Nachdem derzeit im Forum dankenswerterweise viel über das Cembalo geschrieben und diskutiert wird, möchte ich auch gerne mein Scherflein dazu beitragen und auf das Cembalokonzert des großen spanischen Komponisten Manuel de Falla hinweisen.
Dieses Konzert greift, wie fast immer bei ihm, auf traditionelle, teilweise sehr alte spanische geistliche Musik und Volksweisen zurück, stößt jedoch auch die Tür zur Avantgarde und zu (für die damalige Zeit, also 1923-26) mutigen und kühnen Klangwelten auf.
Eigentlich ist das Werk, um den genauen Titel zu nennen, als Konzert für Cembalo, Flöte, Oboe, Klarinette, Violine und Cello in D-Dur komponiert (Concierto para clavecín, flauta, oboe, clarinete, violín y violonchelo).
Es umfasst drei Sätze:
1. Allegro
2. Lento (giubiloso e energico)
3. Vivace (flessibile, scherzando)
Bezeichnenderweise gibt es noch keinen deutschen wikipedia-Eintrag, daher verlinke ich den englischen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Harpsichord_Concerto_(Falla)
Lesenswert ebenso die Einführung des "Kammermusikführers":
https://www.kammermusikfuehrer.de/werke/579
Wer das Konzert gerne kennenlernen möchte, und auch sonst noch nicht viel von de Falla besitzt, wird mit dieser sehr günstigen, 5 CDs umfassenden Box aus dem Hause Brilliant bestens bedient:
Auf youtube gibt es einige Aufnahmen, manche leider nicht sehr gelungen, eine tolle Einspielung findet sich hier:
Ich liebe das Werk, das oft an Stravinsky erinnert, und dennoch einen ganz eigenen Charakter aufweist, sehr, es ist skurril, schrullig, verspielt, sehr rhythmisch, immens farbenreich - und ein toller Beweis dafür, dass das Cembalo nicht nur für alte Musik geeignet ist.