Gemälde und Skulpturen der bildenden Kunst als Inspiration für musikalische Kompositionen, darum soll es in diesem Thread gehen.
Die visuellen Eindrücke werden in Töne gefasst.
Gemälde und Skulpturen der bildenden Kunst als Inspiration für musikalische Kompositionen, darum soll es in diesem Thread gehen.
Die visuellen Eindrücke werden in Töne gefasst.
Volker Niehusmann hat 2007 vier Gemälden, die Paul Gauguin (1848-1903) im Jahr 1892 in der Südsee malte, in seiner Suite Noa-Noa für zwei Gitarren in Töne gesetzt.
Arearea
Ta Matete
Matamoe
Mahana no atua
[00 :06] Arearea (1892) - Musée d'Orsay, Paris (Frankreich)
[04 :40] Ta Matete (1892) - Kunstmuseum Basel (Schweiz)
[07 :11] Matamoe (1892) - Pushkin Museum, Moscow (Russland)
[11 :40] Mahana no atua (1894) - The Art Institute of Chicago, Illinois (USA)
Die vier Gemälde erscheinen im You Tube Beitrag.
1873 stirbt der Maler Victor Hartmann (1834-1873) mit nur 39 Jahren. Für den Komponisten Modest Mussorgskij (1839-1881) ist dieser Tod ein schwerer Schlag: "Man tröstet mich: Er sei nicht mehr da, aber seine Werke existieren noch, in denen lebe er weiter. Zum Teufel mit dieser tröstenden Weisheit! Ich kann es nicht akzeptieren, dass er nichts mehr schaffen wird!"
Ein halbes Jahr später veranstaltet der Kritiker Wladimir Stassow in Sankt Petersburg eine Gedenk-Ausstellung mit 400 Werken Hartmanns, Zeichnungen und Aquarelle, die während seinem langjährigen Aufenthalt in Europa entstanden sind. Zudem waren architektonische Entwürfe sowie Skizzen für Bühnenbilder und Kostüme vertreten.
Im Folgejahr 1874 wurde Modest Musorgskij durch die Bilder seines Malerfreundes zum Klavierzyklus "Bilder einer Ausstellung" inspiriert. Zwischen einzelne Sätze hat er Promenaden gesetzt, die Gedanken des Besuchers darstellen. Eine geniale Idee.
0:35 Promenade I
1:47 Der Gnom
4:12 Promenade II
5:08 Das alte Schloss
10:15 Promenade III
10:41 Die Tuilerien: Streitende Kinder
11:40 Bydlo
14:40 Promenade IV
15:17 Ballett der ungeschlüpften Küken
16:27 Zwei Juden: Reich und arm
18:39 Promenade V
19:48 Der Markt von Limoges
21:03 Römische Katakomben - Mit dem Tod in einer toten spräche
25:37 Baba Yaga: Die Hexe
28:56 Das grosse Tor von Kiew, mit Promenade VI
Neben dem berühmten Klavierzyklus "Bilder einer Ausstellung" , die der Komponist Modest Mussorgski, inspiriert durch eine Ausstellung seines Freundes Viktor Hartmann, komponierte, und den so ziemlich jeder Klassikliebhaber kennen wird, möchte ich auf ein Werk des erst kürzlich verstorbenen Komponisten George Crumb hinweisen. Der zweiteilige Zyklus Metamorphoses für verstärktes Klavier beschäftigt sich Stück für Stück mit Gemälden, die den Komponisten inspiriert haben. Crumb ist ein Klangmaler auf dem Klavier.
Das erste Stück der Metamorphosen beschäftiogt sich mit dem schwarzen Prinzen von Paul Klee
Gabi Sultana spielt hier das Werk
Von den Vorlagen der hartmanischen Werke, die Mussorgsky vertont hatte, sind wenige Originale erhalten.
Eine Schwarz-Weiss-Reproduktion des Gemäldes Die Toteninsel von Arnold Böcklin (1827-1901) inspirierte Sergei Rachmaninoff (1873-1943) zur gleichnamigen Tondichtung Op. 39.
In einem Interview gab der Komponist an, "dass auf ihn die monochromen Farben und ihre mystische Stimmung einen grösseren Eindruck hinterliessen als das farbige Original und er deshalb vermutlich das Stück nicht geschrieben hätte, wenn er zuerst das Originalbild gesehen hätte".
Der Maler hatte das Motiv in einigen Varianten gemalt. Diese Vierte wurde in Berlin während des 2. Weltkrieges zerstört.
Eugène Delacroix hat eine Ikone der französischen Revolution gemalt. Sein Titel: Die Freiheit führt das Volk auf die Barrikaden.
Der amerikanische Komponist George Antheil (1900-1959) wurde 1948/47 zur 6. Sinfonie "After Delacroix" inspiriert. Der Badboy hat eine Collage der Internationale, Marseillaise und Schostakowitschs 8. Sinfonie erstellt. Die Zitate sind offensichtlich.
Gemäldes Die Toteninsel von Arnold Böcklin
Weitere Komponisten wurden von dieser Gemälde-Serie zur Vertonung angeregt. Darunter Max Reger in seinen Vier Tondichtungen nach A. Böcklin Op. 128.
Die weiteren vertonten Gemälde sind "Der Einsiedler" (bei Reger "Der geigende Eremit"), "Im Spiel der Wellen" und "Bacchantenfest" (bei Reger "Bacchanal").
Gustav Mahler (1860-1911) wurde durch einen Holzschnitt von Moritz von Schwindt "Wie die Tiere den Jäger begraben" zum 3. Satz seiner 1. Sinfonie "Der Titan" angeregt. (Münchener Bilderbogen Nr. 44 "Die guten Freunde", München, 1850).
Den Conduct, der die geheuchelte Trauer der Tiere darstellt, hat der Komponist in einer Parodie musikalisch umgesetzt, indem er im von der Pauke vorgegebenem Trauermarsch-Tempo das Frère-Jacques-Thema in Moll setzt und mit einem Tanz kontrastiert.
Edouard von Steinle (1810-1886) hat den auf den Wellen schreitenden Heiligen Franziskus von Paula mit der glühenden Kohle in der Hand gemalt.
Franz Liszt (1811-1886) war sehr beeindruckt von dieser Darstellung. Er hat die Legende mit religiöser Inbrunst vertont. Es wogt gewaltig und der Heilige schreitet unbeirrt auf dem Wasser.
"St. François de Paule marchant sur le flots" aus den Legenden Op. 2
Mit impressionistischen Klängen hat Claude Debussy (1862-1918) das Thema Die Einschiffung nach Kythera, von Antoine Watteau (1684-1721) vertont. Die griechische Insel galt in der Mythologie als Insel des Glücks und der sinnlichen Erfüllung.
Es wogt und flimmert, der Komponist hat den dionysischen Taumel, das grelle Tageslicht und die gleißende Sonnenglut in Töne umgesetzt. Dem Klavierstück gab Debussy den Titel L'isle joyeuse.
Claude Debussy wird wohl durch das zweite Gemälde inspiriert worden sein, das im Louvre ausgestellt ist.
Antoine Watteau hat sich mit dem Motiv drei Mal beschäftigt. Die Fassung Nr. 1 hängt im Städel-Museum in Frankfurt, Nr. 3 im Schloss Charlottenburg in Berlin
Der Illustrator und Zeichner Charles Martin (1884-1934) hat zwanzig Bilder zu Sports et divertissements als Druckmappe 1913 veröffentlicht.
Der Verlag hatte die Idee die Bilder musikalisch umzusetzen. Beauftragt wurde Erik Satie (1866-1925).
Martin schreibt: "Diese Publikation besteht aus zwei künstlerischen Elementen: Zeichnung und Musik. Der zeichnerische Teil wird durch Linien, Witze dargestellt, der musikalische Teil durch Punkte, schwarze Punkte."
Unter diesem Link kann man die Bilder und Noten betrachten: https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k310981r
Umgesetzt hat den Auftrag der Komponist mit dem ihm eigenen Humor. Die kurzen Stücke dürften die ersten Vertonungen von sportlichen Aktivitäten sein.
1 [00 :05] Préface, ‘Choral inappétissant’ (Foreword)
2 [00 :59] La Balançoire (Swing set)
3 [01 :51] La Chasse (Hunting)
4 [02 :14] La Comédie italienne (Italian Comedy)
5 [02 :49] Le Réveil de la mariée (the Awakening of the Bride)
6 [03 :23] Colin-maillard (Blind man’s Bluff)
7 [04 :09] La Pêche (Fishing)
8 [04 :53] Le Yachting (Yachting)
9 [05 :45] Le Bain de mer (Swimming)
10 [06 :20] Le Carnaval (Carnaval)
11 [06 :50] Le Golf (Golf)
12 [07 :28] La Pieuvre (The Octopus)
13 [08 :07] Les Courses (Races)
14 [08 :33] Les Quatre-coins (Four-corners)
15 [09 :04] Pique-nique (Picnic)
16 [09 :34] Le Water-chute (Waterfall)
17 [10 :15] Le Tango (Tango)
18 [11 :29] Le Traineau (The Sleigh)
19 [11 :59] Le Flirt (Flirt)
20 [12 :36] Le Fleu d’artifice (Fireworks)
21 [13 :07] Le Tennis (Tennis)
1906 feierten die Niederlande Rembrandt van Rijns 400. Geburtstag. Die Komponisten des Landes wurden eingeladen zu seinen Ehren ein Musikwerk zu schreiben. Cornelis Dopper (1870-1939) kramte in seiner Schublade und reichte eine Sinfonie unter dem Titel "Rembrandt" ein, die er bereits 1903 zu Papier gebracht hatte.
Die 3. Sinfonie passt mit ihrem dunklen Klängen zu den Gemälden Rembrandts.
Selbstbildnis Rembrandts
Enrique Granados (1867-1916) hat sich für einen zweiteiligen Klavierzyklus durch die Gemälde des Malers Francisco José de Goya y Lucientes (1636-1728) inspirieren lassen. Er gab seinem Opus 36 den Titel Goyescas. Teilweise nimmt Granados Bezug auf ein Bild, in anderen lässt er die Stimmung aufleben, der er in Bildern begegnet ist.
Aus dem Skizzenbuch des Komponisten zu Coloquio en la reja (Gespräch am Fenster)
Los requiebros
El Amor y la muerte
00:00 – 1. Los requiebros
09:36 – 2. Coloquio en la reja
20:50 – 3. El fandango de candil
27:03 – 4. Quejas, o La Maja y el ruiseñor
34:23 – [Intermezzo]
39:03 – 5. El Amor y la muerte (Balada)
52:29 – 6. Epilogo: Serenata del espectro
Durch den Holzschnitt Das Wellental aus Katsushika Hokusai (1760–1849) 36 Ansichten des Fuji wurde Claude Debussy für das dreisätzige Orchesterwerk La mer für grosses Orchester inspiriert.
Debussy bewahrte in seiner Kindheit schöne Erinnerungen an die Schönheiten des Meeres, aber als er La mer komponierte, besuchte er es selten und verbrachte die meiste Zeit weit entfernt von grossen Gewässern. Er liess sich von der Kunst inspirieren und „zog die in der Malerei und Literatur verfügbaren Meereslandschaften“ dem physischen Meer vor.
Das Bild ist auf dem Titelblatt der Erstausgabe von 1905 abgebildet.
Eine hübsche Komposition die den Charakter der vertonten Bildnisse besonders schön wiedergibt, sind Quinze Portraits d'enfants d'Auguste Renoir (1841-1919), die Jean Français (1912-1997) für Klavier zu vier Händen geschrieben hat.
Im You Tube Beitrag erscheinen die Gemälde.
1. [00 :21] Le bébé à la cuillère (1905)
2. [01 :14] Jeune fille au chapeau de paille (1884)
3. [01 :45] Jeune fille se coiffant les cheveux (1894) - Lehman collection, New York (USA)
4. [02 :44] Jeune fille lisant (1886) – Städel, Frankfurt (Germany)
5. [03 :39] Les deux sœurs (1881) – Art Institute, Chicago (USA)
6. [04 :15] Au Jardin de Luxembourg (1883)
7. [06 :00] Jeanne Henriot (Fillette au chapeau bleu) (1881)
8. [07 18] Petite fille à la gerbe (1888) – Sao Paulo Museum of Art (Brazil)
9. [07 :46] Madmoiselle Cahen d'Anvers (1880) - Emil G Bührle Foundation, Zürich (Switzerland)
10. [09 :02] La petite pêcheuse (1879)
11. [09 :30] Madmoiselle Grimprel au ruban bleu (1880)
12. [10 :27] Jeunes filles au piano (France) (1892) – Orangerie, Paris (France)
13. [10 :58] Jeune fille au chapeau rose et noir (c.1890) - Metropolitan Museum of Art, New York (USA)
14. [12 :27] Les enfants de Madame Charpentier (1878) - Metropolitan Museum of Art, New York (USA)
15. [13 49] Le petit collégien (1879)
Für George Antheil (1900-1959) war das Buch "La femme 100 têtes" von Max Ernst (1891-1976) der Ausgangspunkt für das Klavierwerk "44 Preludes und perkussive Tänze".
Im Buch, das in einer Auflage von 1000 Exemplaren erschien, sind die 147 Illustrationen (Strichätzungen nach Collagen) mit begleitenden Bildunterschriften von Max Ernst enthalten, zu dem André Breton eine Leseanweisung im Vorwort verfasst hatte.
"Während seiner kurzen Bettlägrigkeit stellte [Max Ernst] seinen ersten Collageroman zusammen .. Später sagte er darüber: 'Die Intensität dieser Collagen beruht auf den emotionalen Gemeinplätzen, die ihnen als Ausgangspunkt dienten, und auf ihrer ebenso sakrilegischen wie völlig absurden Verwendung.'" (Brusberg Dok. 25, S. 38)
0:00 I. Thoughtfully, not too slow
1:23 II. Thoughtfully, not too slow
2:20 III. Faintly energetic
3:15 IV. Floating (fear) "He'll be killed"
3:45 V. Furioso (maniac)
4:05 VI. Floating "They'll burn the okies"
4:55 VII. Sad
5:51 VIII. Electrical, spiccato (maniac)
6:29 IX. Sad
7:56 X. Slightly brutal tempo
8:15 XI. Bawdy: ferocious tempo "Death is forever"
8:33 XII. Brilliant: clean, fast (aware)
9:12 XIII. Nostalgic, twisted, slowly (Poetry)
10:46 XIV. Brilliant, fast, tricky
11:11 XV. Slowly (aware)
13:02 XVI. Lights flashing (aware)
13:26 XVII. Brilliant
14:11 XVIII. Banged, an even forte throughout.
14:58 XIX. Fast, an even piano throughout
15:20 XX. Faster
15:34 XXI. Slower
16:03 XXII. Faster, an even fortissimo throughout (Depressive)
16:41 XXIII. Well articulated (aware)
17:27 XXIV. Slowly
18:51 XXV. Minuet?
19:21 XXVI. Onward Christian soldiers. (Maniac)
20:04 XXVII. Dreaming thoughtfully
21:44 XXVIII. Knocked and brilliant (Repressive)
22:16 XXIX. Nostalgic, slowly
23:45 XXX. Brilliant
24:16 XXXI. Not too slow: fairly good tempo
24:52 XXXII. Sad (aware)
27:11 XXXIII. Mystic tempo
28:53 XXXIV. Brilliant
29:13 XXXV. Furioso
29:28 XXXVI. Glittering. Fast
30:24 XXXVII. Subtle, tender
31:22 XXXVIII. Broad
33:00 XXXIX. Brilliant and naked
33:29 XL. Nostalgic (aware)
34:51 XLI. Brilliant (aware)
35:19 XLIII. Brilliant, not too fast
36:34 XLIV. A machine
36:59 XLV. Cruel, quick (aware)
37:27 Percussion Dance
1950 wurde in Donaueschingen "Die Zwitschermaschine (angeregt durch Paul Klees gleichnamiges Bild), musikalische Metamorphose für großes Orchester" op. 7 von Giselher Klebe uraufgeführt. Es spielte das Südwestfunkorchester unter der Leitung von Hans Rosbaud. Das Stück machte den damals 25-jährigen Komponisten mit einem Schlag europaweit bekannt und wurde danach von zahlreichen Orchestern gespielt. Es ist damit bis heute eines der erfolgreichsten in Donaueschingen uraufgeführten Stücke. Aufzeichnungen existieren neben dem Mitschnitt der Uraufführung u.a. vom Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunk unter der Leitung von Fritz Rieger bzw. Ferdinand Leitner (zwei Aufnahmen), vom Radio-Symphonieorchester Berlin unter der Leitung von von Winfried Zillig und von den Berliner Philharmonikern unter Reinhard Peters. Leider ruhen alle diese Einspielungen (und zig weitere von Klebes Musik) in den Tiefen der Rundfunkarchive, von wo aus nur ab und zu mal etwas ans Tageslicht geholt wird, um dann wieder zu verschwinden.
Die Originalhandschrift des Stückes war in meinem Besitz (als Schenkung des Komponisten), aber ich habe sie vor einigen Jahren aus Sicherheitsgründen und um die Verfügbarkeit dauerhaft zu gewährleisten dem Archiv der Akademie der Künste in Berlin geschenkt.
Bei Youtube ist u.a. eine Aufnahme in der Besetzung der Uraufführung verfügbar, die auch in der CD-Reihe "Musik in Deutschland 1955-2000) des Deutschen Musikrates (Harmonia Mundi) erschienen war, aber inzwischen vergriffen ist.
Im kommenden Jahr wird in Detmold unter meiner künstlerischen Leitung ein großes Festival aus Anlass des hundertsten Geburtstages von Giselher Klebe stattfinden, möglicherweise auch mit der Zwitschermaschine. Näheres demnächst.
Franz Liszt (1811-1886) hat die Betrachtung Lo Sposalizio von Raffael zum gleichnamigen Klavierwerk geführt (1839).
Man findet es einleitend in Années de Pélerinage, Deuxième Année (Italie).
Wikipedia klärt auf:
Guernica ist ein etwa 3,50 m × 7,80 m großes Gemälde (Öl auf Leinwand) von Pablo Picasso (1881-1973). Es entstand 1937 als Reaktion auf die Zerstörung der spanischen Stadt Guernica (baskisch Gernika) durch den Luftangriff der deutschen Legion Condor und der italienischen Corpo Truppe Volontarie, die während des Spanischen Bürgerkriegs auf Seiten Francisco Francos kämpften. ...
Am 12. Juli 1937 wurde es zum ersten Mal auf der Weltausstellung in Paris vorgestellt. Heute befindet es sich zusammen mit einer umfangreichen Sammlung von Skizzen im Museo Reina Sofía in Madrid.
Paul Eluard (1895-1952) ein Gedicht geschrieben: La Victoire de Guernica. Er war mit Picasso befreundet.
Luigi Nono (1924-1990) hat es für gemischten Chor und Orchester gesetzt.
Beau monde des masures
De la mine et des champs
II
Visages bons au feu visages bons au froid
Aux refus à la nuit aux injures aux coups
III
Visages bons à tout
Voici la vide qui vous fixe
Votre mort ve servir d'exemple
IV
La mort cœur renversé
V
Ils vous ont fait payer le pain
Le ciel la terre l'eau le sommeil
Et la misère
De votre vie
VI
Ils disaient désirer la bonne intelligence
Ils rationnaient les forts jugaient les fous
Faisaient l'aumône partageaient un sou en deux
Ils salutaient les cadraves
Ils s'accablaient de politesses
VII
Ils persévèrent ils exagerènt ils ne sont pas de notre monde
VIII
Les femmes les enfants ont le même trésor
De feuilles vertes de printamps et de lait pur
Et de durée
Dans leurs yeux purs
IX
Les femmes les enfants ont le même trésor
Dans les yeux
Les hommes le défendent comme ils peuvent
X
Les femmes les enfants ont le mêmes roses rouges
Dans les yeux
Chacun montre son sang
XI
La peur et le courage de vivre et de mourir
La mort si difficile et si facile
XII
Hommes pour qui ce trésor fut chanté
hommes pour qui ce trésor fut gâché
XIII
Hommes réels pour qui le déspoir
Alimente le feu dévorant de l'espoir
Ouvrons ensemble le dernier bourgeon de l'avenir
XIV
Parias la mort la terre et la hideur
De nos ennemis ont la couleur
Monotone de notre nuit
Nous aurons raison
Mona Lisa ist eine Oper von Max von Schillings. Das Libretto verwebt die Entstehungsgeschichte des berühmten Gemäldes von Leonardo da Vince in eine Dreiecksgeschichte um den Perlenhändler Francesco del Giacondo, seine 24 Jahre jüngere Gattin Mona Lisa und deren Jugendliebe Giovanni. Franceso sperrt Giovanni in seinem Tresor ein, Mona Lisa versucht später den Tresor zu öffnen, schafft es aber nicht. Der Gatte kommt dazu und öffnet die Tür, sie sieht den toten Giovanni und stößt nun Francesco in den Tresor, dessen Tür sie versperrt und den Schlüssel wegwirft.
Ist das der Grund für das geheimisvolle Lächeln?
Mona Lisa wurde zu Schillings größtem Erfolg.
Wikipedia klärt auf:
Guernica ist ein etwa 3,50 m × 7,80 m großes Gemälde (Öl auf Leinwand) von Pablo Picasso (1881-1973). Es entstand 1937 als Reaktion auf die Zerstörung der spanischen Stadt Guernica (baskisch Gernika) durch den Luftangriff der deutschen Legion Condor und der italienischen Corpo Truppe Volontarie, die während des Spanischen Bürgerkriegs auf Seiten Francisco Francos kämpften. ...
Am 12. Juli 1937 wurde es zum ersten Mal auf der Weltausstellung in Paris vorgestellt. Heute befindet es sich zusammen mit einer umfangreichen Sammlung von Skizzen im Museo Reina Sofía in Madrid.
Zu dem berühmten Schwarz/Weiß Gemälde von Picasso hat auch Crumb in seinem zweiten Heft unter der Nummer 7 ein Klavierwerk veröffentlicht.
Hier die beeindruckende Einspielung von Marcantonio Barone
Die Liveienspielung gibt zwar einen Eindruck, wie man es macht, aber leider ist die Interpretation für meine Ohren nicht ganz so prägnant, wie die Einspielung Barones.
Das 4. Streichquartett des US-Amerikaners Ned Rorem (1923-2022) hat zehn Sätze.
In einer ersten Fassung gab er an, auf welche Werke Pablo Picassos (1881-1973) er sich bezieht.
1. Minotaur: very fast, ugly and relentless – Insistent – Cajoling – Pleading – Frantic
2. Child Holding a Dove: Infinitely tender
3. Acrobat on a Ball: Very fast
4. Still life: Absolutely strict
5. Seated Harlequin: Wistful
6. Head of a Boy: Massive, very Legato
7. Basket of Flowers: Very fast
8. Self Portrait: Always frantic and coarse [Cello]/Motionless, cold, removed [others] – Horror and indifference – A Bit faster – Tempo I
9. Three Nudes: Like the wind, whispered and slippery
10. Death of Harlequin: Indefinitely tender
Diese drei Sätze sind nicht gesichert, weil es mehrere Gemälde mit den Motiven gibt.
Der erste Satz der Komposition bezieht sich auf eines der Minotauren-Bilder Picassos, während sich der 4. Satz an einem seiner Stillleben-Bilder inspiriert und sich der 8. Satz auf ein Selbstpoträt des Künstlers bezieht.
Sieben Werke der ersten Fassung sind eindeutig identifiziert. Weil sie mit Copyright geschützt sind, werden sie hier nicht gezeigt.
Kind mit Taube, 1901, National Gallery, London
Acrobate à la Boule, 1905, Puschkin Museum, Moskau
Seated Harlequin, 1901, Metropolitan Museum of Art, New York
Tête de jeune garcon, 1945, The Tate Gallery, London
Fillette neu au panier de fleurs/Le panier fleuri, 1905, Privatbesitz
Three Nudes, 1906, The Metropolitan Museum of Art, New York
La Mort d'Arlequin, 1906, Privatbesitz
Ned Rorem hat die Picasso-Titel später zurückgezogen und es dem Hörer überlassen, sie mitzudenken.
Geblieben sind in der Fassung von 1994 folgende Satztitel:
1. Ugly and relentless
2. Infinitely tender
3. Very fast
4. Absolutely strict
5. Wistful
6. Massive
7. Very Fast
8. Cold and hot
9. Like the wind
10. Infinitely tender
.
Mario Castelnuovo-Tedesco (1895–1968) hat in vier Heften je sechs Kupferstiche aus der Serie der 80 Caprichos von Francisco José de Goya y Lucientes (1636-1728) in 24 Caprichos für Gitarre Op. 195 in Töne umgesetzt.
1. Francisco Goya y Lucientes, Pintor
2. Tal para qual
3. Nadie se conoce
4. Ni asi la distingue
5. Muchachos al avío
6. El amor y la muerte
7. Estan calientes
8. Dios la perdone: y era su madre
9. Bien tirada está
10. Al conde palatino
11. Y se le quema la casa
12. No hubo remedio
13. Quien más rendido?
14. Porqué fué sensible
15. Si sabrá más el discípulo?
16. Brabísimo!
17. De que mal morirá?
18. El sueño de la razón produce monstruos
19. Hilan delgado
20. Obsequio a el maestro
21. Que pico de oro!
22. Volaverunt
23. Linda maestra
24. Sueño de la mentira y inconstancia
El sueño de la razón produce monstruos
Prinzessin Brambilla, ein Capriccio nach Jakob Callot, schrieb E.T.A. Hoffmann, das auf Radierungen von Jacques Callot (1592-1635) Bezug nimmt. Es ist ein Zyklus, den der Maler und Zeichner in den 1620er Jahren schuf: die "Balli di Sfessania".
Der Zyklus stellt Figuren aus dem Karneval dar, die tanzen, kämpfen, musizieren, die mal derb, mal höfisch posieren. In dieser Atmosphäre, mitten im römischen Karneval, spielt auch Hoffmanns Erzählung. Die zentrale Gestalt ist Prinzessin Brambilla.
Walter Braunfels (1882-1952) schrieb zwischen 1905 bis 1908 eine Oper mit dem Titel Prinzessin Brambilla.
Von Pieter Breughels d. Ä. (ca. 1525-1569) stammt der Kupferstich Triumph der Zeit (1574).
Er war der Ausgangspunkt für das gleichnamige Orchesterwerk von Harry Birtwistle (*1934).
Ein Bild der Tochter des Komponisten Giselher Klebe war nach Information des Verlages Bärenreiter die Inspiration zum Klavierstück Feuersturz, Metamorphose über das gleichnamige Bild von Sonja Klebe Opus 91.
Es spielt das Tamino-Mitglied ChKöhn ! Er relativiert seine Beteiligung, denn auf der Vorderseite des Covers ist es nicht eindeutig vermerkt. Man sehe hier: Vertonte Gemälde
Rechts ist Sonja Klebe. Die Fotographie entstand anlässlich einer Ausstellung im Jahr 2019. Das Klavierwerk Feuersturz Op. 91 ihres Vaters erklang in der Vernissage. In einem Interview äusserte die Malerin sich über das Bild. Die Inspiration zu ihrem „Feuersturz“ rühre von Peter Paul Rubens´ sogenanntem Kleinen Engelsturz her, dem sie in der Münchner Alten Pinakothek begegnet sei. Vom diagonalen Fall der Engel. Da sei so eine Kraft drin, erinnert sie sich. Diese Power habe sie mit ihrem Bild erreichen wollen. Mit konkreter Malerei habe das nichts zu tun, als Stichwörter wie Abstrakter Expressionismus und Konstruktivismus fielen.
Peter Paul Rubens, Kleiner Engelsturz