Für welche Oper würdet ihr am weitesten fahren?

  • In diesem Thread möchte ich Mitglieder ermutigen uns mitzuteilen, welche Oper sie sehr gern einmal live erleben möchten, aber bisher nicht die Chance dazu hatten.

    Viele interessante Werke werden ja nur sehr selten gespielt. Welche Oper wäre es euch (theoretisch) wert, auch einen Weg auf euch zu nehmen? Theoretisch deswegen, weil ich weiß, dass manche opernaffine Taminos generell gar nicht mehr ins Theater gehen. Aber, wenn wir den Fall setzen, ihr ginget doch! Dann würde mich interessieren, welche seltenen Werke hohe Priorität bei euch genießen - und vor allem auch warum. Was gehörte also auf die Spielpläne?


    Bei mir war es sicher die Oper "L'amico Fritz", die ich unbedingt einmal sehen wollte. In Erl vor zwei Jahren wurde der Wunsch dann erfüllt. Mit weiteren (noch unerfüllten) Kandidaten halte ich mich erstmal zurück, bis etwas von Kollegen kommt.

  • Bei mir wäre es ein traditionell inszenierter Ring

    Dafür würde ich ebenfalls sehr weit reisen.

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • "Osud" von Janacek, "Giasone" von Cavalli.

    " ... wie weit soll unsere Trauer gehen? Wie weit darf sie es ohne uns zu entwurzeln...(Doe tote Stadt, Schluss)

  • Ich reise schon sehr weit, um Aufführungen mir am Herzen liegender Opern zu erleben, jedenfalls innerhalb von Europa. Von einigen Barock-Komponisten würde ich gerne noch mehr sehen, als es mir bisher möglich war, etwa von Lully, Alessandro Scarlatti, Vinci, Leo, Hasse, Pergolesi. Grétry habe ich erst vor kurzem für mich entdeckt, von ihm würde ich gerne noch viel mehr sehen. Ach ja, ein Komponist, von dem ich leider noch nie ein Werk auf der Bühne erleben konnte, ist Étienne-Nicolas Méhul, meiner Meinung nach ein großartiger Opernkomponist, der leider nie aufgeführt wird. Wenn es mal eine szenische Aufführung einer seiner Opern gäbe, würde ich dafür sehr weit fahren.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Für einen der Teile von "Licht" von Stockhausen.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Von selten gespielten Werken würde ich gerne Giselher Klebes "Jacobowsky und der Oberst" sowie "Die Fastnachtsbeichte" sehen, außerdem (nicht ganz so selten gespielt) Messiaens Saint François d’Assise und Ligetis "Le grand macabre".

    Im Mai fahre ich für eine Woche nach Zürich, um mir den "Ring" in der Inszenierung von Andreas Homoki anzusehen; das wird wohl in diesem Jahr meine weiteste und aufwändigste Opernreise.

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Gerade noch vergessen: Eigentlich würde ich Ende Februar gerne zu "Animal Farm" von Alexander Raskatov an der Wiener Staatsoper fahren. Leider bekomme ich das terminlich nicht hin.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

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  • Es hängt doch von mehreren Umständen ab: Oper, Besetzung, Inszenierung, Erreichbarkeit usw.


    Für Korngolds "Die tote Stadt" war ich zweimal in Dresden. Außerdem sah ich sie in Meiningen, Hamburg, Kiel, München und in meiner Heimatstadt Berlin sowieso. Poulencs "Karmeliterinnen" zogen mich nach Wien und Zürich. Isabel Leonard zu hören, lockte mich nach Mailand, obwohl Ades' "Tempest" mich weniger interessierte.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Ich reise schon sehr weit, um Aufführungen mir am Herzen liegender Opern zu erleben, jedenfalls innerhalb von Europa. Von einigen Barock-Komponisten würde ich gerne noch mehr sehen, als es mir bisher möglich war, etwa von Lully, Alessandro Scarlatti, Vinci, Leo, Hasse, Pergolesi. Grétry habe ich erst vor kurzem für mich entdeckt, von ihm würde ich gerne noch viel mehr sehen. Ach ja, ein Komponist, von dem ich leider noch nie ein Werk auf der Bühne erleben konnte, ist Étienne-Nicolas Méhul, meiner Meinung nach ein großartiger Opernkomponist, der leider nie aufgeführt wird. Wenn es mal eine szenische Aufführung einer seiner Opern gäbe, würde ich dafür sehr weit fahren.

    Schöne Antwort. Danke. Die Motivationen würden mich auch bei anderen Mitgliedern interessieren.


    Wenn ich an meinen Vater denke! Der ist früher wegen diverser Opern und/oder Sängern z.B. bis Südspanien mit dem Auto gefahren. Und wir als Familie mit (allerdings ohne Opernbesuch).


    Opern, die ich mir sehr zu sehen gewünscht hatte, waren etwa "Lakmé" und "Der Postillon von Lonjumeau". Beides erfüllt. Ich finde es schön, wenn man über favorisierte Werke sagen kann, dass man sie wenigstens einmal auch live gesehen hat. Und dann freut man sich natürlich über eine Inszenierung, in der man die Oper wiedererkennt.


    Schön wäre, wenn man die eine oder andere Oper aus dem Thread "Unbekannte Opern" sehen könnte, wie "Il Figliuol Prodigo" von Ponchielli. Komponisten wie er, die zu ihrer Zeit sehr geschätzt waren, haben natürlich mehrere großartige Werke fabriziert. Warum auch immer, haben sich die Theater später ausschließlich auf "La Gioconda" konzentriert. In dieser Richtung würde ich mir mehr Catalani, Mascagni, Giordano und Zandonai auf den Spielplänen wünschen. "Wenn ich König wäre" von Adam soll ein großartiges Bühnenwerk sein oder "Il Guarany" von Gomes.


    Aber immer wieder kommen dann doch positive Überraschungen auf die Spielpläne, man soll die Hoffnung nicht aufgeben.

    Ein schönes Beispiel in letzter Zeit war "Zaza" von Leoncavallo im Theater an der Wien. Seine "Bohème" wäre etwas, wofür ich übrigens gerne eine Reise auf mich nähme.


    "The Saint of Bleecker Street" von Menotti würde ich auch gerne sehen. Ein kraftvolles Drama mit schöner Musik, seinerzeit ein Broadway-Hit und mehrfach für das Fernsehen verfilmt.

  • Es hängt doch von mehreren Umständen ab: Oper, Besetzung, Inszenierung, Erreichbarkeit usw.

    Das ist klar. In diesem Thread soll es vor allem um das Werk gehen! Also eine eher theoretische als praktische Frage.

    Aber eine Antwort wie deine ist ganz im Sinne des Erstellers. :)

  • Moderne Oper ....


    Glass: Akhnaten


    Alte Musik......


    Monteverdi:

    L'Orfeo

    L'incoronazione Di Poppea

    Il ritorno d'Ulisse in patria

    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Glass: Akhnaten

    Dafür würde ich auch weit fahren: um bloß weit genug weg zu sein :).

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Dafür würde ich auch weit fahren: um bloß weit genug weg zu sein :).

    Du weißt doch lieber Christian, über Geschmack lässt sich nicht streiten! ;)

    Übrigens, ich war am 24. März 1984 bei der Uraufführung in Stuttgart dabei! :thumbup:


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Übrigens, ich war am 24. März 1984 bei der Uraufführung in Stuttgart dabei! :thumbup:

    Wenn ich den Sinn dieses Threads richtig verstehe, sollen hier Opern genannt werden, die man gern einmal live erleben möchte, bisher aber noch nicht auf der Bühne sehen konnte. Also nicht Opern, die man gerne noch einmal sehen möchte (davon hätte ich natürlich auch noch viele).


    Einige Opern kenne ich nur von Aufzeichnungen, die ich auf DVD oder Bluray besitze. Dazu gehören auch Lalos "Le Roi d'Ys", Chaussons "Le Roi Arthus" und Penellas "El Gato Montes". Wenn diese Opern wieder einmal aufgeführt würden, würde ich dafür auch längere Wege in Kauf nehmen.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Wenn ich den Sinn dieses Threads richtig verstehe, sollen hier Opern genannt werden, die man gern einmal live erleben möchte, bisher aber noch nicht auf der Bühne sehen konnte. Also nicht Opern, die man gerne noch einmal sehen möchte (davon hätte ich natürlich auch noch viele).

    Ja, das stimmt, so war die Aufgabe.


    Deswegen schiebe ich eine Oper nach, die ich noch nicht auf der Bühne sehen konnte und für die ich reisen würde: Korngolds Violanta.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • August Bungert: Opern-Tetralogie "Homerische Welt" ("Die Odyssee"): I. "Kirke", II. "Nausikaa", III. "Odysseus' Heimkehr", IV. "Odysseus' Tod" (1898-1903)


    Unwahrscheinlich, dass man das jemals wieder auf einer Bühne sehen wird. Zumindest eine konzertante Einspielung wäre großartig.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Danke, lieber Orfeo, aber konzertante Aufführungen interessieren mich nicht.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ich würde ebenfalls für jede Korngold-Oper weit fahren, denn ich habe bisher noch keine live gesehen.


    Ansonsten für selten aufgeführte Barockopern (besonders von den Scarlattis und Hasse, z.B. A. Scarlattis "Telemaco") und tatsächlich für richtig schön klassisch inszenierte Wagner-Opern (v.a. Tristan, Ring, Meistersinger und Parsifal).

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Noch nicht live gesehen, aber definitiv einen weiten Weg wäre "Benvenuto Cellini" von Hector Berlioz - neben vielen Opern von Händel, die selten zu sehen sind. Darf dann auch ruhig auf der Bühne mal ein Marionettenspiel sein, wie der "Rinaldo" mit der Musikalischen Compagney Berlin in Bad Lauchstädt anno 2011.


    Korngolds "Violanta" oder Vivaldis "Orlando Furioso". Und, und, und ...

    Mehr Musik ins Leben, mehr Leben in die Musik.

  • Hallo,

    weit fahren würde ich, um den Verdi vollzubekommen. Mir fehlen noch Alzira, Oberto und Aroldo.

    Schöne Grüße

    wega

  • Die hier gestellte Frage wurde gestern Abend im kleinen Kreis der Opernfreunde bei einem Glas Wein diskutiert.

    Es gab ein Ergebnis: L'amico Fritz von Pietro Mascagni.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Die hier gestellte Frage wurde gestern Abend im kleinen Kreis der Opernfreunde bei einem Glas Wein diskutiert.

    Es gab ein Ergebnis: L'amico Fritz von Pietro Mascagni.

    So schließt sich ein Kreis, lieber Hans Heukenkamp (siehe Beitrag 1). Und die Oper ist es auch definitiv wert, weil man bei einem Live-Erlebnis viel mehr in den Melodien schwankt. Das war bei diesem Werk tatsächlich ein richtiger Flash!

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