SAINT-SAENS Camille - Die Kammermusik

  • Sagitt meint:


    Das hat der Komponist schon richtig eingeschätzt. Hinter Karnaval der Tiere verblassen seine anderen Werke, vor allem seine Kammermusik.
    Aber es ist schade. Saint Saens hat sehr anhörbare Kammermusik geschrieben. Auf zwei Werke will ich zu Beginn hinweisen.
    Von zwei Klaviertrios das erste op. 18. Ein " Jugendwerk- mit 28" ( darf man bei einem Komponisten schreiben, der ein hohes Alter erreichte ( 1835 bis 1921). Das Klaviertrio ist sehr farbig,voller Melodien. Die von mir hoch geschätzte des Nash-Ensembles bringt dieses Werk zum Leuchten. Eine gewisse Zeit lang wurden bei Virgin mit den beiden ensembles Nash und Domus verschiedene Werke der Kammermusik produziert- alles Spitzenaufnahmen.
    Das zweite Werk, weil auf dieser CD enthalten, ist ein Septett in Es-Dur op. 65. Es war ein Werk für die Pariser Kammermusikvereinigung La Trompette. Also gehört eine Trompete dazu. Es beginnt sehr festlich.
    Die Kombination ist ungewöhnlich.Der Pianist hat ordentlich zu tun.
    Man kann es wegen seines etwas plakativen Charakters für minderwertig halten,aber es gehört sicher zu den Werken, die genau deswegen damals sehr geschätzt wurden. Wenn man bedenkt, was 1881 sonst so komponiert wurde,ist es nicht gerade modernistisch.
    Aber zum Kennenlernen finde ich es interssant und wenn man hört, was Nash mit diesem Werk machen, wird es auch Freunde finden.
    Was wäre von der Kammermusik sonst zu empfehlen ?

  • Hallo sagitt,


    ich kenne bis dato auch nur die Klaviertrios, bin aber z.B. auch an seinen Streichquartetten sehr interessiert.
    Da ich in meinen "Unverzichtbaren" schon etwas dazu geschrieben hatte, kopiere ich das jetzt noch einmal hierhin.



    C. Saint-Saëns: Klaviertrios Nr. 1 & 2 opp. 18 & 92
    Trio Wanderer
    harmonia mundi france



    Wenn man Klaviertrios mag, sollte man an den beiden Werken dieses Genres von Camille Saint-Saëns nicht vorbeigehen.
    In einer Zeit, wo Klaviertrios oder Kammermusik allgemein als zu deutsch galten, zauberte Saint-Saëns ein Trio par excellence hin. Das F-Dur-Trio sprüht nur so vor Witz und Humor. Das spätere Trio e-Moll ist ein wenig ernster, da hatte sich aber die Kammermusik auch schon in Frankreich durchgesetzt.
    Ich denke, das Trio Wanderer hat diese beiden hörenswerten Klaviertrios optimal eingespielt. Diese Aufnahme macht Spaß.



    Gruß, Peter.

  • Hallo!


    Wußt ichs doch, es gibt schon diesen thread zu der Violinsonate op. 75.


    Ich besitze (noch) keine Aufnahme von Saint-Saens-Kammermusik.
    Dabei ist mir das Klaviertrio e-moll beim Radiohören sehr positiv aufgefallen.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • hallo, peter, du sprichst mir aus der seele. die trios sind sehr schön, auch wunderbar vom wanderer trio eingespielt (das ich übrigens sehr schätze, besonders die alten aufnahmen; nach der neuen besetzung haben sie allerdings etwas nachgelassen ;( ) .
    die kammermusik von saint saens hält aber noch viele schöne momente bereit. nur zu empfehlen, wenn man nicht 'nur' erstklassiges sucht


    sehr schön übrigens auch die klaviertrios von lalo!


    :hello:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Hallo,


    Gerade heute habe ich folgende CD gekauft:

    Darauf meine bereits empfohlenen zwei Streichquartette e-moll und G-Dur, die für mich zu den schönsten Streichquartetten überhaupt gehören.


    Außerdem meine Empfehlung für die 2 Klaviertrios: Die Aufnehme mit dem Münchener Klaviertrio. Ich hoffe, die ist mittlerweile nicht vergriffen.


    Viele Grüße,
    Daniel :hello:

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Hallo ihr, ich bin ja echt froh, dass es diesen Thread gibt!
    Ich möchte mal auf die drei letzen Werke Saint-Saëns' hinweisen: die dreisätzigen Sonaten für Klavier und Klarinette (op. 166), für Klavier und Klarinette (op. 167) und für Klavier und Fagott (op. 168 ). Eine vierte Sonate für Englischhorn und Klavier sollte folgen. saint-Saëns selbst sagte vor seinem Tod: "Ich verwende meine letzte Kraft darauf, das Repertoire der sonst so vernachlässigten Instrumente zu erweitern."


    Die Sonaten sind von äußerster Klarheit, Präzision und Konzentration. Man kann sagen, dass keine Note zuviel auf dem Papier steht. Das jeweilige Holzblasinstrument wird mit all seinen Möglichkeiten gezeigt, während das Klavier wirklich nur eine begleitende Funktion hat und nicht irgendwie mit dem Holzbläser gleichgestellt ist.
    Ich kann euch diese Werke wirklich nur empfehlen: Die Sonate für Oboe ist wirklich ein Schmuckstück, die für Fagott habe ich selbst schon begleiten dürfen und fand sie einfach nur schön und zur Klarinettensonate möchte ich noch ein Zitat von Michael Stegemann bringen (er hat sich intenisv mit Saint-Saëns beschäftigt):


    "das Adagio der Klarinettensonate - eine dunkle es-Moll-Sarabande im 3/2-Takt - ist eines der ergreifendsten Stücke, die Saint-Saëns je geschrieben hat: ein Schwanengesang, wie er schöner und inniger nicht denkbar ist."


    Eine CD - die muss ich mir erstmal selbst kaufen, da ich nur die Oboensonate auf CD hab, von der Klarinettensonate den 2. Satz und von der Fagottsonate die Noten (hab aber trotzdem alle schon mal gehört :D ) - gibt's aber, naja, wo auch sonst, bei jpc für 10, 49.




    Oboensonate op. 166;Fagottsonate op. 168;Klarinettensonate
    op. 167;Romanze für Horn & Klavier op. 36;
    Cavatine für Tenorposaune op. 114
    +Gounod: Petite Symphonie für 9 Bläser
    +Indy: Danses für 7 Bläser
    Octuor Maurice Bourgue

    "Orgel spielen heißt, einem mit dem Schauen der Ewigkeit erfüllten Willen offenbaren!"
    Charles-Marie Widor

  • Hallo!


    Ich möchte nochmal auf die Klaviertrios zu sprechen kommen, die ich inzwischen in dieser Aufnahme besitze:



    Während ich das frühe F-dur-Klaviertrio für kein bedeutendes Werk der Gattung halte, gefällt mir das Trio e-moll op. 92 aus dem Jahre 1892 um so mehr.


    Der erste Satz (Allegro non troppo) ist der dominierende Satz des Werks und beginnt mit einem wunderbaren düster-schweren Thema im Cello zu unruhiger Klavierbegleitung: Das klingt vielversprechend, und so gehts auch weiter. Nachdem das 2. Thema bewegter und heiterer ist, kommt es in der Durchführung zu großer Dramatik.
    Das folgende Allegretto ist ein etwas exotisch angehauchtes Scherzo und bringt etwas Ruhe, die von den virtuosen Trios unterbrochen wird.
    Der dritte und vierte Satz sind recht kurz, allerdings ist das Andante con moto (As-dur) ein sehr schöner, empfindsamer Satz, in den die drei Instrumente sehr individuell färben, während das Grazioso (G-dur) eher einen intermezzohaften Charakter hat und IMO auch ebensogut hätte weggelassen werden können.
    Im Finale wirds dann nochmal dramatisch bis brillant, wobei Saint-Saens hier auch stark kontrapunktische Passagen eingebaut hat.


    Stilistisch steht das Trio IMO nahe denen von Brahms, von der Bedeutung her würde ich es vergleichsweise (zu anderen romantischen Klaviertrios) hoch einschätzen. Allerdings sehen das andere sicherer anders, z.B. der Reclam Kammermusikführer, der sich über das Werk ausschweigt.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Ich möchte hier noch auf zwei CDs hinweisen die mir Kammermusikwerke von Saint-Saens näher gebracht haben:



    Die Klarinettensonate Es-Dur, op.167 wurde ja bereits von momo erwähnt.
    Sie ist für mich der Höhepunkt der wundervollen CD mit P.Meyer und E. Les Sage! Seine makelose Technik und sein traumhaft weicher Ton(ansatz) sind ideal für die klassizistische Klarheit und die Sensibilität dieser Sonate!
    Technische Grenzen scheint er nicht zu kenne, sein Musikalität ist (wie auch die seines Begleiters) außergewöhnlich.
    Auch alle anderen Stücke dieser CD lohnen sehr! (rec. 1991)


    Eine schöne Möglichkeit die Violoncello-Sonate Nr.1 c-moll, op.32 kennenzulernen ist die Einspielung mit N.Gutman und S.Richter (rec.1992, live)

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

  • Zitat

    Original von Klingsor


    sehr schön übrigens auch die klaviertrios von lalo!


    Wie recht Du doch hast. :yes:



    Folgende CDs mit Kammermusikwerken von Saint-Saëns kann ich empfehlen:





    Davidoff

    Verachtet mir die Meister nicht

  • Kennt jemand von euch die zweite Cello-Sonate von Saint-Saens Op. 123?


    Ich habe da folgende Aufnahme:



    Ein wirklich wunderbares Stück, welches jedoch vor allem an den/die Pianisten/in höchste Ansprüche stellt. Besonders im Scherzo con variazioni wird wieder einmal deutlich, welch unglaublich großartiger Virtuose Saint-saens auf dem Klavier gewesen sein muss. Sehr schön auch der dritte Satz, eine wunderbare Romanze mit einem sehr sanften und schweremütigen Thema und dann folgt ein feuriges Finale.
    Diese Sonate ist unmittelbar nach dem zweiten Cellokonzert entstanden und hat (nachdem dessen Uraufführung ein Reinfall war) kaum die Beachtung erlangt, die es verdient hätte.
    Ein großartiges Werk, das ich jedem Cellisten nur empfehlen kann...


    Gruß
    Renua

    Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann...
    Das Gegenteil ist schon schwieriger. (K. Tucholsky)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Hallo,


    die zweite Cello-Sonate kenne ich nicht, lediglich die erste. Diese habe ich der Einspielung mit Mischa Maisky und Daria Hovora:



    Diese Sonate gehört sicherlich zu den eher emotionalsten und "wildesten =)" Kammermusikkompositionen des Komponisten, was durch die beiden Interpreten fast noch verstärkt wird. Inhaltlich ist das Stück allerdings nach meiner Empfindung ähnlich zahm wie viele andere seiner Werke.


    Unterstreichen möchte ich aber besonders den Beitrag momos (übrigens hast Du Dich wohl verschrieben; op. 166 ist für Oboe und Klavier); ich meine die Sonaten für Bläser und Klavier. Es ist ein großes Verdienst von Saint-Saens, ansprechende Werke für Bläser geschrieben zu haben, ist es doch im Allgemeinen sehr dünn besät mit der Blasinstrumenten, und Abwechslung tut gut. Meine CD mit Stücken für Holzbläser und Klavier (allerdings bei mir mit anderem Umschlagbild:



    Die Oboensonate ist m.E. so geschrieben, dass der glanzvolle Ton dieses schönen Instruments in den Vordergrund kommt und sehr edel klingt. Es ist bestimmt für Oboisten schön, dieses Stück spielen zu können; ich kann mir vorstellen, dass es beim Publikum in der Regel sehr gut ankommt. Das Klavier begleitet eher etwas zurückhaltend im Sinne der Harfe.


    Die Klarinettensonate, da stimme ich ebenfalls überein, ist ein dankbares Stück für den Bläser, ebenfalls mit (von mir vermutet) großer Wirkung auf das Durchschnittspublikum. Das "Lento" ist sehr zart, aber auch sonst sehr klar und verständlich - aber keinesfalls kitschig-süß. Auch hier hält sich das Klavier zurück, diesmal wirkt es vielleicht eher so, als würde die Gitarre gemächlich durchgestrichen.


    Ähnliches gilt auch für das Fagottstück sowie die beiden auf dieser CD ebenfalls erhaltenen Stücke für Flöte und Klavier sowie für Flöte/Oboe/Klarinette mit Klavierbegleitung. Die Einspielung gefällt mir gut, besonders weil die Bläserstimmen klar und sicher herauskommen.


    Die genannten Bläserstücke sind, ich möchte es klarstellen, nach meiner Empfindung keine großen, gewichtigen Werke, aber dennoch schön.


    Gruß,


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Hallo!


    Kennt jemand eine Aufnahme, die zum Kennenlernen des Klavierquartetts geeignet ist (d.h. kein Vollpreis, zumindest durchschnittlich gut)?


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Lieber Pius,


    Du schreibst zwar ausdrücklich: "kein Vollpreis", und ich kann dieses Anliegen angesichts meines eigenen, bedrohlich crescendierenden CD-Sturms auf den Schutzwall um meinen Geldbeutel gut nachvollziehen, aber leider nicht befriedigen.

    Ich möchte Dir deshalb sehr ans Herz legen, in diese herausragende Nash-Aufnahme reinzuhören: Es gibt nichts besseres, und der Preis lohnt sich allemal.



    Ich finde jedes der eingespielten Werke exeptionell! Und die spritzige Musik wird Dir eh gefallen, mit Sicherheit!


    Mit Gruss aus Bern


    Walter

  • Vielleicht die beste Aufnahme des Septetts, das ich sehr schätze und auch in anderem Zusammenhang schon vorgestellt habe (... müsste ich jetzt danach suchen):



    Sehr luftig, spritzig, unaffektiert - mit einem wunderschönen Menuett.


    Besten Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Hallo,


    ich kann mich oben "Renua" nur anschließen und darauf hinweisen, dass die beiden Cello Sonaten von Saint saens zu unrecht im Schatten der bekannten Sonaten von Brahms und Faure liegen. Selbst die Chopin Sonte für das Cello genießt noch mehr ansehen. Indes frage ich mich an was das liegen könnte? Hört man sich .....unter den Hände von Maria Kliegel und ihrem Kollegen Thiollier.... die Sonate op. 32 Nr.1 an, fällt gleich auf mit welcher "Wucht" der Kopfsatzt beginnt. Von Anfang an herrscht ein heroisches Stürmen in dieser Sonaten. Der dramtaische "Duktus" des ersten Satzes setzt sich auch im Final-Satz fort. Besonders beindrucken finde ich das "motorisch-drängende" dieses Satztes. Es entwickelt sich ein regelrechtes Wettlaufen zwischen dem Cello und dem Klavier. So spannend fand ich noch nie Kammermusik mit Cello!


    Während die erste Sonate noch das stürmische Feuer der Jugend umgibt, so entfalltet sich in der zweiten...nahezu völlig unbekannten...Sonaten op. 123 ein reifes Kammermusikwerk von Saint Saens. Jedes der vier Satze hat seinen eigenen Charakter. Dennoch zieht das "Scherzo con variationi" den Zuhörer in seinen Bahn. Hier spührt man nichts mehr von der gefälligen Art, die sonst die Musik Saint Saens kennzeichnet. Mit einer motorischen "Bessenheit" peitscht das Klavier den Rhytmus voran. Ein großartig angelegtes Schlusssatz verhilft der Sonaten zu einem völlig geglückten Ende. Hier stehen sich Cello und Klavier als gleichberechtigte Partner gegenüber.



    Gruß
    Niko

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Hallo scriabin007,


    Ja, genau so ist es! Auch wenn ich die Aufnahme mit Maria Kliegel (cellistisch gesehen) nicht für die gelungenste Aufnahme halte, sind doch beide Sonaten sehr spannend und nichtdestoweniger dramatisch für den Zuhörer.
    Ein Grund dafür, dass die Sonaten so gut wie nie gespielt werden, ist vielleicht die unglaubliche Schwierigkeit für den Pianisten. Ich hab schon viele Studenten getroffen, die die Sonate mit Freude spielen würden, aber es gäbe keinen Pianisten, der bereit oder auch imstande ist, sie zu lernen.


    lieben Gruß
    Renua

    Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann...
    Das Gegenteil ist schon schwieriger. (K. Tucholsky)

  • Hallo Walter,


    Zitat

    Original von Walter Heggendorn
    Ich möchte Dir deshalb sehr ans Herz legen, in diese herausragende Nash-Aufnahme reinzuhören: Es gibt nichts besseres, und der Preis lohnt sich allemal.



    Ich finde jedes der eingespielten Werke exeptionell! Und die spritzige Musik wird Dir eh gefallen, mit Sicherheit!


    die meisten anderen Werke auf der Doppel-CD kenne ich / habe ich ja schon. Und 35 Euro für das Klavierquartett ist mir dann doch zuviel.
    Trotzdem danke!


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Hallo Renua,


    nun, ich kenne den eleganten Klavierpart der Sonate Nr. 1 op. 32 recht gut. Sicher erfodert es einen versierten Pianisten, der flinke Finger hat und sich nicht scheut es mit dem ....aus meiner Sicht....eleganten und bravourösen Klavierpart aufzunehmen. Im Gegensatz zu manch anderem Klavierpart in der Kammermusikliteratur finde ich den Klavierpart von Saint Saens sehr "pianistisch" entgegenkommend. Das Klavier begleitet nicht "nur",sondern ist das tragende Gerüst der Sonate. Dennoch scheint es mir rätselhaft, warum diese Sonate schwerer zu begleiten sein sollte als die schon kaputt-gehauene Franck Sonate, die in letzter Zeit häufig mit Cello (statt mit Violine oder Flöte) zu hören war. Wenn ich mir das "relativ" begrenzte Sonaten-Reperoier der Cellisten anschaue (man möge mir verzeihen, ich bin keine cellist, und kenne daher "nur" die Standartliteratur), dann ist es unverständlich, dass diese beiden Sonate nicht zum "Standart" gehören.


    Im Falle der zweiten Sonate allerdings ist der pianiste Umfang gewaltig, und trägt sicherlich nicht zu seiner Popularität bei!


    Es bleibt abzuwarten ob nicht die junge Generation an begabte Cellisten, wie z.B.Daniel Müller Schott sich dieser Sonaten anehmen werden:-)
    Gruß
    Niko

  • Hallo!


    Zitat

    Original von Pius
    Kennt jemand eine Aufnahme, die zum Kennenlernen des Klavierquartetts geeignet ist (d.h. kein Vollpreis, zumindest durchschnittlich gut)?


    Bei meiner Suche damals war mir diese Doppel-CD mit französischen Klavierquartetten durch die Lappen gegangen, die ich kürzlich gekauft hatte:



    Die vier Werke hatte ich vorher alle noch nicht in meiner Sammlung.
    Inzwischen habe ich die CDs einmal genußvoll durchgehört und bin aufs Neue von Saint-Saens Klavierquartett begeistert! :yes::yes:
    Es ist jetzt mein neues Lieblingswerk von ihm.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Bezüglich Streichquartte von Saint-Saens möchte ich hier erwähnen, dass es seit 2009 eine sehr schöne Einspielung vom Fine Arts Quartet gibt:




    Ich besitze ebenfalls die hier im Thread erwähnte Aufnahme durch das Quatuor Viotti, welche ich aber technisch unter aller Sau finde. In der Einspielung der Fine Arts kommt die sehr hohe Qualität dieser Werke wirklich zur Geltung. Das erste würde ich ohne zu zögern als Meisterwerk bezeichnen.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Alfred_Schmidt

    Hat den Titel des Themas von „Saint-Saens Kammermusik“ zu „SAINT-SAENS Camille - Die Kammermusik“ geändert.
  • Klaviertrio in F-dur op 18


    Und wieder ein Threrad, der wiederbelebt werden will

    Ich beginne Mit dem Klaviertrio in F- dur von 1863, das allerdinges erst 1867 uraufgeführt wurde. Die Hintergründe sind mir nicht bekannt.

    Ich weiß nicht inwieweit die Kammermusik von Saint Saens der derzeitigen Forenmannschaft ein Begriff ist. Ich gehe auf Grund des 4 Jahre verwaisten Threads davon aus, daß dies eher nicht der Fall ist. Und das ist schade, denn Saint - Saens hat wesentlich mer Werke dieses Genres geschriebn als bei WIKIPEDIA erwähnt ist.

    Das heute vorgestellte Klaviertria Nr 1 beispielsweise, zeichnet sich durch eine Duftigkeit, Melodienseligkeit und Frühlichkeit aus die einfach gute Stimmung erzeugt.

    Jetzt sind mir endlich die Attribute eingefallen, die ich dem Werk zuordnen möchte: Eleganz und Delikatesse !

    Das zieht sich das ganze Werk hindurch, egal ob momentan eine extrovertierter oder dezentere Passage ertönt.

    Das Werk ist dreisätzig und hat eine Spieldauer von ertwa 20 Minuten.


    Die Sätze

    1) Allegro vivace

    2) Andante

    3) Scherzo Prsto


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das Septett Es-Dur für Piano, Streicher und Trompete op. 65 fand im Eröffnungsbeitrag von Sagitt Erwähnung. Es ist auch in der bereits erwähnten Einspielung des Nash-Ensembles enthalten, die nicht mehr erhältlich ist.


    Dank YouTube kann man es nun hier auch hören!


    Mit französischen Esprit spielen die Mitglieder des Orchestre de Paris dieses Stück in dieser aparten Besetzung.


    Préambule 00 min 00 s, Menuet 4 min 32 s, Intermède 8 min 52 s, Gavotte und Finale 13 min 32 s


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Als Oboenspieler muss ich auf die einzige Sonate hinweisen, die Camille Saint Säens für dieses Instrument komponiert hat. Es ist das Opus 166 in D-Dur. Als Amateur für mich gut spielbar.


    Guido Ghetti (Oboe) und Amadeo Salvato (Piano) führen das Werk am Internationalen Oboenfestival auf. Das Publikum in dieser Live-Aufnahme quittiert die Aufführung mit einem enthusiastischen Applaus. Wenn ein stossendes Blasgeräusch zwischen den Sätzen zu hören ist, bläst der Solist in das Doppelrohrblatt, um das Kondenswasser zu entfernen.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Etwas ins Schwärmen komme ich, wenn ich die Klarinettensonate Es-Dur op. 167 höre. (Klarinette spiele ich auch.) Sie stammt aus dem Jahr 1921. Sie ist im Geiste des 19. Jahrhunderts geschrieben. Camille Saint Säens ist sich treu geblieben und somit auch aus der Zeit gefallen. Impressionismus war die herrschende Musikströmung in Frankreich und die Avantgarde führte ihre Werke in Paris auf. Dennoch gefällt mir dieses Stück sehr.


    Ulf Rodenhäuser (Klarinette) und Leonard Hokanson (Piano) sind die Interpreten.


    I. Allegretto (00:00)

    II. Allegro animato (4:45)

    III. Lento (7:09) (attacca)

    IV. Molto allegro (11:55)


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928