Schumanns Klavierkonzert

  • Hallo Holger,
    möchte mich für Deinen Hinweis auf den Michelangeli unter Scherchen bedanken. Habe die Aufnahme sofort bestellt und bin sehr gespannt. Möchte zugleich an seine erste Aufnahme von 1942 unter Pedrotti erinnern, in der er im ersten Satz in ganz wunderbaren Lyrismen schwelgt, aber auch dem Allegro vivace glänzend gerecht wird.


    Nach kurzem überfliegen des Threads möchte ich noch auf einige Aufnahmen hinweisen:


    Zunächst die mir wichtigen, die zu begründen mir leider die Zeit fehlt:
    Richter/Muti (Salzburg); Richter, Gauck
    Vogt/Brabbins
    Pollini/Karajan (Salzburg)
    Kovacevich/Davis
    Arrau/De Sabata
    Askenazy/Segal
    Moravec/Neumann
    Istomin/Walter


    desweiteren:
    Barenboim/Celibidache
    Serkin/Ormandy
    Schnabel/Monteux
    Solomon/Menges
    Hewitt/Lintu


    Herzliche Grüße
    arimantas (Orlando Pascheit)

  • möchte mich für Deinen Hinweis auf den Michelangeli unter Scherchen bedanken. Habe die Aufnahme sofort bestellt und bin sehr gespannt. Möchte zugleich an seine erste Aufnahme von 1942 unter Pedrotti erinnern, in der er im ersten Satz in ganz wunderbaren Lyrismen schwelgt, aber auch dem Allegro vivace glänzend gerecht wird.


    Lieber Orlando,


    das freut mich! Ich habe natürlich alle Mitschnitte von ABM! :) Die Aufnahme mit Pedrotti ist die älteste - da war er gerade einmal 22 Jahre alt. Wirklich furios, wie entfesselt ist das USA-Debut von ABM mit Dimitri Mitropoulos von 1948:





    Die Aufnahme ist wohl in der aktuell sehr günstigen 10er Box enthalten - in meiner Sammlung ist die zweite abgebildete. Der letzte Konzertmitschnitt ist der mit Barenboim, den nach langem Zögern die DGG glücklicher Weise doch veröffentlichte. Da steckt ein ganzes Leben Erfahrung mit dem Schumann-Konzert drin - eine wirklich redender "Dialog" mit dem Orchester - absolut exemplarisch und fesselnd:




    Ich habe natürlich etliche Aufnahmen des Schumann-Konzerts, das ich sehr liebe. Besonders mag ich auch Arrau, Rubinstein mit Josef Krips (sehr aufrüttelnd, jugendlich frisch nicht zuletzt Dank J. Krips!) oder auch Monique Haas - und dann noch einige historische Aufnahmen mit Cortot und Gieseking. Aber das sind längst nicht alle in meiner Sammlung - wobei mir einige auch fehlen, die ich gerne hätte! Etwa Moravec und Neumann - das ist eine wirklich sehr schöne Aufnahme. :) :hello:


    Mit schönen Grüßen aus Bielefeld
    Holger

  • Lieber Holger,
    Gut, dass Du die Mitropoulos-Aufnahme noch einmal erwähnt hast. Habe nämlich festgestellt, dass ich die Aufnahme wohl früher als Schallplatte besaß, aber nicht als CD. Habe sofort reagiert. Wenn ich Deine Anmerkungen so lese, habe ich den Eindruck, dass Du die Aufnahmen unter Mitropoulos und Barenboim besonders schätzt. Welche wäre es denn die für die einsame Insel?

    Meine Lieblingsaufnahme des Schumannkonzertes ist diejenige mit Lipatti, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass es durch puren Zufall meine erste Aufnahme des Konzertes überhaupt war.


    Leider komme ich in den letzten Jahren, kaum mehr dazu, auf Tamino zu schreiben, obwohl es mich manchmal auf den Nägeln brennt. Umso mehr freue ich mich, dass Du mir mit Deinen Beiträgen so manche Anregung verschaffst.


    Meine kleine Liste oben versuchte nur auf einige Aufnahmen hinzuweisen, die bislang nicht erwähnt wurden.
    Ich wechsle jetzt einmal zu Michelangeli- Forum, da ich noch eine Anfrage habe.


    Herzliche Grüße
    arimantas (Orlando Pascheit)

  • Wenn ich Deine Anmerkungen so lese, habe ich den Eindruck, dass Du die Aufnahmen unter Mitropoulos und Barenboim besonders schätzt. Welche wäre es denn die für die einsame Insel?


    Die kann man einfach nicht vergleichen, lieber Orlando. Sie gehören beide auf die einsame Insel! :D Die Lipatti-Aufnahme habe ich natürlich auch - aber schon ewig lange nicht mehr gehört.


    Herzliche Grüße
    Holger

  • Lieber Holger,


    habe inzwischen das Schumannkonzert mit ABM unter Mitropuolos gehört. Wirklich eine phantastische Aufnahme. Ganz wunderbar kommt bereits im ersten Satz das dialogisierende Element heraus, das Michelangeli auch innerhalb des Klavierparts realisiert. Natürlich ist Mitropoulos auch ein sehr guter Schumann-Interpret, was seine Aufnahmen bei Orfeo belegen.


    Ich habe jetzt die Aufnahme des Labels Ermitage. Gibt es akustisch bessere?


    Und eine letzte Frage, die eigentlich in das Michelangeli-Forum gehört, aber trotzdem. Wie ist eigentlich die Interpretation und Aufnahme von Beethovens 4.Klavierkonzert?


    Herzliche Grüße
    arimantas (Orlando Pascheit)

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  • Ich habe jetzt die Aufnahme des Labels Ermitage. Gibt es akustisch bessere?

    Lieber Orlando,


    ich habe die Aufnahme zweimal - einmal die oben abgebildete Mitropoulos-Box und dann noch eine Überspielung aus der amerikanischen Serie "Piano Libery". In Ordnung sind sie beide - eben historische Mitschnitte.


    Und eine letzte Frage, die eigentlich in das Michelangeli-Forum gehört, aber trotzdem. Wie ist eigentlich die Interpretation und Aufnahme von Beethovens 4.Klavierkonzert?

    Es existiert leider nur ein Mitschnitt - eine Konzertaufnahme mit einem Dirigenten namens Zdravkovich aus Belgrad 1974. Seltsamerweise ist dies der einzige Mitschnitt, wo ABM die Urheberschaft bestritten hat, aus welchen unerfindlichen Gründen auch immer. Die Interpretation ist natürlich aufregend! Die Aufnahme gibt es auf CD aber schon lange nicht mehr. Ich habe davon lediglich eine CD-R - von einem Konzertpianisten überspielt, der sie in seinem Besitz hatte. :) Mit Carlos Kleiber und auch mit Guilini sind die Aufnahmen des 4. Konzerts ja bedauerlicher Weise geplatzt!


    Herzlich grüßend
    Holger

  • Byron Janis; Chicago SO / Fritz Reiner (RCA, 1959)

    Bisher noch nicht wirklich behandelt wurde hier folgende Einspielung:




    Der Grund mag darin liegen, dass sie selbst vom Label RCA weitgehend vergessen und erst vor einigen Jahren (erstmals?) auf CD aufgelegt wurde. Entstanden ist sie mit dem Pianisten Byron Janis und dem Chicago Symphony Orchestra unter seinem legendären Musikdirektor Fritz Reiner im Februar 1959 in der Orchestra Hall in Chicago und wurde durch eine landläufig bekanntere Neuauflage im April 1960 mit Van Cliburn quasi verdrängt. Wohl zu Unrecht, glaubt man den Rezensionen. Das Orchester sei in der älteren Einspielung sogar noch engagierter bei der Sache. Die Gesamtspielzeit ist beinahe identisch mit der späteren Aufnahme, allerdings geht Reiner 1959 den ersten und zweiten Satz etwas flotter an (14:57 sowie 4:46), dafür lässt er sich im Finale dann mehr Zeit (10:51). Klanglich stellt diese Einspielung die technische Überlegenheit von RCA mal wieder unter Beweis. Es gibt eigentlich nichts daran auszusetzen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ja,


    Die habe ich im Bestand, sehr zu empfehlen - jeden Cent wert . Auch die anderen Stücke darauf......


    Kalli

  • Lieber Kalli,


    die Konzertaufnahmen von Byron Janis (er war Horowitz-Schüler und Sohn russischer Einwanderer, sein russischer eigentlicher Name lautet Jankelevitch!) sollte man unbedingt haben! :thumbup: Ich habe diese - immer noch sehr günstig erhältliche - Box:



    Schöne Grüße

    Holger

  • Danke Holger,


    Aber mir ist nicht eines nicht klar - ist das ein CD Box ? Aber ich denke ich brauche sie nicht - habe so einiges von ihm - teilweise sogar als SACD.


    Lieber Gruß


    Kalli

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  • Aber mir ist nicht eines nicht klar - ist das ein CD Box ? Aber ich denke ich brauche sie nicht - habe so einiges von ihm - teilweise sogar als SACD.

    Lieber Kalli,


    ja, das ist eine 4 CD Box. Da sind neben den Klavierkonzerten noch als Solowerke die Arabeske von Schumann, zwei Rachmaninow-Preludes und Mussorgskys Bilder einer Ausstellung enthalten! :)


    Liebe Grüße

    Holger

  • Seit ich Schumanns Klavierkonzert vor über 50 Jahren mit dieser Aufnahme



    Dinu Lipatti (Klavier) und das Philharmonia Orchestra London, Dir.: Herbert von Karajan (Aufnahme: 4/1948, Studio No. 1 Abbey Road, London)


    erstmals gehört habe, zählt es zu meinen liebsten Konzerten für dieses Instrument. In meiner Sammlung befinden sich mindestens 20 Aufnahmen des Werks, auch eine mit Arturo Benedetti Michelangeli, die mir Holger empfohlen hat:



    mit dem Orchestra Sinfonica di Roma della RAI, Dir.: Gianandrea Gavazzeni (Live-Mitschnitt 28.4.1962, Vatikan).


    Es ist eine großartige Version, auch klanglich durchaus gut anhörbar, weitere mit ABM kenne ich allerdings nicht.


    Aus meinem Fundus möchte ich hier noch eine Aufnahme nennen und empfehlen, die - soweit ich sehe - bisher hier noch keine Rolle gespielt hat:




    Solomon (Klavier) mit dem Philharmonia Orchestra London, Dir.: Herbert Menges (Aufnahme: 9/1956, Studio No. 1 Abbey Road, London).


    Eine hierzulande wenig bekannte, sehr feinsinnige, beschwingte Interpretation, "meisterhaft erzählt", wie Norman Lebrecht in seinem Buch "Ausgespielt" meint und diese Aufnahme (mit dem Grieg-Konzert) für würdig befunden, sie in seine Liste "Meisterwerke: 100 Meilensteine eines Jahrhunderts der Klassikindustrie" aufzunehmen. Es handelt sich übrigens um eine frühe Stereo-Produktion.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • RE: Janis / Reiner

    Der Grund mag darin liegen, dass sie selbst vom Label RCA weitgehend vergessen und erst vor einigen Jahren (erstmals?) auf CD aufgelegt wurde. Entstanden ist sie mit dem Pianisten Byron Janis und dem Chicago Symphony Orchestra unter seinem legendären Musikdirektor Fritz Reiner im Februar 1959 in der Orchestra Hall in Chicago und wurde durch eine landläufig bekanntere Neuauflage im April 1960 mit Van Cliburn quasi verdrängt.

    :huh: Von der Existenz dieser Aufnahme war mir in der Tat auch nichts bekannt.

    Ich habe mit Janis / Reiner die weitere Kopplung der CD; den hervorragenden Liszt-Totentanz auf einer anderen RCA-CD mit Rachmaninoff - DieToteninsel.


    Diese Janis-Aufnahmen und das Schumann-KK sind auch in folgend abgebildeter RCA-5CD-Box enthalten. Diese würde ich mir aber nicht kaufen wollen, weil ich die enthaltenen Werke alle in TOP-Aufahmen habe ;) und weil man sich mit der Box ne Menge MONO mit einkauft ... :pfeif:


    *** Aber das Schumann - KK auf der von Dir abgebildeten CD aus Beitrag 97im 24Bit-Remastering muss ich haben (CD bestellt !), schon weil die Spielzeiten bei Reiner etwa gleich meiner (bisherigen) Favoritenaufnahme mit Fleisher / Szell (CBS-CD) sind.



    RCA, 1950 - 1959, ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • erstmals gehört habe, zählt es zu meinen liebsten Konzerten für dieses Instrument. In meiner Sammlung befinden sich mindestens 20 Aufnahmen des Werks, auch eine mit Arturo Benedetti Michelangeli, die mir Holger empfohlen hat:

    mit dem Orchestra Sinfonica di Roma della RAI, Dir.: Gianandrea Gavazzeni (Live-Mitschnitt 28.4.1962, Vatikan).

    Lieber Nemorino,


    da gibt es noch mehrere - sehr schön ist auch ein Lugano-Mitschnitt mit Hermann Scherchen. Die spektakulärste ist ABMs wirklich feuriger Vortrag bei seinem USA-Debut - mit Dimitri Mitropoulos.


    Eine Sternstunde ist auch Pollini/Karajan - habe ich hier besprochen:


    Maurizio Pollini - ein introvertierter Techniker?


    Liebe Grüße

    Holger

  • Für alle, die dies Aufnahme vielleicht noch nicht gehört haben, darf ich mal diesen Link zum Erinnerungsthread setzen:


    Erinnerungen an Verstorbene und Geburtstags-Glückwünsche an lebende Musiker, Buch II


    Ich habe die Aufnahme mit Dame Myra Hess (1952) ausgesucht anlässlich des heutigen 26. Todestages des Dirigenten Rudolf Schwarz: Mir gefällt, was ich da höre.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Hallo


    Da

    1. diese Aufnahme bereits mehrfach erwähnt wurde, sie allerdings

    2. bislang nicht eingestellt wurde und ich

    3. seit Kurzem die Perahia-Schumann-Box habe, habe ich sie

    4. angehört und stelle ich sie

    5. jetzt ein.



    Gruß Wolfgang

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Janis / Reiner vs Fleisher / Szell

    Die mir bis dahin noch unbekannte Aufnahme - Janis / Reiner liegt mir jetzt vor. Es ist in der Tat eine starke Konkurrenz für Fleisher / Szell.

    Orchestral zeigt sich Reiner genau so zupackend (wo angebracht) wie Szell. Pianistisch wird nach meiner Meinung bei Beiden absolute Spitzenklasse geboten.


    Einziger Nachteil für Szell = die Klangqualität ist sehr prägnant und detailreich, aber die 1960er-Aufnahme rauscht im Hintergrund, was die edlen RCA-Techniker bei Reiner mit Ihrem herausragenden Living Stereo und dann heute mit dem 24Bit/96kHz-Remastering einfach noch besser hin bekommen haben.


    Der Übergang und Anfang des 3.Satzes zeigt bei Szell gleich am Anfang klarere Kante und stellt das Thema bestimmend hin ... mit der Aussage: So und nicht anders !!!

    Ich hatte heute zuerst die Byron Janis gehört und dachte: "das ist ganz ausgezeichnet", aber nachdem ich dann Fleisher noch einmal genau in Erinnerung gerufen habe, bleibt die Gunst für meine Favoritenaufnahme einfach ungebrochen bei :love: Fleisher / Szell (SONY, 1960).

    Bis auf das Rauschen ... perfekt ... :hail:


    :thumbup: Etwa gleiche Spielzeiten bei Beiden:

    Fleisher = 14:45 - 2.+3.Satz 15:30 = 30:15

    Janis = 14:57 - 4:47 - 10:53 = 30:37



    Meine weiteren Aufnahmen mit Zimerman / Karajan (DG), Frantz / Bernstein (DG) und die mir vor kurzem hier bei Tamino empfohlene mit Anda / Kubelik (DG) sind auf hohem Niveau (aber doch eher für das dort gekoppelte Grieg-KK interessant), aber haben nicht diese unmittelbare Aussagekraft, eher zu weich und auch dieser packenden Zugriff fehlt.

    Ich habe schon einige empfohlene Aufnahmen wieder entfernt ... darunter auch Bolet / Chailly, die mich gar nicht überzeugen konnten.


    :) Freue mich nun aber diese Beide zu haben, denn auch die SONY-CD mit Byron Janis ist erste Sahne und hat den Liszt-Totenzanz und das Rachmaninoff KK1 im besten 24Bit-Remastering (KLang mutet tatsächlich digital an !) zu bieten. Der Totentanz klingt hier noch besser als in der anderen (derzeit megateueren) RCA-Kopplung u.a. mit Rachmaninoffs Toteninsel (wo Reiner auf dem Coverbild im Garten sitzt).



    ..................... 81OVIXm9IML._SL300_.jpg


    :angel:

    SONY, 1957 - 1959, ADD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CBS, 1960, AAD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Freut mich, lieber Wolfgang, dass Dein Neuerwerb sich so gut bewährt!

    Danke auch für den Tipp mit Fleisher/Szell. Ich sehe, die von Dir gezeigte CD hat ein Remastering von mutmaßlich 1988 - da wundert mich das Rauschen nun nicht. Die frühen CD-Transfers sind bekanntlich oft nicht so gelungen.


    Die beiden Einspielungen, die Klavierkonzerte von Grieg und Schumann, aufgenommen am 8. bzw. 10. Jänner 1960 in der Severance Hall in Cleveland, wurden auch im Original-Look der LP in dieser Box inkludiert (CD 10), dort auch alle Sätze einzeln ansteuerbar:


    71iJHwUL-jL._SL300_.jpg


    71fZimd5m4L._SS300_.jpg


    Offenbar ein neueres Remastering. Höre gerade in den Grieg via Deezer rein - da rauscht absolut nichts. Klingt astrein, wie eine Digitalaufnahme. Seltsamerweise klingt der Schumann wirklich nicht ganz so rauscharm, aber doch kaum vernehmbar.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Eine Sternstunde ist auch Pollini/Karajan

    Lieber Holger,


    diese Aufnahme liegt mir nicht vor, stattdessen die Studioaufnahme von 1983 mit Claudio Abbado:

    die zusätzlich noch die "Symphonischen Etüden" und die "Arabeske" op. 18 enthält. Ist Pollini/Karajan ein Mitschnitt?


    Wenn ich von der historischen Aufnahme von Dinu Lipatti mit Karajan (EMI-Columbia) absehe, die leider nur in mäßiger Mono-Qualität erklingt (sie ist von 1948!), ist mein Favorit unter den Stereo-Produktionen immer noch die auch von teleton (Wolfgang) favorisierte Einspielung Fleisher/Szell, die es leider einzeln nur in einer ziemlich gewöhnungsbedürftigen Überspielung gibt:



    Ich denke, es handelt sich um das gleiche Remastering wie bei der in #107 von teleton gezeigten, und da ist das Rauschen nicht zu überhören. Aber dafür ist die Interpretation einfach Spitze. Die von Joseph II. gezeigte Fleisher-Box werde ich mir jedenfalls nicht anschaffen, zumindest nicht bei dem gegenwärtigen Preis.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Diese Woche traf bei mir die DVD der Interpretation des schumannschen Klavierkonzertes a-Moll Op. 54 von Martha Argerich, dem Gewandhausorchester Leipzig und Ricardo Chailly ein. Weil Lagerräumung war, ist sie beim Werbepartner jpc nicht mehr erhältlich. In Beitrag 47 hat Tamino Mitglied Alexander Kinski eine Würdigung dieser Aufführung verfasst.


    (Von dieser Einspielung werde ich an anderer Stelle berichten. Auf der Covervorderseite sind nämlich nicht alle Werke aufgeführt, die auf dem Konzertprogramm im Juni 2006 standen. Da sind für mich zwei Entdeckung enthalten, die mich überrascht haben.)





    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Die Entfernung der schwarzen a.... - Löcher (tönt böse, ich weiss. Restaurierung tönt besser), hat mich bewogen im Regal nach weiteren Aufnahmen zu suchen, die bisher nicht Erwähnung fanden. ich bin ein grosser Schumann-Verehrer. Insbesondere sein Klavierkonzert schätze ich sehr. Deshalb hier eine erste Ladung.


    Alfred Cortot, London Symphony Orchestra, Landon Ronald




    Annie Fischer, Philharmonia Orchestra, Carlo Maria Giulini




    Maria Grinberg, USSR Symphony Orchestra, Karl Eliasberg




    Wilhelm Kempff, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Rafael Kubelik




    Radu Lupu, London Symphony Orchestra, Andre Previn




    Malcolm Frager, Staatskapelle Dresden, Rudolf Kempe




    Svjatoslav Richter, Orchestre National de l'Opéra de Monté Carlo, Lovro von Matacic

    Achtung: Die Hörschnipsel stimmen nicht mit der Aufnahme überein.




    Jenö Jando, Budapest Symphony Orchestra, BRT Philharmonic Orchestra Brussels, Alexander Rahbari




    Evgeny Kissin, Wiener Philharmoniker, Carlo Maria Giulini


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Weitere Aufnahmen des Klavierkonzertes a-Moll Op. 54 von Robert Schumann. Diesmal Interpretationen aus diesem Jahrtausend.



    Francesco Piemontesi, BBC Symphony Orchestra, Jiri Belohlavek




    Ingrid Fliter, Scottish Chamber Orchestra, Antonio Mendez




    Auf einem historischen Instrument spielt Alexander Melnikov. Er wird begleitet vom Freiburger Barockorchester, das unter der Leitung von Pablo Heras-Casado steht.




    Martin Stadtfeld, Hallé Orchestra, Mark Elder




    Jan Lisiecki, Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Antonio Pappano




    Matthias Kirschnereit, Konzerthausorchester Berlin, Jan Willem de Vriend


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • In die Sparte Kuriosa ordnen wir diese Fassung des schumannschen Klavierkonzertes Op. 54 ein. Im 19. Jahrhundert sah man dies allerdings anders. Zur Orchester-Partitur wurde meist eine Fassung für Klavier zu vier Händen herausgebracht. Der Musikfreunde konnten sich auf diese Weise mit einem Werk vertraut machen. Für den Komponisten erschloss sich eine zusätzliche Geldquelle. Tantiemen, wie wir sie heute kennen, kannte man noch nicht. Der Verleger zahlte dem Komponisten ein vereinbartes Honorar für ein einzelnes Werk.


    Robert Schumann war ein begeisterter Duospieler. Mit seiner Frau Clara sass er am Flügel und spielte sein eigenes Werk. Zu vielen Orchesterstücken hat er eine solche Bearbeitung erstellt.


    Für dieses Arrangement ist allerdings August Horn verantwortlich, publiziert 1864.


    Die CD ist der sechste Teil einer Reihe von sieben Scheiben mit Bearbeitungen der Werke Robert Schumanns für Klavier zu vier Händen, die beim Label Naxos erscheint. Es spielt das Eckerle Piano Duo.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Eine neue Generation von Pianisten nutzt das Internet als Medium. Die Nutzer danken es ihnen.


    Am Sonntagmorgen 8. Dezember 2019 spielte Arthur Jussen begleitet vom Residentie Orkest unter der Leitung von Nicholas Collon im Concertgebouw in Amsterdam das schumannsche Klavierkonzert a-Moll Op. 54.


    Spieldauer 31 min 21 s


    00:05 I. Allegro affettuoso (a-Moll) 12:12 Cadenza

    15:36 II. Intermezzo. Andantino grazioso (F-Dur)

    20:24 III. Allegro vivace (A-Dur)



    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Flott unterwegs mit 31 min 14 s ist der koreanische Pianist Yuncham Lim mit dem Hungarian Radio Symphony Orchestra und dem Dirigenten Riccardo Frizza. Eine Live-Aufnahme vom 10.Januar 2023.


    Spieldauer 31 min 14 s


    00:06 I. Allegro affettuoso (a-Moll) 12:15 Cadenza

    15:43 II. Intermezzo. Andantino grazioso (F-Dur)

    20:52 III. Allegro vivace (A-Dur)


    Ich hoffe der Shuting-Star ist gut betreut.


    Liszts Liebestraum und Tschaikowskys Oktober aus den Jahreszeit Op. 37b sind die Zugaben.


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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Kennt hier jemand eine Einspielung des Schumann-Konzerts, bei der die ersten drei Takte wenigstens annähernd im selben Tempo sind wie das Bläserthema danach? In der Partitur steht da kein Tempowechsel, trotzdem machen fast alle eine Vollbremsung wie vor der Rettifilo-Schikane in Monza. Ich habe nach langer Suche immerhin eine Aufnahme ohne gesundheitsschädigende g-Kräfte gefunden (bei der außerdem sogar die Pausen in den ersten drei Takten hörbar sind) nämlich die von Martin Stadtfeld. Da ich sie aber ansonsten nicht optimal finde, wäre ich an einer Alternative interessiert.

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Damit alle wissen, was ChKöhn mit der Tempoangabe meint, habe ich den Notentext des schumannschen Klavierkonzertes Op. 54, wenigstens des Klavierauszugs, gefunden.


    https://www.alle-noten.de/Klav…moll-op-54.html#gallery-2


    Robert Schumanns (1810-1856) Klavierkonzert op. 54 – in unserem Jahrhundert zum Inbegriff des romantischen Solokonzerts geworden – war bislang lediglich in Form von Kopistenabschriften und durch den autorisierten Erstdruck bekannt. Es existierte aber sehr wohl ein Autograph. Die 192 Textseiten umfassende, hand-rastrierte Handschrift, die sich im Besitz der ältesten Schumann-Tochter Marie befand, gelangte 1912 in die berühmte Sammlung des sächsischen Bergrats Wiede und verblieb bis 1989 bei dessen Erben.Das Manuskript, das über 144 Jahre in Privatbesitz verblieb, konnte 1989 in einer Londoner Auktion durch das Zusammenwirken der Kulturstiftung der Länder, des Bundesministers des Innern, des Landes Nordrhein-Westfalen, der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege und der Stadt Düsseldorf gesichert werden. Dank Dr. h. c. Hermann J. Abs, dem Vorsitzenden des Kuratoriums der Kulturstiftung der Länder, konnten Finanzierungsprobleme vorab gelöst werden.


    Weiteres zum Autograph kann man auf der Webseite erwerben, von der ich das Zitat habe:


    https://www.kulturstiftung.de/…ll-op-54-die-handschrift/

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Kennt hier jemand eine Einspielung des Schumann-Konzerts, bei der die ersten drei Takte wenigstens annähernd im selben Tempo sind wie das Bläserthema danach? In der Partitur steht da kein Tempowechsel, trotzdem machen fast alle eine Vollbremsung wie vor der Rettifilo-Schikane in Monza. Ich habe nach langer Suche immerhin eine Aufnahme ohne gesundheitsschädigende g-Kräfte gefunden (bei der außerdem sogar die Pausen in den ersten drei Takten hörbar sind) nämlich die von Martin Stadtfeld. Da ich sie aber ansonsten nicht optimal finde, wäre ich an einer Alternative interessiert.

    Das steht nicht in den Noten! :huh:


    Ich fand diesen Anfang mit dieser emotional ergreifen sollenden Rhythmusschwankung immer schon nicht schön, so ein offensichtlicher, romantischer Gestus.... Ich habe gesucht und zwei Interpretationen gefunden die ein wenig anders sind


    Piemontesi beginnt deutlich langsamer und der Übergang zum Bläsersatz wirkt nicht wie eine Vollbremsung.



    Auch die Liveaufführung von Pletnev hat am Beginn eine andere Qualität



    Für Abbremsung von Tempo 200 zum (Fast-) Stand steht die Einspielung mit Yuja Wang mit den Wiener Symphonikern im Wiener Konzerthaus



    Die Liveeinspielung von Piemontesi mit dem WDR Orchester vergibt leider die Chance, die Piemontesi mit dem BBC Orchester nutzt, aber so bekommt natürlich der Oboist eine ganz andere Rolle



  • In der Produktinformation ist ein kurzes Video des Beginns des schumannschen Klavierkonzertes.


    Alexander Melnikov, Freiburger Barockorchester, Pablo Heras-Casado

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich fand diesen Anfang mit dieser emotional ergreifen sollenden Rhythmusschwankung immer schon nicht schön, so ein offensichtlicher romantischer Gestus....

    Ich finde, dass das eine ganz merkwürdige Tradition ist, vor allem weil die meisten Pianisten dann nach dem Bläserthema noch einmal langsamer werden, wenn sie selbst das Thema spielen. Damit nimmt man aber z.B. das Andante espressivo am Beginn der Durchführung eigentlich vorweg. Dort müsste das Thema im Dialog mit der Klarinette in einem neuen, ruhigeren Charakter (und in As-Dur statt a-moll) erscheinen. So wie es meist gespielt wird, haben die punktierten Akkorde am Anfang keinerlei Zusammenhang mit dem, was folgt, und es gibt am Beginn der Durchführung fast keinen Charakterwechsel (abgesehen von der Tonart). Ich verstehe nicht, was man dadurch gewinnt.


    Für Abbremsung von Tempo 200 zum Stand steht die Einspielung mit Yuja Wang mit den Wiener Symphonikern im Wiener Konzerthaus

    Entschuldigung, aber das ist einfach doof. Den Anfang im Tempo Viertel=190 runtergebrettert, dann übergangslose Vollbremsung auf 45 und beim Klavierthema unter 40. Das alles in einem Satz, in dem die Tempo-Relationen sehr genau kalkuliert und notiert sind. Man muss es ja nicht so stur akademisch machen wie Stadtfeld, aber man sollte sich doch wenigstens des Problems bewusst sein und eine sinnvolle Lösung finden.


    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

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