Zu Otto Schenk (Jahrgang 1930), dem österreichischer Schauspieler, Kabarettisten, Regisseur und Intendanten, gibt die Suchfunktion im Tamino Klassikforum auf 46 Seiten einzelne Beiträge an (Fledermaus, Nestroy-Stücke, Opernparodien, Regietätigkeit) und einen Thread dem die Inszenierungen gewidmet sind, die er mit Schneider-Siemsen realisiert hatte.
Wikipedia klärt über die künstlerische Lebensleistung auf:
Nach seiner Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar begann er seine Karriere am Wiener Volkstheater und danach am Theater in der Josefstadt. Ab 1953 führte er bei verschiedenen Aufführungen in Wiener Theatern Regie. 1957 inszenierte er seine erste Oper (Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart) am Salzburger Landestheater. Schenk spielte und inszenierte an den bedeutendsten Schauspiel- und Opernhäusern der Welt, darunter am Wiener Burgtheater, den Münchner Kammerspielen, der Wiener Staatsoper, der New Yorker Metropolitan Opera, der Mailänder Scala und dem Royal Opera House in Covent Garden, London. Weitere Operninszenierungen erarbeitete er für die Deutsche Oper Berlin, die Bayerische Staatsoper oder die Hamburgische Staatsoper.
1956 heiratete Schenk Renée Michaelis, die er am Reinhardt-Seminar kennengelernt hatte; 1957 wurde der gemeinsame Sohn Konstantin geboren. Seine Frau starb am 7. April 2022 nach langer Krankheit im Alter von 96 Jahren.
Von 1986 bis 1988 fungierte Schenk als Direktoriumsmitglied der Salzburger Festspiele, von 1988 bis 1997 war Otto Schenk Direktor des Theaters in der Josefstadt (gemeinsam mit Robert Jungbluth). Für seine ausdrucksstarken Wagner-Interpretationen erhielt er im Jahr 2009 den „Anton-Seidl-Preis“ (Anton-Seidl-Award) der „Wagner-Society of New York“.
Als Kabarettist trat Schenk schon in den 1950er-Jahren im Kabarett Simpl auf, begeisterte jedoch in den letzten Jahrzehnten sein Publikum im gesamten deutschen Sprachraum mit seinen Leseabenden unter dem Motto „Sachen zum Lachen“. Zahlreiche Schallplatten begleiten diese Tätigkeit, bei der er immer dieselbe Rolle spielt – den Schenk.
Im März 2021 gab er seinen Abschied von der Bühne bekannt, seine letzte Rolle war im November 2020 die des Dieners Firs in Der Kirschgarten am Theater in der Josefstadt.
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Zu Otto Schenk besteht bisher kein Thread, der ihm und seiner Lebensleistung gewidmet ist, was ich erstaunlich finde, denn er hatte eine herausragende Stellung im Kulturleben.
Ich kenne ihn von seiner kabarettistischen Seite und seiner Darstellung des Frosch in der Fledermaus.
Anlass für diesen Thread ist ein Fernsehfilm aus dem Jahr 2019, der auf ORF 2 ausgestrahlt wird. Darin spielt Otto Schenk den ehemaligen Cello-Star Karl Michaeli. In seine Mietwohnungen brechen Asylbewerber ein, die ihm gleichen Haus untergebracht sind und entwenden Wertgegenstände. Sie sind dem mürrischen Grantler ein besonderer Dorn im Auge und er meldet den Einbruch der Polizei. Einer der jungen Männer ist ein begnadeter Cellospieler, der das Elgar-Konzert übt. Michaeli erkennt das Talent und nimmt den jungen Syrer unter seine Fittiche, um das nachzuholen, was er bei seinem Sohn nicht erreicht hat. Im Fernsehfilm gibt er ein Beispiel seiner schauspielerischen Leistung.