keinen Bock drauf, damit jetzt anzufangen. Quasi so mittendrin. Nö.


    Grüße

    Garaguly


    P.S. was heißt überhaupt "mittendrin"? Ich bin über 50. Ich bin nicht mittendrin, sondern habe Zweidrittel von allem locker hinter mir. Im Alter von 66 begann bei meiner Mutter die Demenz (die wusste mit 69 nicht mehr, was dieses Wort "Mozart" überhaupt sein soll. Ha!). Meinen Stiefvater hat mit 65 die Leukämie aus dem Leben geholt. Einen meiner Onkel hat der Sensenmann mit 68 niedergemäht und und und. Von wegen "heutzutage werden alle 90" - so'n Nonsens. Ich gehe davon aus mit Glück noch 15 bis 20 gute Jahre zu haben. Da Musikhören reines Freizeitvergnügen ist, gibt es keinerlei Notwendigkeit für mich, mir diese letzte Lebensphase, in der ich noch einigermaßen beieinander bin und Bach von Schostakowitsch unterscheiden kann, mit irgendwelchen Umstellungen zu belasten.

  • Mir ist natürlich klar, dass die virtuelle Klassikwelt vieles bereithielte, was gar nicht mehr auf CD's erscheint. Aber wozu das alles? Ich verliere mich ständig in meiner Riesensammlung, komme eigentlich nicht mehr dazu, mir das alles in meinem Leben noch mal systematisch anzuhören. Einfach aus Zeitgründen: ich werde erst in 16 Jahren pensioniert, habe also an vielen Tagen des Jahres auch nicht endlos Zeit zum Hören. Bin dann froh, was aus dem Regal ziehen und loshören zu können, wenn die Zeit es dann zulässt.


    Grüße

    Garaguly

  • Ich habe auch gerade wieder einen Schwung Schallplatten günstig gekauft, habe eine Nadel für den Schallplattenspieler erworben (im Internet ohne Probleme lieferbar), horte nach wie vor CDs in großer Zahl, Radio- und TV-Mitschnitte - sollten mir also morgen Youtube und co wegbrechen, ich bin gewappnet! Ich nutze das Internet, Streaming und Downloads zwar (sporadisch) auch, möchte allerdings nicht davon abhängig sein, dass das Internet funktioniert oder dass der Anbieter mir auch tatsächlich das zur Verfügung stellt, was ich hören möchte.

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  • Ich kaufe ständig und sollte ich nicht urplötzlich verarmen, wird das auch so bleiben. Natürlich nutze ich auch meinen Streaminganbieter, doch überwiegt bei mir eindeutig die Haptikvariante. Dafür steht hier einfach zu viel rum. Mehr noch, ich liebe es CDs aus dem Regal zu ziehen, sie aufzuschlagen und anschließend in den Player zu legen. Mich hinzusetzen und gegebenenfalls im Booklet zu stöbern. Ich liebe es längst vergriffene CDs mit wunderschönen Coverabbildungen zu kaufen - da spielt es auch keine Rolle, dass ich die entsprechende Aufnahme bereits in zwei oder drei anderen Ausführungen besitze. Ja, crazy! Aber so bin ich. Ein Hoch auf die CD :jubel:.

  • Ich liebe Euch alle!!

    Apple Music bereitet mir immer wieder Freude und ich entdecke das überhaupt gerade erst. Dennoch: die CD! Die Haptik! Was anfassen. Das internetunabhängige Medium. Ja, ja, genau so ist das.

    Ich habe etwas mehr als ein Zehntel der Sammlung von Garaguly . Ich überlege, aus Platzgründen CDs zu verschenken/ spenden. Ich habe viele in der Mediathek von Apple Music ergänzt.

    Und doch werde auch ich immer CDs haben und weitere kaufen. Das darf so sein.

    Und Haben ist besser als Brauchen.

    Es gibt, wie oben erwähnt, Musik, die nur noch online verfügbar ist. Es gibt aber genauso Musik, die online überhaupt nicht verfügbar ist. Das geht in beide Richtungen.

    Rippen meiner CDs auf den Rechner? Nicht mehr erforderlich. Und, erneut ein guter Punkt von Garaguly: warum sollte ich hunderte von Stunden damit verbringen??! Der Wahnsinn...


    Zu guter Letzt: geht bitte zur Vorsorge. Alle. Zu jeder. Immer. Oben, unten, vorne, hinten... macht's einfach.
    Und wenn ein Mittvierziger hier seit längerem komische Verdauung hat: ab zum Arzt und nicht warten, bis mal mit Mitte oder Ende 50 dran wäre.

    Wen also der Blutdruck ob der Aufleger wie "Regietheater" nicht bei der Taminolektüre dahinrafft, möge sich bitte kümmern.

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Zu guter Letzt: geht bitte zur Vorsorge. Alle. Zu jeder. Immer. Oben, unten, vorne, hinten... macht's einfach.

    Wer 60 ist und nix hat ist nur nicht gut untersucht. Ich gehe regelmäßig zu Vorsorgen, da ich a) noch lange Musik hören, zudem auch lesen und b) meine goldene Hochzeit noch erleben möchte (dazu müsste ich 99 werden; hat Ludwig Sebus auch geschafft).


    Darüber hinaus gehöre ich -ich erwähne es auch an dieser Stelle- zu denjenigen, die bislang ausschließlich auf klassische Medien wie Schallplatte, CD oder Tonband setzen. Es werden auch immer mehr, wenngleich bedingt durch Interessensverschiebungen hin zur alten Musik die Anzahl CDs stetiger wächst als die Sammlung von Schallplatten. Streaming könnte mich im Filmbereich interessieren, zumal das Angebot der TV-Sender in aller Regel eine freche Beleidigung halbwegs gebildeter Menschen ist. Es gibt Nischen-Anbieter wie Trigon-Film, deren Filmangebot ich gerne nutzen würde ohne mir gleich eine große DVD-Sammlung zulegen zu müssen.


    Aktuell bin ich eher dabei, den Bestand an Wiedergabegeräten zu inspizieren, wo sinnvol gerneralüberholen zu lassen und vorsichtig neu zu kaufen. Was sich schwieriger erweist, als das noch vor 30 Jahren der Fall war.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Auch bei mir geht es mehrheitlich "old-fashioned" in Sachen Medien zu. Mit starkem Fokus auf der Schallplatte. Ansonsten im bunten Mix wie bei Thomas. In Sachen Wiedergabe kommt mein zweites Hobby zum Tragen - Vintage HiFi. Ich habe diverse Verstärker, Plattenspieler, Spulendreher etc. im Bestand, die ich entweder bereits aufgearbeitet habe oder die ihrer Revision harren. Was über 50 Jahre klaglos seinen Dienst verrichtet hat, wird nach einer Frischzellenkur nochmals ähnlich lange unterwegs sein. Da wird mir nicht bange...

    "Über Musik zu schreiben ist wie über Architektur zu tanzen..."

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  • So. Mein CD-Player ist da.

    Es ist folgender kleiner Kasten:

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    Der Pro-Ject CD Box D2S T (T steht für Transport, der Player hat keinen DAC, wandelt die Daten also nicht von digital nach analog, sondern gibt sie digital an meinen DAC im Auralic weiter).

    Erstaunlich unspektakulär: die Installation. An den Strom anschließen, mit dem DAC verbinden, "Koax"-Verbindung wählen, CD einlegen - los geht's. Kein Netzwerk suchen oder damit verbinden, keine Passworte, keine Glitches, keine Bugs, kein Ladebalken und was einem sonst so beim computerisierten Streaming noch so heimsuchen kann. Für mich älteren Herrn ist das auch mal ganz angenehm.

    Mehr Kasten geht glaub ich auch gar nicht. Aber ich mag das. Schön schlicht. "So basic" (Hans Liberg).

    Der große Vergleich mit Apple Music und Qobuz steht noch aus, aber ich bin mit dem Klang des kleinen Kastens auf jeden Fall sehr zufrieden. Und es gibt - für mich - auch einen interessanten Unterschied zum Streaming: Der CD-Player wirkt gegen meine Sprunghaftigkeit. Beim Streaming kann ich wahlweise den "Ring" am Stück hören oder alle Minute von Album zu Album wechseln - das macht kaum einen Unterschied. Letzteres wäre beim CD-Player denn doch etwas zu aufwändig. Das ist natürlich eine ganz persönliche Frage (der Selbstdisziplin), aber Musik-Zapping geht beim Streamen nun mal deutlich leichter.

    So habe ich also ein Back-Up, falls mein Wlan mich im Stich lassen sollte. Und zudem habe ich ein gutes Gerät, um CDs, die ich vielleicht nicht rippen will, trotzdem mal zu hören. Ich glaube, ich werde mal wieder ein paar CDs kaufen.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Für mich steht Streaming nicht im Widerspruch zu meiner CD und DVD - Sammlung. Es ist komfortabel auf langen Autofahrten und bietet die Möglichkeit für ungeduldige ein unbekanntes Stück sofort, wann die Neugier hoch ist, anzuhören. Ich benutze Spotify auch gerne um die beste Aufnahme auszusuchen. Die Aufnahmen, die ist sehr mag und oft höre, möchte ich dann besitzen. Da ist Streaming, wie ein guter Wein im Tertapack, nicht erfüllend.

    „Eppur si muove!“

    Galileo Galilei

  • Da ist Streaming, wie ein guter Wein im Tertapack, nicht erfüllend.

    Off topic


    Guten Wein im TetraPak gibt's nicht. Noch nicht. Doch es gibt gute Weine im Weinschlauch, meist als "Bag-in-Box" (BiB) bezeichnet.


    Ob es eine maximale Lagerdauer gibt, in der sich der Wein im BiB nicht, wenig oder zumindest nur in gewünschtem Umfang verändert, ist mir nicht bekannt.

    Für den Verbrauch innerhalb einiger Wochen nach Anbruch ist es ein tolles Gebinde, mit wesentlich weniger Volumen und Gewicht als Glasflaschen für drei bis fünf Liter Wein (4 bis 7 Flaschen à 0,75 Liter).


    Das Problem: Verbraucher kennen BiB-Weine meist nur in der bei Jacques' & Co. vorgehaltenen Qualität. Für viele prima, doch überschaubar, falls man was "erfüllendes" sucht.
    Das gibt's sogar in Deutschland, wird allerdings ausschließlich exportiert, zumeist nach Skandinavien.

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Noch nicht… ist aber, fürchte ich, zu erwarten. Der Vergleich kam mir überhaupt in den Kopf, weil auch bei Weinproduzenten die Verpackungen immer „vernünftiger“ und eifacher werden. Ein Drehverschluss ist mittlerweile sehr verbreitet, die schweren Flaschen werden dünner und man sieht mehr und mehr BiBs oder wie für immer die genannt werden - die meinte ich jedenfalls mit Tetrapack.
    Meisten hat das Reduzieren auf das Notwendigste seriöse Gründe - Umwelt um ein zu nennen, darum möchte ich diese Tendenz gar nicht so negativ darstellen. Vermissen werde ich die gute alte Zeiten trotzdem.

    „Eppur si muove!“

    Galileo Galilei

  • Für mich steht Streaming nicht im Widerspruch zu meiner CD und DVD - Sammlung.

    Absolut auch meine Meinung.

    Ich habe hier im Haus drei Stellen, an denen ich regelmäßig Musik höre ... die CDs befinden sich am "Haupt-" Hörplatz und in den anderen beiden Zimmern wird vom NAS oder von Qobuz gestreamt.

    Ist natürlich ein Luxusproblem, aber äußerst praktisch und bequem. Auch die Möglichkeit, neue oder neu entdeckte Aufnahmen vor dem möglichen Kauf in Ruhe anzuhören, spricht für das Streaming.


    LG Petrus

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