Gänsehautstellen

  • Ich hab gerade noch ein Weilchen bis meine Mitfahrgelegenheit Richtung Marburg mich hier aufgabelt...also dacht ich ich schreib einfach mal wahhlos ein paar meiner (momentanen) "Gänsehautstellen" auf...Stellen die ich "ohne Worte" so wunderschön finde, die mich einfach berühren, auch wenns nur einzelne Töne oder Takte sind. SOwas unterliegt (bei mir) sehr starkem Wechsel....also einfach eine (sher unvollständige natürlich) Momentaufnahme - im übrigen auf Mozart beschränkt, da gibts für mich schlicht am meisten:


    - Mozart Streichquartett D-Dur KV 499, 1. Satz "Hoffmeister", die schon öfter zitierte herrliche Stelle am Ende der Exposition (Quatuor Festetics)


    - Mozart Klavierkonzert B-Dur KV 456, 2. Satz (g-moll), die letzten paar Takte (Chrstine Schornsheim am Pianoforte, bei ihr kommt diese Stelle am besten heraus (bzw. die Orchesterbegleitung)


    - Mozart Klavierkonzert C-Dur KV 467, 1. Satz, die wundervolle Stelle an der der Satz kurz das erste Mal völlig zu Ruhe kommt an das das kleine Klavier-Solo ertönt (bei etwas weniger als 5 Minuten (Stelle) - Matthias Kirschnereit, Bamberger Symphoniker unter Frank Beermann)


    - Mozart "Figaro": Der zweite Teil von "Ah signor....signor"...die herrlich schlichte Orchester Figur und insbesondere die Tonrepetition beim Einsätzen des Sängers (Arnold Östman)


    -Mozart "Cosi fan tutte": "Soave sia il vento".....himmlisch..... (Arnold Östman)


    ....wirklich mal ganz unvollständig....im Prinzip sind solche Gänsehautstellen Kriterien für Werke die mir WIRKLICH gefallen....taucht eine auf liebe ich das Werk...sei der Rest noch so schlecht :)


    :hello:


    Peter


    PS: fast alle weiteren Klavierkonzetre von Mozart...einige Fragmentsätze, die anderen Opern, usw usw usw ;)

  • Ich habe gestern im Bartók Radio einen Liederabend von Angela Gheorghiu gehört (eine Aufnahme aus der Scala zu Mailand, 2006) mit vielen schönen Momenten. Als letzte Zugabe hat sie Laurettas Arie aus Puccinis Gianni Schicci gesungen und das war ein hinreißender Schluss. Beim Hören war diese kurze Arie für mich eine echte Gänsehautstelle – auch jetzt noch eigentlich, wenn ich sie von „innen” höre... (und obwohl ich nicht viel von Gesang und von Opern verstehe)


    Dass die Arie ein Ohrwurmstück ist, mag wohl keine Neuigkeit sein. Vielleicht gehört sie sogar zu den „abgenudelten” – dieses hübsche und lustige Wort habe ich von Ulli und von dem Lullisten gelernt (mit heiligem Schreck: ersterer hat das von den Brandenburgischen Konzerten, letzterer von dem Weihnachtsoratorium gesagt…) Im Augenblick aber, wo ich die Arie wieder gehört habe, hat sich mich echt gerührt.


    Es gab einmal einen Film (einen sehr guten sogar) nach dem Roman von E. M. Forster: Zimmer mit Ausblick. Am Anfang des Films ertönt auch diese Arie. Und im Film spielen Beethoven und Schubert auch eine wichtige Rolle: die Protagonistin spielt Klavier. Ich weiß nicht mehr, was sie da spielt, aber ich kann mich noch an den Eindruck erinnern, wie gut und wie wichtig die Musik zur Aussage und zur Wirkung des Films beigetragen hatte. Vielleicht weiß jemand von Euch auch Näheres davon…


    :hello: KP

  • Guten Morgen, Stefan,


    ja! - Wirklich wunderbar! - Das Timbre ist ergreifend schön, und überhaupt!


    Danke für den Hinweis!


    Mit "Händel'schen" Grüßen nach unserer ersten, mitreißenden Vorstellung, gestern Abend, mit nicht enden wollendem Applaus!


    Melisma :hello:

  • Es gibt in meinem Plattenschrank sehr viele Gänsehautstellen, aber eine, bei der ich eigentlich immer losheulen könnte wie ein Schloßhund ist die Schlussszene aus dem Rosenkavalier ("Hab mir's gelobt...").
    Wenn man Strauss hier immer vorwirft, er hätte nur auf Wirkung komponiert ... mei, dann hatte er's aber immerhin wirklich drauf! (Abgesehen davon, dass ich das nicht teile, aber das gehört nicht hierher).


    Ansonsten: Mahler III, VI. Satz, Brahms Requiem "Denn alles Fleisch, es ist wie Gras", Rachmaninow - Saxophonsolo aus den "Symphonischen Tänzen" - das waren nur drei, denen ich in letzter Zeit häufiger begegnet bin, es gibt aber noch viel, viel mehr...

  • Zitat

    Original von kopiroska
    Dass die Arie ein Ohrwurmstück ist, mag wohl keine Neuigkeit sein. Vielleicht gehört sie sogar zu den „abgenudelten” – dieses hübsche und lustige Wort habe ich von Ulli und von dem Lullisten gelernt (mit heiligem Schreck: ersterer hat das von den Brandenburgischen Konzerten, letzterer von dem Weihnachtsoratorium gesagt…)


    Hatte nicht Bach unter jedes seiner Werke Dona nobis pasta geschrieben?


    :D :hello:

    „Wir sind nie einer Meinung!“ - „Das seh' ich anders ...“

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  • Da ich mich gerne an Umfragen beteilige, will ich mich auch hier zu Wort melden. Jeder hat ja da seine persönlichen Vorlieben. Ich beschränke mich mal aufs Sinfonische und will 3 Werke nennen.


    Zum einen in Mendelssohns Schottischer Sinfonie der Horn-Choral im 4. Satz ab Takt 396, da bekomme ich immer Igelhaare (sehr gut bei Colin Davis mit den Dresdnern).


    Zum zweiten das letzte Fortissimo im 4. Satz von Mahlers 9. Sinfonie, da steigt mir das Wasser in die Augen (das gelingt Karajan im Live-Mitschnitt von 1982 bestens).


    Zum dritten, auch im 4. Satz, von Saint-Saens Orgelsinfonie der wuchtige Beginn mit der Orgel und das danach flimmernde pianissimo, einfach himmlisch!


    Je nach persönlicher Stimmung gibt es aber noch mehr Werke, bei denen man an bestimmten Stellen ein Gänsehaut-Feeling verspüren kann.


    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Mich ergreifen immer wieder:
    -Der Trauermarsch in der "Götterdämmerung" von Richard Wagner
    -Der Monolog des Philipp Sie hat mich nie geliebt aus "Don Carlos" von
    Verdi. Ganz besonders wenn er in deutscher Sprache gesungen wird.
    -Sei mir gegrüßt, Jungfrau Maria = Ave Maria, piena di grazia aus "Otello"l von Verdi
    - Leb' wohl auf ewig, Palast der Väter aus "Simone Boccanegra" von Verdi.


    Wahrscheinlich hat jede Oper "Gänsehaut-Stellen" sonst wäre es keine Oper. Obensetehend einige, die mir spontan einfielen.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Hallo Gänsehautstellen.


    mir fallen spontan ein:


    Aida Schlussduett mit Tebaldi und Bergonzi
    Martha "Mag der Himmel uns vergeben" mit Berger, Anders
    sowie "Letztze Rose"
    Wunderlich mit Granada und Komm holde Dame ...
    Gedda Postillon-Arie sowohl deutsch als auch französisch
    Gigli Arie aus Die Perlenfischer


    Grüße aus Burgdorf


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Eine echte Gänsehautstelle ist auch noch "Wer meines Speeres Spitze fürchtet, durchschreite das Feuer nie!" und das anschließende gewaltige Siegfried-Motiv. Wenn man das dann auch noch in der Aufnahme mit George London unter Hans Knappertsbusch hört und um das weitere Schicksal des Sängers weiß... ;( ;( ;( ;( ;( ;( ;(!

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  • ... und wenn wir schon bei Wagner sind.


    "Der Augen leuchtendes Paar" aus der Walküre.


    :hello:


    Gruss
    Holger

    "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms

  • Zitat

    Original von MosesKR1
    Das ganze Mozart Requiem erzeugt eine Gänsehaut.
    ...
    Als Tenorsolist: der erste Einsatz nach dem "Tuba mirum" mit dem "Mors Stupendit" auf das "a" ist sauschwer, weil der Solist erst nach einer ganzen langen Weile seine ersten Töne singen darf.


    Ja, 17 Takte sind schon sehr lange... Allerdings ist der Einsatz des Tenors mit "Mors stupebit" auf f, und das folgt schlüssig aus C-Dur - der Bass singt die Quinte nach unten von c auf F. Bequemer geht's eigentlich nicht. ;) Diese Tenöööre... :stumm:

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Lenskis Arie mit Wunderlich, v.a. der Schluss. ;(
    Mon coeur s'ouvre à ta voix - selbst die "alte" Callas hatte es noch drauf :faint:
    Bachs: "Ich habe genug" mit FiDi ;( ;(
    :hello: Gustav

  • Die letzte Strophe des Mahler-Lieds "Um Mitternacht", wo es heißt: "Hab' ich die Macht - In Deine Hand gegeben! Herr! Über Tod und Leben..."


    Gänsehaut? Das ist schon Fell! ;)


    Gerne mit Dieskau und Lenny, jetzt auch mit Gerhaher und Huber.

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

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  • "Die Walküre", Vorspiel zum 1. Akt sowie Hundings erster Auftritt (v. a. "Rüst uns Männern das Mahl!").


    Das ist wirklich beklemmend und man bekommt ne Gänsehaut.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Gänsehaut empfinde ich schon dort, wo es in Terz- und Sextverfettung übergeht! -
    "Das soll euer Freud' und Wonne sein", hieß es kürzlich in unserem Adventskonzert. - Drei Mal dürft ihr raten, von wem die Musik ist. :)
    Und überhaupt wenn die Trompeten ihren feierlichen Einsatz in der Barockmusik haben!


    Musikalische Adventsgüße,


    Melisma :hello:

  • Mahler, Rückert-Lieder, Ich bin der Welt abhanden gekommen
    Händel, Messias, Hallelujah
    Bach, Weihnachtsoratorium, 1. Teil, Wie soll ich dich empfangen
    Elgar, Cello-Konzert, 1. Satz


    Bei längerem Nachdenken fiele mir sicher noch mehr ein. Das ist doch der Grund, weshalb wir Klassik hören, oder? Dass man mit offenem Mund dasitzt und einem die Tränen kommen.

  • Gustav Mahler 5. Sinfonie 2. Satz Choral und 5. Satz Finale. Die Aufführenden sind egal, so schlecht können sie gar nicht sein, um diese Stellen so zu spielen, dass ich keine Gänsehaut bekomme ! Merkwürdigerweise berührt mich das Adagietto des 4. Satzes, das ja nun wirklich anrührend ist, nicht so.


    J.S. Bach: aus den Goldberg-Variationen die letzte Variation das "Quodlibet" und die anschließende Aria da capo, am liebsten auf dem Cembalo. Nach der grandiosen, sich immer weiter steigerndern Variation löst sich die Spannung auf in dieser einzelnen Stimme, der Aria, für mich immer ein Synonym der Einsamkeit aber auch der Hoffung.


    VG, Bernd

  • Meine Gänsehautstellen:


    Mahler Sinfonie Nr. 9 - Schluss des letzten Satzes, sowie die "weltfernen" Abschnitte des dritten Satzes


    Mahler Sinfonie Nr. 6 - die "Herdenglockenabschnitte" sowie der dritte Hammerschlag - so er denn gespielt wird - samt Epilog dazu.


    Bruckner Sinfonie Nr. 5 - der letzte Eintritt des Chorals im Finalsatz


    Bach Messe h-moll - der Schluss des Crucifixus sowie der Adagio-Schluss des Confiteor


    Fauré Requiem - In paradisum ... der ganze Satz ...


    Mahler Sinfonie Nr. 8 - der Beginn des Chorus mysticus "Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis ..."


    Strauss Alpensinfonie - auf dem Gipfel (Oboe solo mit mehrfach geteilten Violinen im Tremolo vibrato)


    Puccini La bohème - Der letzte Fortissimo - Einsatz des Orchesters ("Coraggio ...") - wie ein barockes Lamento ... cis-moll ...


    Wagner Tristan - Liebestod, vor allem der Schluss desselben, wo nach vier Stunden der Tristan-Akkord endlich, endlich nach den Regeln der Kunst aufgelöst wird ... diese Stelle benötigt die vier Stunden vorher, um ihre Wirkung zu entfalten.


    Beethoven - Sonate für Klavier c-moll op. 111, zweiter Satz - die Stelle, wo rechte Hand und linke Hand im Abstand von vier Oktaven (Takt 116ff.) einen unglaublichen Abgrund aufspannen.


    Berg, Wozzeck - "Du, deine Mutter ist tot" - "Hopp, hopp, hopp, ... "


    Wagner, Meistersinger - Quintett


    u. v. a. m. ...

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  • Mich überkommt jedesmal Gänsehaut, wenn in Mozarts c-moll-Messe KV 427 das Sopransolo "Et incarnatus est" erklingt, genauer gesagt schon beim einleitenden Flötensolo. :angel:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Auch immer großes Zitterpotenzial hat Siegmunds "...den Vater fand ich nicht" und das darauf folgende leise Walhall-Motiv ;(...

  • Die wundervolle Melodie der Micaela, die sie im Duett mit Jose und später im Finale des dritten Aktes benutzt. Eine herrliche, fast schlichte Stelle inmitten dieser tollen Ohrwürmer.

  • Beethoven: Missa solemnis/Credo/et incarnatus est, gerne dieselbe Textstelle in Schuberts Es-Dur Messe.
    Schubert: Streichquintett - Trio im 3. Satz
    Mendelssohn: Lobgesang Nr. 6, besonders die fast unerträgliche Zuspitzung bis zum Höhenpunkt - von da an ist der Rest relativ banal.
    Wagner: Praktisch alle "großen" Stellen, dasselbe gilt für Bruckner, bei ihm etwa Abschluss der Fünften/ Anfang der Siebten/Blechchoral und Höhepunkt im 3. Satz der Achten, ebenda Anfang des Finales - "Zusammensturz"- Erklingen sämtlicher Hauptthemen am Ende.
    Janácek: Glagolitische Messe / Credo; Jenufa/ 2. Akt/ "Jenufas Gebet"
    Bartók: Herzog Blaubarts Burg / die fünfte Tür; Der holzgeschnittene Prinz/Vorspiel (auf Wagners Fersen)
    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:
    Ich konnte leider kein tschechisches 'Tsch' eingeben.
    Noch etwas: Mussorgsky: Lieder und Tänze des Todes, besonders die beiden letzten Sätze. Vielmehr Schauergefühl als Enthusiasmus.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bubu ()

  • Da fallen mir einige ein:


    1. die herrliche Steigerung in den Geigen im Largo aus der 2. Symphonie Beethovens in der Einspielung Karajans von 1963, bei keiner der anderen 20 in meiner Sammlung empfinde ich diesen Effekt;
    2. desgleichen das pianissimo im Finale der Neunten in den Sopranen (des viel gescholtenen Wiener Singvereins) ebefalls Karajan 1963, diese Gänsehautstelle finde ich bei keiner anderen Einspielung;
    3. der Kulminationspunkt im Adagio der 7. Bruckner in der Interpretation der Wiener Philharmoniker unter Carlo Maria Giulini (gerade wegen des Beckeneinsatzes !);
    4. Der Kyrie-Einsatz des Chores in den absteigenden Streichern (an der falschen Stelle) der "Harmonie-Messe" von Haydn in der Interpretation des Westminster Choirs und der New York Philharmonic unter Leonard Bernstein;
    5. Last, but not least die ersten Takte des Finales in der 5. Beethoven bei etlichen Spitzenaufnahmen, z. B. Karajan 1963, Berstein und Wand.


    Liebe Grüße


    Willi

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Meine 3 Liebsten Gänsehaut-Stellen finde ich bei folgenden Werken


    Wagner: Lohengrin Prelude zum 1. Satz, wenn das Becken hinzukommt.
    B. Herrmann: Vertigo; Scene d' Amour . Hier bringt mich jeder Ton zum schmelzen :yes:
    Wagner: Meistersinger von Nürnberg, Ouvertüre, dann wenn die Streicher so ne Wellenbewegungen machen, wie es auch im Pilgerchor ist. Einfach klasse !


    LG
    Chrissi

  • Merkwürdigerweise vor allem Vokalmusik. Ob es auch auf die Texte ankommt? Auf die Stimmen ganz sicher. Es gibt ein Reich, wo alles rein ist, aus Strauss' Ariadne (habe die Aufnahme mit Lisa della Casa). Requiems aller Schattierungen. Vielleicht La-ra, la-ra aus dem Rigoletto, schon in Erinnerung an eine Aufführung in Covent Garden. Und tschuldigung, wenn ich mich wiederhole: Maria de Buenos Aires (die Aufnahme mit Kremer). Aber auch gewisse langsame Sätze von Bach und Schubert, die "nur" instrumental sind. Schnelle bewirken das nie, auch ausserhalb der Klassik nicht. Selten kann mir auch mal eine heitere Stellen ne Gänsehaut machen, doch da fällt mir bloss ein Beispiel weit ausserhalb der Klassik ein: Elis Reginas Lachen in den letzten Takten von Aguas de Março. Das ist ein Stück, zu dem man zweihundert fahren kann, ohne es zu merken. (Hierzulande strafbar.)

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  • Ihr Chronophagen, Ihr!


    Bin auf Youtube versumpft und dort an ein paar alte, geradezu vulgäre Lieblinge wie Saint-Saëns' Danse Macabre erinnert worden. Hu, wie da die Knochen klappern. Da klapperte man am liebsten mit. Eine Kategorie von persönlichen Gänsehautstücken hatte ich übersehen: Sehr Tanzbares, bis hin zu Tangos, sogar elektronischen. Wobei die Voraussetzung für die Gänsehaut da ist, dass man nicht stillsitzen muss. "Imagine my frustration with no invitation to dance" (Ella/Duke).


    Das mit der Gänsehaut lässt sich wohl nicht erklären. Die krieg ich sonst nur bei Berührungen im ganz wörtlichen Sinn. Aber auf sie ist der Satz gemünzt: Verweile doch, du bist so schön. Alfred entgeht was!

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  • Hier mal wieder eine Gänsehaut, eine novemberliche:


    Aus den von mir witer oben schon gepriesenen " Musikalischen Exequien" von Heinrich Schütz in der Aufnahme unter Rudolf Mauersberger




    Diesesmal ist es eine Stelle der " teutschen Begräbnismissa", in der die Solisten in kargen, strengen Worten das Leid eines Menschenlebens, seine Verstrickung in Schuld besingen und konkret das oft jämmerliche, gnadenlose Sterben der Gläubigen ( als führen sie ins Verderben) in die Ohren meißelt, singt der Knabenchor ganz schlicht dagegen an:"....aber sie sind im Frieden!"


    Da brauchts keine Worte mehr!


    Gruß


    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

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