Hallo Tchaikowsky-Freunde,
durch Maik´s Thread zur Sinfonie Nr.4 bin ich wiedermal zu Tschaikowsky gekommen. Nach der 4ten war dann Manfred dran – eine großartige Sinfonie die einen dicken Thread verdient.
Tschaikowsky´s Manfred – Sinfonie op.58 (1886) ist eine Programmsinfonie nach der Versdichtung des Engländes Lord Byron (1788-1824). Angeregt durch seinen Komponistenfreund Mili Balakiriew nahm Tschaikowsky im Jahre 1885 die Arbeit zu seiner Manfred-Sinfonie auf, die schon Jahre zuvor geplant war.
Es enstand die Programmsinfonie in
Vier Bildern für großes Orchester:
1. Manfred irrt in den Alpen umher
(Lento lugubre. Moderato con moto. Andante)
2. Die Alpenfee erscheint vor Manfred unter dem Regenbogen.
(Vivace con spirito)
3.Schlichtes, freies und friedliches Leben der Bergbewohner.
(Andante con moto)
4.Der unterirdische Palast des Ahriman. Manfred ercheint inmiten des Bachanals.
Anrufug des Schattens der Astarte. Sie weissgt ihm das Ende seiner irdischen Leiden.
Manfreds Tod.
(Allego con fuoco)
Tschaikowsky war von der Qualität des Werkes hin und hergerissen und hielt sie für seine schönste sinfonische Komposition und verurteilte sie später wieder als ein abscheuliches Werk, letztendlich hielt er nur den ersten Satz für den stärksten Teil des Werkes. Die moskauer Uraufführung erfolgte im März 1986. Die Manfred – Sinfonie erinnert in ihrem Aufbau stark an Berlioz´s Sinfonie fantastique. Die formale Beziehung zur Sinfonie fantastique empfand Tschaikowsky als eine Last für sein Werk und er erwog die Sinfonie umzuarbeiten und eine einsätzige Tondichtung wie Francesca da Rimini daraus zu machen. Zu dieser 1888 angekündigten Umarbeitung ist es (zum Glück) nicht gekommen.
Im letzten aufgewühlten Satz ist noch eine Orgel integriert.
:] Meine erste Aufnahme in meiner Jugendzeit (70er) war IMO die bis heute Beste mit
Jewgenij Swetlanow / Staatliches SO der UDSSR Moskau auf Eurodisc (LP).
Eine klanglich hervorragende Aufnahme, die alle orchestralen Effekte ausleuchtet ist bei der Manfred-Sinfonie schon angebracht und wünschenswert. Auf CD ist es die EMI-Aufnahme mit
Ricardo Muti / Philharmonia Orchestra London von 1982 DDD, die in dieser Himsicht keine Wünsche offen läßt.
Diese TOP-CD ist derzeit nirgendwo zu finden – offenbar momentan gestrichen.
Da ich das Werk sehr schätze (nicht weniger als seine Sinfonien Nr.1-6), habe ich mir vor ca.12Jahren auch noch testweise die Naxos – Aufnahme mit
Ondrey Lenard / CSR SO von NAXOS 1988 DDD gekauft.
Diese Interpretation ist gut bis befriedigend, hat aber nicht den großvolumigen Orchesterklang der Muti-Aufnahme, dafür ist die Schlazeugbatterie, die bei der Manfred-Sinfonie wahrlich oft zum Einsatz kommt sehr prägnat und energiegeladen, aber das ist eben nicht alles.
An Swetlanow kommt letztendlich keiner vorbei und die gibt es jetzt auch wieder auf CD
(– muß ich mir noch an Land ziehen, da die Eurodisc-LP schon zu alt ist .)
2CD Melodia
Noch eine kleine Anmerkung zu den CD´s EMI und NAXOS:
Die Satzbezeichnungen des Programms der Manfred-Sinfonie sind auf meinen CD´s überhaupt nicht angegeben. Für einen Neueinsteiger der sich die CD kauft halte ich dieses Defizit der Information für fatal – was soll eine Programmsinfonie ohne Programm. Die Satzbezeichnungen habe ich meiner Eurodisc-LP mit Swetlanow entnommen.
Die EMI-Muti-CD enthält im Textheft zwar das Programm, das man aber nicht auf die Sätze beziehen kann. Anders ausgedrückt – man wüßte ohne die Satzbezeichnungen gar nicht wann welche Handlung kommt. Die Naxos – CD enthält nur eine knappe Beschreibung in Englisch.