Carl Ditters von Dittersdorf
DIE LIEBE IM NARRENHAUSE
Komische Oper in 2 Aufzügen
Libretto von Johann Gottlieb STEPHANIE d. J.
Ort: in einem Irrenhaus
Zeit: um 1785
DIE PERSONEN DER HANDLUNG
Bast, Aufseher im Narrenhause
Trübe, dessen Freund
Constanze, Trübes Tochter
Clärchen, ihr Dienstmädchen
Albert, Liebhaber der Constanze
Kranke im Spital unter folgenden Namen:
Orpheus, ein Musicus
1.Poet
2. Poet
Lucrezia
Virginia
Nikolo, Narrenwächter
1. AUFZUG
Im inneren Hof des Spitals Man sieht auf beiden Seiten Fenster und Läden, welche die Räume der Kranken anzeigen. Im Hintergrund eine eiserne Türe, welche den Eingang ins Spital von der Straße her bezeichnet, ebendso Türen an den beiden Seiten
1.Auftritt
Constanze und Klärchen kommen aus einer Seitentüre.
Constanze beklagt, daß sie noch am gleichen Tage einen hässlichen steinalten Mann heiraten soll. Clärchen, ihr Dienstmädchen tröstet sie. Noch sei nichts passiert – es könne sich noch alles überraschend zum Guten wenden.
Bast, der Aufseher und Bräutigam in spe kommt hinzu und fordert die Mädchen auf mit ihm zu kommen und sich anzusehen, wie die beiden Poeten 1 und 2 miteinander streiten – Es sei zu lustig
Constanze weigert sich aber mitzukommen, denn sie kann über die Irren nicht lachen. Die beiden Mädchen tuscheln nun miteinander, was Bast mißtrauisch macht. Er muss ein Auge auf die beiden haben. Vielleicht schmieden sie ja Ränke…
Indes ist Clärchen das Misstrauen von Bast nicht entgangen und sie rät Constanze, ein wenig Liebe zu heucheln, denn sie hat einen Plan entwickelt, der Constanze helfen soll, der könnte ansonst zunichte gemacht werden. Bast spricht den Trübsinn von Konstanze an und meint, die Mädchen sollten es sich überlegen und den Narren beim Streiten zusehen. Das würde sie aufheitern.
Konstanze erwidert, es würde sie nicht aufheitern diesen unglücklichen Menschen beim Streit zuzusehen. Bast meint, Narren seien nicht unglücklich, sie halten sich für groß und bedeutend und nicht für elend.
Clärchen pflichtet ihm bei: Ein Narr sei immer glücklicher als ein Kluger, das sehe man täglich inder Welt, dazu müsse man nicht extra ins Narrenhaus gehen….
Bast meint, wenn er trübselig sei, dann lasse er sich ein paar Narren kommen das heitere ihn auf. Und da er und Konstanze nun bald ein Paar würden, wäre es notwendig, daß sie auch die Lebensart ihres künftigen Gatten anpassen möge.
Clärchen gibt Bast scheinbar recht und flüstert Constanze zu, es ihr gleich zu tun
Aber da kommen schon die ersten Narren, der 1. und der 2. Poet….
2. Auftritt:
Die beiden streiten um fiktivem Ruhm, und wer eben der bessere Poet sei
Bast kann sich darüber erheitern, und Clärchen geht zum Schein darauf ein und lacht mit.
Constanze zwingt sich zu einem Lächeln, bedauert aber die Kranken im Innersten.
Die beiden „Poeten“ bezichtigen sich gegenseitig des Neides auf ihren eigenen Ruhm
Beide wenden sich nun direkt an Constanze und buhlen um ihre Zuneigung und Zustimmung
Alle lachen gezungen, nur Bast ist hocherfreut und in bester Laune
In gereimter Form beleidigen die beiden Narren einander
Schliesslich werden sie handgreiflich.
Bast holt eine Rute hervor und bereitet dem Streit gewaltsam ein Ende.
Er verbannt sie in ihre Zellen.
3.Auftritt
Inzwischen weiht Clärchen Constanze in den Plan ein, wie es vielleicht doch möglich sei die erzwungene Ehe zu vermeiden: Sie habe einen Brief an Constanzes Geliebten, Albert geschrieben, er müsse um die Situation zu retten schleunigst hierherkommen,und zwar soll er sich närrisch stellen, damit er in die Anstalt eingeliefert würde. Nikolo wird den Brief überreichen
Damit sie mit ihm reden könne müsse Constanze Bast vortäuschen es mache ihr jetzt Spaß die Irren zu sehen. Dann muß man die Sache abwarten und das Beste hoffen.
Constance behagt es nicht ihren Albert als Narren zu sehen, Clärchen ist in dieser Hinsicht pragmatischer.
Schliesslich gelingt es ihr, Constanze vom Plan zu überzeugen.
Diese gerät in eine verliebte Extase und besingt die Liebe und ihren Albert
4. Auftritt
Nachdem sie abgegangen ist
philosophiert Clärchen über Verliebte und Männer im speziellen
5. Auftritt
Nikolo tritt auf. Er beklagt sich, daß er scheinbar als Bote für Hiobsbotschaften eingesetzt werde, Albert habe einen Anfall von Verzweiflung gehabt, als er den Brief gelesen habe.
Clärchen will wissen wo er jetzt ist.
Er habe ihn mitgebracht, er stehe vor der Tür, aber ganz geheuer sei er nicht, Vielleicht ist er übergeschnappt – in so einem Fall muß man ihn dann hierbehalten und in eine Zelle sperren bis er wieder zu sich kommt. (Man sieht – der Mann liebt seinen Beruf)
6. Auftritt
Albert kommt aufgebracht herein. Er hat nur die erste Zeile des Briefes gelesen und daraus geschlossen, Constanze sei ihm untreu geworden.
Mit Mühe gelingt es Clärchen den Rasenden zu beruhigen und ihm den gesamten Brief samt Geheimplan vorzulesen.
Eigenartigerweise gefällt Albert der Gedanke, einen Irren zu mimen recht gut. Er will gleich hierbleiben. Klärchen erklärt, daß das nicht geht, das würde Verdacht erregen. Er muß fort von hier, aber in spätestens einer halben Stunde soll er sich als „Irrer“ herbringen lassen.
Er solle singen, statt zu sprechen, darin solle seine Narrheit bestehen. Albert verspricht alles so zu machen wie besprochen und verlässt vorerst die Szene
7. Auftritt
Während Klärchen für sich meint, Verliebte seien eben Narren kommt Nikolo hinzu und vermutet, daß bei Albert nicht alles richtig im Kopfe sei. Clärchen erkennt die Chance und bestätigt die Annahme. Gewiss wird er nun randalieren und man wird ihn einliefern.
Nikolo hat das sowieso vermutet und hat ein Kämmerchen für ihn frei.
Klärchen erbittet ein schönes für Albert, er sei noch nicht vollkommen närrisch
Nikolo meint: „Das macht nichts - hier werde ers vollends werden“
8. Auftritt
Bast und Trübe betreten den Schauplatz. Sie wollen mit Constanze sprechen man soll sie holen. Inzwischen kommt zur Sprache, daß Basts Bruder schwer krank ist und im Sterben liegt. Bast wird zu ihm reisen. Man berät ob man die geplante Hochzeit eventuell verschieben soll.
9. Auftritt
Constanze kommt hinzu, und greift die Idee mit dem Verschieben auf. Jetzt beginnt sie zu heucheln und zu zu schmeicheln.
Bast bemerkt es nicht und meint allen Ernstes Constanze wäre in ihn verliebt.
Also kann er in Ruhe reisen, in spätestens einer halben Stunde bricht er auf.
10. Auftritt:
Opheus, ein weiterer Irrer tritt auf, spielt einige Töne auf seiner Geige und geht dann ab.
Er habe sich in sein Geigen so verliebt, daß er darüber verrückt geworden sei, sagt Bast.
Statt zu sprechen spiele er, glaube er sei Opheus, sei aber sonst harmlos und dürfe frei herumgehen. Trübe erheitert das…
11. Auftritt
Die Herren Trübe und Bast tauschen sich über die Befindlichkeiten der Insassen aus, Über die drei römischen Menschen und über „Lukrezia“, die wahnsinnig wurde als ihr Liebhaber sie verliess. Sie nutzt auch die Gelegenheit, trägt ein Rezitiativ und eine Arie vor in der sie ihr Schicksal theatralisch übertrieben besingt.
Trübe erleidet einen Lachanfall
Aber da erscheint schon eine weitere Närrin, „Virginia“ Ihr Vater hatte es unmöglich gemacht mit jenem reichen Kavalier zu sprechen,von dem sie sich gesellschafltichen Aufstieg erhoffte. Virginia ist eine Person aus einem Trauerspiel wo der Vater die Tochter erstochen hat um sie vor Schande zu bewahren. Die Irre identifiziert sich mit dieser Rolle und spielt „Virginia"
12. Auftritt
Auch Virginia nutzt die Gelegenheit, ihre Wahnvorstellungen in Form eines Rezitativs
und einer darauf folgenden Arie auszudrücken.
Wieder muß Trübe lachen.
Nikolo tritt auf und vermeldet einen Neuzugang.
Er übergibt Bast den Zettel mit der Zuweisung. Dieser liest laut: „Gegenwärtiger Mensch hat sich durch die Opernmusik so hinreissen lassen, daß er seit Wochen kein Wort mehr spricht, sondern immer singt. Übrigens ist er jedoch keiner Raserei unterworfen, man bittet also, ihn nicht zu hart zu halten.“
Bast befiehlt Nikolo, den neuen Kranken hereinzubringen
13. Auftritt
Albert beginnt sofort zu singen. Damit reizt er „Lukrezia“, die ihn sofort attackiert. Er bleibt in seiner Rolle und pariert ihren Angriff singend
Alle beginnen nun laut zu lachen.
Durch den Lärm angelockt kommt Virginia herbei. Sie hält Albert für ihen fiktiven Geliebten und umarmt ihn ungestüm.. Wieder geht Albert auf das Spiel ein und behauptet, er sei Marc Anton.
Wieder allgemeines Gelächter.
Aber so lustig ist die Sache gar nicht, denn wie aus einem Munde rufen Lukrezia und Virginia:
„Ich kenne Deine Stimme – Du sollst mir nicht entfliehn,“
Er will sie von sich stoßen – was aber schwer gelingt.
Bast, Trübe und Nikolo biegen sich vor Lachen.
Albert und Constanze ist indes gar nicht zum Lachen zumute- Sie haben Angst, daß der Schwindel auffliegt und ihren Plan gefährdet.
Albert macht nun in seiner Rolle Constanze eine gesungene Liebeserklärung.
Diese spielt mit und antwortet:
„Mein Herz ist schon vergeben –
Ich kann nur EINEM leben“
Trübe und Bast kommen aus dem Lachen nicht heraus,
wogegen Lukezia und Virginia vor Wut zittern.
Albert und Constanze spielen ihr Spiel weiter
womit sie Lukrezia Und Virginia immer mehr reizen,
wogegen sich Bast und Trübe köstlich unterhalten,
Aber inzwischen sind die beiden Insassinen handgreiflich geworden, sodaß sie
durch Bast und Nikolo in ihre Zellen abgeführt werden. Trübe folgt ihnen
14. Auftritt
Alle sind weg, nur Albert und Constanze sind allein und nützen die Gelegenheit einander zu umarmen. Constanze erzählt, daß Ihr aufgezwungener Bräutigam, Bast für einen Tag verreisen muß, weshalb sie einen Tag Gnadenfrist haben umd einen Plan zur Verhinderung der Hochzeit zu schmieden
15. Auftritt.
Clärchen kommt hinzu. Sie wird zu ihrem Plan beglückwunscht, Albert ins Irrenhaus einzuschleusen. Man will sich über das zukünftige Vorgehen beraten.
16. Auftritt:
Aber da kommt ein weiterer Irrer hinzu: Orpheus, der ein Anbeter von Clärchen ist.
Er spielt auf der Violine und macht ein entzücktes Gesicht. Zur Sicherheit und pro Forma lobt Klärchen das Spiel.
Orpheus fragt, ob sie denn überhaupt verstehe was er durch sein Spiel ausdrücken möchte.
„Jede Silbe“ (Clärchen hat sich wieder mal selber übertroffen)
Orpheus ist entzückt. Ja er könne durch sein Geigenspiel Botschaften übermitteln. Selbst die höllischen Geister der Unterwelt habe er bei seinem dortigen Besuch zu Tränen rühren können.
„Glauben Sie mir, die Teufeln sind manchmal eher zu rühren, als mancher Mensch“
Er geht ab.
17. Auftritt:
Albert und Constanze erscheinen.
Es gibt Hindernisse. Albert weiss nichts über seine Herkunft und wer er eigentlich ist.
Er will nicht mit Constanze fliehen und sie ins Unglück stürzen. Ein unbekannter Gönner unterstützt ihn zwar, aber wer weiss wie lange noch. Erst in 6 Monaten werde er graduiert.
Clärchen meint, es wäre ein schlechter Liebhaber, der seine Liebe wegen solcher Bedenken aufgäbe –Wer wagt gewinnt. Nun besingen alle drei die Liebe und Amor als Schutzgeist der Liebenden. Und sie sprechen sich Mut zu.
18. Auftritt:
Bast fragt Constanze wie ihr der närrische Sänger gefällt – und ist erfreut, daß sie sich scheinbar an dessen harmlosem Irrsinn erfreut.
Klärchen und Constanze bitten, den neuen Narren gut zu behandeln, er sei ja ein eher harmloser Fall.
Nikolo stimmt zu. Er wird ihn zu Orpheus aufs Zimmer bringen, dort passt er hin
Beide sind musikalisch und überdies sanft und still.
Auch Bast stimmt zu.
Allerdings muß man beobachten, wie sich die Sache entwickelt.
Nikolo nimmt Albert mit sich – der seiner Rolle getreu – ihn enthusiastisch umarmt.
Constanze und Klärchen freuen sich , daß Albert sich so gut verstellen kann
Bast freut sich, daß seine zukünftige Braut nun endlich Gefallen an einem der Narren gefunden hat
Alle drei lachen und sind glücklich.
Nikolo geht mit Albert ab.
19. Auftritt.
Trübe tritt durch die Haupttür ein und verkündet, dass der Reisewagen auf Bast warte.
Bast verabschiedet sich
und Constanze heuchelt Traurigkeit, weil sie Bast vermissen wird.
Wer wird sie trösten ?
Trübe, der ihr Vater ist will bei ihr bleiben und sie trösten und die Zeit vertreiben
Aber Constanze will das nicht – sie will sich der Einsamkeit ergeben.
Bast ist ausser sich vor Freude: So eine reine Liebe !!!
Nochmals grosse theatralische Abschiedszeremonie
Endlich gehen Trübe und sein künftiger Schwiegersohn Bast hinaus zum Wagen.
Als alle sicher sind dass sie wirklich weg sind fangen sie zu lachen an.
Clärchen schickt Constanze zu Albert aufs Zimmer
Und wenn dortOrpheus anwesend wäre, so solle sie ihn wegschicken,
am besten sie solle sagen Clärchen warte auf ihn….
20. Auftritt
Nach und nach versammeln sich die sonstigen Narren bei Clärchen.
Der erste Poet macht ihr eine Art Liebeserklärung. Der 2. Poet ist – wie gehabt aggressiv gegen den ersten. Beide umwerben Clärchen, welche sie von sich stösst.
Da erscheinen Lucrezia uns Virginia und jede klammert sich an einen der beiden Poeten an.
Clärchen ruft im allgemeinen Tohowabuho um Hilfe, da erscheint Orpheus. Er verspricht sie zu befreien, indem er auf seiner Violine spielt. Als das ohne Wirkung bleibt, nimmt er das
Instrument am Steg und schlägt den Poeten den Corpus auf den Kopf – das wirkt.
Sie lassen von Clärchen ab, aber jeder attackiert den andern, der Bart des einen wird ausgerissen, der Lorbeerkranz des anderen vom Kopf gerissen
Orpheus beweint singend seine Violine die kaputtgegengen ist,
desgleichen weinen die Poeten um Lorbeerkranz und Bart und
Virginia und Lucrezia weinen, weil sie sich verstoßen glauben.
21. Auftritt
Überraschung ! Aber keine gute
Bast und Trübe sind wieder da.
Scheinbar gar nicht weggefahren
Sie sehen den Tumult und veranlassen,
daß die Narren alle wieder auf ihre Zimmer verbracht werden
denn sie würden sich sonst vermutlich gegenseitig umbringen.
Überraschend sind die Narren nun euphorisch und halten die zerstörten Gegenstände,
Lorberkranz, Bart und Geige als Symbole ihres Sieges in die Luft
Alle müsse nun in ihre Zimmer, Albert darf (vorläufig) bleiben
Alle gehen ab.
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2. AUFZUG
Ein Zimmer
1. Auftritt
Anwesend sind Albert, Constanzia und Clärchen
Sie besingen die Liebe und die Hoffnung.
Aber dann müssen sie der Realität ins Auge sehen.
Vermutlich habe Bast Verdacht geschöpft und könne hier bleiben und sich nicht um seinen Bruder kümmern. Aber andrerseit ist Bast geizig, er zittere um seine Erbschaft, wenn er nicht rechtzeitig an Ort und Stelle sei. Er wird also mit hoher Wahrscheinlichkeit doch reisen.
Das Problem bei der Flucht sei Nikolo. Man wird ihm einen Auftrag geben und fortschicken.
Wenn man vom Teufel spricht: Man hört, daß Nikolo sich dem Raum nähert.
Albert fängt zu singen an
2.Auftritt
Nikolo tritt ein und verkündet, daß Bast befohlen habe er möge Albert aus dem Bereich von Constanze fernhalten und ihn einsperren.
Es kommt zum Streit, aber Nikolo bleibt unerbittlich:
Albert muß zu Orpheus ins Zimmer gesperrt werden: Strenge Anordnung von Bast.
Und er nimmt ihn mit.
3.Auftritt
Clärchen und Constanze sind verzweifelt – War alles vergebens ?
Nach einigem Nachdenken beschliesst Clärchen, Nikolo den Schlüssel abzuluchsen
und ihn mit einem Auftrag wegzuschicken. Dann könnten sie zu dritt flüchten
Clärchen eilt davon um ihre Idee in die Tat umzusetzen.
4. Auftritt
Im Hof, wie im ersten Aufzug
Nikolo schliesst soeben eine Türe, Clärchen kommt hinzu
Sie fragt, ob er den Sänger eingesperrt hat. Nikolo bestätigt das und meint, der Sänger wäre gefährlich – so wie er sich am Vormittag nach Erhalt des Briefes gebärdet hat.
Die Mädchen müssen von diesem Irren geschützt werden.
Clärchen pflichtet ihm bei, erbittet aber einen Gefallen
Nikolo ist anscheinend in sie verschossen, sie beginnen zu flirten.
Ein Brief sei ganz dringend zu bestellen
Nikolo ist der Gedanke unheimlich – weil er dann ja eine Stunde weg wäre
Aber er erliegt dem Charme von Clächen und überlässt ihr den Schlüssel
5. Auftritt
Trübe kommt in den Hof.
Er bittet Nikolo, ihm die Zimmer zu den Narren zu öffnen
Ihm sei langweilig und er brauche Zeitvertreib.
Nikolo will ablehnen, er habe einen dringenden Brief zuzustellen
Trübe meint, Nikolo soll jemand anderen mit dem Brief schicken oder er solle später gehen
Doch Nikolo muss JETZT weg - Und, nicht ohne Clärchen zu warnen, sie möge keinen der Insassen aus seinem Zimmer lassen, verlässt er den Schauplatz
Aber Trübe beharrt auf seinem Wunsch,
Bast habe es ihm ausdrücklich erlaubt.
Wieder weiss Clärchen einen Ausweg:
Sie werde für Trübe die Fenster zu den Narren öffnen
Er könne sich auf diese Weise gefahrlos mit ihnen unterhalten.
Trübe ist einverstanden.
Sechster Auftritt
Inzwischen öffnet Clärchen ein Fenster nach dem anderen , die Narren schaun heraus
und das Schauspiel beginnt..
Sie streiten wie gewohnt und geben sich ihren Wahnvorstellungen hin.
Trübe schaut gebannt und mit Genuss zu
und geniesst es sie in Gespräche zu verwickeln.
Im allgemeinen Trubel öffnet Clärchen für Albert die Zellentür.
Orpheus will ebenfalls raus – er würde im Weigerungsfalle alles verraten.
Man verhandelt.
SiebterAuftritt
Trübe und die Narren diskutieren miteinander
8. Auftritt
Unter dem Vorwand, Constanze verlange nach Trübe, möchte mit ihm sprechen
versucht sie in aus dem Hof zu entfernen. Der hat sich wunderbar unterhalten, ist bestens gelaunt und geht wunschgemäss ab.
Orpheus kann nicht verstehen, warum man ihn eingespert hat, und Albert freigelassen wird, aber er selbst nicht.
Er hat einen lichten Moment , erklärt Orpheus wäre nicht sein Name und er wisse nicht wer er hier sei und warum.
Clärchen erklärt es ihm – und er versteht es
Er wird seine Geige an den Nagel hängen, wenn sie Ursache allen Übels sei
Das ist jetzt umso leichter zu bewerkstellungen, da das gute Stück sowieso kaputt ist.
Orpheus macht Clärchen Komplimente, sie geht darauf ein
Man flirtet – und Orpheus macht ihr eine Liebeserklärung.
Sie diskutieren über Männer und Treue sowie Untreue
9. Auftritt
Nun kommen Constanze und Albert hinzu.
Aber nun ist Orpheus im Wege. Man kann ihn schliesslich nicht mit auf die Flucht nehmen
Clärchen will ihm einen Auftrag geben, damit er die Flucht nicht behindert.
Er aber durchschaut die Absicht und erklärt, er würde nirgendo hingehen
wo Clärchen nicht sei. Er wolle sie um keinen Preis verlieren.
Mit ihr gehe er bis ans Ende der Welt.
Aber nun passiert wieder etwas.
Bast ist zurückgekehrt und klopft an der Tür
Er ruft nach Nikolo
Alles scheint verloren
10. Auftritt
Auch Trübe ist -,durch Basts Rufen angelockt – hinzugekommen
Clärchen schliesst nun das Tor auf und lässt Bast herein.
Völlig verstört tritt Bast ein
Sein Bruder sei gestorben
und habe ihm keinen Pfennig vermacht.
Vermutlich hat ihm der Teufel das eingegeben.
Er bedauert, daß sein Bruder die schwarze Seele nicht am Galgen gestorben sit
Der Advocat habe in seiner Sterbestunde an seinen Bruder, also ihn erinnert
Aber der Teufelsbraten meinte, Bast sei ohnedies reich,
er vermache sein Vermögen lieber seinem notdürftigen Verwandten.
Wer das ist weiss Bast nicht, weil er in seinem Ärger nicht gefragt hat.
Aber jetzt – wo er sich gefasst hat, will er zurück und alles mit Beschlag belegen was da st.
Clärchen und Trübe bestärken ihn:
Er solle alles nehmen was er fortbringen kann – und erst anschliessend prozessieren
Was man hat das hat man.
Constanze erklärt es sei ein Opfer, daß die ersehnte Hochzeit nun erneut verschoben werden muß und täuscht vor, zu weinen
Aber zuerst muß man sich der Erbschaft versichern.
Da ist keine Zeit zu verlieren
Wer zuerst kommt mahlt zuerst.
Bast ist erschüttert wie sehr Constanze ihn liebe.
Aber er singt auch eine Arie
- über seinen Bruder , de nun gerechterweise in der Hölle schmort.
Bast und Trübe gehen ab.
11. Auftritt
Allgemeines Aufatmen
Bast war so mit seiner entgangenen Erbschaft beschäftigt gewesen
daß er all die Unregelmässigkeiten nicht bemerkt hat.
Man beratschlagt.
Clärchen bingt es nicht übers Herz Orpheus wieder einzuschliessen und beauftragt Constanze damit – ohne es selber zu wissen hat auch sie sich in Orpheus verliebt.
12. Auftritt
Alles ist geplant, aber nun erscheint erneut Trübe.
Er ist nachdenklich und bedauert, dass sein künftiger Schwiedergsohn, Bast
solch ein böser geldgieriger Mensch sei, der seinen leiblichen Bruder
In die Hölle verwünsche – Das sei hässlich
Clärchen pflichtet ihm bei.
Und sie beginnt gleich Gift zu spritzen:
„Bedenken Sie was ihre arme Tochter einmal von ihm zu erwarten hat.“
Und nun beginnt sie ,Trübe den Charakter Basts in den düstersten Farben zu schildern.
Inzwischen sinnt sie, wie sie einer Heirat mit Orpheus entkommen könne.
Sie wollte sich ja nie verlieben, aber einen verliebten Narren zu heiraten, das wäre zu viel.
13. Auftritt
Aber Orpheus kommt im Gefolge von Constanze und Albert
Er hat sich weder einsperren noch abschütteln lassen.
Er sei in alles eingeweiht und könne hilfreich sein,
er habe Vermögen und könne in jeder Weise unterstützen
Er würde keine Geige je mehr anrühren der einzige Gegenstand seines interesses sei Clärchen
Constanze meint, Clärchen solle seine Werbung annehmen.
Diese aber weigert sich- Sie sei nicht verliebt,
Gemeinsam beginnen sie nun alle zu überzeugen, daß es ihr Glück sei
wenn sie Orpheus erhöre, der ja jetzt von seiner Krankheit geheilt sei
Clärchen ist gar nicht so abgeneigt wie sie tut
Aus einem Nein wird ein Vielleicht oder sogar ein Wahrscheinlich
Die beiden Paare hängen sich nun ineinander ein.
14. Auftritt
Nikolo ist wieder da.
Er ist erstaunt daß entgegen seinem Befehl
Orpheus und Albert auf freiem Fuss sind.
Und er ist böse auf Clärchen
Alle schauen gebannt zu
Aber Clärchen hat die Sache erneut souverän im Griff.
Sie erklärt direkt hinaus, daß Albert und Orpheus
keine wirklichen Narren seien, sondern so normal wie alle anderen Anwesenden.
Albert sei nur zum Schein in die Anstalt gekommen
um seine Geliebte Constanze zu entführen und
ihre Hochzeit mit dem ungeliebten Bast zu verhindern.
Dann sagt sie Nikolo auf den Kopf zu, daß er sie liebe
Und als dieser gesteht, so sei es -
macht sie ihm Hoffnungen.
15. Auftritt
Trübe kommt durch den Gesang Alberts angelockt hinzu
Er hört gerne dem Geiger und dem Sänger zu
Weil ihm dabei immer so leicht ums Herz wird.
Clärchen beauftragt Nikolo einen Wagen aufzutreiben,
damit man,ohne Aufsehen fortkomme.
16. Auftritt
Trübe hat schon spät aber doch gemerkt, daß Constanze
sich gut mit Albert unterhält
Constanze versucht seinen Verdacht zu zerstreuen
und gleichzeitig anzudeuten, daß sie Bast nicht heiraten will.
Aus der Andeutung wird eine Tirade der Abneigung
gegen diesen grässlichen Bast den sie nur ihrem Vater zuliebe geheiratet hätte.
17. Auftritt
Nikolo ist mit dem Wagen zur Stelle
Er habe Bast in der Stadt gesehen, er wäre zum Advokaten gegangen.
Jeden Moment könne er rückkehren
Höchste Eile zur Abreise sei geboten.
Was kann man tun um ihn abzulenken
wenn er zu frühheimkehert ?
Der Plan ist: Nikolo soll die restlichen Narren aus den Zellen lassen
damit Bast mit ihnen beschäftigt ist.
Bast kehrt zurück , das Testament in Händen und sieht seinen Bruder in der Hölle
Trübe hat sich inzwischen durchgerungen ihm seine Tochter nicht zur Frau zu geben.
Bast ist ausser sich und er liest das Testament vor
Sein Bruder vermacht sein gesamtes beträchtliches Vermögen
seinem leiblichen Sohn Albert Kron
Albert – obwohl überrascht – weiß, daß er gemeint ist.
Und er sagt es laut: Das bin ich
Jetzt sind die Karten neu gemischt
Albert und Constanze bekennen ihre Liebe und bitten Trübe um seinen Segen.
Allgemeines Erstaunen
Aber Trübe hat sich schnell gefasst
Er willigt in die Hochzeit der beiden ein.
Bast erleidet einen Wutanfall.
Letzter Auftritt
Bast geht auf Albert los
aber Trübe schützt ihn
Die Narren erscheinen aus ihren Zellen
Irgendwie haben sie die Situation erfasst und verspotten Bast
Orpheus will nun aber auch wissen woran er ist:
Er stellt Clärchen die bewusste Frage.
Diese nimmt diesmal seinen Antrag an
Nikolo ist enttäuscht
Clärchens Zuneigung zu ihm war nur
eine zweckdienliche Täuschung.
Ein Chor aller über die Liebe und ihre Ränke
beendet die Oper ......
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