Beethoven - Die Klaviersonaten

  • Ich finde es ganz wunderbar, wie persönlich und unakademisch Levit über die Sonaten spricht - so ein großes Podcast-Projekt über Klaviermusik gab es meines Wissen überhaupt noch nie. Toll ist auch, dass er zwischendurch immer wieder Motive und Themen vorspielt und richtig eintaucht in diese Welt. Und Levit ist ohne Zweifel ein famoser Pianst. Wirklich eine Entdeckung.


    Viele Grüße

    Christian

    "Persönlich und unakademisch" trifft es, lieber Christian - sofern die Folge zur 1. Sonate, die ich gestern auf deinen Tipp hin hörte, repräsentativ für die Reihe ist. Charmant auch, wie wenig gestellt der Dialog ist, wie spontan sich da die Bälle hin zu Mozart und Rosen und wieder zurück zu Beethoven gespielt werden. Da werde ich sicherlich in nächster Zeit noch weiterhören. Vielen Dank für deinen Hinweis! :thumbup:

  • Igor Levits Podcast über die Pathétique ist besonders interessant, dort zieht er Vergleiche zur frz. Ouvertüre von Bach und zu Tchaikovskys Pathétique. Sehr beeindruckend auch sein schnelles Spiel im ersten Satz! Er geht auch auf die technischen Hürden ein, darüber hört man ja selten etwas. Da muss ich mir seine Aufnahme gleich noch einmal anhören.


    https://www.ardaudiothek.de/ig…l-die-path-tique/72171164


    Viele Grüße

    Christian

  • Hallo,

    doch, Igor Levit macht das äußerst sympathisch.

    Jetzt lade ich mir gerade die GA von Fazil Say auf meinen Laptop, die Hörbeispiele lassen einen fantastischen Klang des Instrumentes vermuten.

    Ich freue mich schon auf die Besprechungen hier!

    Schöne Feiertage

    Thomas

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  • Hier mal ein kleines Zwischenfazit zur GA von Fazil Say.

    Faszinierend.

    Music at it's best.

    Das Instrument bebt, schwingt, dröhnt, hallt, die Läufe sind schnell, manchmal in der Hitze des Spieles leicht verschwommen, emotional, unglaublich.

    Ein Beispiel bester moderner Aufnahmetechnik.

    Innehalten an der Grenze zum Abbruch, aber noch passend, zeigt, wie sich Say in das Sonaten Universum hineinfühlt.

    Say verliert nie den inneren Zusammenhang eines Satzes.

    Hier wird eine Musikliteratur gelebt, musiziert, intensiv, ohne in ein zu sehr Persönliches abzudriften.

    Es ist genau so eine Interpretation, die die Auffassung von Gould und dessen Spielweise der Sonaten entschieden entgegentritt.

    Das hat auch nichts mehr mit dem Spiel eines -" Beethovens`Gedanken lesen"- zu tun.

    Nichts akademisches ist hier zu hören, wer mitliest oder Tempi vergleicht, kann sich ein eigenes Urteil bilden, ich höre Musik und vermesse sie nicht.

    Es wird sicherlich manchen verstören, das Say`s Stimme zu hören ist, erstaunt mich hier seltsamerweise aber nicht.

    Ich habe jetzt schon eine ganze Woche Freude an dieser GA, ein Highlight in meiner Musiksammlung.

    Ich liebe Beethoven von Fazil Say.

  • Heute kam, 2 Tage vor dem angekündigten Termin, diese Box auf Umwegen bei mir an:

    61HyENjmxQL._SY550_.jpg

    Der Briefträger hatte mich wohl erst nicht angetroffen und mir eine Benachrichtigung in den Brieifkasten gesteckt. Dafür traf er mich jedoch auf meinem täglichen Trainingsspaziergang an, hielt erfreut an und drückte mir das Päckchen in die Hand. Zumindest in diesem Fall stimmte das Zitat aus dem Vogelhändler nicht: "Nur nicht gleich, nicht auf der Stell..." - sondern im Gegenteil großes Lob für den Postboten, der um 17:55 Uhr immer noch freundlich und guten Mutes war.


    Die Sonaten wurden live in knapp drei Wochen (17. 6. - 6. 7. 2005) in der Berliner Staatsoper aufgenommen, und ich habe schon mal aus dem ersten Konzert die Sonaten Nr 1 und Nr. 18 sozusagen "probegehört", und was ich da hörte, war durchaus anhörbar, Barenboim mit knapp 63 wohl immer noch auf Spitzenniveau. Allerdings konnte ich auch ohne Partitur- ich saß im Wohnzimmer vor meinem 55 Zoll-UHD-Fernseher und hörte und sah über einen erstklassigen Blu Ray-Player und einen ebenso erstklassigen AV-Receiver und Kopfhörer - in der 1. Sonate ein eher kurzes Vergnügen, denn die von Beethoven komponierten Wiederholungen konnte ich nicht vernehmen. Doch da werde ich später, wenn diese Aufnahmen dann an der Reihe sind, noch näher Stellung zu nehmen. Es wird dann die dritte Gesamtaufnahme Barenboims sein nach der ersten auf CD aus den Secchziger Jahren und die zweite aus den Achtziger Jahren, die ich schon auf Blu Ray habe.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

    Einmal editiert, zuletzt von William B.A. ()

  • Hallo,

    und immer noch Fazil Say.

    Diese GA fesselt mich seit Wochen.

    Pure Freude am Klang, dem Verhallen eines Tones nachhören, aber gleich wieder eine neue Sensation erfassen.

    Musik verzaubert, lässt einen zur Ruhe kommen, das ganze schwachsinnige Getriebe bleibt draußen und wenn man raus muss, ist alles leichter zu ertragen, da man weiß:

    Diese Musik wartet zu Hause.

    Dabei werde ich nicht zum verbitterten Misanthrop oder möchte jemand draußen abschätzig behandeln, sondern werde einfach gelassen.

    Auch brauche ich keine Erklärungsversuche, obwohl mich die Meinung anderer Leute interessiert, Beethovens Klaviersonaten entsprechen meinem jetzigen Musikideal.

    Das Leben kann so einfach und unkompliziert sein.

    Beste Grüße

    Thomas

  • Heute nun ist die neue GA Daniel Barenboims eingetroffen, die er in dreimonatiger intewsiver Tätigkeit im Pierre-Boulez-Saal der Berliner Staatsoper eingespielt hat:

    images?q=tbn%3AANd9GcQOzwQjMJZuJLhy8MSxs3qFaBmHQ03Lys0tzQ&usqp=CAU

    Allerdings vergisst die DGG zu erwähnen, dass die auf den Bonus-CDs Nr. 12 und 13 angepriesenen frühen Aufnahmen der Sonaten Nr. 8, 14, 21, 23, 29 und 32, schon über über zwei Jahren hier erschienen sind:


    Ich bin gespannt, was ich auf dieser 4. GA zu hören bekomme.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
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  • Lieber Christian,


    ich habe erst jetzt deinen Beitreag gelesen und deshalb ncoh einmal im Booklet nachgesehen, aber da habe ich nichts gefunden. Vielleich hat er die Aufnahmen ja auf seinem neuen eigenen Flügel gespielt, den ert sich vor mehreren Jahren hat bauen lassen:

    Zitat von RP.ONLINE

    Der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim hat sich für mehrere 100 000 Euro einen eigenen Flügel bauen lassen. Das Modell "Barenboim" wurde von dem belgischen Klavierbaumeister Chris Maene in Verbindung mit der Klavierbaufirma Steinway & Sons kreiert.


    Das Zitat habe ich hier gefunden: https://rp-online.de/kultur/ic…eues-klavier_aid-21826073


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
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  • Ja genau, das würde mich sehr interessiere, ob er diesen Flügel verwendet hat. Es gibt ja eine Aufnahme von ihm mit diesem neuen Instrument ("On my new piano"), die ich sehr gut in Erinnerung habe - Holger hat sie besprochen.


    Herzliche Grüße

    Christian

  • Ja genau, das würde mich sehr interessiere, ob er diesen Flügel verwendet hat. Es gibt ja eine Aufnahme von ihm mit diesem neuen Instrument ("On my new piano"), die ich sehr gut in Erinnerung habe - Holger hat sie besprochen.

    Genau, hier Christian :) :


    Das Hammerklavier als moderner Konzertflügel. Daniel Barenboims Maene-Flügel


    Das würde mich auch interessieren und eigentlich wäre das sinnvoll. Denn: Warum soll er nun noch wieder eine Aufnahme auf dem Steinway produzieren und nicht auf diesem Instrument, was ungemein spannend wäre und wirklich ein ganz neuer Aspekt. Aber wie ich gestern zu meinem Freund L. sagte (nicht im Forum), kann so eine Idee, falls er sie tatsächlich gehabt hat, einfach an der Plattenfirma gescheitert sein, wenn die nämlich einen Exklusivvertrag mit Steinway abgeschlossen hat. Das war auch mal der Grund, warum Steinway Alfred Brendel ein Konzert verbieten wollte, nur weil er vorhatte einen Fazioli zu spielen. Chris Maene muss inzwischen ein weiter entwickeltes Modell gebaut haben, erfuhr ich ebenfalls gestern.


    Hier auf dem Foto im Klassik-Akzente-Bericht ist die Frage eindeutig zu beantworten (falls das der Flügel der Aufnahme ist):


    https://www.klassikakzente.de/…m-spielt-beethoven-260677


    Man erkennt die überkreuzende und nicht parallele Besaitung. Also ist es kein Maene-Flügel! ;(


    Liebe Grüße

    Holger

  • Das Foto ist identisch mit dem Foto auf den CD-Covern.

    Hier ist noch ein Artikel in Rondo, der m. E. mehr Verwirrung stiftet als aufzuklären:

    https://www.rondomagazin.de/artikel.php?artikel_id=1747

    Wenn die Altersangaben in dem Artikel stimmen, ist er 6 Jahre alt, denn hier ist vom "72-Jährigen" die Rede, und Daniel Barenboim wir in 13 Tagen immerhin 78 Jahre alt.

    Langer Rede kurzer Sinn: entweder hat er die Sonaten auf einem Original-Steinway gespielt, oder er hat sie auf seinem Maene-Flügel gespielt, den der Klavierbauer ja immerhin in Zusammenarbeit mit Steinway gebaut hat, und man hat als Entgegenkommen das Foto eines Original-Steinway auf dem Cover abgebildet. Dann macht es auch Sinn, dass das Instrument im Booklet-Text nicht genannt worden ist.


    Liebe Grüße


    Willi:)

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  • Ich habe jetzt mal auf der Facebook-Seite der DG anlässlich der Veröffentlichung dieser Beethoven-Box die Frage gestellt, welchen Flügel Barenboim verwendet. Vielleicht bekomme ich ja eine Antwort ;-)

    Auf Spotify habe ich reingehört und ich glaube, er verwendet einen 'normalen', sehr guten Steinway.

    Holger würde es bestimmt sofort erkennen.

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  • Man sieht es, so glaube ich, deutlich, lieber Christian, an diesem Bild, dass die Saiten (in der rechten unteren Bildhälfte) überkrez verlaufen. Also hat er offensichtlich auf einem, wie du schon dagtest, seh guten Steinway gespielt:


    Liebe Grüße


    Willi:)

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  • Ja, das sehe ich, lieber Willie, aber ich verstehe nicht, warum er die Aufnahme auf einem - sehr gut intonierten - Steinway macht und nicht auf seinem Flügel, von dem er so geschwärmt hat? Bei einem Fotoshooting muss nicht unbedingt der Flügel der Aufnahme im Bild sein. So ein Shooting folgt anderen Regeln.

    Ich höre jetzt noch einmal in sein Album ON MY OWN PIANO rein, da ist ja auch Beethoven dabei, dann denke ich, dass ich beurteilen kann, welches Instrument verwendet worden ist. Aber meiner Erinnerung nach klingt Maene/Steinway anders und ich tippe auf Steinway. Und vielleicht antwortet die DG ja noch. Vielleicht kannst Du dem Booklet noch entnehmen, wer der Produzent der Aufnahme ist, dann würde ich denn mal fragen.

  • Lieber Christian, die geschäftsführende Produzentin ist Angelika Meissner, und der Produzent ist Friedemann Engelbrecht.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich höre gerade auf Amazon Music die 32 Variationen in c-moll WoO 80. Ich empfinde den Klang gegenüber einem großen Steinway heller und generell die Töne mit kürzerer Schwingungsdauer.

    Ich werde morgen mal in die Hammerklaviersonate hinein hören. Übrigens sind die Spielzeiten interessant, auch im Vergleich zu der früheren Aufnahme von 1959, die ja auch in der Box enthalten ist:

    Barenboim 2020: 13:24-3:15-20:33-13:44 --- 51:06 min.;

    Barenboim 1959: 10:40-2:42-17:39-11:05 --- 42:06 min,;

    Da ist ja doch ein gewaltiger Unterschied festzustellen von immerhin 19 Minuten und 61 Jahren. Er ist ja jetzt in den Satzzeiten in der Liga Sokolovs. Man wird sehen, ob das auch für die Ausführung zutrifft. Sokolov war 2013, als er die Hammerklaviersonate in Berlin spielte, 63 Jahre alt, Barenboim wird in 12 Tagen 78!!


    Liebe Grüße


    Willi:)

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  • Nach etwas Stöbern im Forum platziere ich die Information einfach mal hier - in der Hoffnung, dass das keine Doppelung mit einem älteren Beitrag ist, den ich eventuell übersehen habe.


    Auf youtube gibt es auf dem offiziellen EuroArtsChannel Aufnahmen der Beethoven-Sonaten mit Daniel Barenboim aus den Jahren 1983 und 1984. Es scheinen wohl alle 32 Sonaten auf diesem Weg verfügbar zu sein.


    Ich verlinke beispielhaft mal eine dieser Aufnahmen, nämlich die von op. 111, die mir ausnehmend gut gefällt:


    https://www.youtube.com/watch?v=bYe27pJ2RBI


    Barenboim gestaltet hier ganz wunderbar, mit einer faszinierenden meditativen Ruhe in der Arietta. Im Vergleich mit einigen Eindrücken aus jüngerer Zeit scheint er mir pianistisch damals erheblich sicherer gewesen zu sein (was altersbedingt nicht verwundern sollte).


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

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  • Nach etwas Stöbern im Forum platziere ich die Information einfach mal hier - in der Hoffnung, dass das keine Doppelung mit einem älteren Beitrag ist, den ich eventuell übersehen habe.

    Herzlich willkommen dem "Symbol" auch von mir! (Fragt sich nur für mich: Symbol von was und wofür? Wo ist die andere Erinnerungsscherbe? ^^ )


    Da sollte man dann aber korrigierend ergänzen, dass Barenboim die Aufnahmen von 2020 nicht auf einem Steinway gemacht hat, wie der gute William B.A. vermutet, sondern auf seinem Maene-Flügel. Auf dem Cover steht er an einem Steinway (zu erkennen an der überkreuzenden und nicht parallelen Besaitung), was sehr verwirrend ist. Christian B. hat dies beim Aufnahmestudio nachgefragt und die definitive Auskunft bekommen - hier zu lesen:


    Daniel Barenboim - Licht und Schatten eines internationalen Stars


    Seine op. 111 werde ich mir zu Gemüte führen, wenn meine Anlage wieder läuft. :)


    Schöne Grüße

    Holger

  • Herzlich willkommen dem "Symbol" auch von mir! (Fragt sich nur für mich: Symbol von was und wofür? Wo ist die andere Erinnerungsscherbe? ^^ )


    Vielen Dank, Holger! Das mit dem "Symbol" ist eine längere Geschichte... :)


    Seine op. 111 werde ich mir zu Gemüte führen, wenn meine Anlage wieder läuft.


    Ich hoffe, dass das youtube-Video Deinen Audio-Ansprüchen genügt (es ist ja zum Glück vom offiziellen Anbieter der Aufnahmen eingestellt und nicht irgendeine digitalisierte alte VHS-Kassette). Ich finde die Aufnahme wie gesagt überaus gelungen, besonders den zweiten Satz.


    LG :hello:

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  • Zu den Barenboim-Videos von 1983/1984 sei noch die Anmerkung nachgeliefert, dass die Regie von keinem geringeren als Jean-Pierre Ponnelle verantwortet worden ist und für die Kamera Xaver Schwarzenberger zuständig war. Das war also schon ein ziemlich exquisites Team, das Barenboim seinerzeit für die filmische Aufzeichnung der Sonaten zur Verfügung stand.


    LG :hello:

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  • Vielen Dank, Holger! Das mit dem "Symbol" ist eine längere Geschichte... :)



    Ich hoffe, dass das youtube-Video Deinen Audio-Ansprüchen genügt (es ist ja zum Glück vom offiziellen Anbieter der Aufnahmen eingestellt und nicht irgendeine digitalisierte alte VHS-Kassette). Ich finde die Aufnahme wie gesagt überaus gelungen, besonders den zweiten Satz.

    Das Aufnahmeteam ist wirklich exquisit, liebes Symbolon! :) Von Barenboim habe ich zwei Gesamt-Einspielungen der Sonaten - die letzte von 2020 und die vorletzte (Konzertmitschnitte) - die op. 111, die ich von ihm im Ohr habe, ist von seinem Debut bei den Salzburger Festspielen 1970, zu hören auf der folgenden sehr empfehlenswerten CD:



    Du kannst auch mal in meinen etwas "anderen" (und noch nicht abgeschlossenen) Interpretationsvergleich der Waldsteinsonate schauen. Der ist humoristisch-satirisch geschrieben und nimmt sämtliche Klischees der Beethoven-Rezeption auf die Schippe. Da gibt es einen fiktiven Dialog zwischen den sich gegenseitig immer wieder frotzelnden Schnabel und Kempff, die wegen Fehlsteuerung im langsamen Satz mit ihrem Interpretationsschiff bei Skylla und Charybdis gestrandet sind und die vorbeifahrenden Waldsteinsonatenkapitäne kritisch beäugen. Barenboim ist da auch eine Episode (Beitrag Nr. 5):


    Wie man die Waldstein-Sonate „richtig“ spielt – oder: Ein Dialog über Grundprobleme der Beethoven-Interpretation mit den Interpreten


    Der Thread beginnt hier:


    Wie man die Waldstein-Sonate „richtig“ spielt – oder: Ein Dialog über Grundprobleme der Beethoven-Interpretation mit den Interpreten


    Der letzte Beitrag ist zu Vlado Perlemuter ("Der alte Mann und das Meer") und fängt hier an:


    Wie man die Waldstein-Sonate „richtig“ spielt – oder: Ein Dialog über Grundprobleme der Beethoven-Interpretation mit den Interpreten


    :D


    Schöne Grüße

    Holger

  • Vielen Dank, lieber Holger! Ich bin heute unterwegs, werde mir aber Deine Überlegungen zur Waldsteinsonate gerne bei nächster Gelegenheit zu Gemüte führen, wahrscheinlich dann inklusive eines Streaming-gestützten Hörvergleichs. :)


    LG :hello:

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  • Generationen von Pianisten haben sich mit dem Sonatenwerk Beethovens auseinandergesetzt. Die Aufnahmen sind Legion. Die Hörgewohnheiten orientieren sich am Klang des modernen Konzertflügels.


    Beethovens Klaviersonaten auf dem historischen Fortepiano sind deshalb für manche unerträglich anzuhören. Die Entwicklung des Klavierbaus ist weit fortgeschritten, wird argumentiert. Die klanglichen Möglichkeiten werden diesen Werken gerechter als Instrumente aus Beethovens Zeit.


    (Soweit ich diesen Thread überblicke, sind nur in Beitrag 23 die Aufnahmen von Ronald Brautigam auf dem Fortepiano erwähnt. Inzwischen sind alle Sonaten herausgekommen. Es gibt sie in einer Box mit 9 CDs.)



    Wer die Interpretationen des Fortepiano-Spezialisten Tobias Koch gehört hat, wird (vielleicht) umgestimmt. Beethoven brachte die Sonaten 8 bis 18 zwischen 1797 bis 1802 zu Papier. Auf einem Album mit drei CDs hat Tobias Koch sie im Rahmen einer Konzertreihe für das Label CAvi eingespielt. Der Südwestfunk zeichnet für die Aufnahmen verantwortlich.


    Ich bin begeistert von dem, was aus den Lautsprechern erklingt. Nicht nur ich, auch die Rezensenten sind voll des Lobes.


    Ein möglicher Kaufentscheid wird durch eine Preisaktion des Werbepartners erleichtert.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Beethovens Klaviersonaten auf dem historischen Fortepiano sind deshalb für manche unerträglich anzuhören. Die Entwicklung des Klavierbaus ist weit fortgeschritten, wird argumentiert. Die klanglichen Möglichkeiten werden diesen Werken gerechter als Instrumente aus Beethovens Zeit.

    Ja, so wird bisweilen argumentiert, aber das ist doch für sich genommen genausowenig ein Argument wie die gegenteilige Behauptung, die alten Instrumente würden den Werken "gerechter", weil Beethoven die neuen noch nicht kannte. Man muss schon anhand der Partitur bzw. dessen, was man in ihr erkennt und hörbar machen will, begründen, welches Instrument dazu am besten geeignet ist (natürlich auch unter Berücksichtigung des Raumes, in dem das stattfinden soll). Z.B. lässt sich der Anfangsakkord von op. 13 auf einem alten Instrumente leichter "fp" spielen, weil die Töne schneller verklingen, das "p" in "fp" also quasi von allein kommt. Der Akkord hat dadurch einen impulsiveren, schockartigen Charakter, den man möglicherweise hier betonen will. Auf der anderen Seite wird genau dieses Verklingen zum Problem, wenn man das "cantabile" des zweiten Satzes realisieren will, denn was auch immer "gesanglich" konkret bedeutet, so dürfte die klangliche Verbindung von Einzeltönen zu Phrasen dazugehören.

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Eigentlich würde man denken, dass es genügend Gesamtaufnahmen der Sonaten gibt, aber gerade die neueren Zyklen können mich selten überzeugen. K. Scherbakov ist zu barsch, J. Biss vielleicht etwas zu harmlos, bei Korstick ist der Ton hart und klirrend, außerdem spielt er einseitig entweder schnell oder langsam... Und so begrüße ich es, dass sich ein mir unbekannter Pianist - bisher vor allem als Liedbegleiter bekannt - daran wagt, hier seine Stimme abzugeben:


     

  • Hallo zusammen,

    in einem Facebook Klassik Forum wurde diese Box mit den Beethoven Klaviersonaten , gespielt von Boris Giltburg gelobt.

    Ich kenne sie nicht, bin eigentlich niccht so der Beethoven Sonaten Freund (mehr Haydn und Mozart Piano Sonaten), und ich weiss auch nicht ob die Box hier schon mal erwähnt wurde in dem thread (meine Suchanfrage ergab nix!), daher möcht ich einfach mal darauf hinweisen:


    Ludwig van Beethoven: Klaviersonaten Nr.1-32


    Die Box (neun CDs) gibt es momentan billig bei JPC ...



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