Sonntag Tristan in Wuppertal in einer wunderbaren Inszenierung ( Andersson/ Vigil) mit stimmigen Videoprojektionen von Meer, Gischt und Küste usw. ohne jeden Firlefanz. Ganz Konservative könnten nur kritisieren das diese Projektionen schon beim Vorspiel zu sehen waren, passte aber toll. Ich fühlte mich an Fotos von Wieland Wagner-Inszenierungen in Neu-Bayreuth erinnert, besonders das Schlussbild !
Musikalisch war auch alles Bestens. Der jüngste GMD Patrick Hahn dirigierte so, daß er die Sänger niemals zudeckte. Samuel Sakker ( Tristan ) aus Australien hat nicht die allergrößte Stimme, aber ein schönes Timbre und eine gute Technik, singt große Bögen ohne zu forcieren und kann auch Vokale länger halten. Sah mit der Perücke aus wie Schnorr von Carolsfeld, was wohl eher Zufall war. Die Isolde aus Neuseeland, Kirstin Sharpin, kann bei Foster und Co. locker mithalten, das am Ende gehauchte " höchste Lust" war atemberaubend.
Kurwenal ( Martijn Sanders) erinnert mich stimmlich an Herbert Janssen, wer die alten MET-Aufnahmen noch kennt, der Marke aus dem Hausensemble ( Erik Rousi) , ein junger Finne, mehr Bariton als Bass, brachte eine eindrucksvolle Klage hervor. Tolle Brangäne ( Jennifer Feinstein ) aus den USA mit starkem Vibrato, ich mag das!
Zuletzt, super Publikum die ein paar Sekunden warteten bis der riesige Jubel losbrach.
Der 2. Akt wirklich berauschend, nachvollziehbarer Liebesrausch stimmlich und in der Personenregie , der 3. Aufzug unglaublich intensiv , Sakker wurde immer besser, trotz angekündigter zurückliegender Erkältung.
Für mich und meine Frau war diese Aufführung insgesamt bewegender und packender als der Tristan letztes Jahr in Bayreuth ( Gould/ Foster) !
Riesen Leistung für ein Ensemble und Haus wie Wuppertal. Nächste Termine Februar und März 24. Nicht verpassen !!!!!!!!