Die Musik des Wolfgang Amadeus Mozart

  • Liebe Forianer,


    Wenngleich Mozart an sich immer hoch geschätzt wurde, so gab es dennoch Hochs und Tiefs in der Popularität seiner Musik.


    Ich lernte Mozarts Musik (näher) in den 60ern und 70ern des vergangenen Jahrhunderts kennen (wie antiquiert das klingt :D ),
    einer Zeit da Mozarts Stern strahlte wie selten zuvor.


    Heute wird Mozarts Musik von einigen wieder nicht so hoch geschätzt, über die Gründe kann hier gesprochen werden.


    Mozarts Musik wurd schon in der Vergangenheit unterschiedlich bewertet, manchmal war es die klassische Ausgewogenheit, die geschätzt wurde, dann wieder wurde seiner Musik "Süße" nachgesagt, durchaus nicht immer ein Negativattribut in den letzten Jahrhunderten..


    Die Musik zu "Don Giovanni" und einige Sinfonien werden als "doppelbödig" und gelegentlich "düster empfunden, anderes als leicht und luftig, bzw "silbrig".


    In den letzten Jahren wurde der Versuch gemacht, Mozarts Werken "Biß" zu verleihen, sie wurden aggressiver, schneller und rhytmischer interpretiert - für mich klingt auf diese Weise manches "giftig". Na ja...


    Just in diese Periode fällt eine gewisse negative Stimmung gegenüber Mozart - Zufall oder nicht ?


    Dieser Thread soll Gelegenheit bieten, sich über Mozarts Musik allgemein zu äussern, natürlich können und sollen Beispiele gebracht werden - Tiefer schürfen wollen wir jedoch in den Spezialthreads.


    Als: Was bedeute mir Mozarts Musik persönlich, warum liebe ichse, bzw lehen ich sie ab, oder empfinde ihr gegenüber Gleichgültigkeit.
    Was ist mein Lieblingswerk, Welche Gruppe seiner Werke schätze ich, welche weniger - Letztlich - Welchen Einfluß übte Mozarts Musik auf die Nachwelt aus - UND - WARUM überragte er die Zeitgenossen - bzw - tat er das wirklich ?
    Wenn das Mozartjahr 2006 zur Neige geht , dann hat dieser Thread gerade mal Halbzeit ;)


    Beste Grüße aus Wien


    Alfred,


    Ein Mozartianer

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    In den letzten Jahren wurde der Versuch gemacht, Mozarts Werken "Biß" zu verleihen, sie wurden aggressiver, schneller und rhytmischer interpretiert - für mich klingt auf diese Weise manches "giftig". Na ja...


    Ich glaube im Gegenteil, dass schon das letzte Mozart-Jahr 1991 zu einem derartigen Überangebot und Mozart-Ausverkauf (selbst wenn man offensichtlichen Kitsch abzieht) geführt hat, dass es zunehmend mehr Hörer gibt, die Mozart kaum noch hören können, mit der Folge dümmlich-polemischer Provokationen wie sie unlängst Lebrecht wohl mal wieder losgelassen hat (wurde in der englischsprachigen usenet-group angesprochen). Kein Wunder, dass diese Reduktion auf Konsumierbarkeit den Magen verdirbt wie zu viele Mozartkugeln. Das können auch ein paar fetzigere HIP-Aufnahmen letzlich nicht retten oder verderben. Wenn man sich die Editionen fürs kommende Jahr anschaut, zeigt sich, dass wiederum die ewig gleichen Stücke totgedudelt werden. "Best of Mozart" ist eben die Kleine Nachtmusik und Flöte und Harfe :wacky:, nicht das g-moll-Quintett oder das Divertimento KV 563, wieder die Zauberflöte, nicht Idomeneo oder gar die Gärtnerin aus Liebe.
    Kagel hat angeblich im Beethovenjahr 1970 vorgeschlagen, einige Jahre gar keinen Beethoven aufzuführen oder zu senden. Das gilt für Mozart erst recht, wenigstens aber sollte man mal einige weniger bekannte Werke zu Vorschein kommen lassen. Ich jedenfalls nehme mir als Vorsatz, mich besonders mit Werken Mozarts zu befassen, die ich noch kaum oder gar nicht kenne (z.B. so einige Opern jenseits der bekannten 5).


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Der Gedanke, Mozart- oder Beethoven einige Jahr nicht aufzuführen/aufzunehmen wird immer wieder geäussert - eins Schnapsidee , wie ich meine.


    Ich kann durchaus nachvollziehen, daß die fünfhundertste "Kleine Nachtmusik manchen ein Dorn im Auge (Ohr) ist.
    Man sollte hiebei aber berücksichtigen, daß es sich hier eher um ein "Nebenwerk" Mozarts handelt (schon der Beinahme "kleine" Deutet eher auf ein Gelegenheitswerk) das (noch dazu unkomplett) aus welchen Gründen immer, stets als Synonym für Mozart herangezogen wird, niemand ist das bei der "Serenato notturna" oder "Posthornserenade" je eingefallen.


    Die Zauberflöte von den Spielplänen zu verbannen - welche Torheit.
    Man muß sich bewußt sein, daß die nächste Generation von Klassikliebhabern diese Oper ja auch kennenlernen will. Schlimm genug , daß sie das heute nur mehr als verstümmelte Parodie serviert bekommt.
    Und kein Wunder, wenn sie dann das Werk "verwirft"
    Ich habe die "Badezimmerinszenierung" der Wiener Staatsoper gesehen (..weil weiß gekacheltes Bühnenbild)
    Man muß nicht unbedingt sagen : Ein Graus - aber die Oper vierliert (von der Musik mal abgesehen) jeden Reiz.


    Wohl aber treffen wir uns da, wo es darum geht, auch Mozarts unbekanntere Opern auszugraben und dem Publikum nahezubringen.
    Es geht hier aus meiner Sicht nicht um einen Bildungsauftrag - sondern um musikalisches Vergnügen pur (über die Libretti ließe sich streiten)
    Ich habe erst vergangenes Jahr dies Diskographische Lücke gefüllt - noch dazu mit den von Budget Ausgaben von Brillant Classics. Und ich war mehr als begeistert.


    Mozart hat aber mehr geschrieben, ich finde die Mehrheit der 27 Klavierkonzerte als unverzichtbar, ich schätze ALLE 5 Violinkonzerte.


    Zu den "JubiläumsEditionen":
    Das ist nichts Neues, daß man an denen einen Komponisten nicht messen darf/kann, sie sind heutzutage reine Resteverwertung.
    Welcher heutige Dirigent würde heute auch auf allgemeine Begeisterung stoßen, der alle Mozart Sinfonien, neu einspielte ?
    (wie das zu Zeiten eines Karl Böhm durchaus der Fall war )


    Welcher Pianist von heute hat jene Strahlkraft, daß alle hingerissen wären, würde er alle Klaviersonaten Mozarts auf CD neu einspielen ?
    Ich spreche hier nicht von achtbaren Einspielungen - sondern von jenen die Furore machen.


    Es liegt als nicht immer nur am Überangebot ser immer gleichen Stücke, nein sie werden oft auch nur in "guten" (und weniger guten) Neuaufnahmen angeboten - wo es vor 30 Jahren begeisternde waren.


    Ich jedenfalls - ein ziemlich auf Mozart fixierter Musikhörer - höre nicht ausschließlich Mozart, da gibt es zumindest noch ein Dutzend (oder mehr) anderer Komponisten, die mein Leben bestimmen.
    Somit kann ICH mich an Mozart nicht "satt" hören.


    Ulli und ich planen für das Jahr 2006 unter andrem Threads, die sich mit Mozart-Zeitgenossen befassen - Es wird also nur wenig aufgewärmt, sondern viel unbekanntes ans Tageslicht gefördert


    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred


    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Salut,


    Mozart war zeit seines Lebens nie populär! Vielleicht eine kaum messbare kurze Zeit, in der er auf dringendes Anraten des Vaters von den wirklichen Popstars wie Honauer, Eckard, Carl Philipp Emanuel Bach, Raupach und Kollegen lernte. Leopold Mozart forderte seinen Sohn immer wieder auf, doch populaire zu schreiben, aus finanzieller hinsicht sicherlich ein guter Rat. Das ist kein Vorwurf gegenüber dem treusorgenden Vater Leopold Mozart, der eben sehr deutlich bemerkte, dass sein Sohn einen anderen Weg einschlagen wird. Nachdem der Vater bemerkte, dass er kaum noch Einfluß auf die Musik seines Sohnes ausüben konnte, schickte er ihn allein in die [damals] große weite Welt: Nach Paris! Paris war ein Desaster für Wolfgang Mozart: Man knallte ihm trotz der Referenzen die Türe vor der Nase zu und zudem kostete dieses Experiment das kostbare Leben der Mutter. Aber Leopold hatte begriffen:


    Wenn ist Gluck – wenn ist Piccini – wenn sind alle die Leute hervor gekommen? – Gluck wird 60 Jahre auf dem Hals haben und es sind erst 26 oder 27 Jahre, daß man angefangen hat von ihm zu reden, und du willst daß itzt das französische Publikum […] von Deiner Compositionswissenschaft schon soll überzeugt seyn […].


    [27. August 1778 an den in Paris weilenden Sohn].


    Kurzfristige Erfolge Mozarts, die überwiegend durch seine Opern bedingt waren, klangen schnell wieder ab. Mozart galt als "zu schwer" [zu spielen], zudem erkannten "Kollegen" die Konkurrenz und eliminierten sie - einflußreich, wie sie waren. Im Wien der 1780er Jahre komponierte Mozart ein Klavierkonzert für Maria Theresia Paradis, man nimmt an KV 456 B-Dur. Das spielte sie wohl ein oder zwei Mal - viel häufiger spielte die berühmte Virtuosin [sic!] jedoch Werke von Kozeluch, der ihr ebenfalls Klavierwerke widmete.


    Und auch nach Mozarts Tod zieren die Programme der Jahre 1811 oder 1816 z.B. im wesentlichen [musikalisch] unbekannte Namen:


    14. April 1811


    1. Quartett für die FLöte, von Herrn Fuss
    2. Variazionen von H. Pleyel
    3. Aria [?]
    4. Duett von Jadin
    7. Duetto von Zingarelli
    8. Quartett von H. Beethoven [sic!]
    9. Quartetto aus "Don Giovanni" [aha!]
    10. Duet-Sonate von H: Himmel



    10. November 1816


    Johann B. Wanhall, Sonate mit Flöte oder Violine und Violoncello G-Dur
    Leopold Kozeluch, " B-Dur
    Friedrich Himmel, Trio, d-moll
    Louis Jadin, Duo mit Harfe
    Joseph Haydn, Trio mit Violine und Violoncello



    17. November 1816


    Johann N. Hummel, Potpourri mit Gitarre F-Dur [populär!]
    Ludwig van Beethoven, Sonate mit Violine F-Dur [populär?]
    Anton Eberl, Prelude für zwei Pianoforte
    Ignaz Josef Pleyel, Sonate mit Violine und Violoncello G-Dur


    Das sind nur ein paar Beispiele, es gibt zahlreiche Gegenbeispiele aus den Jahren bis 1791 [wobei Mozart hier zumeist selbst auftritt] aber die Aussage ist: Mozart war ein unbedeutender unter vielen.


    Zitat


    In den letzten Jahren wurde der Versuch gemacht, Mozarts Werken "Biß" zu verleihen, sie wurden aggressiver, schneller und rhytmischer interpretiert - für mich klingt auf diese Weise manches "giftig". Na ja...


    Just in diese Periode fällt eine gewisse negative Stimmung gegenüber Mozart - Zufall oder nicht ?


    Im Gegenzug empfinde ich es fast als eine politische Untat, dass Mozarts Zeitgenossen, denen wir uns immer mehr widmen, meiner Ansicht nach sehr häufig absichtlich unmozartisch gespielt werden, um überhaupt einen Unterscheid hörbar zu machen.


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo, Alfred!


    Daß in diesem thread (bisher) nicht so viel los ist, mag daran liegen, daß vieles in ähnlicher Form schon diskutiert wurde. Jedenfalls habe ich Mozart schon an vielen Ecken hier im Forum gelobt...


    Zitat


    Was ist mein Lieblingswerk, Welche Gruppe seiner Werke schätze ich, welche weniger


    Ein einziges Lieblingswerk habe ich nicht, ich schätze besonders seine Klavierkonzerte, die letzten Symphonien, vieles seiner Kammermusik, eigentlich alle Moll-Werke.
    Von seinen früheren Symphonien halte ich nicht so viel, im Vergleich zu Beethoven oder Schubert steht auch sein Werk für Klavier solo klar zurück.


    Allerdings: Ich habe noch nie etwas von Mozart gehört, das mir nicht gefallen hat!! :jubel:
    Das gilt für keinen anderen Komponisten! (bei J.S. Bach müßte ich aber länger nachdenken)

    Zitat


    Warum überragte er die Zeitgenossen - bzw - tat er das wirklich ?


    Das tat er. Gründe wurden z.B. hier genannt.


    Ach ja:


    Zitat

    Mozart hat aber mehr geschrieben, ich finde die Mehrheit der 27 Klavierkonzerte als unverzichtbar, ich schätze ALLE 5 Klavierkonzerte.


    5=27 ? Rechnen wir heute modulo 11? :D


    Gemeint waren die Violinkonzerte.
    Wurde bereits ausgebessert - LG Alfred, Moderator



    Viele Grüße,
    Pius.

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Hallo,


    im kommenden Mozart-Jahr werde ich trotz des Übersättigungsrisikos mir nach und nach die Volumina der Brilliant-Mozart-Edition zulegen und diese dann Monat für Monat genauer durchhören.
    Mir fehlen nämlich noch viele Werke oder Werkgruppen, die ich noch gar nicht kenne.
    Zum Beispiel kenne ich kaum Klavierkonzerte, wenig Kammermusik und Opern so gut wie gar nicht.
    Im Januar geht es dann los mit Vol. 1 und den Solokonzerten ohne die Klavierkonzerte. Da kenne ich zwar bereits das Meiste, jedoch braucht es auch hier noch der Beschäftigung.


    Mein aktuelles Lieblingswerk Mozarts? Schwer zu sagen.
    Ich finde die Sinfonia Concertante grandios, am Meisten bin ich aber von den Opernouvertüren beeindruckt. Die Zauberflöten-Ouvertüre ist das Genialste, was ich bis dato von Mozart gehört habe, auch bei Don Giovanni, Entführung oder der Cosi zieht es mir jedes Mal die Hosen aus.


    Ich bin gespannt, was ich alles so entdecken werde. :yes:



    Gruß, Peter.

  • Hallo,


    natürlich wird Mozarts Musik nicht zuviel gespielt. Gute Musik wird nie zuviel gespielt, manchmal leider zu wenig.


    Ich habe zu Mozart ein eigenartiges Verhältnis: Für mich ist Mozart der Inbegriff "kompletter" Musik. Seine Werke haben für mich eine wunderbare Form, die Musik ist beweglich und gleichzeitig in sich ruhend (ist für mich eines der größten Komplimente für Musik). Ich kenne keinen Komponisten, der diesbezüglich über Mozart steht.


    Wenngleich ich am liebsten die Streichquartette und Streichquintette (auch einige Sinfonien) genieße, muss ich doch sagen, dass Mozart in allen Gattungen, in denen er komponiert hat, gleiche Qualität zeigt.


    Allerdings stelle ich fest, dass ich seiner Musik weniger aktiv konsumiere als z.B. Beethoven. Vielleicht empfinde ich weniger Reibung, vielleicht entdecke ich in seinen Werken weniger Anzeichen von Unvollkommenheit, von menschlichen Schwächen, was eigentlich auch mein Interesse weckt.


    Bitte verzeiht, es ist nicht leicht für mich, meine Gefühle bezüglich Mozart auf einem angemessenen Niveau auszudrücken. Aber als Beispiel für das soeben Gesagte fällt mir am ehesten der Vergleich einer mir in der Phantasie erscheinenden perfekt aussehenden Traumfrau ein, bei der mir trotz oder wegen ihrer absoluten Schönheit im wahren Leben die Reibung fehlen würde, die ich zwar bestaunen, die mich aber in ihrer Individualität weniger interessieren würde.


    Allerdings ist Mozart der nahezu einzige Komponist, dessen Musik beim sonntäglichen Frühstück mit meiner Familie aufgelegt wird. Die Atmosphäre ist dann sehr angenehm, Beethoven würde mich beim passiveren Hören viel eher aufreiben und stören.


    Mozarts Klarinettenkonzert war übrigens vor 30 Jahren mein Einstieg in die klassische Musik.


    Ich bin mir sicher, dass ich bei Mozart und durch Mozart noch sehr viel zu lernen habe.


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Natürlich glaube ich auch nicht im Ernst, dass ein Mozart-Moratorium realistisch wäre. Falls es jedoch die "negative Stimmung gegenüber Mozart" geben sollte (was ich eher bezweifle), bin ich ziemlich sicher, dass es eher an Übersättigung durch immer wieder diesselben Stücke in faden Interpretationen und Inszenierungen liegt als an "Regietheater" und etwas ruppiger HIP-Spielweise.
    Dass ausgewiesenen Liebhabern Mozart natürlich nie zu viel wird, ist ebenfalls klar.


    Die von mir genannte, von Übersättigung geprägte polemische Kolumne findet sich hier:


    http[doppelpunkt doppelslash]http://www.scena.org/columns/lebrecht/051214-NL-250mozart[punkt]html


    Ich muß wohl nicht extra betonen, dass ich fast alles, was Lebrecht hier über Mozarts Musik sagt, für ausgemachten Unsinn halte!
    Aber es ist für die Mozart-Rezeption bezeichnend, wenn es selbst dieser zweitklassigen Polemik in den Sinn kommt, einen plakativen Schinken wie die Leningrader Sinfonie für etwas zu halten, was uns (politisch?) mehr zu sagen hätte als brillante menschlich und gesellschaftlich relevante Stücke wie Figaro oder Cosi. Genau die häufige Reduktion einer Musik von universeller Ausdruckskraft auf Rokokotändelei macht solche Fehlurteile erst möglich. Mozart scheint teils immer noch eine "Verteidigung gegen seine Liebhaber" zu benötigen...


    Die Sehnsucht nach einen Goldenen Zeitalter bringt einen zudem in eine Situation, in der man nur verlieren kann: Wenn Böhms oder Brendels oder wessen Mozart auch immer ohnehin das unübertroffene Ideal ist (und plüschige Kostümfeste auf dem Theater), was bleibt zeitgenössischen Interpreten: Entweder bringen sie einen faden Aufguß einer (vielleicht) seinerzeit akzeptablen Mozart-Deutung, dann wird ihnen (zu Recht) vorgeworfen, hinter jenen des Goldenen Perückenzeitalters zurückzubleiben. Machen sie etwas originelles und zeitgemäßes, unterstellt man willkürliche Verzerrung oder Parodie, mutwilliges Gegen-den-Strich-Bürsten usw.
    Aus solch einem Zirkel entkommt man nur, wenn man anerkennt, dass es für Musik (und Musiktheater) niemals ein für allemal gültige Interpretationen geben kann, sondern Vielfalt und Offenheit der einzige Weg ist, sich außerordentlicher Kunst wie der Mozarts zu nähern.


    viele Grüße


    JR

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    (Bob Dylan)

  • Hallo,


    dieser Thread erscheint mir als Fortsetzung zu bereits abgehandelten Mozart-Themen, "welche Werke
    besitzt ihr, wie bewertet ihr sie" oder so ähnlich.


    Aber weil er nun einmal gestartet wurde möchte ich nochmals darauf antworten.


    Es gibt keine Muikstücke vom Wolfer'l, die ich als "Minderwertig" einstufen würde. Seine Klavierstücke,
    Opern, Flötenmusik, Orgelmusik für eine Walze, Kirchenkantaten, Requiem.... und und.... besitzen das
    gewisse "Etwas" mit der ich mich zu identifizieren weiss, sie sprechen mich einfach an, und so muss Musik
    komponiert sein, um den Hörer sofort einnehmen zu können. Eben unser "Wunderknabe" dem nichts weiter hinzuzufügen wäre.
    Einen Favoriten zu benenne fällt mir eindeutig schwer, da ich alle Stücke von ihm mag, wie oben versucht
    zu zitieren.



    Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Liebe Mozartfreunde,


    beim Programmstudium der Salzburger Festspiele stellte ich fest,daß dort alle 22 Mozartopern aufgeführt werden.Da ich bisher nur 10 kannte,werde ich mich diesem Lernprozeß unterziehen,um die selten gespielten Werke auch kennenzulernen.Leider wird das aus Kostengründen nicht am Original-Spielort möglich sein.


    Weiterhin gibt das SWR 2 Hörfunkprogramm bekannt,in diesem Jahr alle 626 im KV geführten Werke zu senden.Auch da werden einige mir bisher unbekannte Preziosen warten.


    Letztlich möchte ich euch fragen,wer die Mozart-Edition "Das Gesamtwerk" kennt,die ab 5.Jan.von Zweitausendundeins für 89,99 EUR angeboten wird.Gibts davon ein Interpretenverzeichnis?

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • Ich finde Mozart im Prinzip auch ganz nett. Besonders
    seine Klavierwerksonaten und Klavierkonzerte.
    Aber mit den Opern kann ich gar nichts
    anfangen(Ausnahme Zauberflöte) und betrachte sie als
    unglaublich langweilig, was aber wohl eher an
    der Kompositionsform Oper als an dem Komponisten Mozart
    liegt.

    "Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten" Gustav Mahler

  • Hallo SMOB,


    darf ich fragen, welche Opern du beispielsweise nicht langweilig findest?

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo SMOB,


    ich musste ein wenig schmunzeln als ich deine Bemerkung las, die Musik Mozart fändest du "im Prinzip auch ganz nett". So hätte ich vor einigen Jahren wohl auch noch formulieren können. Wobei "ganz nett" ja auch heißt - mehr oder weniger belanglos. Irgendwo habe ich gelesen, Mozart sei der am meisten unterschätzte Komponist der Musikgeschichte. Da scheint etwas dran zu sein - ganz nett eben.


    Kennen das hier andere auch, dass sie jahrelang mit Mozarts Musik nicht viel oder vielleicht sogar gar nichts anfangen konnten und sich das dann später plötzlich oder auch langsam verändert hat? Woran liegt das? Zum Beispiel die Klaviersonate KV 310. Die kenne ich schon länger und lange Zeit fand ich sie "ganz nett" Wenn ich sie heute höre steigen mir manchmal dabei Tränen in die Augen. Es könnte an der Interpretin Pires liegen. Oder am Alter? Vielleicht ist ja die Schönheit von Mozarts Musik eher etwas für Ältere, die Ausgewogenheit und Anmut und in alledem eine große Tiefe schätzen - oder vielleicht auch einfach nur so etwas wie Trost?


    Mit Mozarts Opern kann ich übrigens ebenfalls nichts anfangen, aber das liegt an der Gattung Oper nicht an Mozart.


    Mit Gruß von Carola :hello:

  • Zitat

    Original von Carola
    Kennen das hier andere auch, dass sie jahrelang mit Mozarts Musik nicht viel oder vielleicht sogar gar nichts anfangen konnten und sich das dann später plötzlich oder auch langsam verändert hat?


    Seit ich ernsthaft klassische Musik höre (mit ca. 15) war Mozart fast von Anfang an dabei. Sehr kurz mag ich einiges seiner Musik verglichen mit meinem Abgott Beethoven als bloß "ganz nett" empfunden haben, aber ich weiß noch recht gut, dass ich von den Stücken, die ich mit als erstes kennenlernte, wie den letzten beiden Sinfonien, auch der "Prager" Sinfonie und dem letzten Klavierkonzert sehr schnell fasziniert war und sie keineswegs nur als "hübsch" wahrnahm. Ende der 80er im Vorfeld des Mozart-Jahres hatte mein Vater wohl preiswert eine Box mit einer Menge LPs mit Sinfonien (alle ab ca. #24 und eine Auswahl der ganz frühen) aufgetrieben, die ich mir wohl komplett auf Kassetten überspielte. Auch dies hat keine Übersättigung ausgelöst, nach und nach lernte ich dann weitere Teile seines Oeuvres kennen, u.a. auch durch die große Zahl von Radiobeiträgen 1990/91. Auch wenn selbstverständlich bei der Entdeckungsreise immer mal wieder andere Musik im Vordergrund stand, war Mozarts immer dabei.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
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    (Bob Dylan)

  • Mozart ist ein Spezialfall, das macht ja dieses Thema so Interessant.
    Seine Musik wird von vielen anfangs abgelehnt, speziell heutzutage.
    (mals sehen wie das nach dem Mozart-Jahr 2006 aussieht)
    Ich vermute, daß es nicht Mozart ist, der hier abgelehnt wird, sondern ein ganzes Zeitalter. Das Rokkoko, ein tändelndes und verspieltes, aber auch symmetrisch ausgewogenes Zeitalter mit ausgesprochener Tendenz zur Schönheit, zum überfeinerten Geschmack, damit können viele Leute heutzutage wenig bis nichts anfangen.
    Zudem sind bei Mozart an sich (von Ausnahmen mal abgesehen) grelle Effekte und rauhe Stellen nicht ausgeprägt.


    Genau das ist es aber was viele Leute von der Musik heute erwarten, eine gewisse Grobheit und Vulgarität. Hier ist man mit Mozart schlecht bedient.


    Mozarts Musik ist scheinbar leichte Musik, die jedoch von Schwermut unterspickt ist. Der mozartsche Tonfall ist nur äussersr schwer zu treffen, sehr gut zu sehen an den Klaviersonaten, die angeblich wenig Ansprüche an den Pianisten stellen, außer natürlich Ausdruck des Spiels - dass Schwierigste überhaupt.....


    Und um nun die Frage zu beantworten: Ja es scheint besonders häufig zu sein, daß jemand sehr spät von Mozarts Musik hingerissen wird. - Aber damit kann ich leben,,,,


    LG


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • @ Carola


    Zitat

    ,Hallo SMOB,


    ich musste ein wenig schmunzeln als ich deine Bemerkung las, die Musik Mozart fändest du "im Prinzip auch ganz nett". So hätte ich vor einigen Jahren wohl auch noch formulieren können. Wobei "ganz nett" ja auch heißt - mehr oder weniger belanglos. Irgendwo habe ich gelesen, Mozart sei der am meisten unterschätzte Komponist der Musikgeschichte. Da scheint etwas dran zu sein - ganz nett eben.


    Sorry, aber ich habe mich mal wieder ungenau ausgedrückt. "Ganz nett"
    war wirklich untertrieben. Ich verehre Mozarts Klavierwerke sehr. Nach
    Bach ist er meine Nummer 2. Besonders die langsamen Sätze sind oft
    phänomenal.


    Zitat


    Hallo SMOB,


    darf ich fragen, welche Opern du beispielsweise nicht langweilig findest?


    Keine :D. Aber ich hatte mir erhofft, dass Mozart auch in einem mir Genre,
    das mir generell nicht liegt, so grandios komponiert, dass es mir wieder
    gefällt.

    "Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten" Gustav Mahler

  • Zitat

    Original von SMOB


    Keine :D. Aber ich hatte mir erhofft, dass Mozart auch in einem mir Genre,
    das mir generell nicht liegt, so grandios komponiert, dass es mir wieder
    gefällt.


    Schwierig! Das kann so passieren, ist aber eher selten. Wenn du generell mit der Oper nicht zurande kommst, gibt es zwei Möglichkeiten:
    1. Einfach ruhig zuwarten und gelegentliche Versuche starten. Wenn man sich um die Oper bemüht, wird sich irgendwann der Erfolg einstellen.
    2. Es könnte auch am Mangel eines geeigneten optischen Anreizes liegen. Probiere verschiedene ungewöhnliche Inszenierungen durch, da herrscht am DVD-Sektor ohnehin kein Mangel! Vielleicht spricht dich Peter Sellars Don Giovanni mehr an als Joseph Looseys mehr klassische Variante.



    PS: An Mozart liegt es ganz gewiss nicht! ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Servus SMOB,


    Also - wenn Dir DER Don Giovanni nicht gefällt, dann bist Du für Mozart verloren :D



    LG
    Austria

    Wir lieben Menschen, die frisch heraus sagen, was sie denken - vorausgesetzt, sie denken dasselbe wie wir (Mark Twain)

  • Halo,
    Zitat von Alfred:
    Und um nun die Frage zu beantworten: Ja es scheint besonders häufig zu sein, daß jemand sehr spät von Mozarts Musik hingerissen wird. - Aber damit kann ich leben,,,,
    -----------------------------------------------------
    Dem muss ich einfach widersprechen, am Anfang meiner Klavierstunden, ich war 8 Jahre alt, wurde erst die Tonleiter geübt, dann kamen leichte Allerweltsstücke dazu, die mich nicht vom Hocker gerissen haben.
    Nach einer Bemerkung meinerseits zum Klavierlehrer: "Wann kann ich einmal schönere Klavierübungen
    vornehmen, kam nur eine verschmitzte Antwort von ihm, warte es ab!"
    Vierzehn Tage später präsentierte er mir die ersten Klavierstücke von W.A.M. ab diesem Zeitpunkt konnte
    ich mich an den selbst gespielten Stücken förmlich ergötzen, jetzt bekam der Klavierunterricht einen ganz
    neuen Stellenwert, es machte einfach Spass, seine herrlichen Klavierkompositionen selbstständig spielen zu können.


    Wer früh mit einem Musikinstrument in Berührung kommt, wird auch früh mit Mozart konfontriert werden
    und seine Kompositionen lieben und schätzen lernen.


    Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Auf die Gefahr hin zu klingen wie eine verkratzte Platte muß ich Mozart und das letzte Drittel des 18. Jhds. gegen einige seiner Liebhaber verteidigen. Wäre Mozart wirklich in erster Linie ein Komponist des "Rokoko", dann wären die Reaktionen derer, die nichts mit ihm anfangen können, völlig verständlich und sogar richtig. Musik für Spieluhren mit porzellanen Schäferinnen, elegant mit etwas stiller Melancholie, braucht kein Mensch. Wäre das Mozart, wäre er so vergessen worden wie Quantz oder J.C. Bach. Es ist gewiß kein Zufall, dass sich in der Musik "Rokoko" nie als Epochenbezeichnung etabliert hat, sondern Mozart zur "Wiener Klassik" zählt.
    Stellen wir mal die Musik zurück und schauen nur auf den allgemeinen Hintergrund (einige von Teldecs CDs mit Musik des 18. Jhds. bieten hier praktische chronologische Überblicke) eines intelellektuell und künstlerisch äußerst vielfältigen Zeitalters, in dem die Rokokotändelei ihren Zenith schon lagen überschritten hatte und nurmehr ein Aspekt unter vielen war:
    Da findet man nämlich Goethes "Werther" (1774), der in einer offenbar wenig ausgeglichenen Gesellschaft Hysterie und Selbstmordwelle auslösen konnte (die Figur des Werther schwärmt wie viele Zeitenossen für gänzlich unrokokohafte Dichter wie Homer und den "altschottischen" Ossian, letztere Dichtungen stellten sich später als Fälschungen heraus), Lessings Toleranzstück "Nathan der Weise" (1779, aber Türken wenige Jahre später ein letztes Mal vor den Grenzen Österreichs!), Schillers Räuber (1781), Kants Kritiken ("der reinen Vernunft" 1781/87, "der praktischen Vernunft" 1788, "der Urteilskraft" 1790) und schließlich Mary Wollstonecrafts Plädoyer für die Gleichberechtigung der Geschlechter "A Vindication of the rights of women" (1792). Etwa gleichzeitig verfaßt der Libertin Marquis de Sade zunächst im Gefängnis seine Schriften.
    Lavoisier legt den Grundstein für die moderne Chemie (Erklärung der Verbrennnung als Reaktion mit Sauerstoff), Galvani und Coulomb erforschen die Elektrizität, W. Herschel (übrigens auch Komponist!) entdeckt den Uranus (1781), der Ballon der Brüder Montgolfier (1783) fand ja sogar als Gefährt der Knaben in die Zauberflöte...
    Zum politischen Hintergrund gehören bekanntlich die amerikanische Unabhängigkeit (1776) und die französische Revolution (1789), ebenso wie die endgültige Abschaffung von Hexenprozessen und Folter.


    Und der vermutlich bedeutendste Komponist dieser Zeit sollte sich hauptsächlich durch elegante Perfektion und ein wenig "Lächeln unter Tränen" auszeichnen?
    Das bezweifle ich doch ganz entschieden...


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
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    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Hallo Johannes,


    Über dieses Thema werden wir nie zusammenkommen:


    Mozart war ein Komponist im Dienste des Adels (ich meine hier nicht Fürsterzbischof Colloredo, sondern eher Joseph II) und des gehobenen Bürgertums.
    Die Französische Revolution, fand in Frankreich statt, und nicht in Wien - und wurde vom Adel der Welt als barbarischer Akt sondersgleichen gesehen - die Korrektur erfolgte ja umgehend.
    Der Rest der Umwälzungen dürfte auf den Zeitgeschmack wenig Einfluß gehabt haben. Ich sehe im Rokkoko mehr, als Schäferspiele, allerdings sehe ich eine Epoche, die Schönheit und Anmut über alles stellte.
    Diese Anmut und Geziertheit zieht sich durch das gesamte 18. Jahrhundert - unabhängig davon, wie wir die Epochen nun genau benennen.


    Zitat

    Musik für Spieluhren mit porzellanen Schäferinnen, elegant mit etwas stiller Melancholie, braucht kein Mensch.


    Das halte ich für eine sehr pauschalisierende Aussage - Ich könnte drauf replizieren "Musik des späten 20. Jahrhundertrs ist entbehrlich" - und würde damit vielleicht hier im Forum (nachdem sich eine Front der Moderne etabliert hat) auf Widerspruch stoßen - in der etablierten "Klassikwelt" jedoch kaum.


    Wir dürfen nicht außer acht lassen, daß genau jene Werke Mozarts heute besondes in Rampenlicht gestell werden, die zu Mozarts Zeiten ehe umstritten waren. Sei es der aufrührerische Figaro, der an den Säulen der Weltordnung kratzte, sei es die "unmoralische" Cosi.


    Ich behaupte (als überzeugter Mozart Anhänger) Mozarts "Überleben" gegenüber seinen Zeitgenossen beruht in der Hauptsache darauf, daß seine (gefälschte und geschönte) Lebensgeschichte einfach interessanter ist...
    Damit ziehe ich nicht Mozaet in den Staub - sondern ich hole all jene zu Unrecht vergessenen wieder ans Tageslicht -Ein Unterfangen, das mir ein echtes Anliegen ist. Ich bin in gewisser Hinsicht das Gegenstück zu unserem Lullisten. Während "seine" Zeit das 17. Jahrhundert ist, ist "meine" das 18. Dort finde ich mein ästhetrisches Ideal, als ich 21 Jahre alt war, lehnte ich fast alles nach Mendelssohn ab, Brahms, Tschaikowsky und Bruckner waren mir zu "modern" (das war falsch ausgedrückt- sie waren mir zu dick instrumentiert, zu wenig durchsichtig, zu wenig "klassisch" -zu lang).
    Das führte dazu, daß ich bedauerte, daß Mozart so jung gestorben war - Ich suchte nach Zeitgenossen, die mir ähnliche Satisfaction bieten konnten wie Mozart - und ich fand sie in Johann Christian Bach, Luigi Bocherini und anderen. Vieles interessante gab es gar nicht zu kaufen - aber was es gab hatte ich - Das führte dazu, daß in meiner Sammlung noch heute riesige Lücken herrschen - sosehr hatte ich mich aufs 18 Jahrhundert spezialisiert. Nicht alles waren Perle, was ich erstand- aber es waren etliche Perlen dabei. (keine Bange, die werde ich alle im Mozart-Jahr 2006 fein poliert ans Tageslicht bringen.)
    Dennoch - Ich besitze Computer - Internet, Benutze Telephon und Color TV -das hat aber mit meiner Einstellung zu ästhetische Dingen überhaupt nichts zu tun, moderne Architektur und Malerei verschmähe ich ebenso wie moderne Musik und moderne Inszenierungen. Würde ich Inszenieren, würde ich mich ALLER Technischen Möglichkeiten bedienen um jene Illusionen erzeugen, die von Opernlibrettisten vorgesehen waren, die aber in früheren Jahrhundeten nur unzulänglich realisierbar waren -aber im Urkern naturalistisch-romantisch. Diese scheinbar sehr subjektive Aussage mache ich lediglich, um zu untermauern, daß moderne Technik mit gesellschaftlich - ästhetischer Gesinnung überhaupt nichts zu tun hat.......


    Mozart- und somit schließe ich wieder den Bogen - war sicher eine Ausnahmeerscheinung - wenngleich nicht so ausgeprägt, wie Musikhistoriker (und hier durchaus nicht alle) uns gerne glauben machen wollen. Was er aber mit Sicherheit nicht war, ist jener Revoluzzer, als der er heute gerne dargestellt wird.


    Seine Popularität verdankt er jedoch einem Werk, das (zumindest aus meiner Sicht) sicher nicht zu seinen bedeutendsten gehört: "Die kleine Nachtmusik" - und da sind wir dann schon wieder beim Rokkoko - Die französische Revolution ist hier kaum zu hören......


    Freundliche Grüße


    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Über dieses Thema werden wir nie zusammenkommen:


    Das fürchte ich auch, aber immerhin kann man die Standpunkte versuchen klarzumachen....


    Zitat


    Mozart war ein Komponist im Dienste des Adels (ich meine hier nicht Fürsterzbischof Colloredo, sondern eher Joseph II) und des gehobenen Bürgertums.


    Er war allerdings als einer der ersten Komponisten (von den berühmten der allererste dürfte Händel gewesen sein), in seiner Zeit in Wien gerade nicht fest bei Hofe angestellt, auch das ein ganz wichtiges Indiz für einen Zeitenwandel.


    Zitat


    Die Französische Revolution, fand in Frankreich statt, und nicht in Wien - und wurde vom Adel der Welt als barbarischer Akt sondersgleichen gesehen - die Korrektur erfolgte ja umgehend.


    Die Korrektur erfolgte nicht umgehend. Es folgten über 20 Jahre kriegerische Auseinandersetzungen mit dem revolutionären (und dann napoleonischen) Frankreich, bis die Reaktion den Sieg davontrug, indes war der Aufstieg des Bürgertums, der schon lange vorher, etwa in England auch ohne Revolution begonnen hatte, nicht mehr aufzuhalten (und 1830, nur 15 Jahre nach dem Wiener Kongress gab es die nächste Revolte). Ich will Mozart nicht als Komponisten der Revolution darstellen, das wäre sicher falsch. Mir geht es eher darum, was "in der Luft" lag, daher auch der Hinweis auf Lessing, Schiller und Kant, in deren Schriften das Fundament für eine bürgerliche republikanische Gesellschaft gelegt wird, selbst wenn diese Autoren vielleicht die gewaltsame Revolution ablehnten und eher auf den Weg über eine konstitutionelle Monarchie zur Republik u.ä. setzten. Solche Gedanken wurden ganz gewiß in Freimaurerkreisen diskutiert.
    (Vielleicht kann einer der Historiker im Forum hier ja noch etwas vertiefendes beitragen).
    Entscheidend ist für mich gar nicht, ob und wie Mozart selbst mit diesem Gedankengut vertraut war, sondern dass sich die Zeit ab ca. 1770 nicht so einheitlich wie vielleicht 100 Jahre vorher im Reich des Sonnenkönigs darstellt, vielmehr eine vielfältige und sogar brodelnde Umbruchzeit ist. Man muß nicht gleich De Sade anführen (obwohl es schwer fällt ihn bei Figuren wie Don Giovanni oder erotischen Experimenten wie in "Cosi fan tutte" ganz auszublenden), die Werther-Hysterie oder auch ein romantisch-revolutionär-überspanntes Stück wie Schillers Räuber reichen schon aus, um zu zeigen, dass es hier auch ganz andere Dinge gab als die, die wir mit "Rokoko" verbinden. (Dass die Zeit wie die Musik von Mozart u.a. auch "Rokoko"-Elemente enthält, bestreite ich nicht; und die Schäferspieluhr ist natürlich übertrieben, selbst Rokoko ist ein bißchen vielschichtiger als das)


    Zitat


    Der Rest der Umwälzungen dürfte auf den Zeitgeschmack wenig Einfluß gehabt haben. Ich sehe im Rokkoko mehr, als Schäferspiele, allerdings sehe ich eine Epoche, die Schönheit und Anmut über alles stellte.
    Diese Anmut und Geziertheit zieht sich durch das gesamte 18. Jahrhundert - unabhängig davon, wie wir die Epochen nun genau benennen.


    Unabhängig davon wie wir die Epochen benennen sehen wir aber doch auch musikalische Umbrüche. Der stilistische Unterschied zwischen den Hoch/Spätbarock etwa Bachs und Händels und der "Frühklassik", etwa der Bach-Söhne oder des frühen Haydn wird kaum bestritten werden und wurde seinerzeit ja auch wahrgenommen (z.B. gelehrt vs. galant), obwohl der hochbarocke Stil ja ebenfalls "höfisch" oder "geziert" genannt werden könnte. In der Tat sahen die Frühklassiker in ihrer "Empfindsamkeit" und "Natürlichkeit" ("Zurück zur Natur" Rousseau hat ebenfalls komponiert) die Neuerung gegenüber dem "überladenen" oder "gekünstelten" des vorhergehenden Stils. Diese "Natürlichkeit" ist nicht vollständig eine aus heutiger Sicht gekünstelte wie im Schäferspiel (analog auch "englischer" Landschaftsgarten vs. französischer Park a la Versaille, wo kein Hälmchen ungeplant steht.) Inwiefern "Schönheit" über alles gestellt wird, hängt natürlich davon ab, was man mit "schön" meint. Ich weiß nicht, ob barocke Rhetorik, die von CPE Bach verlangte "Rührung" des Zuhörers oder Glucks Vorstellung von musikalischem Drama Schönheit über alles stellen, m.E. gewiß nicht die Schönheit von Ballroben und Porzellanfigurinen.
    Der reife Stil der Wiener Klassik ist vielleicht nicht ganz so deutlich von der Frühklassik abzutrennen, zeichnet sich aber durch eine Zunahme der Komplexität aus (bei Mozart vermutlich ganz konkret auch durch das Studium von Bach und Händel vermittelt) und durch die Aufwertung der "absoluten" Instrumentalmusik (deren eigentlicher Lebensraum das das genuin bürgerliche öffentliche Konzert wird) . Natürlich verlaufen musikalische und gesellschaftliche Entwicklung nicht genau parallel, ich glaube auch nicht, dass Kunst einfach ein Spiegel der Gesellschaft ist. In jedem Fall aber halte ich die Gesellschaft und ihre Entwicklung im 18. Jhd. für weitaus vielfältiger und komplexer als dass sie mit "Anmut über alles" o.ä. angemessen beschrieben werden könnte. Dasselbe gilt für Mozarts Musik (und wohl auch die seiner Zeitgenossen).


    Zitat


    Wir dürfen nicht außer acht lassen, daß genau jene Werke Mozarts heute besondes in Rampenlicht gestell werden, die zu Mozarts Zeiten ehe umstritten waren. Sei es der aufrührerische Figaro, der an den Säulen der Weltordnung kratzte, sei es die "unmoralische" Cosi.


    Ja klar, weil Mozart eben kein Rokokotändler, sondern ein universeller Musikdramatiker war, der eine große Breite menschlicher Konflikte und Emotione darzustellen vermochte. Das läßt Opern überdauern, einzelne Schlager reichen nicht aus (wie man aus den Stücken, die nur auf Sängerportraits u.ä. auftauchen sehen kann).


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo, Johannes!


    Zitat


    Auf die Gefahr hin zu klingen wie eine verkratzte Platte muß ich Mozart und das letzte Drittel des 18. Jhds. gegen einige seiner Liebhaber verteidigen...


    Zitat


    Stellen wir mal die Musik zurück und schauen nur auf den allgemeinen Hintergrund eines intelellektuell und künstlerisch äußerst vielfältigen Zeitalters, in dem die Rokokotändelei ihren Zenith schon lagen überschritten hatte und nurmehr ein Aspekt unter vielen war:
    Da findet man nämlich Goethes "Werther" ... Lessings Toleranzstück "Nathan der Weise"... Schillers Räuber (1781) ... Kants Kritiken ... Gleichberechtigung der Geschlechter ... Lavoisier ... moderne Chemie ... Uranus ... Montgolfier ... die französische Revolution (1789) ...


    Zitat


    Und der vermutlich bedeutendste Komponist dieser Zeit sollte sich hauptsächlich durch elegante Perfektion und ein wenig "Lächeln unter Tränen" auszeichnen?
    Das bezweifle ich doch ganz entschieden...


    Zitat


    Ich will Mozart nicht als Komponisten der Revolution darstellen, das wäre sicher falsch. Mir geht es eher darum, was "in der Luft" lag...


    Zitat


    Entscheidend ist für mich gar nicht, ob und wie Mozart selbst mit diesem Gedankengut vertraut war, sondern dass sich die Zeit ab ca. 1770 nicht so einheitlich wie vielleicht 100 Jahre vorher im Reich des Sonnenkönigs darstellt, vielmehr eine vielfältige und sogar brodelnde Umbruchzeit ist.


    Zitat


    Ja klar, weil Mozart eben kein Rokokotändler, sondern ein universeller Musikdramatiker war, der eine große Breite menschlicher Konflikte und Emotione darzustellen vermochte.



    Brilliant! :yes:


    Das entspricht auch meinem Menschheits-/ Geschichtsbild (Hegel läßt grüßen). Die herausragenden Künstler der jeweiligen Epoche drücken den essenziellen "Geist der Zeit" aus und werden dadurch wiederum "zeitlos".
    Ich bin nicht in Philosophierlaune, wollte aber meine Zustimmung zu diesem Beitrag mitteilen.
    (Sorry, Alfred)


    Viele Grüße,
    Pius.

  • In der aktuellen Ausgabe der "Zeit" ist ein Schwerpunkt über Mozart. Einige der Artikel sind auch online gestellt, über den Perlentaucher einfach zu finden.


    Die Ausgabe enthält unter anderem ein Interview mit Pollini, unter anderem zu der Frage, warum er bisher selten Mozart gespielt habe. Überschrift des Artikels ist die Antwort Pollinis: "Ich glaube, man kommt Mozart erst mit zunehmendem Alter näher".


    Sag`ich doch.


    Mit Gruß von Carola :hello:

  • Tja, Mozart. Heute hatte ich gerade ein Gespräch mit einem Arbeitskollegen, dessen Lebensinhalt nicht zuletzt klassische Musik sein dürfte. Der hat sich gerade die Gesamtausgabe der Mozartschen Werke von Brilliant Classics zugelegt und schwärmt sehr dafür. Er findet die Klaviersonaten mit Klara Würtz, die Streichquartette, die Opern ( mit Mackeras) alle sehr gut. Diese Gesamtausgabe ist von ohnehin schon billigen 99 Euro jetzt noch mal auf noch billigere 88 Euro herabgesetzt worden ( bei Wohlthat). Ich glaube, bei dem Preis werde ich auch noch mal schwach. Jedenfalls findet mein Arbeitskollege diese Aufnahmen sehr gut. Na ja 88 Euro für 171 CDs, das ist ja kaum der Preis für die Rohlinge ( ich mag den Ausdruck "Rohlinge" für CDs, die man sich brennt, eigentlich nicht so gerne, ich denke da immer an besonders schlecht erzogene Männer, die ihre Frauen schlecht behandeln, echte Rohlinge eben).


    Aber entschuldigt meine Plauderei. Neulich habe ich wieder Mozart gehört. Ich habe einige Mozart CDs. Keine "Männer, die ihre Frauen schlecht behandeln", sonder alles ehrlich käuflich erworben. Von Mozarts 39. habe ich sogar 4 Aufnahmen. Ironischerweise gefallen mir da nicht die Aufnahmen von renommierten Klassikfirmen am besten, sondern die CD, die ich mal ganz billig geschossen habe, so billig, daß nicht mal der Name der Interpreten drauf steht. Irgendwie erinnert mich die an Ferenc Friscay. Von der 39. mit Ferenc Friscay hatten die Eltern mal eine Platte. Ich muß zugeben, als ganz kleines Kind hörte ich gerne Schlager ( ich hatte als siebenjähriger Adorno noch nicht gelesen), aber dann habe ich irgendwann mal als etwas größeres kleines Kind die Platte meiner Eltern mit der 39. gehört, und da war ich dann für Schlager, Pop und dergleichen für alle Zeiten verloren. Die 39. mit Friscay, das war irgendwie, als ob die Engel vom Himmel herabstiegen, überirdisch, göttlich einfach herrlich.


    Nun habe ich zwar schon einige Mozart CDs, aber zum Mozartfachmann habe ich mich bisher noch nicht entwickelt. Ich habe so einige Mozart Klavierkonzerte, wenn auch nicht alle, so doch sehr viele ( wahrscheinlich vom 9. angefangen schon die bedeutendesten). Von den Sinfonien gefallen mir die 25., die 29. und dann halt die letzten 4 am besten. Einige Serenaden kenne ich auch. Opern natürlich, einige im Opernhaus oder auch im Radio etc. gehört. Neulich habe ich die Zauberflöte mit Böhm und Fritz Wunderlich gekauft. Noch nicht gehört, aber ich freue mich sehr darauf. Allerdings als LP und nur meine Freundin hat noch einen Plattenspieler. Aber ich denke, ich werde zum "Mozartjahr" die 88 Euro mal für die Gesamtausgabe anlegen, obwohl ich natürlich auch schon so einige Mozart CDs habe.


    Gruß Martin

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Zitat

    Original von Carola
    Überschrift des Artikels ist die Antwort Pollinis: "Ich glaube, man kommt Mozart erst mit zunehmendem Alter näher".


    Salut,


    das würde ich so nicht meinen. Ich kenne Mozart Musik, seit ich 4 oder 5 Jahre alt bin - also rund 25 Jahre. Mit zunehmendem Alter kannte ich sie vielleicht immer besser, ich komme also dem Kern näher. Geliebt habe ich sie aber schon immer, wegen des Kerns, den ich damals noch nicht verstehen konnte.


    Cordialement
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo Ulli,


    solche Verallgemeinerungen im Hinblick auf Reife und Alter sind natürlich immer problematisch, das ist mir klar. Und für musikalische Ausnahmetalente wie dich gelten vermutlich sowieso ganz andere bzw. überhaupt keine Regeln.


    Vielleicht ist es auch eine Generationenfrage. In meiner Jugend, das war in den Siebzigern, kann ich mich jedenfalls nicht erinnern, dass irgend jemand von uns Jugendlichen ausgerechnet Mozart gehört hätte. Und wir waren immerhin in einem musischen Gymnasium. Generell scheint es von Mozart unabhängig doch auch so zu sein, dass viele in der Pubertät eine Rock- und Pop-Musik-Phase haben und dann später (wieder) sich der klassischen Musik zuwenden.


    Mit Gruß von Carola :hello:

  • Zitat


    In meiner Jugend, das war in den Siebzigern, kann ich mich jedenfalls nicht erinnern, dass irgend jemand von uns Jugendlichen ausgerechnet Mozart gehört hätte.


    Cara Caro,


    in meiner "Jugend" wollte man mich am liebsten in eine Irrenanstalt einweisen [one-way-ticket]. Das hat sich bis heute kaum geändert.


    :hello:


    Cordialement
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Ulli,
    das wäre wirklich schade,dann könnten wir deine überwiegend informativen Beiträge just noch hinter Anstaltsmauern lesen.
    Belassen wirs deshalb wie es ist.
    Großes wurde oft erst nach dem Ausbleichen des Corpus erkannt!

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Original von Carola
    solche Verallgemeinerungen im Hinblick auf Reife und Alter sind natürlich immer problematisch, das ist mir klar.


    Aber schon ein wenig seltsam, dass man älter werden soll als Mozart je wurde, um seine Musik angemessen zu spielen oder zu schätzen zu können, oder? Solche Ideen lösen bei mir eher Mißtrauen aus...


    Zitat


    Vielleicht ist es auch eine Generationenfrage. In meiner Jugend, das war in den Siebzigern, kann ich mich jedenfalls nicht erinnern, dass irgend jemand von uns Jugendlichen ausgerechnet Mozart gehört hätte. Und wir waren immerhin in einem musischen Gymnasium. Generell scheint es von Mozart unabhängig doch auch so zu sein, dass viele in der Pubertät eine Rock- und Pop-Musik-Phase haben und dann später (wieder) sich der klassischen Musik zuwenden.


    Das ist natürlich nichts Neues (war in meiner Jugend in den 80ern auch nicht anders). Aber das gilt ja nicht nur für Mozart. Vergleichbar wenige 15jährige dürften Händel, Chopin, Beethoven, Schönberg oder Mahler hören...


    viele Grüße


    JR

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