Otto Schenk - Ein Leben für die Bühne

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    Zu Otto Schenk (Jahrgang 1930), dem österreichischer Schauspieler, Kabarettisten, Regisseur und Intendanten, gibt die Suchfunktion im Tamino Klassikforum auf 46 Seiten einzelne Beiträge an (Fledermaus, Nestroy-Stücke, Opernparodien, Regietätigkeit) und einen Thread dem die Inszenierungen gewidmet sind, die er mit Schneider-Siemsen realisiert hatte.


    Wikipedia klärt über die künstlerische Lebensleistung auf:


    Nach seiner Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar begann er seine Karriere am Wiener Volkstheater und danach am Theater in der Josefstadt. Ab 1953 führte er bei verschiedenen Aufführungen in Wiener Theatern Regie. 1957 inszenierte er seine erste Oper (Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart) am Salzburger Landestheater. Schenk spielte und inszenierte an den bedeutendsten Schauspiel- und Opernhäusern der Welt, darunter am Wiener Burgtheater, den Münchner Kammerspielen, der Wiener Staatsoper, der New Yorker Metropolitan Opera, der Mailänder Scala und dem Royal Opera House in Covent Garden, London. Weitere Operninszenierungen erarbeitete er für die Deutsche Oper Berlin, die Bayerische Staatsoper oder die Hamburgische Staatsoper.


    1956 heiratete Schenk Renée Michaelis, die er am Reinhardt-Seminar kennengelernt hatte; 1957 wurde der gemeinsame Sohn Konstantin geboren. Seine Frau starb am 7. April 2022 nach langer Krankheit im Alter von 96 Jahren.


    Von 1986 bis 1988 fungierte Schenk als Direktoriumsmitglied der Salzburger Festspiele, von 1988 bis 1997 war Otto Schenk Direktor des Theaters in der Josefstadt (gemeinsam mit Robert Jungbluth). Für seine ausdrucksstarken Wagner-Interpretationen erhielt er im Jahr 2009 den „Anton-Seidl-Preis“ (Anton-Seidl-Award) der „Wagner-Society of New York“.


    Als Kabarettist trat Schenk schon in den 1950er-Jahren im Kabarett Simpl auf, begeisterte jedoch in den letzten Jahrzehnten sein Publikum im gesamten deutschen Sprachraum mit seinen Leseabenden unter dem Motto „Sachen zum Lachen“. Zahlreiche Schallplatten begleiten diese Tätigkeit, bei der er immer dieselbe Rolle spielt – den Schenk.


    Im März 2021 gab er seinen Abschied von der Bühne bekannt, seine letzte Rolle war im November 2020 die des Dieners Firs in Der Kirschgarten am Theater in der Josefstadt.

    * * * * *


    Zu Otto Schenk besteht bisher kein Thread, der ihm und seiner Lebensleistung gewidmet ist, was ich erstaunlich finde, denn er hatte eine herausragende Stellung im Kulturleben.


    Ich kenne ihn von seiner kabarettistischen Seite und seiner Darstellung des Frosch in der Fledermaus.


    Anlass für diesen Thread ist ein Fernsehfilm aus dem Jahr 2019, der auf ORF 2 ausgestrahlt wird. Darin spielt Otto Schenk den ehemaligen Cello-Star Karl Michaeli. In seine Mietwohnungen brechen Asylbewerber ein, die ihm gleichen Haus untergebracht sind und entwenden Wertgegenstände. Sie sind dem mürrischen Grantler ein besonderer Dorn im Auge und er meldet den Einbruch der Polizei. Einer der jungen Männer ist ein begnadeter Cellospieler, der das Elgar-Konzert übt. Michaeli erkennt das Talent und nimmt den jungen Syrer unter seine Fittiche, um das nachzuholen, was er bei seinem Sohn nicht erreicht hat. Im Fernsehfilm gibt er ein Beispiel seiner schauspielerischen Leistung.

    Walter Benjamin hatte auf seiner Flucht einen Koffer bei sich. Was würdest du in deinen Koffer packen? Meiner ist gepackt.



  • Otto Schenk hat 1963 in dem Film "Die lustigen Vagabunden" (alternativerTitel: "Das haben die Mädchen gern") neben Peter Kraus, Gus Backus und Lil Babs mitgewirkt. Den habe ich damals sogar im Kino gesehen (wegen Peter Kraus) und fand ihn schon damals sehr einfältig.

    40 Jahre später kann ich mich an einen Düsseldorfer Freischütz in seiner Regie erinnern, der so langweilig war, dass mir die Lust auf weitere Inszenierungen von ihm bis heute vergangen ist.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Da iimer wieder Wadlbeissereien gegen Utto Schenk stattfinden - schon seit Beginn des Forums - sehe ich mich veranlasst, mal festzuhalten mit welchem Kaliber an Künstler wir es hier zu zu haben - und warum er immer wieder angegriffen wird.

    Hier mal dier Liste seiner Auszeichnungen:


    ______________________________________________________________________

    Und hier mal die wichtigsten Inszenierungen, mit einer Ausnahme - gefallen haben


    Folgend eine Auswahl von Inszenierungen an Opern- und Schauspielhäusern:

    Soo viele Erfolge - und dann immer wieder Kritik. Wie passt das zusammen?

    Das passt sogar SEHR GUT zusammen.

    Weil Schenk nämlich eine Imkon des gutbürgerlicen konservativen Theaters ist, vergleichbar mit Zeffirelli und Hampe und auch ein wenig wie Pier Luigi Pizzi.

    Und das ist vielen ein Dorn im Auge, die das Theater von seiner bürgerlichen Grundhaltung trennen und verproletarisieren möchten.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Beschämend finde ich, dass Otto Schenk im Tamino Klassikforum kein eigener Thread gewidmet ist. Ich habe mir die ganze Strecke der 46 Seiten der Beiträge überprüft, die in der in der Suchfunktion angegeben werden, um sicher zu gehen, dass ich nicht etwas übersehen habe.


    Einen, bereits von mir erwähnten mit seinem Namen im Titel gibt es. Er ist mit 24 Beiträgen überblickbar: Otto Schenk und Günter Schneider-Siemsen: Inszenierungen aus einem Guss


    Was anderen abgeht, ist sein Humor. Das ist eine Eigenschaft, die mir als Opern Dummie beim Namen Otto Schenk als erstes einfällt. Wenn jemand, der Teil des Betriebes ist, die Oper und die Bühne durch den Kakao zieht, steht man über der Sache. Leidenschaft für das Theater fällt mir als zweite Eigenschaft ein. Die braucht es.


    Lieber Alfred Schmidt


    Danke für die lange Liste der Inszenierungen, die, wie du bemerkst, unvollständig ist.


    Ja, und die Wadlbeisserei im Forum, die braucht es, dass man die Grösse einer Person erkennt. Und um ein anderes Bild zu gebrauchen wie man damit umgehen soll: Pisse kann man abwaschen.

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  • Ich habe damals die Jenufa in Wien gesehen (1964) und war beeindruckt; ich hatte aber Janacek noch nicht richtig entdeckt.

    Von der österreichischen Firma "Hoanzl" habe ich die ganze Nestroy-Serie und "Der Raub der Sabinerinnen", fast alle auch live gesehen. Dazu noch eine DVD von einem Stück, das ich leider nicht live gesehen habe. "Der Unbestechliche" von Hugo von Hofmannsthal. In der Hauptrolle Otto Schenk. Da sieht man, was unendlich differenziertes Spielen und Sprechen für die Faszination des Zuschauers bedeutet. Ich werde es diesen Monat wieder ausgraben.

    Damals habe ich die einzige Aufführung meines Lebens von der Fledermaus gehabt, zu Silvester. Ich bin gespannt, ob ich den Programmzettel noch finde und ob er da den Frosch spielt.

    Was ist der Unterschied zwischen der SPD und der Titanic? Die SPD kann den Eisberg jetzt schon sehen!

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  • Sehr zu empfehlen sind auch seine Inszenierungen der beiden Menotti-Opern "Die alte Jungfer und der Dieb" mit Elisabeth Höngen, Olive Moorefield, Hilde Konetzni und Eberhard Waechter sowie "Das Medium", ebenfalls mit Höngen, erschienen auf DVD bei Arthaus und beim Werbepartner jpc erhältlich.

  • Pisse kann man abwaschen.

    - schon erstaunlich, was man sich in diesem Forum sprachlich erlauben kann :pinch::pinch::pinch::pinch::pinch:


    (anders gesagt >resp. gefragt< Wer moderiert die Moderatoren???)

    Unvernünftige Klugheit, unkluge Vernunft. Energie ohne Grundsäze, Grundsäze ohne Energie. Strenge ohne Menschlichkeit, Menschlichkeit ohne Strenge. Heuchlerische Gefälligkeit, schaamlose Unverschämtheit, altkluge Jungen, läppische Männer. Man könnte fortsezen von Sonnenaufgang bis Mitternacht und hätte kaum ein Tausendtheil des menschlichen Chaos genannt (Hölderlin, Brief an J. G. Ebel, 10.01.1797)

  • Werter grigorij


    In einem Reinigungsvorgang von Urin sehe ich noch keine sprachliche Entgleisung. Das Wort "Pisse" habe ich auf den Ausdruck "anpissen" im Sinne von "Äusserung von unsachlicher Kritik" bezogen. Die Wortebene ist dem Ausdruck "anpissen" entnommen. Die Person Otto Schenk musste im Forum etliche Anfeindungen entgegennehmen, falls er sie hier gelesen haben sollte. Ich persönlich nehme Kritik entgegen, wenn sie gerechtfertigt ist. In diesem Falle nicht, weil ich mich im beanstandeten Wortbeitrag darauf beziehe, wie mit ungerechtfertigter Kritik umgegangen werden kann. Das Wort "Pisse" zielt nicht auf eine Person im Forum.


    https://www.dwds.de/wb/dwb/pisse


    Als Moderator reagiere ich, wenn ein sprachlicher Ausdruck eine Person im Forum beleidigt. Ich kann dir versichern, auch Moderatoren werden moderiert.

    moderato in seiner Funktion als Moderator. Beiträge der Moderatoren zum Forum werden mit blauer Farbe wiedergegeben. In der Regel werden Entscheide der Moderatoren nicht kommentiert.

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  • D A N K E f. d. Antwort... - ich finde Wörter wie P . . . e od. a . p . . . . n einfach generell unangenehm (egal worauf sie bezogen sind!), auch schon die Verwendung eines Zitates wie Was juckt es die Eiche, wenn sich die Sau an ihr kratzt...


    - auch wenn ich natürlich weiß, dass manche Entgleisungen (u. a.) bis auf Mozart zurückgehen, dass sich Wörter wie g . . l od. f . . . . n bereits (u. vermutl. gar nicht selten) in mittelalterlichen Texten finden . . . trotzdem


    man mag mich dies-bzgl. ein Sensibelchen nennen; schon o. k. ;) (u. dass hier dies-bzgl. Toleranz vonnöten ist, hab ich auch begriffen!)

    Unvernünftige Klugheit, unkluge Vernunft. Energie ohne Grundsäze, Grundsäze ohne Energie. Strenge ohne Menschlichkeit, Menschlichkeit ohne Strenge. Heuchlerische Gefälligkeit, schaamlose Unverschämtheit, altkluge Jungen, läppische Männer. Man könnte fortsezen von Sonnenaufgang bis Mitternacht und hätte kaum ein Tausendtheil des menschlichen Chaos genannt (Hölderlin, Brief an J. G. Ebel, 10.01.1797)

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  • Das Wort "Pisse" habe ich auf den Ausdruck "anpissen" im Sinne von "Äusserung von unsachlicher Kritik" bezogen. Die Wortebene ist dem Ausdruck "anpissen" entnommen. Die Person Otto Schenk musste im Forum etliche Anfeindungen entgegennehmen, falls er sie hier gelesen haben sollte. Ich persönlich nehme Kritik entgegen, wenn sie gerechtfertigt ist. In diesem Falle nicht, weil ich mich im beanstandeten Wortbeitrag darauf beziehe, wie mit ungerechtfertigter Kritik umgegangen werden kann. Das Wort "Pisse" zielt nicht auf eine Person im Forum.

    Lieber moderato,


    ich habe mich über Deine Wortwahl gewundert. Die Verwendung eines so derben Vokabulars ist man von Dir nicht gewohnt, drückst Du Dich doch sonst stets sehr gewählt und im Sinne Deines hier genutzen Namens maßvoll aus. Nun frage ich mich, welche Äußerungen unsachlicher Kritik es gegenüber Otto Schenk in diesem Forum eigentlich gegeben hat, die so starke Worte wie "anpissen" rechtfertigen. Dass ich seine alte Fledermaus-Inszenierung gerade als verstaubt bezeichnet habe oder Orfeo seinen "Freischütz" langweilig fand und einen Film einfältig, an dem er als Schauspieler mitwirkte, kann doch wohl nicht gemeint sein. Weiterhin frage ich mich, wie Du wohl die nicht nur unsachlichen, sondern teils hochgradig diffamierenden Anfeindungen bezeichnen würdest, die andere Regisseure in diesem Forum schon über sich ergehen lassen mussten. Ich glaube, ich muss hier keine Beispiele heraussuchen, Du bist lange genug in diesem Forum um zu wissen, wovon ich rede.


    Beschämend finde ich, dass Otto Schenk im Tamino Klassikforum kein eigener Thread gewidmet ist.

    Ich habe vor einiger Zeit den Vorschlag gemacht, ein Unterforum für Regisseure zu schaffen, um auch deren Wirken gebührend würdigen zu können. Dies wurde von unserem Forenbetreiber Alfred vehement abgelehnt.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Gibt man das Wort mit P..... in die Suchfunktion des Forums ein, erscheinen 23 Beiträge, in denen es vorkommt:

    6 (einschliesslich der 3 in diesem Thread) im Allgemeinen Teil,

    die restlichen 17 in den der Oper zuzurechnenden Bereichen.

    Walter Benjamin hatte auf seiner Flucht einen Koffer bei sich. Was würdest du in deinen Koffer packen? Meiner ist gepackt.



  • Den Schenk Freischütz hab ich immer dann gesehen, wenn Wolfgang Schmidt den Max gesungen hat. Ein mal hab ich Kurt Moll als Eremit gesehen. In der Wolfschluchts Szene hatte ich immer Angst, das der arme Tenor stürzt.

  • Gibt man das Wort mit P..... in die Suchfunktion des Forums ein, erscheinen 23 Beiträge, in denen es vorkommt:

    6 (einschliesslich der 3 in diesem Thread) im Allgemeinen Teil,

    die restlichen 17 in den der Oper zuzurechnenden Bereichen.

    Und was folgerst Du daraus?

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

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  • Dass sich die Fäkalsprache in diesem Forum auf die Oper fokussiert. Wundert mich überhaupt nicht.

    Das wundert wohl niemanden. Es erklärt aber nicht, warum moderato das Wort "anpissen" im Hinblick auf kritische Beiträge zu Otto Schenk gewählt hat. Es sei denn, er wollte sich damit der in Opern-Diskussionen in diesem Forum gebräuchlichen Diktion anpassen.

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  • man mag mich dies-bzgl. ein Sensibelchen nennen; schon o. k.

    Auch wenn es nun mittlerweile immer weiter weg vom Thema führt: Sensibelchen würde ich Dich nie nennen, das klänge zu abwertend. Auch für mich gehen manche Begriffe überhaupt nicht, ich bin da ganz Deiner Meinung und kann Dich gut verstehen. Früher mag man ja eine derbere Sprache geführt haben, aber wir leben nicht in der Vergangenheit. Tolerieren kann ich es indessen, wissend, daß das nichts mit akzeptieren zu tun hat.

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Um wieder zum eigentlichen Thema zurückzukehren und auch mal etwas Positives über Otto Schenk zu sagen: Unter seinen mir bekannten Inszenierungen ist sogar eine, die mir gefällt, nämlich der "Fidelio". Ich habe schon an anderer Stelle erwähnt, dass diese Aufführung mit Leonard Bernstein am Pult und René Kollo und Gundula Janowitz sogar mein "Fidelio" für die einsame Insel ist.


    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • das erinnert mich an eine von meinen (zu vielen :|) DVDs, die seit J. ungesehen bei mir herumstehen.....


    Ibsens ''Rosmersholm'' in der Wiener Peter Zadek-Inszenierung; unter den Darstellern neben Gert Voss und Angela Winkler wahr und wahrhaftig auch Otto Schenk . . . bin sehr gespannt . . .

    Unvernünftige Klugheit, unkluge Vernunft. Energie ohne Grundsäze, Grundsäze ohne Energie. Strenge ohne Menschlichkeit, Menschlichkeit ohne Strenge. Heuchlerische Gefälligkeit, schaamlose Unverschämtheit, altkluge Jungen, läppische Männer. Man könnte fortsezen von Sonnenaufgang bis Mitternacht und hätte kaum ein Tausendtheil des menschlichen Chaos genannt (Hölderlin, Brief an J. G. Ebel, 10.01.1797)

  • Otto Schenk inszenierte von 1979 bis 1986 an der Deutschen Oper am Rhein folgende Bühnenwerke: „Das Kind und der Zauberspuk“, „Die spanische Stunde“, „Fra Diavolo“ (mit TV-Aufzeichnung), „Cosi fan tutte“, „Der Rosenkavalier“, „Die Fledermaus“, „L’elisir d’amore“ (italienisch), „Der Freischütz“ und „Manon“ (französisch). In Wien sah ich seine Inszenierungen von „Der Rosenkavalier“ (am 30. 5. 1970 mit Leonie Rysanek, Lisa Della Casa, Hilda de Groote, Walter Berry, Otto Wiener und Ludovic Spiess unter Silvio Varviso) und „L’elisir d’amore“ (am 1. 5. 1981 mit Sona Ghazarian, Peter Dvorský, Bernd Weikl und Giuseppe Taddei unter Francesco Molinari Pradelli). Auch seinen opulenten Münchner "Rosenkavalier" habe ich gesehen (am 7. 6. 2006 mit Felicity Lott, Daniela Sindram, Diana Damrau, John Tomlinson, Martin Gantner und Piotr Beczala unter Peter Schneider). Waren das Zeiten...


    Vielleicht kann sich jemand von den Älteren an die Fernsehreihe des ZDF „Mit Otto Schenk in der Welt der Oper“ erinnern. Zu einzelnen Arien – die von bekannten Sängern im Playback interpretiert wurden – gab es in jeder Folge auch eine Probe zu einem Ensemble-Stück. Da konnte man Otto Schenk ‚in Aktion‘ sehen, wie er es in kürzester Zeit schaffte, eine Szene glaubhaft zu verlebendigen – oft auch, indem er sie den Sängern vorspielte. Ein Beispiel für seinen gelegentlich überbordenden Humor zeigte er in dem Film „Tosca auf dem Trampolin“ über Opern-Katastrophen. Ich kann bis heute keinen Chor-Auftritt mehr sehen, ohne dass ich an den Aufmarsch der Wache im „Fidelio“ oder den Zug der Ketzer in der Autodafé-Szene in Verdis „Don Carlos“ denken muss.


    In meiner Videothek befinden sich mehrere TV-Sendungen mit Otto Schenk, darunter auch die Veranstaltung in der Wiener Staatsoper am 18. 1. 1998 zum 50jährigen Bühnenjubiläum (mit einem der letzten öffentlichen Auftritte von Leonie Rysanek, verstorben am 7. 3. 1998), eine „Seinerzeit“-Sendung des ORF von 1999 (mit Agnes Baltsa, Walter Berry, Marcel Prawy und Ioan Hollender) und ein 45minütiges „Forum“-Gespräch des Senders ‚Bayern Alpha‘ von 2003.


    Otto Schenk habe ich übrigens am 2. 5. 1981 auch als Schauspieler auf der Bühne des Wiener Akademietheaters gesehen. In dem 2-Personen-Stück „Memoiren“ von John Murrell - und inszeniert von Otto Schenk selbst - spielte er den Sekretär Georges Pitou der ‚Theatergöttin‘ Sarah Bernhardt, die von Käthe Gold dargestellt wurde. (Später sah ich auch Maria Becker und Ida Ehre in dieser Rolle, aber ‚die Gold‘ war überragend!) In der Szene, in der er – um ‚Madames‘ Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen - ihre Konkurrentin Eleonora Duse spielen musste, gab Otto Schenk seinem Affen aber etwas zuviel Zucker.


    Carlo

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  • Den Rosenkavalier werde ich heute Abend in Düsseldorf sehen. Die Aufführung ist ausverkauft. Hat jemand schon mal den Bass Peter Rose live erlebt ? Der singt heute den Ochs.

  • Dies wurde von unserem Forenbetreiber Alfred vehement abgelehnt.


    Mit gutem Grund. Denn ich habe eine Vorstelling davon WELCHE Regisseure Du - und einige andere hier würdest nennen wollen - nämlich vorzugsweise jene, die sollte ich jo politischen Einfluß in Österreich bekommen, nicht an Opernhäusern meines Landes inszenieren dürften.Leider reicht mein Einfuß (noch ??;) ) nicht so weit - ABER hier im Forum kann ich sie ausgrenzen - und das tue ich auch.


    Zurück zum Thema: Otto Schenk


    Er ist ja nicht nur Regisseur sondern auch Schauspieler: vorzugsweise am Theater in der Josefsstadt, dessen Direktor er für etwa ein Jahrzehnt war (1986-97 -zuseammen mit Robert Jungbluth) aber auch in zahlreichen Filmen

    Schenk spielte und inszenierte an den bedeutendsten Schauspiel- und Opernhäusern der Welt, darunter am Wiener Burgtheater, den Münchner Kammerspielen, der Wiener Staatsoper, der New Yorker Metropolitan Opera, der Mailänder Scala und dem Royal Opera House in Covent Garden, London. Weitere Operninszenierungen erarbeitete er für die Deutsche Oper Berlin, die Bayerische Staatsoper oder die Hamburgische Staatsoper.


    Er war auch Buchautor und - KABARETTIST

    Weitere Publikumsgust errang er durch eine Mini-Fernsehsendungs -Serie "Der Untermieter" (mit Paula Pfluger und Alfred Böhm)

    Ein Pausenfüller im Rahmen der TV--Werbung für Philishave.

    Die Sendung wurde damals glüclkicherweisr noch in SW auget´zeichenr (allem Anschein nach auf Film) was dazu beitrug, daß die Qualität erhalten blieb und wir uns einige folgen noch im Internet ansehen können





    Diverse Sketches: BESONDERS WICHTIG ist für Tamino Mitglieder jener, Wo Fischer Diskau mit Klemperer über eine Stelle eines Liedes diskutert !!!


    viel Vergnügen

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Ich habe vor einiger Zeit den Vorschlag gemacht, ein Unterforum für Regisseure zu schaffen, um auch deren Wirken gebührend würdigen zu können. Dies wurde von unserem Forenbetreiber Alfred vehement abgelehnt.

    Mit gutem Grund. Denn ich habe eine Vorstelling davon WELCHE Regisseure Du - und einige andere hier würdest nennen wollen - nämlich vorzugsweise jene, die sollte ich jo politischen Einfluß in Österreich bekommen, nicht an Opernhäusern meines Landes inszenieren dürften.Leider reicht mein Einfuß (noch ?? ;) ) nicht so weit - ABER hier im Forum kann ich sie ausgrenzen - und das tue ich auch.

    Na ja, so ganz stimmt das nicht, wenngleich auch das Ergebnis m.E. den eher dumpf-peinlichen Auswüchsen dieses Forums zuzurechnen ist ...


    Regisseure des Grauens — Teil 1: Calixto Bieito

    Regisseure des Grauens — Teil 2: Árpád Schilling

    Regisseure des Grauens — Teil 3: Katharina Wagner

    Regisseure des Grauens — Teil 4: Claus Guth

    Regisseure des Grauens — Teil 5: Peter Konwitschny

    Regisseure des Grauens — Teil 6: Burkhard C. Kosminski

  • Um wieder zum eigentlichen Thema zurückzukehren und auch mal etwas Positives über Otto Schenk zu sagen: Unter seinen mir bekannten Inszenierungen ist sogar eine, die mir gefällt, nämlich der "Fidelio". Ich habe schon an anderer Stelle erwähnt, dass diese Aufführung mit Leonard Bernstein am Pult und René Kollo und Gundula Janowitz sogar mein "Fidelio" für die einsame Insel ist.


    Zu seiner Fidelio Inszenierung gibt es ein Gespräch mit Otto Schenk



    Hier noch einmal ein Fazit mit Otto Schenk und Helmut Lohner ...:P


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  • Die beliebte Reihe "Regisseure des Grauens" war seinerzeit ein beachtlicher Erfolg. Ob man sie heute genauso aufziehen würde, sei dahingestellt.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Otto Schenk als Schauspieler.


    Als Ergänzung zu meinem Beitrag Nr. 20 fällt mir ein, dass ich einmal im Fernsehen Otto Schenk mit "Die Sternstunde des Josef Bieder" von Eberhard Streul gesehen habe, die von Schenk 1992 für ein opernaffines Publikum bearbeitet wurde.


    Josef Bieder ist ein unscheinbarer, aber unverzichtbarer Mitarbeiter ‚seines‘ Opernhauses, der durch einen Fehler des Disponenten an einem eigentlich spielfreien Abend, als er auf der leeren Bühne werkelt, plötzlich den vollbesetzten Zuschauerraum bemerkt. Er nutzt die Gelegenheit, von seinen Erlebnissen vor und hinter dem Vorhang zu erzählen und sich über die Praktiken und Verrücktheiten des Musiktheaters auszulassen, wobei auch berühmte Namen genannt und nicht geschont werden. Schließlich offenbart er, dass er eigentlich Sänger werden wollte oder – noch lieber – Tänzer und zeigt, wie Galina Ulanova den ‚sterbenden Schwan‘ tanzte.


    Dieses Beispiel der 'Unterhaltung mit Tiefgang' ist auch auf einer DVD des ORF zu sehen.


    Carlo

  • Als Ergänzung zu meinem Beitrag Nr. 20 fällt mir ein, dass ich einmal im Fernsehen Otto Schenk mit "Die Sternstunde des Josef Bieder" von Eberhard Streul gesehen habe, die von Schenk 1992 für ein opernaffines Publikum bearbeitet wurde.

    Otto Schenk dürfte damit auch durch die Landen getourt sein. Ich habe ihn in diesem Ein-Mann-Stück vor 25 Jahren im Salzburger Festspielhaus erlebt. Ein so großes Haus komplett alleine zu füllen und die Leute zu unterhalten - das macht ihm so schnell keiner nach.

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