Ende der CD?

  • Sammler werden wohl niemals aufhören, CD´s zu kaufen. Sie müssen das einfach haben.
    Ich denke nüchterner. Ich brauche kein Geld auszugeben, wenn ich das Gleiche viel billiger oder gar kostenlos haben kann. Bis zum Aufkommen des Internets und der damit verbundenen Möglichkeit, auch darüber Musik zu hören und zu sehen war ich auch Käufer, aber kein Sammler. Als Sammler braucht man ein "Sammlergen". Und solange es das gibt, werden mit CD´s Geschäfte gemacht werden.
    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • ...der Begriff "Streaming" ist mehrdeutig, technisch gesehen beschreibt er ja nur den Konsum des jeweiligen Inhaltes während der Datenübertragung. Allerdings wird im allgemeinen Sprachgebrauch zunehmend Streaming mit Streaming Anbietern wie Spotify oder Tidal gleichgesetzt...


    Wer seine gerippten CDs von Festplatte streamt ist ja weiterhin Eigentümer der CDs. Natürlich gibt es auch illegale Arten, in den Besitz von Audiofiles zu kommen, auf die will ich hier aber nicht näher eingehen. Und wer einmal in den Genuss kam, eine größere Sammlung via Tablet (und guter Software) zu handhaben, wird eher nicht zurück zum CD- Regal wollen...

    ________________________________________________________________________________________


    Gruß
    Nicolas

  • Sammler werden wohl niemals aufhören, CD´s zu kaufen. Sie müssen das einfach haben.

    Ich muss bestimmte Sachen auch haben und sammeln, aber warum auf CD, wenn es auf Festplatte viel praktischer ist?

    Als Sammler braucht man ein "Sammlergen". Und solange es das gibt, werden mit CD´s Geschäfte gemacht werden.

    Eben nicht, weil es eben Alternativen gibt!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich bin und bleibe CD-Käufer.
    Manches übertrage ich auf den Rechner in iTunes, das Meiste nicht. Zu aufwendig, zu selten genutzt. Es kommt vor, dass ich im Auto auf die Mediathek meines iPhones zurückgreife und per Bluetooth oder Kabel die Musikdaten nutze.


    Die Daten auf den CDs, genauso wie die auf Gracenote, bei Amazon etc., sind gruselig! Offensichtlich hat niemand jemals einen Standard definiert, welche Daten gespeichert werden und wo und wie diese h8nterlegt sind. Es scheint so, als wäre das für Pop und Co. gemacht. Bei Klassik ist es müßig. Dirigenten als Komponisten oder Interpreten, bei "Dirigent" steht nix; Schreibweisen, Reihenfolge etc. desaströs; ich sortiere nach Kompponist, nicht nach Albumtitel oder Sopran-Vornamen!; Coverbilder fehlen sehr oft; alte EAN/ Barcodes werden falsch zugeordnet oder sind wieder neu vergeben; Booklet? Fehlanzeige! Und wenn's vorhanden wäre, wie lesen?


    Ich habe leider nie konsequent meine CD-Pedia befüllt, ein Programm zum Katalogisieren der CDs. Eine Dauerbaustelle. :rolleyes:


    Mein Spieler ist ein CD-Player. Mit Hifi-Anlage dran. Nix PC-Daten-Streaming. Ich will an- und ausmachen.
    Bei iTunes nervt mich schon, dass es keine "Stopp-Taste" gibt, nur "Pause". Käse, völliger Käse.


    Ich brauche Hardware. Die CD-Sammlung ist schon eigentlich "zuviel". Coverflow auf dem Rechner ist unsexy und nicht meine Art zu stöbern. Ich will CDs anfassen. Booklets lesen. Und riechen. (Jaaa, ich rieche auch daran. Auch an Büchern...)


    Hätte ich, wie eigentlich geplant, den Eurojackpot geknackt, kaufte ich mir eine High-End-Anlage inklusive CD/SACD-Player für richtig viel Schotter. Vielleicht ergänzend so Streaming-Zeugs zum Spielen. Aber ich brauche es nicht.


    DER Sammler - so wie ich ihn kenne und sehe, sammelt Dinge. Keine Downloads.
    Und wehe, wehe, wenn der Rechner abkackt, die Datensicherung -wie üblich - nicht gemacht wurde...alles weg! Jaja, mit den Kaufbelegen lässt sich das sicherlich wieder herstellen, dennoch.... nix für mich.


    So oft, wie die CD bereits hätte gestorben sein sollen, werde ich sie bis zum dritten Drittel dieses Jahrhunderts (im Sinne meiner Lebenserwartung bin ich an dieser Stelle Optimist) sicherlich noch nutzen. :hello:

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Lieber Accuphan,
    dann plane weiter am Eurojackpot. Wenn Du dann Deine Superanlage gekauft hast, kannst Du mir Deine jetztige Anlage mal anbieten. Meine Ansprüche sind bescheidener. Aber mit dem Eurojackpot würde ich auch überlegen, mir eine tolle Anlage zu kaufen und ein Haus drumrum zu bauen. Aber ich muß nicht jede CD oder DVD haben. Dazu fehlt mir wie gesagt das "Sammlergen."


    Ich hatte in meinem Beitrag 181 vergessen zu erwähnen, daß ich zur besten Tonqualität am liebsten im Auto sitze. Da habe ich ein Bosesystem mit 8 Lautsprechern drin, und den Klang erreiche ich im Wohnzimmer nicht. Es ist nur doof, mit dem Auto auf irgendeinem Parkplatz (beim Fahren habe ich generell nur leichte Kost an) zu stehen und Mahler loszulassen. Die Ablenkung mindert den Genuß auch. Das kann schon ein Spatz sein, der mithören will. Das habe ich aber schon mal live erlebt, vor etlichen Jahren bei den Richard Strauss-Festspielen in der Olympiahalle in Garmisch. Die spielten genau in der Abenddämmerung die Alpensinfonie, da fing eine ganze Horde Spatzen an zu schilpen, in der Halle (!!), und von draußen klang der Abendgesang vieler Amselmänner. Irgendwie wars trotzdem toll. Dirigiert hatte übrigens Lorin Maarzel.
    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • Zitat SWR2: "Am Donnerstag endet der Zyklus der Beethoven-Symphonien in Salzburg, die selbstverständlich auch alle aufgezeichnet wurden. So werden noch weitere Musikliebhaber in den Genuss der frischen Interpretation der Beethoven-Symphonien kommen können. Die Aufnahmen sollen veröffentlicht werden, allerdings für Liebhaber des Analogen: sie werden nur als Schallplatte erscheinen, denn Teodor Currentzis ist von deren speziellen Klang begeistert."
    https://www.swr.de/swr2/musik/…=661124/tmwjv5/index.html
    Das Ende der CD naht.
    Wenn das so weiter geht, braucht man für Klassik-Neuaufnahmen einen Plattenspieler.
    Gut, dass ich meinen Dual 1219 aus dem Jahr 1970 noch nicht entsorgt habe. Der tut es noch.

    mfG
    Michael

  • Zitat SWR2: "Am Donnerstag endet der Zyklus der Beethoven-Symphonien in Salzburg, die selbstverständlich auch alle aufgezeichnet wurden. So werden noch weitere Musikliebhaber in den Genuss der frischen Interpretation der Beethoven-Symphonien kommen können. Die Aufnahmen sollen veröffentlicht werden, allerdings für Liebhaber des Analogen: sie werden nur als Schallplatte erscheinen, denn Teodor Currentzis ist von deren speziellen Klang begeistert."


    Bei aller Liebe: Was soll das denn bitte? Und Sony macht den Schwachsinn noch mit? ?(
    Dürfte damit enden, dass im Netz Digitalisierungen der LPs erscheinen und Sony nichts daran verdient.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Was mir aktuell zu diesem Thema auffällt: In den letzten Jahren konnte man während des „Black Friday“, was immer man davon halten mag, viele Schnäppchen im Bereich klassischer Musik machen. Diesmal kommen Klassik-CDs meiner Wahrnehmung nach nicht mehr vor. Das heißt, sie sind kein hervorhebenswerter Artikel mehr.

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Diesmal kommen Klassik-CDs meiner Wahrnehmung nach nicht mehr vor. Das heißt, sie sind kein hervorhebenswerter Artikel mehr.

    Das sind sie schob seit Jahren nicht

    ABER es gab immer noch genügend Fehleinkäufe und Ladenhüter, die man sann Als SONDERANGEBOT vermarkten musste


    Diesmal gibt es wahrscheinlich weniger Reste in diesem Bereich, weil die Einkäufer nicht so viel Zeit für Klassik- Fehleinkäufe hatten

    Sie mussten um Klopapier, FFP2 Masken, Desinfektionsmittel etc. etc kämpfen. DORT wird das künftige Grabbeltisch-Lager angelegt.


    Übertrieben ?

    Nach der zweiten Welle gab es hier in den sonst so "rührigen" Supermärktketten keine FFP 2 Masken mehr im Angebot, "weil man die sowieso nicht mnehr braucht"

    Dafür gab es an den Wühltischen jede Menge an "gewöhnkichen" Masken die (weitgehend) als Schutz vor Corona ungeeignet sind,,,,,


    Frage:

    Bei dieser Curentzis-Beethoven -Aufnahme, die es angeblich nur auf Vinyl gibt. handelt es sich um WELCHE !

    Der Zeitungsartiel ist nicht mehr abrufbar - die LPs ebenfalls nicht (?)


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das sind sie schob seit Jahren nicht

    ABER es gab immer noch genügend Fehleinkäufe und Ladenhüter, die man sann Als SONDERANGEBOT vermarkten musste

    Davon rede ich nicht. Sondern z.B. von einer hochpreisigen Karajan-Strauss-Gesamtaufnahme, die man früher offeriert bekommen hat. Vor ungefähr zwei Jahren. Das ist nun nicht mehr so.

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



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  • Was mir aktuell zu diesem Thema auffällt: In den letzten Jahren konnte man während des „Black Friday“, was immer man davon halten mag, viele Schnäppchen im Bereich ...

    Ist mir gestern auch aufgefallen, dass es bei am. keine besonderen Schnäppchen zu machen gab.

    Dafür hatte, unabhängig vom schwarzen Freitag, jpc letztens immer wieder mal richtig gute Aktionen.

    Er hat Jehova gesagt!

  • Und wer einmal in den Genuss kam, eine größere Sammlung via Tablet (und guter Software) zu handhaben, wird eher nicht zurück zum CD- Regal wollen...

    Ich HASSE es, meine CDs in Datfebanken suchen zu müssen. Hingegen ist das durchstübern der Regale eine geradezu erotische Lust.

    Diese Grundeinstellung hat mich schon viel Geld gekostet, denn, auch wenn ich IRGENDWANN alls in die Datenbank eingespeichert habe (nicht die Musik, sondern nur die Titel etc), so benutze ich sie kaum. Und so kommt es, daß ich im Laufe der lettzten Jahre an die 50 oder mehr Doubletten gesammelt habe - Und das - obwohl ich mit nach dem letzten Weihnachtsrätsel geschworen hatte, besser aufzupassen. Irgendwann landen die dann im Müllcontainer, den Weihnachtsrätel wird es ja in Zukunft keinem mehr geben.

    Beim CD Regal habe ich das Gefühl: "Das gehürt MIR" -Bei den Dingen auf Fetplatten oder Speicherkarten habe ich das Gefühl, es könne durch einen einzigen Fehler, oder einen Virus binnen Sekunden unwiederbringlich zerstört sein...


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hingegen ist das durchstöbern der Regale eine geradezu erotische Lust.

    Ja und nein. Wenn ich eine spezielle CD suche, von der ich weiß, dass ich sie habe und in der zweiten Reihe hinter CDs suchen muss, die sich im Bücherregal auch noch doppelthoch stapeln und auch einer halben Stunde nicht gefunden habe, hält sich das mit der Lust in Grenzen. Einfaches Stöbern zugegeben.. Da entdeckt man manchmal Schätze, von denen man nicht mehr weiß, dass man sie hat.

  • Ich war noch nie bei Alfred, erinnere mich aber, dass er vor Jahren hier mal ein Bild mit einem speziell für ihn gebauten CD-Regal gepostet hat. Damit, kann ich mir jedenfalls vorstellen, muss zumindest er nicht suchen. Und wenn er es muss, dann liegt es an dem mangelhaften Gedächtnis über das, was in jenem Regal steht.


    Soll für astewes bedeuten, dass er mit einem solchen Regal seine Sucharbeiten vereinfachen könnte. Solchem Wollen steht allerdings der oft begrenzte Raum im Weg.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

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  • Warum eigentlich nicht?

    Weil es viel Aufwand war und das Interesse eher mäßig.

    Zudem müssten die Pakete auf die Post gebracht werden, Verpackungsmatereial gekauft

    und ich verlasse die Wohnung äusserst ungern - abgesehen davon haben die Geschäfte geschlossen

    Die ersten 2 oder 3 Rätsel hat "Radagast" komplett selbst organisiert.

    Damals gab es - so ich mich richtig erinnere - noch keine Preise

    Später hat Theophilus die Soundclips (Es dürfen nur Naxos Samples verwendet werden - da hab ich eine Zusage vonn Herrn Heymann)

    Es gab auch noch eine Zusage von Hyperion von Hyperion. Bei den MAjors hab ich es gar nicht erst probiert, ich erinnere mich noch an meine erfolglosen Bemühungen bei Universal um Künstlerphotos fürs Forum (ja das war 2004 -aber ich vergesse NIE) Man hat dort wenigsens geantwortet und freundlich erklärt, wie schwierig das alles ist. OEHMS Classice hat indes nicht mal geantwortet, was bei mir eine distanzierte Einstellung zu diesem Label verursacht hat - etwas das mei mir nie vergeht

    Das Ausschneiden der Clips und das Hochladen auf den Server - das hat alles Theophilus erledigt...

    Tempi passati

    Wenn ich eine spezielle CD suche, von der ich weiß, dass ich sie habe und in der zweiten Reihe hinter CDs suchen muss,


    Ich war noch nie bei Alfred, erinnere mich aber, dass er vor Jahren hier mal ein Bild mit einem speziell für ihn gebauten CD-Regal gepostet hat. Damit, kann ich mir jedenfalls vorstellen, muss zumindest er nicht suchen. Und wenn er es muss, dann liegt es an dem mangelhaften Gedächtnis über das, was in jenem Regal steht.

    Es kommt schon vor, daß ich etwas nicht finde weil

    ca 700 CDs noch nicht einsortiert und geordnet sind - jede muß gehört und in die Datenbank eingetragen werden bevor sie auf ihren Platz gestellt wied


    Die CDS sind in 23 Gruppen geteilt (Jazz und Schlager zählen hier nicht)


    a) jegliche Art Instrumentalaufnahmen, aber auch Lieder

    b) Opern-Gesantaufnahmen

    c) historische Stimmen -Lebendige Vergangenheit etc.


    Die Gruppe a) ist die Grösste .

    Sie wird nach Geburtsjahr des Komponisten eingeordnet und nicht alphabetisch

    Haben zwei Komponisten das selbe Geburtsjahr, dann wird das Sterbejahr mit einberechnet...

    So weiß ich, in welchem Bereich ich suchen muß, wenn ich eine bestimmte Epoche hören will


    nicht perfekt - aber brauchbar


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Gegen Festplatten und irgendwelche Wolken hege ich eine begründete Abneigung: Seitdem eine Festplatte mit wichtigen beruflichen Daten nicht mehr funktioniert, habe ich Abstand von Downloads genommen.


    Am 11. März 2021 gingen die Daten eines Cloud-Anbiertes in Strassbourg buchstäblich in einer Rauchwolke verloren.


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    Meine CD-Sammlung überblicke ich, alles ist feinsäuberlich abgelegt und alphabetisch geordnet. Einzig meine Schusseligkeit steht dem Ordnungsprinzip entgegen, wenn ich eine CD in der falschen Hülle ablege.


    Als bekennender Jäger und Sammler sind mir CD lieb und teuer. Das Haptische ist mir wichtig. Das Booklet bietet Wiedererkennungswert und die Informationen kann ich in meinen Händen haltend nachlesen.


    Auch wenn das Ende der CD seit Beginn dieses Threads vor 15 Jahren heraufbeschworen wurde, bin ich guter Dinge, dass ich diese Tonträger auch in Zukunft hören werden.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ja und nein. Wenn ich eine spezielle CD suche, von der ich weiß, dass ich sie habe und in der zweiten Reihe hinter CDs suchen muss, die sich im Bücherregal auch noch doppelthoch stapeln und auch einer halben Stunde nicht gefunden habe, hält sich das mit der Lust in Grenzen. Einfaches Stöbern zugegeben.. Da entdeckt man manchmal Schätze, von denen man nicht mehr weiß, dass man sie hat.

    Ja das Stöbern macht manchmal Sinn. Einfach mal Augen zu und irgendeine CD herausfischen. Da staunt man doch schon mal, was man hat und gar nicht richtig weiß (z.B. Nischenware). Ansonsten: Ich liebe mein Archiv. Sicher finde ich auch im Regal oft ohne dort zu suchen meine Aufnahme. Aber schwierig ist es, wenn Stücke verschiedener Komponisten auf einer CD sind. Wo suche ich dann? Ein Ratespiel veranstalten oder im Archiv auf dem PC nachsehen. Im übrigen ist es auch mal interessant, im Überblick dort zu sehen, welche und wie viele Beethoven 9. habe ich z.B. und welche ist die schnellste, welche die langsamste ? Das ist schon aufschlussreich. Und zum Thema zu kommen: CDs wird es wohl noch lange geben. Sonderangebote lohnen sich offenbar nicht mehr so. Der Urwaldfluss hatte lange Zeit immer mal CD-Aktionen, die gibt es schon lange nicht mehr.

    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Die Daten eines Cloud-Anbieters können in Flammen aufgehen, das Archiv mit Masterbändern kann in Flammen aufgehen, die eigene Sammlung zu Hause (ob nun in Form von CDs oder Festplatten) kann in Flammen aufgehen. Alles schon dagewesen. Wenn man danach ginge, könnte man gleich aufgeben. :pfeif:


    Mal angenommen, der hoffentlich unwahrscheinliche Fall träte ein, die eigene Wohnung würde ein Raub der Flammen oder durch den Brand einer Nachbarwohnung schwer beschädigt (Löschwasser), dann ist der reine CD-Sammler doch wohl eher schlechter dran als derjenige, der seine Sammlung "nur" digitalisiert vorliegen hat, dafür aber weitere externe Festplatten für den Fall des Falles auch an einem anderen Ort deponiert hat (so handhabe ich das und weiß es auch von anderen).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Das haltbarste sind Keilschrifttafeln, die werden stabiler, wenn was abbrennt...

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Nun gibt es in diesem interessanten Thread schon seit einem Jahr keinen Eintrag mehr. Gleichwohl werden immer noch viele CDs über die großen Märkte im Internet verkauft. Dazu kommen die Schallplatten, darunter viele völlig überflüssige Neuauflagen von Exemplaren, die es noch zu tausenden gibt.

    Ich möchte dieser Diskussion zwei Aspekte hinzufügen, die vielleicht ein bisschen kurz gekommen sind. Goethe soll einmal gesagt haben, Sammler seien glückliche Menschen. Sicher ist, dass das Sammeln eine wunderbare und auch bildende Beschäftigung ist. Wer das, wie ich, schon etwas länger macht, der verfeinert seine Objekte der Begierde ständig und besonders im qualitativen Sinne. Ging es mir bei Büchern früher oft um das gesamte Oevre eines verehrten Autors, so interessieren mich heute nur noch bibliophile Ausgaben, die Auge, Hand und Geist gleichermaßen erfreuen.

    Mit Musikkonserven wie der CD ist es ähnlich. Das hässliche Entlein Jewel Case wurde ja bereits um Digipack und ähnliche Formate ergänzt. Es gibt dabei wunderbare Grafiken, Leseheftchen und andere Zutaten, die oft auch etwas über die Zeit, in der sie entstanden sind, aussagen. Überhaupt ist doch eine Musikaufnahme ein geronnener Augenblick. Es ist ein Moment in der Geschichte, der vollständig nur dann verstanden und genossen werden kann, wenn der ihm eigene geschichtliche Kontext nicht vollständig ausgeblendet wird.

    Das ist natürlich nicht notwendig, wenn Musik nur als Kulisse, als Hintergrundgeräusch benötigt wird. Diese Art von Musikkonsum mag der überwiegenden Mehrheit der Menschen in unserer Massengesellschaft genügen. Aber es gibt immer noch genug Leute, deren Interesse weiter gefächert ist und nach mehr Tiefe verlangt. Deshalb mache ich mir auch keine Sorgen um das Verschwinden der CD. Wie einer der vorigen hier schon treffend formulierte, selbst wenn die CD am 31. Dezember 2022 vom Markt genommen würde, so würde doch meine Lebenszeit nicht ausreichen, alles zu durchdringen, zu hören und zu katalogisieren, was uns der emsige Kulturbetrieb allein in den letzten 30 Jahren beschert hat.

  • Das ist natürlich nicht notwendig, wenn Musik nur als Kulisse, als Hintergrundgeräusch benötigt wird. Diese Art von Musikkonsum mag der überwiegenden Mehrheit der Menschen in unserer Massengesellschaft genügen. Aber es gibt immer noch genug Leute, deren Interesse weiter gefächert ist und nach mehr Tiefe verlangt. Deshalb mache ich mir auch keine Sorgen um das Verschwinden der CD.


    Ich finde es schwierig und auch falsch, Sammelleidenschaft für CDs und tieferes Interesse an Musik so einfach zu korrelieren. Ich kenne einige (allerdings jüngere) Kollegen, die ein "tiefes" Interesse an Musik haben und sogar Instrumente ernsthaft spielen und mit Streamingdiensten glücklich sind .....

  • Ich glaube auch, dass die CD weiterhin eine Zukunft hat - zu welchen Anteilen und mit welcher Tendenz wird man sehen, aber das interessiert mich nicht besonders.


    Ich persönlich kaufe immer weniger CDs, da ich Hi-Res-Medien vorziehe, aus dem Grund, dass sie für mich dem Liveerlebnis als eigentlicher Referenz am nächsten kommen. Sprich: Ich kaufe vor allem SACDs. Gibt es eine Aufnahme, die ich haben will, nicht als solche, halte ich Ausschau nach einer Blu-Ray. Ist diese nicht verfügbar, kaufe ich dann allerdings lieber einen Hi-Res-Download als eine CD.


    Es ist klar: Die SACD ist ein noch viel nischenhafteres Medium als die CD. Aber eigentlich wäre sie deren würdiger Nachfolger. Und solange Label wie Tower Records, Universal Japan, Sony, Dutton, BIS, Chandos, Esoteric und jüngst sogar DGG und Decca wieder Nachschub hochklassiger Aufnahmen produzieren, mache ich mir für das nächste Jahrzehnt keinerlei Sorgen.


    Gutes Hören

    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • die ein "tiefes" Interesse an Musik haben und sogar Instrumente ernsthaft spielen und mit Streamingdiensten glücklich sind .....

    Das wundert mich nicht.

    Personen die Musik machen, im speziellen Profis, haben es nicht so mit Tonkonserven.

    Die werden von ihnen (IMO übrigens zu Recht) als "Notizbücher " gesehen, wo die Erinnerung aufgefrischt wird, denn - seien wir mal ehrlich - auch wenn die heutige Tontechnik den früheren weit überlegen ist, so ist das Märchen vom Konzertsaal im eigenen Hein - eben nr ein Märchen. Sogar ein Klavier kann nicht naturegetreu aufgenommen werden - es bleibt immer ein Manko.

    Der Konservensammler vermeidet oft den Konzertbesuch, weil er ihm den Unterschied drastisch vor Ohren führt,. Man kann orchester so aufnahmen, daß sie eher dunkel und füllig klingen, oder durchsictig und hell. In der Wirklichkeit ist es so, daß BEIDES nebeneinader existiert. Räummlichkeit, Transparent und Klangfülle, nit kristallklaren Höhhrm, warmen , aber nicht eingedickten unteren mitten und abgrundtiefen aber nicht mulmigen oder dröhnenden Bässen - das schafft nur das Original....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Personen die Musik machen, im speziellen Profis, haben es nicht so mit Tonkonserven.

    Die werden von ihnen (IMO übrigens zu Recht) als "Notizbücher " gesehen, wo die Erinnerung aufgefrischt wird, denn - seien wir mal ehrlich - auch wenn die heutige Tontechnik den früheren weit überlegen ist, so ist das Märchen vom Konzertsaal im eigenen Hein - eben nr ein Märchen. Sogar ein Klavier kann nicht naturegetreu aufgenommen werden - es bleibt immer ein Manko.

    Es gibt schon auch sehr viele Musiker, die Musik von CD, Festplatte oder auch gestreamt hören. Aber vielleicht erleben sie noch intensiver als Nur-Hörer den Unterschied zum Konzert, und damit meine ich gar nicht in erster Linie den klanglichen Unterschied sondern den grundsätzlichen, der sich an solchen Dingen festmachen lässt wie Unwiederholbarkeit, Unmittelbarkeit, Teilhaben am Risiko, gemeinschaftliches Hören, gemeinsames Schaffen von "Atmosphäre" und so weiter. Den "Konzertsaal im eigenen Heim" kann es deshalb meines Erachtens niemals geben, selbst wenn man eine Stereoanlage im Wert eines Mehrfamilienhauses kauft.

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Es gibt schon auch sehr viele Musiker, die Musik von CD, Festplatte oder auch gestreamt hören. Aber vielleicht erleben sie noch intensiver als Nur-Hörer den Unterschied zum Konzert, und damit meine ich gar nicht in erster Linie den klanglichen Unterschied sondern den grundsätzlichen, der sich an solchen Dingen festmachen lässt wie Unwiederholbarkeit, Unmittelbarkeit, Teilhaben am Risiko, gemeinschaftliches Hören, gemeinsames Schaffen von "Atmosphäre" und so weiter. Den "Konzertsaal im eigenen Heim" kann es deshalb meines Erachtens niemals geben, selbst wenn man eine Stereoanlage im Wert eines Mehrfamilienhauses kauft.

    Umgekehrt bietet aber das Musikhören zuhause das Ausschalten des Störfaktors Mensch. Leider sind Konzertgänger in Westeuropa bekanntlich nicht so diszipliniert wie die in Japan, und es scheint immer schlimmer zu werden. Kürzlich flüsterte ein Pärchen zwei Reihen vor mir in der Tonhalle ständig während Bachs h-moll-Messe. Sibelius ohne jedes Husten und Bonbonpapierrascheln bekommt man nur zuhause.

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • So gehts mir auch, das gleiche Konzert, das ich live gehört habe, gefällt mir als Konserve oft besser und ich kann mich besser auf die Musik konzentrieren.


    Ist vielleicht ein bisschen so wie bei Pornosüchtigen, deren Sexualität dann im richtigen Leben nicht mehr so richtig funktioniert.

    Er hat Jehova gesagt!

  • der sich an solchen Dingen festmachen lässt wie Unwiederholbarkeit,

    Ds sieht man, wie verschieden die Menschen doch sind. Gerade die "unwiederholbarkeit" und das "Vergängliche" ist es, das mich stört. Ich suche das "Unsterbliche" i mmer wieder Verfügbare. Was wäre eine Geschichte, wäre sie nicht in Form eines Manuskripts oder Buches fixiert. Das gilt auch für die unzähligen Konzerte der Vergangenheit. Sie sind lediglich Schaffen - wogegen die Aufnahme Ewigkeitswert besitzt. Ist es ein positives Erlebnis, wenn man mit dem Sänger mitzittert, ob er den hohen Ton trifft ? Ich persönlich mag keine Imponderabilien, nicht, d Ich plane und kontrolliere gerne alles - Wer mir einen Besuch abstatten möchte - was ohnredies selten ist - ich bin ein introvertierter Einzelgänger - muß sich vorher anmelden.....


    Kürzlich flüsterte ein Pärchen zwei Reihen vor mir in der Tonhalle ständig während Bachs h-moll-Messe. Sibelius ohne jedes Husten und Bonbonpapierrascheln bekommt man nur zuhause.

    Interessanterweise stört mich das überhaupt nicht - es sei denn - es wurde auf einer Aufnahme fixiert.*)

    LIVE blendet mein Gehirn das alles aus. Ich saß - es muß Mitte/Ende der siebziger gewesen sein - in einem Konzert in unmittelbarer Nähe der nebeneinander sitzenden Kritiker Endler und Seebohm. Die beiden tuschelten andauernd miteinander. Ich war allenfalls amüsiert.....;)


    mfg aus Wien

    Alfred


    *)vergleichbar, daß das Ticken einer Wanduhr als "natürlich eingestuft wird, ebenso wie moderater Staßenverkehr oder Umwltgeräusche - bei Tonaufnahmen wirken sie indes störend bis verstörend....

    Seit kurzem gibt es übrigens ein Tool, welches durch einen speziellen Algorithmus solche Geräudvhe weitgehend unterdrückt - OHNE Beeinträchtigung des Frequenzgangs der Aufnahme.

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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