Klassiktermine im Fernsehen

  • Nimmt sich heute jemand den Vogelhändler aus Mörbisch von ORF 3 auf und kann den Link hier reinkopieren ? ORF 3 kann ich in Deutschland selbst über die proxyfree Seite nicht mehr empfangen.

  • Auf ARD alpha läuft gerade die Aufzeichnung von Chowantschina aus der Bayerischen Staatsoper. Ich glaube, Mussorgsky würde sein Werk nicht wiedererkennen.


    Leider kann ich es mir nicht ansehen, da ich Besuch habe, der sich dafür überhaupt nicht interessiert.



    Liebe Grüße


    Portator

  • Nimmt sich heute jemand den Vogelhändler aus Mörbisch von ORF 3 auf und kann den Link hier reinkopieren ? ORF 3 kann ich in Deutschland selbst über die proxyfree Seite nicht mehr empfangen.


    Ich bitte um Nachsicht für diese Sottise. Erich Kleiber wurde nach seinen Lieblingsopern gefragt. Er nannte drei, die alle mit F anfingen: Freischütz, Figaros Hochzeit, Fogelhändler.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)


  • Was für ein schönes Plakat aus Mörbisch!

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Auf ARD alpha läuft gerade die Aufzeichnung von Chowantschina aus der Bayerischen Staatsoper. Ich glaube, Mussorgsky würde sein Werk nicht wiedererkennen.

    Ich finde es eine Schande, was man in München aus dieser herrlichen Oper gemacht hat. Schon das wunderbare Vorspiel (es soll einen Tagesanfang mit aufgehender Sonne über Moskau darstellen) wurde völlig mißbraucht. Was sollte diese Videoprojektion in 4 Ebenen sein? Was hat das mit Mussorgski zu tun, daß man anschließend Dutzende Müllsäcke von der Straße räumte? Ich habe nach 25 min ausgemacht und werde mir mal eine richtige Chowamtschina aus dem Bolschoi oder der Wiener Staatsoper auf YT ansehen.


    Das war nichts für mich, gestern auf Alpha.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Wenn ich nichts übersehen habe, hat sich kein Tamino und keine Pamina über den "Titus" aus Salzburg hier ausgelassen. Am Samstag ist eine Aufzeichnung aus der Felsenreitschule auf 3sat gezeigt worden und ich habe sie mir tatsächlich angetan - trotz eines Regisseurs mit dem Namen Peter Sellars (der mich immer, ich weiß nicht warum, ein wenig an Nigel Kennedy erinnert ;) ).


    Sämtlichen Auswüchsen des RT abhold habe ich trotzdem bis zum Ende durchgehalten und kann seitdem von dieser Produktion nicht abschalten - geistig meine ich. Die "Inszenierungskunst" von Sellars lasse ich mal wegen ihrer für mich dubiosen Schwachheiten außen vor, aber der musikalische Teil, Interessierte wissen es, lag in den Händen von Currentzis, der mit Chor und Orchester aus Perm in Salzburg gastierte. Was die dort vor der Kulisse der Felsenreitschule boten, kann ich nur mit "Himmelhochjauchzend" beschreiben. Das war erste Sahne! Selbst die eigenwilligen Temporückungen, die oft zunächst willkürlich wirkenden Pausen in Arien und Ensembles (die natürlich nicht in der Partitur stehen!), die aber in Wirklichkeit das Drama auf der Bühne hervorkitzelten, kamen dem Werk zugute. Das unsägliche Metastasio-Drama, das Caterino Mazzola (lt. Mozart) zu einer wirklichen Opera geformt hat, wurde in Currentzis musikalischer Ausformung nachvollziehbar. Allerdings war ich entsetzt über die Einschübe aus der c-Moll-Messe, der Maurerischen Trauermusik und aus Adagio und Fuge.


    Fast hätte ich auf einen Termin vergessen - ich muss später auf dieses Thema zurückkommen...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Lieber Musikwanderer,


    ich hatte schon Auszüge aus dieser Inszenierung, die die Handlung des Titus wieder einmal völlig verdrehte, gesehen, als sie von ORF 2 E Anfang August übertragen wurde. Dass er Teile aus anderen Werken von Mozart verwendete, gehörte mit zu der Verdrehung. Es war also nicht der Titus von Mozart, als der er deklariert war, sondern eine von Sellars erfundene, der Oper nur in Teilen ähnelnde Handlung. Auch das Bühnenbild war in meinen Augen völlig nichtssagend.
    Da sie musikalisch recht eindrucksvoll war, habe ich sie mir, als sie am Samstag übertragen wurde, über die Stereoanlage angehört, ohne das Bild, das mir alles verdorben hätte, einzuschalten. Die nicht zum eigentlichen Werk gehörenden Einschübe störte mich zwar auch, aber sie waren gut gesungen.
    Ich schalte übrigens den Fernsehton, auch wenn ich mir eine Oper ansehe, ab und höre die Musik aus der Stereoanlage. Wenn es sich lohnt - aber das ist nur noch selten der Fall - schließe ich auch den Beamer an. Den benutze ich weitgehend dann, wenn ich Dokumentationen oder Opern von DVD sehe.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Wenn ich nun noch einmal auf den "Titus" zurückkomme, dann mit der Ergänzung, dass mir die Solisten in ihrer sängerischen wie auch in der darstellerischen Leistung gefallen haben - Sesto, Vitellia und Servilia waren hervorragend, ebenso Publio, aber zum Sänger des Tito fällt mir nur der Spruch "Da schweigt des Sängers Höflichkeit" ein.


    Und die Regie des ganzen Dramas, einschließlich des bei Mozart/Mazzolas nicht vorgesehenen Todes von Titus - Schwamm drüber! Auch, dass der Regisseur die Sänger-Darsteller sich auf dem Boden wälzen ließ oder sie bis zur Atemlosigkeit über die Bühne hetzte - Schwamm drüber! Und natürlich durfte bei Sellars auch der Soldat mit der MP nicht fehlen - Schwamm drüber! Und die kleine Requisitenschau? Ab in die Tonne!


    Wenn ich schrieb, dass ich von dieser Aufführung nicht abschalten kann, dann muss es wohl so sein, dass mir alle die Eigenwilligkeiten Currentzis doch unter die Haut gingen. Die musikalische Seite dieses "Tito" war einmalig. Und so ist mein Fazit trotz alledem: Ich war gefesselt, würde mir die Oper nochmals ansehen (aber grundsätzlich keine DVD kaufen wollen, nicht noch mehr Medien im Schrank - nein!) oder auch auf CD - wenn es sie mal geben sollte, anhören!


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

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  • Das hatte ich sehr wohl gelesen, lieber Caruso. Da ich mich im Form aber nicht mehr über aktuelle Opernaufführungen äußern will, sollte es diese Verlinkung sein.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Das hatte ich sehr wohl gelesen, lieber Caruso. Da ich mich im Form aber nicht mehr über aktuelle Opernaufführungen äußern will, sollte es diese Verlinkung sein.


    Lieber Rheingold!


    Zu Inszenierungen äußere ich mich auch grundsätzlich nicht mehr in diesem Forum. Aber zum Umgang des Herrn Currentzis mit der Partitur wollte ich doch etwas sagen. Sehr bewusst habe ich dafür nicht den Thread "Gestern in der Oper" gewählt.
    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ich hatte auch eingeschaltet, aber ich kriegte Musik, Inszenierung, Text und Bühne überhaupt nicht auf die Reihe. Da habe ich mir die alte Salzburger Aufführung des Totenhauses unter Abbado angesehen. So wurde es noch ein gehaltreicher Abend.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)