Klassiktermine im Fernsehen

  • Erinnerung in schwarzweiß, Bildungsfernsehen wie es längst Geschichte und heutzutage undenkbar ist. In der Sendung am Sonntag, dem 24. Februar 2013, auf Bayern Alpha geht es diesmal um Richard Strauss. Beginn ist um 21.05 Uhr. Dauer eine Stunde. An den bisherigen Folgen, deren Erstsendung ich noch als halbes Kind erlebte, hatte ich stets großes Vergnügen. Manchmal fällt in deutschen Fernsehen eben doch noch mal ein kulturelles Krümelchen vom Tisch des Herren.


    Mit besten Empfehlungen grüßt Rheingold


    Die Fernsehtruhe

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Zitat

    Zitat von Rheingold: Erinnerung in schwarzweiß, Bildungsfernsehen wie es längst Geschichte und heutzutage undenkbar ist.

    Daran kann man sehen, wie sehr das Fernsehen mit seinen vielen Sendern gegenüber den damaligen wenigen Sendern abgeflacht ist, obwohl man meinen sollte, dass bei der Programmvielfalt mehr für alle abfallen sollte. Aber da zählen nur noch Quoten. Das dies auch bei den öffentlichen Sendern der Fall ist, ist indessen völlig unverständlich, da sie ihr Geld zwangsläufig auch ohne Quoten bekommen. Verständlich wäre es allenthalben bei den Sendern, die auch Werbung senden, aber nur in den Zeiten, in denen die Werbung zulässig ist. Es ist auch unsinnig, so viele Regionalprogramme zu senden, die überall empfangbar sind, aber einen großen Teil ihres Programms mit denselben Serien usw. bestreiten.



    Zitat

    Zitat von Rheingold: Manchmal fällt in deutschen Fernsehen eben doch noch mal ein kulturelles Krümelchen vom Tisch des Herren.

    Aber in der Regel nur bei Bayern alpha, denn das ist der einzige Sender, der noch eine gewisse Bildungsaufgabe wahrnimmt.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Soeben habe ich folgende Vorschau-Informationen erhalten und teile sie hier mit:


    Parsifal


    Christian Thielemann übernimmt 2013 das Salzburger Osterfestival und eröffnet es passend zum Wagner-Jubiläumsjahr am 23. März mit einer Neuinszenierung von Richard Wagners Oper "Parsifal" in der Inszenierung des deutschen Regisseurs Michael Schulz.


    Die Titelrolle in Richard Wagners Parsifal ist mit Johan Botha hochkarätig besetzt. Wolfgang Koch, einer der herausragendsten Wagner-Baritone unserer Zeit, übernimmt zwei Rollen, jene des Amfortas und jene des Klingsor. Die umjubelte Mezzosopranistin Michaela Schuster wird die Rolle der Kundry interpretieren und Milcho Borovinov den Titurel. Auch der Sächsische Staatsopernchor Dresden feiert sein Debüt bei den Osterfestspielen Salzburg in dieser Neuinszenierung, die eine Koproduktion mit der Semperoper Dresden, dem Beijing Music Festival und dem Teatro Real Madrid darstellt. Live zeitversetzt von den Salzburger Osterfestspielen 2013 am Samstag, 23. März, um 20.15 Uhr:



    "Die Zauberflöte"


    3sat überträgt den 1. und 2. Akt der „Zauberflöte“ live aus dem Festspielhaus Baden-Baden. Durch den Abend führt Katrin Bauerfeind, die in der Pause auf die wichtigsten Akteure des Abends trifft, um zu erfahren, was währenddessen hinter den Kulissen passiert. Es soll in jeder Hinsicht ein Ereignis werden, das die 2013 neu ins Leben gerufenen Osterfestspiele in Baden-Baden krönt: Mit der "Zauberflöte" zum Auftakt hat sich Baden-Baden zusammen mit den Berliner Philharmonikern und dem Dirigenten Sir Simon Rattle eine Oper vorgenommen, die weltbekannt und äußerst beliebt ist, mit der das ebenso berühmte Orchester aber durchaus künstlerisches Neuland betritt. Denn Mozart, zumal seine Opern, gehört nicht zum gängigen Repertoire der Berliner. Gerade deshalb erschien "Die Zauberflöte" genau die richtige Wahl, um eine neue Ära einzuläuten.


    Die Besetzungsliste:


    Königin der Nacht- Simone Kermes
    Sarastro - Dimitry Ivashenko
    Tamino - Pavol Breslik
    Pamina - Kate Royal
    Papageno - Michael Nagy
    Papagena - Chen Reiss
    Erste Dame - Annick Massis
    Zweite Dame - Magdalena Kozená
    Dritte Dame - Nathalie Stutzmann
    Sprecher - José van Dam
    Monostatos - James Elliott
    Erster Geharnischter - Andreas Schlager
    Zweiter Geharnischter - David Jerusalem
    Erster Priester - Benjamin Hulett
    Zweiter Priester - Jonathan Lemalu
    u. a.


    (Quelle: 3sat)

    .


    MUSIKWANDERER

  • Auf den Salzburger Parzifal bin ich gespannt. Ob nach der Bayreuther Inszenierung im deutschen Bundestag der Gral jetzt wohl im österreichischen Parlament zu suchen sein wird?? Aber vielleicht erleben wir ja aus Salzburg im Gedenken daran, dass Karajan diese Osterfestspiele ins Leben gerufen hat, endlich mal wieder eine vernünftige und werkgerechte Aufführung. Leider konnte ich zur Inszenierung selbst bisher nichts herausfinden. Wir werden sehen, ob es sich lohnt, die ganze Oper anzuschauen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • PARSIFAL: Live zeitversetzt von den Salzburger Osterfestspielen 2013 am
    Samstag, 23. März, um 20.15 Uhr:

    Zur Erinnerung und Ergänzung:
    ... im Fernsehen auf 3- SAT
    Allen Wagner- Fans viel Freude und Genuß
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Mme. Kermes als Königin der Nacht! Das ist Grund genug, sich das vorzumerken.

    Termin übrigens 1. April ab 18.15 Uhr im 3sat.

    :hello:


    hallo,


    Mme. Kermes ist ausgefallen, sie wird ersetzt durch Ana Durlovski , übertragen wird auch vom SWR:
    http://www.swr.de/unternehmen/…994446/17pand2/index.html


    ich habe den recorder programmiert weill ich im urlaub bin, leider kein HD aber immerhin SD. kann dann auch auf DVD brennen - wohl besser auf zwei um die qualität nicht allzu sehr zu verschlechtern.


    gruss


    kalli

  • Hier auch von mir ein kleiner Beitrag zum Thema Simon Rattle:


    ARD, 1. Programm, Mi, 01.05.13 | 11:00 Uhr
    Europakonzert der Berliner Philharmoniker 2013

    Übertragung aus dem Spanischen Saal der Prager Burg
    Dirigent: Sir Simon Rattle
    Sopran: Magdalena Kozena

    Zitat

    Die Prager Burg, das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt und Sitz des tschechischen Präsidenten, gilt als das weltweit größte mittelalterliche Burgareal; begonnen im 9. Jahrhundert, erwuchs die Anlage zu einem riesigen Komplex aus Kirchen, Türmen, Palästen, Repräsentations- und Wohngebäuden, der Elemente verschiedenster Epochen von der Romanik bis zur Renaissance enthält. Die Burg diente als Residenz von Kaisern und Königen, erlebte Verfall und Plünderungen und wurde immer wieder restauriert und ergänzt. Der herrliche Spanische Saal, ein Traum in weiß und gold, geht auf Kaiser Rudolf II. zurück, der ihn am Ende des 16. Jahrhunderts für seine Gemäldesammlung errichten ließ.
    Für Magdalena Kozena, die Solistin des diesjährigen Europakonzerts, ist dieser Auftritt in jeder Hinsicht ein Heimspiel; nicht nur, weil das Konzert in ihrer Heimat Tschechien stattfindet, sondern auch, weil auf dem Programm die „Biblischen Lieder" ihres Landsmanns Antonin Dvorak stehen, die sie selbstverständlich in der tschechischen Originalsprache singen wird. Dvorak befand, diese Lieder seien das Beste, was er auf diesem Gebiet geschrieben habe - „Nicht nur singen, beten muss man diese Lieder".
    Zum Konzertauftakt spielen die Berliner Philharmoniker die „Tallis-Fantasia" von Ralph Vaughan Williams; der britische Komponist hat hier eine Melodie des englischen Renaissance-Komponisten Thomas Tallis variiert und für dreifach geteiltes Streichorchester gesetzt. Mit Beethovens sechster Sinfonie, der „Pastorale", geht das Europakonzert 2013 zu Ende. Am Pult der Berliner Philharmoniker steht Chefdirigent Sir Simon Rattle.


    120 min.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • 30. Mai 2013 - ORF 2 21.05 Uhr (live aus Wien) und 3 SAT 21.45 Uhr (live zeitversetzt)
    Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker
    aus dem Schlosspark Schönbrunn


    Ein ganz besonderes Open-Air-Konzert findet an diesem Abend im barocken Ambiente des Schönbrunner Schlossparks statt: Die Wiener Philharmoniker bieten bei freiem Eintritt stimmungsvolle Musik unter der Leitung des weltberühmten Dirigenten Lorin Maazel, der seit 2012 Chefdirigent der Münchner Philharmoniker ist. Das Thema des Sommerkonzertes lautet im Jubiläumsjahr von Richard Wagners und Giuseppe Verdis 200. Geburtstag "Wagner & Verdi". Mit dem Sommernachtskonzert Schönbrunn knüpfen die Wiener Philharmoniker an die Vorjahre an, denn seit 2004 ist dieses Event sehr erfolgreich. Etwa 100.000 Besucher waren es allein letztes Jahr. Das Konzert wird weltweit in über 70 Länder ausgestrahlt - zum Teil auch live.


    Programm:


    Giuseppe Verdi: Triumphmarsch aus "Aida"
    Richard Wagner: Vorspiel zu "Die Meistersinger von Nürnberg"
    Giuseppe Verdi: "La mia letizia infondere" aus "I Lombardi"
    Giuseppe Verdi: Tänze aus "Otello"
    Richard Wagner: Vorspiel und/oder Liebestod aus "Tristan und Isolde"
    Giuseppe Verdi: Ouvertüre aus "Luisa Miller"
    Richard Wagner: Gralserzählung aus "Lohengrin"
    Giuseppe Verdi: Ouvertüre zu "La Forza del Destino"
    Richard Wagner: Vorspiel zum 3. Akt "Die Walküre" (Walkürenritt)


    Michael Schade (Tenor)
    Orchester: Wiener Philharmoniker
    Musikalische Leitung: Lorin Maazel


    Fernsehregie: Michael Beyer



    Gregor

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  • Am Samstag, 15.06.2013 um 20.15 Uhr strahlt 3sat ein Konzert vom Verbier-Festival 2012 aus. Auf dem Programm stehen


    Doppelkonzert von Johannes Brahms
    Händel-Adaptionen von Johan Halvorsen
    Fünfte Sinfonie von Peter Tschaikowski


    Als Solisten sind zu hören die Brüder Renaud (Violine) und Gautier (Violoncello) Capucon.
    Das Verbier-Festival Orchester wird geleitet von Charles Dutoit .



    Direkt anschließend um 21.45 Uhr dirigiert Jukka-Pekka Saraste in der Kölner Philharmonie das WDR Sinfonieorchester Köln mit folgendem Programm


    Zweite Kammersinfonie von Arnold Schönberg
    Violinkonzert von Erich Wolfgang Korngold
    Zweite Sinfonie von Ludwig van Beethoven


    Solistin ist die junge norwegische Geigerin Vilde Frang.


    Im Rahmen des diesjährigen Festspielsommers überträgt 3sat am Samstag, 22. Juni, um 20.15 Uhr live Die Berliner Philharmoniker in der Waldbühne 2013.


    Quelle: 3sat


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Das ZDF feiert Giuseppe Verdis 200. Geburtstag mit der AIDA aus der Arena von Verona. Die feierliche Eröffnung der Festspielsaison präsentieren Nina Eichinger und Rolando Villazón.


    Wörtlich lautet die Presseinformation des Senders:


    Die grandiose Kulisse des antiken Amphitheaters mit seiner besonderen Open-Air-Atmosphäre, die gigantische Bühne mit opulenter Dekoration und die bunte, multimediale Inszenierung der katalanischen Theatergruppe "La Fura dels Baus" versprechen ein unvergessliches Musikerlebnis. Die musikalische Leitung übernimmt der israelische Shootingstar Omer Meir Wellber.


    Die Saisoneröffnung in Verona ist in diesem Jahr zudem ein besonderes gesellschaftliches Ereignis, das Festival besteht seit 100 Jahren. Schon damals, in der Hochzeit der europäischen Ägypten-Begeisterung, stand "Aida" auf dem Spielplan, die überwältigende Inszenierung begründete den Mythos Verona. Zur doppelten Geburtstagsfeier wird internationale Prominenz aus Kultur, Society und Politik erwartet. Nina Eichinger und Rolando Villazón führen die Zuschauer durch den Abend und werfen auch einen Blick hinter die Kulissen des berühmten Festivals.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • ARTE teilt mit, dass am Mittwoch, dem 19.06.2013 "ein außergewöhnliches Klassik-Event und Open-Air-Highlight der besonderen Art" geboten wird: Sopranistin Anna Netrebko und Bariton Dmitri Hvorostovsky geben auf dem Roten Platz in Moskau ein gemeinsames Konzert vor über 10.000 Klassikfans.


    Die Presseinformation im Wortlaut:


    Mit ihrem Gesangspartner auf dem Roten Platz, Dmitri Hvorostovsky, hat Anna Netrebko schon öfters gemeinsam auf der Bühne gestanden, unter anderem bei Galakonzerten in London, Sankt Petersburg und München. Hvorostovsky zählt zu den führenden Baritonen in der Klassikwelt, er ist weltweit auf den großen Opernbühnen zu Gast und wird besonders als Verdi-Sänger und in der Rolle des Eugen Onegin in Tschaikowskys gleichnamiger Oper gefeiert. In Moskau auf dem Roten Platz stehen natürlich im Verdi-Jahr 2013 zu Beginn Höhepunkte aus seinen Opern auf dem Programm: „Macbeth“ und „Il Trovatore“. Nach der Pause singen Netrebko und Hvorostovsky neben italienischen Arien und Duetten auch die große Finalszene aus Tschaikowskys Oper „Eugen Onegin“. Die beiden Solisten werden von der Russischen Staatssymphonie unter der Leitung von Constantine Orbelian begleitet. Annette Gerlach präsentiert das Programm für ARTE.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Einen weiteren Termin für Mozart-Enthusiasten bietet ARTE am


    Freitag, 21. Juni um 20:15 Uhr: COSÌ FAN TUTTE


    aus dem Teatro Real de Madrid in der Regie von Michael Haneke.


    Der genau Wortlaut der Mitteilung des Senders:


    Mit einer originellen Kulisse (einem Palast des 18. Jahrhundert mit zeitgenössischem Interieur) und einem Kostümball, der die geschickte Einbettung der Verkleidungsszene erlaubt, verbindet Haneke zwei Rezeptionsepochen der Oper und veranschaulicht gleichsam die Zeitlosigkeit dieses Werkes rund um die allermenschlichsten Gefühle. Dass Michael Haneke vor seiner Filmkarriere am Theater tätig war, merkt man seiner Inszenierung an. Die unter großem Aufwand ausgewählten und angeleiteten Darsteller spielen natürlich und authentisch und bringen die Verletzlichkeit der Figuren von Mozart und dem Librettisten Lorenzo da Ponte ergreifend zum Ausdruck.


    Unter der Leitung von Sylvain Cambreling liefern


    Annett Fritsch (Fiordiligi),
    Paola Gardina (Dorabella),
    Juan Francisco Gatell (Ferrando)
    Andreas Wolf (Guglielmo)
    Kerstin Avemo (Despina) und
    William Schimell (Don Alfonso)


    eine besonders realistische und so faszinierende wie verstörende Darbietung.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Frau Eichinger ist ja an sich schon Strafe genug aber dann auch noch im Doppelpack mit Rolando Villazon? Da hab ich doch lieber Frau Gerlach und Frau Rett als Moderatoren Duo. Aber es ist löblich das es beim ZDF endlich mal wieder eine Oper zu sehen gibt. Cosi fan tutte werde ich mir auf jeden Fall anschauen, alleine schon wegen Annett Fritsch die ja im Ensemble der Rheinoper ist.

  • Wobei die ZDF Aida auch nur eine Mogelpackung ist. Die Sendung dauert 100 Minuten. Wird wohl eher eine Dokumentation sein. Schade ZDF Chance vertan. Man hätte doch die Dokumentation um 22 Uhr senden können und anschließend die Aida Übertragung. Aber anstelle dessen gibt es lieber mitten in der Nacht Fußball.

  • Sagitt meint:


    Ist eben Mehrheiten-Fernsehen. Kürzlich durften die Intendanten von ARD und ZDF dazu sich selbst in die Tasche lügen. Natürlich interessiert sie Quote nicht, aber sie regiert, jeden Tag und unbarmherzig. Wenn uns niemand sieht, das tut schon weh, meint Bellut. Einige zehntausend Klassikfreunde sind eben niemand!


    Sie müssen immer hinter hunderttausenden, ja Millionen Sportsfreunden zurücktreten. Zu jeder Tages-und Nachtzeit.

  • Ist eben Mehrheiten-Fernsehen.

    Sie müssen immer hinter hunderttausenden, ja Millionen Sportsfreunden zurücktreten.


    Die brutale Wahrheit. Die einzige mögliche Variante ist ein Kanal explizit für Minderheitenprogramm. Aber den traut sich fast niemand zu finanzieren.


    Ich habe einmal eine Jahresübersicht der 50 Sendungen mit der höchsten Seherzahl in der BRD gesehen. Etwa vierzig davon waren Fußball-Direktübertragungen....


    Noch Fragen? ;)


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Zitat von sagitt: Ist eben Mehrheiten-Fernsehen. Kürzlich durften die Intendanten von ARD und ZDF dazu sich selbst in die Tasche lügen. Natürlich interessiert sie Quote nicht, aber sie regiert, jeden Tag und unbarmherzig. Wenn uns niemand sieht, das tut schon weh, meint Bellut. Einige zehntausend Klassikfreunde sind eben niemand!

    Leider können sich diese Zehntausende nicht mehr wehren, weil man in Deutschland sein Fernsehen nicht mehr abmelden kann. Zahlen muss man, auch wenn man nicht fernsieht. Nur fragt sich, warum die Gelder dieser Zehntausende nicht dafür verwendet werden, auch Ihnen den entsprechenden Anteil an Sendungen zu gewähren. Auch wenn diese Herren lügen, dass sie die Quote nicht interessiert - und sie dürfte es auch eigentlich, zumindest in den werbungsfreien Zeiten, nicht - so muss man, wenn man all den Schwachsinn, den die von der gesamten Bevölkerung finanzierten öffentlichen Sender bringen (von den privaten, die von der Werbung leben, wollen wir ja nicht reden) zwar nicht einschaltet, aber doch in den Programmzeitschriften sieht, feststellen, dass tatsächlich nur nach ihr verfahren wird. Ich kenne viele, die Sendungen mit klassischer Musik und Opern - wenn es nicht gerade diese verunstalteten Inszenierungen sind, die leider fast nur noch übertragen werden - gerne sehen würden. Also die Aussage eines Herrn Bellut "niemand" zeugt von mangelnder Information, irriger Einbildung und ist geradezu infam. Und ich frage mich, warum das alles ging, als es nur einen, später zwei Fernsehsender in Deutschland gab und heute, da es eine ganze Menge an öffentlich finanzierten Rundfunkanstalten, nicht mehr. Das Beste wäre ein Fernsehen, dessen Gebühren nach Anzahl der gesehenen Sendungen abgerechnet würden.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Das ZDF feiert Giuseppe Verdis 200. Geburtstag mit der AIDA aus der Arena von Verona.


    Hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack:

    Hier ist die Skizze des Bühnenbilds von Aida, von La Fura dels Baus ausgerichtet.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Leider können sich diese Zehntausende nicht mehr wehren, weil man in Deutschland sein Fernsehen nicht mehr abmelden kann. Zahlen muss man, auch wenn man nicht fernsieht. Nur fragt sich, warum die Gelder dieser Zehntausende nicht dafür verwendet werden, auch Ihnen den entsprechenden Anteil an Sendungen zu gewähren. [...]


    Vielleicht, weil das Geld dieser Zehntausenden vermutlich nicht einmal dafür reicht, die vielen (hochklassigen) Rundfunkorchester zu finanzieren ... Nicht, dass ich das Fernsehprogramm besser reden wollen würde, als es ist; aber eben auch besagte Rundfunkorchester, sowie die öffentlich rechtlichen Radiosender mit klassischen Schwerpunkt (Ja, ich weiss! Auch nicht immer "das Gelbe vom Ei".) werden durch die Gebühren (jetzt Beitrag) finanziert. Und das vermutlich zum allergrößten Teil durch Beiträge von Bevölkerungsgruppen, die nie in ihrem Leben ein Konzert eines Rundfunkorchesters besuchen werden. - Und so hat auch, wie fast alles im Leben, seine mindestens zwei Seiten :hello:

  • Zitat

    Zitat von Harald Kral: Hier ist die Skizze des Bühnenbilds von Aida, von La Fura dels Baus ausgerichtet.

    Na ja, dann erwartet uns ja wieder ein großer Maschinen- und Akrobatenzirkus. Schade um Aida und deren schöne Musik!!

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Das befürchte ich allerdings auch. In diesem Zusammenhang kann ich gar nicht genug dem zdf theaterkanal hinterhertrauern, der kurze Zeit ein wahres Feuerwerk an herrlichen, alten Inszenierungen brachte, während nach der Umgestaltung dieses Kanals alles aus dem Programm gekippt wurde, was mit klassischen Opernaufnahmen zu tun hatte - Oper kommt generell mittlerweile nur noch äußerst selten, und wie auch bei 3sat und arte meist in haarsträubenden Aufzeichnungen, so dass einem oft nur der Griff zur DVD bleibt.
    Dabei denke ich, dass es durchaus einen Markt gäbe für einen TV - Kanal, der sich auf die Bergung alter Aufzeichnungen aus den Archiven spezialisieren würde - nur leider ist dies im deutschen Fernsehen bisher nicht abzusehen.
    Auch solche gehobenen Unterhaltungssendungen wie "Erkennen Sie die Melodie" - heute leider wohl undenkbar. Auch diese Sendung hatte der zdf theaterkanal im Programm - bis man ihn zu dem desolaten Sender gemacht hat, der er heute leider ist.

  • Das befürchte ich allerdings auch. In diesem Zusammenhang kann ich gar nicht genug dem zdf theaterkanal hinterhertrauern, der kurze Zeit ein wahres Feuerwerk an herrlichen, alten Inszenierungen brachte, während nach der Umgestaltung dieses Kanals alles aus dem Programm gekippt wurde, was mit klassischen Opernaufnahmen zu tun hatte - Oper kommt generell mittlerweile nur noch äußerst selten, und wie auch bei 3sat und arte meist in haarsträubenden Aufzeichnungen, so dass einem oft nur der Griff zur DVD bleibt.
    Dabei denke ich, dass es durchaus einen Markt gäbe für einen TV - Kanal, der sich auf die Bergung alter Aufzeichnungen aus den Archiven spezialisieren würde - nur leider ist dies im deutschen Fernsehen bisher nicht abzusehen.
    Auch solche gehobenen Unterhaltungssendungen wie "Erkennen Sie die Melodie" - heute leider wohl undenkbar. Auch diese Sendung hatte der zdf theaterkanal im Programm - bis man ihn zu dem desolaten Sender gemacht hat, der er heute leider ist.

    Eine Sendung wie "Erkennen Sie die Melodie" wäre in ihrer ursprünglichen Form heute auch nicht mehr denkbar - eine Oper an den Bühnenbildern zu erkennen ist ja bei den heutigen Inszenierungen unmöglich. Schau mal bei Facebook unter "Against modern opera productions" - da heißt es "Guess the opera". Erfolg ist nur dem beschieden, der die jeweilige Inszenierung irgendwoher kennt.

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Zum Glück gibt es jetzt den Österreichischen Kulturkanal ORF 3. Jede Woche ein bis zwei Opern (meistens in traditionellen Inszenierungen), Konzerte, Klassiker des Kabaretts, Literatursendungen, Natur- bzw. Tierdokumentationen, geschichtliche Dokumentationen und und und.
    Mit diesem Sender kommt der kulturinteressierte Zuschauer wirklich auf seine Kosten.


    Gregor

  • Lieber Gregor,


    ja, die Österreicher sind zu beneiden mit ihrem Kulturkanal ORF 3. Leider scheint der in Deutschland nur in einigen Regionen über Kabel zu empfangen zu sein. Die Umwandlung des ZDF-Theaterkanals in ZDF-Kultur (von Kultur keine Spur!) haben schon viele unter uns bedauert. Das Niveau der Medien in Deutschland sinkt immer mehr.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Schau mal bei Facebook unter "Against modern opera productions" - da heißt es "Guess the opera". Erfolg ist nur dem beschieden, der die jeweilige Inszenierung irgendwoher kennt.

    Liebe Mme. Cortese,


    danke für den Tipp, der Anregung gehe ich gerne nach.



    Lieber Gregor,


    da kann man in der Tat nur neidisch werden, leider gibt es wohl keine Möglichkeit, diesen hochverdienstvollen Sender außerhalb Österreichs zu empfangen.

  • Also die Aussage eines Herrn Bellut "niemand" zeugt von mangelnder Information, irriger Einbildung und ist geradezu infam.

    Na, jetzt bleib einmal am Boden. Der Mann weiß sicher, wovon er redet. Man braucht ja nur einmal nachrechnen. Wo wird wohl seine Wahrnehmungsschwelle liegen? Ich schätze etwa bei drei Prozent. Aber selbst wenn sie nur 1% wäre, ergäbe das eine stattliche sechsstellige Zahl. Mit einigen Zigtausend Interessenten befasst er sich nicht - kann er sich gar nicht befassen.



    Und ich frage mich, warum das alles ging, als es nur einen, später zwei Fernsehsender in Deutschland gab und heute, da es eine ganze Menge an öffentlich finanzierten Rundfunkanstalten, nicht mehr.

    Weil es eben NICHT 175 andere Programme gab, auf die die Seher ausweichen konnten.



    Na ja, dann erwartet uns ja wieder ein großer Maschinen- und Akrobatenzirkus. Schade um Aida und deren schöne Musik!!

    Diese Vorverurteilungen sind ja so was von erfrischend. Es ist ja offensichtlich schon völlig out, sich anhand von Erlebtem eine Meinung zu bilden. Ist ja viel einfacher, wenn man schon vorher weiß, dass es einem nicht gefallen wird. ;)



    Das befürchte ich allerdings auch. In diesem Zusammenhang kann ich gar nicht genug dem zdf theaterkanal hinterhertrauern, der kurze Zeit ein wahres Feuerwerk an herrlichen, alten Inszenierungen brachte, während nach der Umgestaltung dieses Kanals alles aus dem Programm gekippt wurde, was mit klassischen Opernaufnahmen zu tun hatte -

    Und warum wurde das eingestellt? Weil es soo viele Seher hatte?


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Und warum wurde das eingestellt? Weil es soo viele Seher hatte?

    Lieber Theophilus,


    sicherlich nicht, was aber nichts daran ändert, dass ich diesem Kanal nachtrauere...auch wenn ich weiß, dass ich einer Minderheit angehör(t)e.


    Nichtsdestotrotz glaube ich, dass man mit anderen Vorzeichen prinzipiell schon ein größeres Publikum erreichen könnte. Der damalige Theaterkanal hatte sicher auch seine Schwächen, die relativ wenigen Sendungen wurden immer wieder in endlosen Wiederholungen gezeigt, und auch entsprechende Magazine, Erklärungen und Dokumentationen hätte man m. E. mehr ins Programm nehmen bzw. besser gestalten können.
    Zudem wäre es sicherlich auch möglich, die heutigen Opernstars in die Sendungen einzubinden, z.B. indem sie ihre Lieblingsaufnahmen und - Inszenierungen vorstellen etc., ich denke, man hätte schon einiges anders, flotter, lebendiger machen und erneuern können, ohne das Kind mit dem Bade auszuschütten und das daraus zu machen, was es heute ist.
    Massentauglich und quotenträchtig ist ja schön und gut - aber es gibt doch auch noch einen öffentlich - rechtlichen Kulturauftrag, und der sollte sich nicht darauf beschränken, ab und an von den großen Festivals kritiklos die neuesten Regietheater - Launen zu übertragen.


    A propos, weiß denn jemand, ob der jetzige theaterkanal soviel erfolgreicher ist und bessere Quoten hat als früher?

  • A propos, weiß denn jemand, ob der jetzige theaterkanal soviel erfolgreicher ist und bessere Quoten hat als früher?


    Wissen nicht, aber vermuten würde ich: nein. Denn der sog. "ZDF Kulturkanal" wird ja demnächst ganz eingestellt, nach grad mal zwei Jahren. Den Theaterkanal gab es zumindest ein gutes Jahrzehnt lange.


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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